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Freitag, 3. Dezember 2010

Reaktionen nach 10 Tagen Zuckerfreiheit und Caprylsäure!...




Der große vorweihnachtliche RoheLust-Spendenmarathon:

In den letzten 1,5 Jahren habe ich über 600 Blogposts geschrieben, jeder einzelne brauchte etwa 1,5 Stunden zur Fertigstellung, das sind über 900 Stunden. Selbst wenn ich einen mickrigen Stundenlohn wie ich ihn in der Videothek bekomme, 5,50 € zugrunde legen würde, käme ich auf einen Verdienst von knapp 5000 €. Tatsächlich verdient habe ich aber durch Werbebanner und die Kooperation mit Amazon 250 €. Das Blog hat momentan ca. 200 regelmäßige Leser und ein Wachstum von 17% was mir ermöglich vorauszurechnen, dass ich in ca. 1,5 Jahren ausschließlich vom Bloggen werde leben könne, momentan aber noch nicht.
Ich habe eine Mieterhöhung zu bewältigen, eine Nebenkostennachzahlung, die Reparatur für mein Laptop und zwei ausstehende Krankenkassenbeiträge.
Würde jeder Leser nur 1 € geben wäre meine Miete fast bezahlt. Bei 5 € könnte ich alle offenen Rechnungen begleichen. 1 € oder 5 € tun sicherlich niemandem weh, mit 10 € pro Leser könnte ich locker den Januar noch überstehen. Der Grund für den momentanen Geldmangel ist das Wegbrechen meines Flyerverteiljobs, der für 2 Monate pausiert, weil es zu kalt ist in der Orangerie Theater zu spielen. Der andere Verlust ist die Plasmaspende.
Ich verdiene weniger als 900 € pro Monat, was mich offiziell "arm macht und da der Advent die Zeit der Spenden für die Armen ist, gibt s jetzt diesen Spendenaufruf. Ich werde nicht aufhören zu Bloggen wenn keine Spenden rein kommen, würde mich jedoch über jeden Beitrag freuen von Leuten die sich hier inspiriert fühlen oder identifizieren können oder solche, die sich in irgendeiner Weise durch das Blog oder rohelust.com bereichert fühlen. Jeder Betrag hilft.! Außerdem:
Je mehr man gibt, desto mehr bekommt man auch zurück. Und man verschafft sich gutes Karma.

Spenden bitte an folgendes Konto:

Silke Rosenbusch
Kreissparkasse Köln
BLZ: 37050299
Kt.-Nr. 352732

Oder hier über Paypal:




Hallo Liebes,

Tag 610: 10% des Experiments sind rum und ich schlage mich weiterhin wacker. Trotz dieser furchtbaren Temperaturen und sonstigens furchtbaren Umständen. Ich kann nicht sagen, dass es für mich einen Unterschied macht im Winter Obstrohkost zu essen oder so wie jetzt. Mir ist auch jetzt zu kalt, nicht wärmer als mit Obstrohkost, obwohl das viele Leute behaupten. Ich denke aber auch, wenn man bei -6 Grad C friert, hat das nichts mehr mit der Ernährung zu tun, sondern mit der Kälte!

Um kurz vor 8 bin ich zum Bahnhof los gestapft – oder gerutscht. Das ist ja saugefährlich momentan auf den Strassen. Ich war vorsichtig und daher ein wenig zu spät am Treffpunkt. Das machte aber nichts, weil ich nicht der einzige Darsteller war, der Verspätung hatte. Ein anderer Kollege kam mit dem Zug und war zudem blind! Er spielte auch einen Blinden, der zudem der Angeklagte war. Wahnsinn, was die von Filmpool alles für Leute in ihrer Kartei haben. Ich würde aber auch keinen Laiendarsteller auf die Rolle eine Blinden besetzen – blind spielen ist richtig schwer.

Das hatte den Vorteil, dass ich jetzt eine ganze Menge über das blind sein gelernt habe und darüber wie z.B. ein Iphone für Blinde funktioniert und wie man sich als Blinder Internetseiten darstellen lassen kann und dass Apple viel blindenfreundlicher ist als Microsoft! Es gibt tatsächlich fast nichts, was ein Blinder nicht auch an Multimedia nutzen können würde. Ihn begleitet hat seine Hündin Sarah und ich habe gelernt, dass es politisch nicht korrekt ist die Worte Blindenhund und Blindenstock zu verwenden. Offiziell heißt es Führhund und Langstock. Das war erst der zweite Blinde, den ich in meinem Leben getroffen habe und weil ich seine beste Freundin spielen musste/sollte, haben wir uns auch direkt von Anfang an gut verstanden.

Ich habe es bei diesem Drehtag genauso gehalten wie bei der Videothek: Rewesalat, Avocado, Nüsse. Alles in die Tasche gepackt und mitgenommen.

Als wir ankamen, wurde ich auch direkt darüber aufgeklärt, dass ich definitv würde spielen müssen – die gebuchte Darstellerin war krank. Das ist der Job eines Standby. In so einem Fall einzuspringen und daher konnte ich mich da nicht drum rum drücken. Mathe hin oder her.

Der Tag verging wie im Flug. Zuerst kam ein Briefing, in dem bei allen Darstellern abgeklappert wurde, ob sie ihre Rolle können, dann ging es auf ins Kostüm, dann weiter in die Maske und dann war erstmal Pause. Und in dieser Pause gab es die belegten Brötchen, die ich gestern schon erwähnt hatte. Ich hab da einen Salat mit einer ganzen Avocado gegessen. Und es war mir weder unangenehm noch hat jemand dazu irgendeine Bemerkung gemacht. Es ist echt Einstellungssache ob man mit Rohkost in Gesellschaft klarkommt oder nicht. Wieder: wenn es für einen selbst selbstverständlich ist, ist es das für die Umgebung auch.

Danach gab’s ein weiteres Briefing und die Redakteurin war regelrecht hingerissen, dass das alles so reibungslos funktionierte.

Ach so, was ich leider gemacht habe war Kaffee zu trinken, denn dort war es recht kalt und Tee gab’s nicht. Zumindest nicht für die Darsteller. Ich habe glatt 4 Tassen getrunken, was aber sicherlich auch damit zusammen hing, dass ich unausgeschlafen war.

Und ich hatte wieder Durchfall, von dem ich unsicher war, ob er von Nervosität käme, was ich irgendwie bezweifelt habe, weil er sich anders anfühlte. Tatsächlich hatte ich Recht. Er bestand über den Dreh hinaus. Diesmal war ich nämlich wirklich gar nicht nervös.

Also ist meine Theorie dazu, dass 10 Tage Zuckerfreiheit und Caprylsäure so langsam ihre Wirkung tun und entweder Hefen oder Parasiten ausgeschieden werden. Nervosität kann es jedenfalls nicht sein. Außer Nervosität vor Mathe. Das wäre auch noch eine Option. Das würde im Umkehrschluss dann aber heißen, dass ich langsam heile...



Nach dem zweiten Briefing gabs dann noch “richtiges” Essen: Spaghetti Bolognese. Es ist wirklich angenehmer Standby zu sein, denn dann darf man am Buffet des Team mitessen und das ist ziemlich gut und enthält viel Rohkost! Nachträglich hadern bringt aber wohl nichts. Muss ich den Rest Mathe halt heute lernen.

Die ganze Produktion hing etwa 1 Stunde in der Zeit und es wurde 15:30 Uhr bis wir im Studio waren und obwohl wir einen Hund hatten der mitspielte und ein 7 jähriges Kind lief alles reibungslos ab. Allerdings, und wen wundert das, wenn man den Tag so vor dem Abend lobt, war die ganze Performance bei weitem nicht so gut, wie sie in den Briefings gewesen ist. Ich habe echt den umgekehrten Fall lieber, dass die Briefings scheiße laufen, und dann die Performance richtig gut wird. Das ist eigentlich eher die Regel. Auf Holz klopfen hat also nichts genützt.

Na egal, ist ja kein besonders anspruchsvolles Format.

Um 18 Uhr war ich wieder in Köln und musste zu Fuß meinen Einkauf erledigen und habe nun endlich auch mal Mandeln in Schale gefunden. Im Bioladen aber nur, was das angeht lässt mich Rewe gerade sehr im Stich und der Preis war auch akzeptabel. 79 Cent für 100 g. Ich sollte ja eh nicht besonders viele davon essen, nicht?

Als ich zuhause war musste ich zunächst eine Deutschhausaufgabe lösen, denn nur weil Mathe geschrieben wird, bleibt der Rest der Schule ja nicht stehen. Auch diese Deutschhausaufgabe war auf dem letzten Drücker erledigt und heute Mittag um 12 Uhr ist Abgabedeadline.

Ach so, ich habe bei Filmpool nachgefragt ob die nicht irgendwelche ein „Tag die Woche Jobs“ auf 400 € Basis haben. Es ist nämlich sicher günstiger einen Tag die Woche zu opfern als 3 für die 400 €. Momentan nicht, vor nem Monat hätten sie händeringend gesucht. Sie würden mich aber im Hinterkopf behalten. Da gibt’s nämlich sicherlich mehr als 5,50 € die Stunde. Ich bin ja mal gespannt was mein Chef morgen bezüglich der fehlenden 50 € vom Stapel lässt. Für richtig viel Geld darf mich ein Chef gerne wie Dreck behandeln. Brilliante Regisseure machen ja so was auch gerne. Aber für 5,50 € kann ich leider nicht anders als Widerworte geben.

Ein Verwendungszweck auf einer der Spendenüberweisungen hat mich besonders berührt. Da stand: „Halte durch!“ Ist das nicht toll?!? So was sollte auf jeder Überweisung stehen die man bekommt. Oder halt eine positive Affirmation! Stellt euch vor ihr findet nicht nur Geld auf eurem Konto sondern da steht auch noch: „Du bist wunderbar!“ oder „ Du schaffst alles was du dir vorgenommen hast“ oder „Du wirst geliebt“. Boah, allein in meiner Phantasie fühlt sich das schon toll an. Man sollte eine Bank gründen, die diesen Service anbietet. Ich glaube, diese Bank würde sich dumm und dämlich verdienen!;-)

Was gab’s zu essen?:

3 Grüntee mit Steviosid
¾ ganze Kokosnuss
12:00 Uhr: Rewesalat mir 1 Avocado, Zitronensaft, Steviosid und Salz
2 handvoll Mandeln
4 Kaffee mit Steviosid
17 Uhr: 2 handvoll Mandeln
18 Uhr: 2 handvoll Mandeln
20:00 Uhr: ca. 100 g Erbsenschoten
Salat aus Rewesalat, Blumenkohl, Lauch, Paprika, 1 Miniromana, Kichererbsenkeime, Avocado, Salz, Steviosid, Cayenne und Zitronensaft
















3 Ingwertee mit Steviosid

Die Mandeln musste ich leider zwischendurch knabbern. Um 17 Uhr stand ich bei der Abrechnung, um 18 Uhr war ich unterwegs zu DM .

Aber auch gestern sieht schon viel normaler aus. Ich hatte wieder nicht das Gefühl dass „es“ irgendwas Essen will. Somit bin ich trotz der vielen Mandeln eigentlich zufrieden. Auch die waren übrigens von Seeberger und nicht von Rapunzel also nicht in Rohkostqualität. Aber besser als die, die es in der Backabteilung gibt, die ich auch schon sehr häufig gekauft habe.

Den Rest des Tage verbringe ich also mit Mathe lernen und Mathe schreiben. Drückt mir die Daumen, dass ich den ganzen Stoff trotz des verlorenen Tages durchkriege. Wenn die Matheklausur vorbei ist, fängt dann so langsam vielleicht ein wenig Ruhe an einzukehren….

Alles Liebe,

Silke

PS: Aktueller Spendenstand ist 380 €! Vielen Dank an die bisherigen Spender. Ihr seid toll!!!

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