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Samstag, 27. Juni 2015

Der Zusammenhang zwischen Hashimoto und Glutenintoleranz



Geht es euch auch so, dass ihr euch dauernd fragt, warum eigentlich so wahnsinnig viele Leute eine Schilddrüsenunterfunktion von Typ Hashimoto haben?

Ich werde, so habe ich das Gefühl, alle Nase lang damit konfrontiert. Ich habe mich schon gefragt, ob vielleicht die Refernzwert zu niedrig angesetzt sind. Ich habe mich sogar schon gefragt ob die Pharmaindustrie da hinter steckt. Und ich habe mich auch gefragt, ob das vielleicht einfach mal so bei Frauen diagnostiziert wird, die abnehmen wollen, damit man ihnen dann Medikamente verschreiben die den Stoffwechsel ankurbeln kann

Als ich meine Bewerbung an das True North geschrieben habe, habe ich mir nochmal AJ Interview mit Dr. Alan Goldhamer, dem Leiter und Gründer des True North angehört und der erwähnte mehr oder weniger mal so nebenbei, als AJ ihn auf das Thema Gluten ansprach, weil ja im True North nur glutenfreies Essen serviert wird, aber Goldhammer nicht pauschal glutenfreie Küche empfiehlt, dass es einen Zusammenhang zwischen Hashimoto Thyreoiditis und Gluten gäbe.

Ich hab das also einfach mal in Google eingegeben und bin als allererstes auf die Seite eines Masters of Science namens Chris Kresser gestoßen, der einen wunderbaren Artikel darüber geschrieben hat. Leider stellte sich sehr bald raus, dass Kresser ein Paleo Anhänger ist und bei der Paleo-Fraktion bin ich immer ziemlich skeptisch bezüglich ihrer Meinung über Getreide. Das ist das selbe wie bei Dr. William Davis, Autor der Weizenwampe, der total viele negative Sachen über Weizen erzählt und dann mal ganz nebenbei am Ende des Kapitels erwähnt, dass das nur für glutenintolerante Personen gälte. Das verwirrt den Laien-Leser ja doch immer sehr.

Der Artikel von Herrn Kresser ist aber sehr gut recherchiert unter Angabe von Studien und er besagt quasi folgendes:

Eine große Menge an Studien haben gezeigt (Kresser verlinkt 5), dass es einen Zusammenhang zwischen Glutenintoleranz und Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse, sowohl Hashimoto als auch Basedow gäbe, wo die Korrelation so groß sei, dass man allen Menschen, die an Hashimoto oder Basedow leiden empfehlen solle sich auf Glutenintoleranz testen zu lassen.

Der Zusammenhang sähe so aus, dass durch die durch Glutenintoleranz geschädigte Darmwand das Glutenprotein Gliadin in den Blutstrom gelange, wo es vom Immunsystem als Fremdkörper erkannt würde, dieses Antikörper bildet und diese Antikörper dann wiederum die Zellen der Schilddrüse angriffen, weil sie dem Gliadin so ähnlich sähen.

Das ist alles so weit so gut, wenn man entweder weiß, dass man glutenintolerant ist oder eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse hat. Aber was ist mit dem Rest von uns? Wir können uns jetzt darüber streiten ob wir glutenintolerant sind und ob wir eine genetische Disposition dafür haben. Glutenintoleranz zeige sich, so Kresser leider nicht nur an Darmproblemen, wie viele Ärzte und Patienten glauben würden, sondern könne auch zu Entzündungen der Gelenke, Haut, des Respirationstrakts und der Hirns fürhen

Kresser bezieht sich hier auf Dr. Kenneth Fine, der in seinen Forschungen zeigen konnte, dass 35% aller Amerikaner glutenintollerant seien. (Guckt euch mal Dr. Fines Website an, einem Arzt der sich "Physician-Musician on a Misson" nennt - einfach nur des Amüsements wegen, denn der Typ scheint echt cool zu sein. Ich weiß nur nicht ob das seine Kredibilität steigert.;-))

Wenn man sich nur die Gene anguckt, sie heißen HLA DQ, dann würde sich zeigen, dass Menschen mit Glutenintoleranz und Autoimmunerkrankungen, diese Gene ziemlich wahrscheinlich haben. Fine soll auch rausgefunden haben, dass 80% aller Amerikaner, diese Gene haben.

Für Paleo-Gurus ist das natürlich eine wunderbare Grundlage um zu sagen, damit sollte man am besten jegliches Getreide meiden. Um völlig sicher zu gehen, kann man auch hingehen und einfach mal pauschal glutenfrei leben. Oder man kann hin gehen und sich einfach mal untersuchen lassen. Dabei gibt es natürlich unterschiedliche Varianten. Die Untersuchung auf Antikörper im Blut sei nicht so effektiv wie die auf Antikörper im Stuhl.

Aber rein von der Logik her stößt mir folgendes auf:

Wenn Gliadin vom Körper als Eindringling in die Blutbahn erkannt wird und er Antikörper dagegen bildet, ist es offensichtlich nicht verdaut und damit auch nicht in Opioide zerlegt worden, oder? Würde das im Umkehrschluss bedeuten, wenn ich eine Drogenwirkung durch Gluten wahrnehme, habe ich keine Glutenintoleranz?;-) - Wahrscheinlich gibt es auch da eine Übergangsphase und wahrscheinlich hängt auch alles von der Menge ab. Die meisten Menschen essen in 5 Mahlzeiten am Tag Gluten, vielleicht gerade weil sie so süchtig danach sind und dann kommt es irgendwann zur Ausbildung der Glutenintoleranz.

Ich glaube meine Mutter ist so ein Fall. Als ich klein war gab es morgens und abends Brot, Mittags Nudeln, als Zwischenmahlzeit Brot und zur Kaffeezeit Kuchen. Meine Mutter liebt Brot. Als sie auf glutenfrei umsteigen musst hat sie das alles kompensiert mit Fleisch und Milchprodukten und natürlich Auszugsmehl verwendet. Mehl durch Nussmehl ersetzt, viel Zucker rein etc. Sie hat auch, so glaube ich, angefangen mehr zu trinken. Also Alkohol. Ihre psychische Stabilität ließ nach, sie wurde depressiv. Nahm 20 kg zu. Jetzt ist sie immer noch Glutenintolerant und gleichzeitig morphinabhäng. Neben all der Medikamente, die sie noch so nimmt. Und weil sie Krankenschwester ist,bin ich mir ziemlich sicher, dass sie sich mit Morphin ausreichend auskennt.

Lässt zumindest darauf schließen, dass es in meiner Familie HLA DQ -Gene gibt. Meine Cousine mütterlicherseits fühlt sich glutenfrei auch "besser". Aber ich habe es, seit ich erwachsen bin, mit Gluten noch nie übertrieben. Das ist ein Teil meiner unbewußten Rebellion gegen das Essen meiner Mutter.

Lässt das irgendeinen Schluss zu?

Für uns Otto-Normalverbraucher wohl nicht, aber für alle Menschen, die Hashimoto oder Basedow haben. Auch für Menschen die schizophren oder bipolar sind, da Korrelation genau so. Die sollten sich testen lassen und wenn sie darauf keine Lust haben, einfach selber mal Gluten weglassen.

Menü des Tages am 26. Juni 2015 

Zucchini, 2 Tomaten, 1/2 Paprika


Reis mit Banane, Birne, Zimt, Sunwarrior, Chia, Paranuss, Traubenkernmehl


4 Tellerpfirsiche

Vollkorn-Basmatireis, Mungobohnen, Tomate roh, Champignons, Maisdressing, Apfelmus, Salz


1 Banane
1 Aprikose

Vollkornreis, Mungobohnen, Frühlingszwiebeln, Meeressalat, Eisbergsalat, Salz


1 Banane

Ich hab total vergessen euch das Video von vorgestern zu posten, also gibt es heute zwei.





Ich hab die 3 Mahlzeiten jetzt voll drauf, ich esse meist ziemlich große Mengen. Dann habe ich aber auch ein paar Stunden ruhe davon. Nachdem jetzt 5 Tage vorbei sind, werde ich morgen mal stichprobenhaft tracken und schauen was bei rum kommt.

Darüber hinaus lief meine Woche fantastisch. Ich habe alle Testate in Klinischer Chemie bestanden, was davon zeugt, dass ich mich wohl optimal konzentrieren konnte. Die ersten beiden Tage war ich supermüde und die letzten 3 superfit. So kann es weiter gehen.

Alles Liebe,

Silke

5 Kommentare:

  1. Ne, hab ich mir nicht genauer angesehen, aber der Typ ist ein richtiger Arzt der hingegen nicht die Antikörper im Blut, sondern die im Stuhl misst.

    Also, kein Plant Based Doctor hat je gesagt, dass man glutenhaltiges Getreide essen MUSS. Kartoffeln und Reis sind ja auch tolle Stärkequellen. McDougall schwört auf Kartoffeln. Und die empfehlen ja auch nicht Ernährung zur Heilung von Hashimoto sondern hauptsächlich für Zivilisationskrankheiten. Ich finde nicht, dass sich das so sehr widerspricht.

    Die Frage ist halt wirklich welcher Test ist ausschlaggebend und was sagt er uns. Und wahrscheinlich auch die Menge des verzehrten Glutens.

    Ich hab McDougall mal sagen hören, dass es der Verzehr von tierischen Schilddrüsen sei, welche zu Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse führen kann. Das scheint mir noch weniger plausibel.

    LG Silke

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  2. Ich habe eine Frage zu dem Thema: Ich kenne im Grunde nur Frauen, die Schilddrüsenunterfunktionen haben und die sind meistens auch schon etwas älter. Mein Eindruck ist also, dass es eine "Frauenkrankheit" ist. Oder werden Frauen einfach nur häufiger gestestet als Männer und viele Männer wissen daher gar nicht, dass sie das Problem haben? Sollten Frauen wirklich häufiger betroffen sein, frage ich mich, warum? Käme es vom Gluten, dann müssten Männer doch genauso häufig betroffen sein. Ich habe zB laut Labowerten keine Glutaminunverträglichkeit, aber die Ärztin meinte, dass man an meinen Schilddrüsenwerten jetzt schon sehen kann, dass mir eine Unterfunktion droht.

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  3. Es werden tatsächlich mehr Frauen damit diagnostiziert als Männer, wobei ich dir nicht sagen kann ob Frauen häufiger zum Arzt gehen, ihr Leid klagen, dass sie (scheinbar) nicht abnehmen können und der Arzt dann die Schilddrüsenwerte untersucht. oder ob es grundsätzlich mehr Frauen betrifft. Das Geschlecht ist aber auch für andere Krankheiten manchmal ein Risikofaktor, wie z.B. bei Gallensteinen, wo auch mehr Frauen betroffen sind.

    (Mein Gefühl sagt mir, Männer gehen weniger oft zum Arzt;-)).

    Isst du denn Gluten?

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  4. Ja ich esse Gluten, zwar gehören Brot und Nudeln nicht zu meinen täglichen Nahrungsmitteln, aber ich esse viele Haferflocken. Aber bei mir in der Familie haben viele Frauen Schilddrüsenunterfunktion...sowohl von der väterlichen als auch von der mütterlichen Seite und ich habe auch viele Allergien. Mein Immunsystem ist also ingesamt sehr überengagiert. Lebensmittelallergien sind mir aber nur in Bezug auf Zirusfrüchte und als Kreuzallergie vom Heuschnupfen (Nüsse, Tomaten, Äpfel) bekannt. Ich habe auch schon überlegt, Gluten mal komplett zu meiden.

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  5. Man muss auch differenzieren was die Ursache der Unterfunktion ist. Die Autoimmunreaktion oder Defekte der Hypophyse, sonstige Störungen des Homonhaushalts, Jod/Selen-Mangel.
    Gluten hängt nur mit der Autoimmunreaktion zusamen, die zu Morbus Basedow und Hashimoto führt. Frag mal in deiner Familie und bei deiner Ärztin nach.

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