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Montag, 29. Dezember 2014

Die Sache mit der Motivation...



Ich hab an Weihnachten mit meinem Vater bei einer sehr guten und teuren Flasche Bio-Wein zusammen gesessen und darüber diskutiert welche Folgen der haben kann. Dabei bemängelte mein Vater nicht nur den Kater, der am nächsten Tag wahrscheinlich ist, sondern vor allem auch die Motivationslosigkeit, die ihm Probleme bereitet.

Das fand ich interessant, weil ich noch von niemandem außer mir selber davon gehört habe, dass einen das belastet. Das ist das Schlimmste! Schlimmer als der Kater! Dass das, was einem sonst Sinn im Leben gibt, plötzlich nicht erstrebenswert oder tunswert erscheint. Das ganze ist nicht nur verwandt mit Depression, es ist schlussendlich das Gleiche. Und das geht so...

Normalerweise ist der Körper biochemisch völlig ausgeglichen. Für die produzierte Anzahl von Neurotransmittern gibt es genau die passende Anzahl Rezeptoren, so dass jeder Mensch die gleiche Chance auf gleich viel Zufriedenheit hat. Wir erinnern uns, dass Zufriedenheit von einem ausgeglichenen Serotoninspiegel her rührt und die Motivation z.B. beim Werbeverhalten einen potentiellen Partner für sich zu gewinnen kommt vom Serotonin. Auch die Zufriedenheit in seinem Job, wenn man etwas sinnvolles tut, kommt vom Serotonin. Sogar der Genuss wohlschmeckender Nahrung kommt vom Serotonin. Das ist alles normal.

Wenn man dann aber irgendeine Substanz von außen zuführt, die diesen Mechanismus kurz schließt bzw. sich einmischt und mehr Serotonin ausgeschüttet wird als normal, seien es Alkohol, Zigaretten, Drogen oder Zucker, dann ist man zunächst mal sehr zufrieden und motiviert in dem was man gerade tut, aber dann stellt der Körper fest, dass er aus der Bahn geworfen wird und reguliert die Anzahl der Rezeptoren runter, damit nicht mehr so viel Neurotransmitter ankommt. In Folge braucht man immer mehr von der Substanz um die selbe Menge an Zufriedenheit zu erleben.

Wenn man dann auf die glorreiche Idee kommt die Substanz komplett abzusetzen, ist die Anzahl der Rezeptoren zu niedrig aber es wird auch nur noch wenig Neurotransmitter produziert. So weit noch so gut. Aber wenn sich dann die Anzahl der Rezeptoren wieder auf das normale Maß erhöht, kommen die Entzugserscheinungen und im Falle des Serotonins damit einhergehend ein Mangel an Motivation bzw. Depression, schlechte Laune, keine Sinnhaftigkeit und „Faulheit“.

Im Falle von Zucker reichen 4 Tage aus um das System wieder zu normalisieren und Neurotransmitter und Rezeptoranzahl wieder aneinander und ein normales Maß anzupassen. Und dann funktioniert auch der ganze Rest wieder. - Und das ist doch echt keine Zeit! 4 Tage! - Die 4 Tage sind natürlich Scheiße und man nimmt sich dafür am besten Urlaub und bleibt nur im Bett. Man hat ein hohes Schlafbedürfnis, aber wenn die 4 Tage vorbei sind ist man entwöhnt und wieder ausgeglichen und erlebt ein völlig anderes Lebensgefühl. Und die Motivation kommt auch zurück. Und die ist sooooo wichtig für alles was man tut. Es ist ein so tolles Gefühl Ideen zu haben und Lust darauf sie umzusetzen! Ich glaube, das könnte es mir wert sein dauerhaft auf künstliches Glück zu verzichten...

Menü des Tages am 28. Dezember 2014

9:30 Uhr: 375 g Brokkoli mit Salz und Chili


Couscous mit Banane, getrockneten Erdbeeren, Sunwarrior, Chia, Hanfsamen


12:45 Uhr: 2 Scheiben Feinschmeckerbrot mit Sojasahne, Banane und Reissirup


15 Uhr: Gourmet-Reismischung mit Spinat, Zucchini, Salz, Chili und Sojasahne


5 getrocknete Feigen

18 Uhr: 100 g Couscous mit Salz und Zwiebelpulver und 375 g Brokkoli, Salz und Pfeffer


3 getrocknete Feigen

Es wird alles wieder normaler und das ist auch gut so...Es sind noch Brotreste da bis zur Challenge, noch die Sojasahne und noch Trockenfrüchte. Ich bemühe mich nicht gezielt das aufzuessen aber wenn es sich ergibt, ergibt es sich. Ich war 50 Minuten bei Minustemperaturen joggen, was zwar saukalt war aber bei der Sonne war mir auch klar, dass ich mich danach sehr gut fühlen würde.
Ach ja, Sonne sorgt für Serotonin-Ausschüttung und Sport für Endorphinausschüttung, was so viel heißt wie Sport in der Sonne kann Zucker ersetzen! - Allerdings, wenn man unmotiviert ist, muss man sich leider manchmal ein bisschen zwingen. So wie ich gestern. Aber ich war dann so froh, dass ich es gemacht habe!

Alles Liebe,

Silke

4 Kommentare:

  1. Vielen Dank für deine interessanten Blogeinträge! Ich lese sie immer wieder gerne.

    100 g Couscous ... Ist hier das Rohgewicht oder das Gewicht bei bereits gekochtem Couscous gemeint?

    LG

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  2. Krieg jetzt keinen Schreck, aber es ist das ungekochte Gewicht!;-)

    LG

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    1. Es erschreckt mich nicht, sondern im Gegenteil "beruhigt" es mich, da auch immer pro Mahlzeit immer auf 100-120g Trockengewicht komme.

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  3. Ich glaube, dass es gar nicht die vier Tage "Wntzug" sind die einem so arg zu schaffen machen. Die Gewohnheit und das Gedankenkarussell sind langfristig gesehen viel schlimmer. So meine Vermutung. Der Gedanke "NIE WIEDER" macht viele bereits zu schaffen. Und die Anstrengend, die benötigt wird um nicht wieder in alte Gewohnheiten zu verfallen, ist auch nicht zu unterschätzen.

    Aber um auf den Alkohol zurückzukommen, Persönlich fand ich nicht nur diese Motivationslosigkeit fürchterlich sondern ebenfalls den ranzenden Magen und die Gelüste. Die ganze Kombination ist einfach nun ja, unförderlich.

    Vielen Dank für deinen Beitrag, wieder einmal genial. Schon rein, da er mir wieder in Erinnerung gerufen hat, welche Vorteile es hat, keinen Alkohol (mehr) zu trinken.

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