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Sonntag, 11. Mai 2014

Frank Jester-Vortrag



Ich bin gestern um 4:30 Uhr aufgestanden und um 1 Uhr nachts ins Bett gefallen und war demnach  mehr als 20 Stunden wach, was mir nur mit Hilfe eine nachmittäglichen Matcha gelungen ist. Im Zusammenhang damit fängt das Semester jetzt, nach 5 Wochen an, so langsam seine Spuren zu hinterlassen. Ich kriege zu wenig Schlaf, der Lernstoff stapelt sich und ich kriege nicht mehr alle Sachen so leicht unter einen Hut.

Was das betrifft war gestern jedoch sehr erfolgreich, wenn auch viel zu lang, aber Geld verdienen, Lernen und Leute treffen gleichzeitig ist wirklich ausgesprochen effizient. So braucht man nichts zu vernachlässigen...

Ich stand morgens im Bioladen von 6 bis 14 Uhr und bin kurz vor 17 Uhr los gefahren zu dem Vortrag von Frank Jester in Köln und war um 1 Uhr nachts dann wieder zuhause, weil ich mit seinem Verleger nach dem Vortrag noch was trinken gehen musste (wollte). Auch der ist ein ehemaliger Rohköstler, es werden ja immer mehr, und wir sprachen somit vor allem über Biochemie, weil er Chemie studiert hatte.

Aber ich fange besser vorne an...

Frank Jester ist ein echt guter Mann. Zahn- und Humanmediziner, zudem Heilpraktiker und ich glaube er hat (oder hatte) auch eine eigene Praxis in Hamburg. Was ihn interessant macht ist, dass er kein Interesse an Symptommedizin hat, sondern der Ursache der Krankheit auf den Grund gehen möchte. Und weil im Körper natürlich kein Organ isoliert betrachtet werden kann, können Probleme an einem Organ in einem anderen ihren Sitz haben.

So erzählte er von einem seiner Patienten, der ein Problem mit anäroben Bakterien in seinen Zahntaschen hatte und parallel dazu angeschwollene Finger und Uhrglasfingernägel. Das ließ darauf schließen, dass der Patient einen Sauerstoffmangel habe. Bei der Erforschung der Ursache des Sauerstoffmangels entdeckte man dann, dass der Patient einen angeborenen Herzfehler hatte und zwar ein Lock in der Wand zwischen linken und rechtem Vorhof. Einen sogenannten Rechts-Links-Shunt. Der bedingt, dass sauerstoffarmes Blut aus dem rechten Herzen in den Körperkreislauf gepumpt wird und es kommt im Gewebe zu Sauerstoffmangel und damit zu einem Aufblühen von anäroben Bakterien...z.B. in den Zahntaschen. Welcher Zahnarzt aber schickt seinen Patienten mit Parodontose zu einem Kardiologen? - Dieser Rechts-Links-Shunt kommt laut Jester übrigens bei 25% der Bevölkerung vor, was damit zu tun hat, dass vor der Geburt dieser Rechts-Links-Shunt dazu genutzt wird die Durchblutung der Lunge zu umgehen, weil ein Baby im Mutterleib die Lunge ja noch nicht braucht, das Gehirn aber durchaus. So gelangt das sauerstoffreiche Blut direkt durch diesen Shunt zu Kopf und das Baby hat einen riesigen Kopf (proportional zum Körper) und schlecht entwickelte Lungen, weshalb es schwer ist ein Frühchen von unter 7 Monaten am Leben zu erhalten. Es kann noch nicht atmen. Bei manchen Menschen wird diese Umgehungsstraße nach der Geburt nicht mehr ausreichend verschlossen.

Ich bin mir nicht sicher ob alle Zuhörer diesem Vortrag folgen konnten, für mich als Medizinstudenten war er optimal und auch sehr interessant. Ich hatte zwei Kommilitonen als Einlasshelfer gewonnen und denen hat es auch sehr gut gefallen. 40 000 Krankheiten gibt es, sagt Jester, aber nur eine Gesundheit. Im Medizinstudium lernt man vielleicht 400, ein Hausarzt kennt vielleicht 1000. Wenn man nur eine Sekunde lang über jede einzelne Krankheit referieren würde, ginge der Vortrag über 11 Stunden, so Jester.

Abgesehen von angeborenen Erkrankungen und Unfällen sieht Jester die Ursachen der meisten Krankheiten in der Übersäuerung, den Mangel an Antioxidantien sowie den Mangel an Nährstoffen.
Er referierte über Bluthochdruck, Diabetes und Arteriosklerose und gab keine konkreten Ernährungsempfehlungen. Er empfiehlt die Aminosäure Arginin einzunehmen um die Stickstoffmonoxidproduktion des Endothels, also der Gefäßwände, anzukurbeln und sie damit elastischer zu machen. Laut ihm sterben 55% der Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 40% an Krebs, was mit der Statistik des Statistischen Bundesamt im Jahr 2013 nicht konform geht. Ich habe sie Anfang des Jahres hier veröffentlich: 40% starben 2013 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 25% an bösartigen Neubildungen – sprich Krebs.

Was mich am meisten irritiert hat war, dass Jester kein Fan von Kohlenhydraten ist. Und dass er “Kohlenhydrate” auch gar nicht definiert hat. Er sagte: “Die DGE empfiehlt zu 55% Kohlenhydrate zu essen und 55% der Menschen sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Fällt euch was auf?” Dann zitierte er eine Studie, die besagt, dass Leute die viel Kohlenhydrate essen fetter seien als solche die viel Fett essen und deshalb würde Fett nicht fett machen. - Diese Studie ist aber selbstredend völlig aus dem Zusammenhang gerissen, da es sich dabei um raffinierte Kohlenhydrate und Haushaltszucker sowie High-Frucotse-Corn-Syrup handelt und damit viel Fructose enthält, die kein Sättigungsgefühl auslöst, genau so wenig wie ballaststoffarmes Weißbrot. Und natürlich empfiehlt die DGE auch nicht 55% Zucker zu essen, sondern Vollkornprodukte. Biochemisch bewiesen ist jedenfalls, dass der Körper Glucose weitaus schwerer in Fett verwandelt als Fett.

Dieser Aspekt des Vortrags hat mich also gestört und ich hätte ihn nachher noch sehr gerne angesprochen auf Dr. Dean Ornish, der ja Arteriosklerose erstmal 1990 rückgängig gemacht hat mit einer fettarmen, vollwertigen, pflanzlichen Ernährung in Kombination mit Entspannungstraining. “Kohlenhydrate” so pauschal gesprochen, sind nämlich werde die Ursache für Diabetes noch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Gelegenheit Fragen zu stellen, gab es leider nicht und so konnte ich ihm vor und nach dem Vortrag nur die Hand schütteln und mich bedanken.

Durch die Einnahme von Arginin mag sich die Elastizität meiner Arterien durchaus verbessern, aber die Sklerose nimmt davon nicht ab. Außerdem kann ein völlig verplaqutes Endothel auch kein Stickstoffmonoxid produzieren, egal wie viel Arginin ich esse. Da hilft dann nur noch Nitrospray, was direkt in die Blutbahn geht oder eben Dr. Ornish' Ernärungsweise. Und deshalb bin ich kein Fan von Nahrungsergänzungsmitteln...

Das Essen bei diesem Vortrag waren nämlich belegte Weißmehlbrötchen mit Fleisch und Käse und Laugenbrezeln. Außerdem gab es Kaffee, was aber eher mit dem Veranstaltungsort zu tun hat. Nahrungergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und, faszinierender Weise, steht das auch auf allen Nahrungsergänzungsmittelverpackungen drauf! Es gibt sicherlich Fälle, wo sie von Nöten sind, ähnlich wie es Situationen gibt in denen Medikamente von Nöten sind...halt um Symptome kurzfristig zu lindern, aber auf dauerhafte Einnahme sollte m.E. verzichtet werden, weil dadurch die Körperchemie aus der Balance gerät.

Meine eigene Ernährung war dafür gestern ebenfalls suboptimal. Die viele Arbeit war schuld. Es gab keinen Salat, weil ich zu Mittags- und Abendessenszeit am arbeiten war. Dafür bin ich aber mit meine Mensaernährung momentan zufrieden. Die Mensa gibt mir jedenfalls die Möglichkeit zumindest einen Salat a, Tag zu mir zu nehmen...

Menü des Tages am 10. Mai

Haferflocken mit Haselnüssen, Chia, Paranuss, Banane, Apfel, Zimt, Sunwarrior Vanille, Erdbeeren


3 Grüntee

Vollkornbrötchen mit Tofu und Salat

Rest einer Gemüsepfanne mit Tofu, Vollkornnudeln, Brokkoli, Paprika und Zucchini


125 g Sojade Joghurt Himbeer-Maracuja

100 g Sojajoghurt mit Stevia
5 Amaranth Mais Waffeln
Vollkornbrot mit Senf, veganem Mozzarella und Paprika


Veganer Mozzarella - für gut befunden!:-)

Matcha mit Stevia

1 Banane
etwas Studentenfutter
0,5 l alkoholfreies Weizen

Was soll ich sagen: Zu viel Arbeiten ist nicht gesund. Kann nicht gesund sein. Wie gesagt, konnte ich aber dennoch quasi dabei was lernen. Der Vortrag war für mich änlich wie eine Vorlesung, dann aber wieder aus anderer Perspektive betrachtet und das ist immer das Effektivste.

Jesters Buch "Arginin, OPC und Entsäuerung" habe ich geschenkt bekommen und muss es jetzt nur noch lesen...

Heute frei, Joggen, lernen...Morgen wieder ein Tag genau so wie gestern...Aber die Mensa hilft mit!:-)

Alles Liebe,

Silke

Schnäppchen des Monats Mai 2014:

Ombar probiotic Coconut, 38 g - 2,49 € statt 2,89
OlivenTapenade, pikant - 3,75 € statt 4,25 €

Pacari Schokolade, Spirulina - 3,49 € statt 3,99 €
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