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Montag, 15. Oktober 2012

Essener Roggen-Fladenbrot

Wissenschaftlich betrachtet hat Brot, oder besser gesagt Getreide, eine ganze Menge Vorteile, finde ich. Es besteht ausschließlich aus Glucosemolekülen, enthält wenig Fett, enthält genug Eiweiß und ist weltweit das Hauptnahrungsmittel #1. Aus irgendeinem Grund wird weltweit Stärke als menschliches Grundnahrungsmittel genutz und eben nicht Obst und das wurde nicht wissenschaftlich, offiziell entschieden, sondern hat sich so entwickelt. Hier bei uns ist es der Weizen und Co, bei den amerikanischen Ureinwohnen war es der Mais, in Asien der Reis, in Südamerika die Kartoffel und in Afrika die Hirse aber auch die Kochbanane, wie ich kürzlich gelesen habe.

Ich hab dennoch ein ambivalentes Verhältnis zum Getreide und weiß nicht ob es an der Rohkostindoktrination über all die Jahre liegt oder an meinem Körper. Die meisten Rohköstler essen überhaupt kein Getreide und ich fahre mit dem morgendlichen Porridge, oder Frichkornbrei sehr gut. Vor allem stelle ich jetzt, wo die Uni wieder los geht und ich Konzentration zum Lernen brauche fest, dass das mit Getreide/Stärke bzw. Glucose tatsächlich besser geht und ich mich viel länger konzentrieren kann als mit Bananen. Und nach all den Infos über Fructose ist mir auch völlig klar warum. Fructose geht nicht ins Gehirn. Nicht, dass ich sie komplett gestrichen hätte, aber es gelingt mir ganz gut unter den "erlauften, nicht schädlichen" 35 g zu bleiben mit ca. 2 Bananen und viel Gemüse. Kohlenhydrate beziehe ich hauptsächlich aus Stärke bzw. aus Frischkornbrei.

Wegen meines ambivalenten Verhältnisses zu Brot oder zu gekochter Stärke an sich versuche ich aber das Getreide so häufig wie möglich roh zu verzehren und dabei gibt es ein bisschen was zu beachten. Beim Frischkornbrei z.B. sollte man das Einweichwasser genau so wegschütten, wie beim Einweichen von Nüssen und Hülsenfrüchten. Die Erfinder des Frischkornbreis machen es eben nicht so. Die Folge davon sind, zumindest bei mir, Blähungen und Unwohlsein, wenn ich das Einweichwasser mit verarbeite. Und ich bin überzeugt davon, dass das auch der Grund ist, weshalb auch andere Leute über Probleme mit Frischkornbrei berichten. Im Einweichwasser lösen sich die Enzyminhibitoren, die das Korn vor Fressfeinden schützen sollen. Sie sind dazu da, die Verdauung zu stören, damit das Tier, welches vom Korn frisst, dieses kein zweites Mal anrührt. Daher: Einweichwasser wegschütten und ggf. neues drauf gießen.um den Brei herzustellen.

Es gibt dann aber auch noch Essener Brot, mit dem man rohes Getreide verzehren kann. Die meisten Essener Brote-Rezepte enthalten jedoch auch immer unmengen Fett in Form von Nüssen. Vor kurzem erst, bin ich auf ein Rezept gestoßen, welches kaum Fett enthält und dennoch, für Essener Brot, ziemlich gut schmeckt. Mit Aufstrich jedenfallls, was bei mir meistens Hummus oder neuerdings Reissirup ist. Dieses Rezept wollte ich euch heute mal mitteilen.

Essener Roggen-Fladenbrot

5 Tassen gekeimter Roggen
1 EL Olivenöl
1 EL Sojasauce
2 TL Kümmelsamen
1 TL Oregano, getrocknet
Prise Salz

Alle Zutaten in der Küchenmaschine mit dem S-Messer zu einem Teig verarbeiten.

Ich könnte jetzt einfach schreiben: "Auf dem Dörrgerät ausstreichen und fertig" aber das ist doof. ;-)
Rohes Fladenbrot ist immer doof, wenn man es einfach nur ausstreicht. Es krümelt an den Rändern, man kann es nicht odentlich bestreichen und es sieht nicht wie echtes Brot aus.

Daher habe ich die Verpackung von gefrorene Durian genommen, und den Boden abgeschnitten, so dass eine oben und unten offene Form entstanden ist. Diese Form lege ich auf das Backpapier, mit welchem ich das Dörrgerät auslege und streiche den Teig in dieser Form aus, hebe sie ab und fertig ist die Brotscheibe. Diese Brotscheibe dann noch mit der Gabel an manchen Stellen (gerne mit Muster) einstechen, so dass die Angriffsfläche für die Dörrgerätluft erhöht wird und das Brot schneller trocknet. Bei 42°C ca. 12-24 Stunden trocknen.



Guten Appetit!

Alles Liebe,

Silke

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5 Kommentare:

  1. Na, heut wärs spannender gewesen, was über die Leiche zu schreiben bzw. lesen zu dürfen, nicht über Brot;-)

    Oder willst nicht darüber sprechen?

    Grüßle
    Karin

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  2. Hallo Karin,

    die Leiche ist ziemlich langweilig. Was willst du wissen?

    Es ist eine sehr alte Frau, ca. 90, die mit offenem Mund starb, keine Zähne mehr hat, leich übergewichtig ist, ein angeschwollenes Bein hat und einen Tumor in der rechten Brust. Außerdem fehlt ihr die Kuppe des 2. Zehs am linken Fuß. Das ist das, was ich so weit wahrnehmen konnte...

    LG Silke

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  3. Hi Silke,

    bei Getreide handelt es sich um Samen von Pflanzen, meist Gräsern. Diese sind eigentlich dazu da, zu keimen, aufzugehen und die Pflanze zu vermehren, also nicht von Natur aus, um gegessen zu werden. Beim Verzehr wird der Samen zerstört, also zerkaut und verdaut. Die Enzyminhibitoren sind der natürliche Schutz der Pflanze gegen die Fressfeinde. Anders ist es bei Früchten. Diese sind in der Regel "dazu vorgesehen" gegessen zu werden, um die Vermehrung der Pflanze zu gewährleisten. Der Samen wird dabei oft nicht zerstört, sondern weggeworfen oder mitgegessen und unverdaut ausgeschieden, sodass die Pflanze (zumindest theoretisch) sich verbreiten und vermehren kann.
    Daher sind m.E. Früchte die dem Menschen natürlichere Nahrung.

    Zum Thema Fruktose hab ich mir nochmal den Lustig angeschaut(war anstrengend, weil mir unsympatisch).
    In 1:13:50 sagt er selbst: "fruits ok". Dann kommt die lustige "fat or fart"-Geschichte, die ich lebhaft anzweifle und die natürlich auch nicht belegt wird. Sicher gilt diese Aussage nicht für Früchte, da diese im Gegesatz zu Stärke oder Industriezucker für eine schnelle Verdauung sorgen und den Darm nicht reizen. Ich meine: der menschliche Darm ist nicht zum Verdauuen gekochter stärke ausgelegt (Verkleben von Darmtaschen/Mikrovillii). Zöliakie lässt hier grüßen.
    Grundsätzlich scheinen mir Lustigs provokante Aussagen wie: Fruktose ist ein Gift und wirkt wie Alkohol oder noch schlimmer ziemlich fragwürdig und sind offenbar auch alles andere als "wissenschaftlich" anerkannt.
    Der abgewandelten Aussage: Industriezucker ist Gift könnte ich schon eher zustimmen, aber auch hier ist Vorsicht geboten.

    Ich will deine Erfahrungen nicht relativieren, jeder ist anders, aber ich teile nicht deine Angst vor der Fruktose und habe obwohl ich kein Sportler bin mit hohen Fruchtanteilen in der Ernährung nur gute Erfahrung gemacht. Smoothies aus 7-8 Bananen lassen mich jeden Tag von 8 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr konzentriert arbeiten. Und ich falle danach nicht ins Verdauungskoma wie früher nach gekochtem Essen. Bei Kochkost hatte ich öfter Blutzuckerschwankungen und Müdigkeit. Früchte sorgen irgendwie für Dauerenergie ohne Ups und Downs und nötige Kaffeepausen. Ich weiss, nicht alles ist auf jeden übertragbar, aber beim Obst hab ich irgendwie die starke Vermutung, dass das bei jedem funktioniert, ders ernsthaft ausprobiert.

    Viele Grüße,
    Christoph

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  4. Lieber Christoph,

    zieh dir so viele Früchte rein wie du willst. Wenn du in 10 Jahren eine Leberzirrhose oder was auch immer hast, kennst du wenigstens ne gute Ärztin!;-)))

    LG Silke

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  5. Na jedenfalls geb ich dann ne prima Präp-Leiche ab.
    Schließlich hab ich ja bis dahin auch Krebs, Diabetes, Übergewicht, Herzinfarkt und Schlaganfall. Ich meine, der arme Dirk Bach hat auch einfach zu viele Bananen gegessen.

    Viele Grüße,
    Christoph

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