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Donnerstag, 31. Oktober 2013

Drogen und Medikamente...



Ich glaube die Diabetesschulung deprimiert mich. Nur gut, dass sie nur 2 Stunden täglich dauert. Quintessenz des Ganzen ist auch hier, genau wie bei Barnard, dass die Patienten Fett einsparen sollen, jedoch sollen sie nicht unter 20% gehen, so wie es bei Barnard das Ideal ist, sie sollen sich an die von der DGE empfohlene Menge von 30-35% halten. Und sie sollen abnehmen und Sport machen.

Ich nehme einfach mal an, dass solche Veränderungen nicht ausreichen um auf die Dauer komplett auf Medikamente zu verzichten und das, so finde ich, sollte das erklärte Ziel sein. Von Tag zu Tag bin ich schockierter darüber, was Medikamente alles anrichten können.

Ich lese ja gerde Die Suchtfibel: Wie Abhängigkeit entsteht und wie man sich daraus befreit. Informationen für Betroffene, Angehörige und Interessierte und da geht es halt auch um Drogen wie Kokain, Amphetamine, Ecstasy etc. und die waren nach ihrer Entdeckung, bzw. chemischen Synthese alles mal Medikamente. Ecstasy wurde zum Beispiel 1912 synthetisiert und von der Firma Merck zum Patent angemeldet. Es wurde erwogen es als Appetitzügler zu verschreiben, aber machte dann leider "merkwürdige Nebenwirkungen". Nach dem zweiten Weltkrieg experimentierte das amerikanische Militär damit um es als Psychokampfstoff und Wachheitsdroge einzusetzen, die Ergebnisse waren aber nicht zufriedenstellend.

Amphetamine wurden 1887 erstmals chemisch hergestellt und ab 1930 als Medikamente gegen Schnupfen, Leistungsschwäche oder Lungenerkrankungen verschrieben. Nicht lange danach fingen Studenten an sie als Aufputschmittel beim Lernen zu verwenden und ebenfalls nach dem zweiten Weltkrieg wurden sie haufenweise an amerikanische Soldaten verteilt. In den 50er und 60er Jahren wurden sie von Fernfahrern, Sportlern und Hausfrauen Tag ein Tag aus konsumiert, ohne dass man sich viel dabei gedacht hat bis sich bei vielen Leuten ein Suchtverhalten entwickelt hat, das oft im Krankenhaus endete. Amphetamin wird heute noch als Mittel gegen ADHS verkauft, weil es bei Hyperaktivität in richtiger Dosis komischerweise nicht aufputschend wirkt, sondern die Aufmerksamkeit und Konzentration steigert. Und dann gibt es noch das Methamphetamin, was dem Crystal Meth entspricht. Es macht ähnlich süchtig wie Kokain.

Der biochemische Mechanismus der da hinter steckt ist, dass Amphetamin eine ähnliche molekulare Struktur hat wie Adrenalin. Eigentlich heißt das Amphetamin Alpha-Methylphenethylamin und zählt damit zu den Phenylethylaminen wozu auch Dopamin, Adrenalin aber auch Mescalin, ein Halluzinogen, gehört. Viele Phenylethylamine zählen zu den psychotropen Substanzen und damit zu den Drogen. Und wo war noch Phyenyethylamin drin? - Ach ja, in Schokolade. Aber auch halt in Wurst...Und damit schließt sich der Kreislauf.

Aber kommen wir zurück zum Diabetes. Die meisten der Patienten scheinen nicht sonderlich scharf auf Süßes zu sein, haben aber katastrophale Ernährungsgewohnheiten. Einer ist dabei der noch keine 30 ist und tierisch übergewichtig. Er mag überhaupt kein Obst und Gemüse und das sieht man ihm an. Er sieht leider völlig degeneriert aus. Nur ein Hauch eines Menschen. Ganz furchtbar.

Faszinierender Weise isst keiner von denen Frühstück. Man steht auf, schüttet sich Kaffee oder Espresso rein und wenn dann Hunger aufkommt, so gegen Mittag wird irgendwas gegessen, das gerade verfügbar ist. 2 Frauen sind in der Gruppe, die vielleicht 60 Jahre als sind. Die eine ist geschieden, die andere Witwe. Beide haben überhaupt keine Lust mehr zum Kochen nachdem sie Jahrzehnte Tag ein Tag aus für die Familie gekocht haben, daher wird jetzt nur noch Fertignahrung aufgetischt.

Der Verzicht auf Frühstück senkt die Leistungsfähigkeit um 30% heißt es laut Studien. Barnard schreibt in Breaking the Food Seduction, dass ein vollwertiges Frühstück im Vergleich zu so etwas wie Eier mit Speck die Wahrscheinlichkeit später zu snacken um 75% senke. Das machte bei den Versuchteilnehmern satte 987 kcal weniger aus. Eine weitere Studie verglich Jungen, bei denen man manchen Instant-Haferflocken und den anderen Vollkornhaferflocken zum Frühstück gab. - Die mit Vollkornhaferflocken griffen 35% weniger im Laufe des Tages zu Snacks. Deshalb ist Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages und wenn man keine Zeit dafür hat, muss man sie schaffen.

Die meisten Leute haben natürlich auch keine Lust auf Frühstück, weil sie noch spät Abends gegessen haben. Ich esse nach 18 Uhr eigentlich nichts mehr und wache um 5 Uhr auf. Gegen 5:30 Uhr habe ich Hunger. Ist ja auch klar nach einer Nahrungspause von 11-12 Stunden. Mein Frühstück ist auch die kalorienhaltigste Mahlzeit des Tages. Spät abends noch zu essen führt zu schlechtem Schlaf und der wiederum führt zu Unausgeruhtheit, die man wieder mit Stimulanzen zu vertreiben versucht.

Einer der Schulungsteilnehmer erzählte, er habe bis vor kurzem noch 6-7 Mal am Tag bei McDonalds gegessen. Und da soll noch einer sagen, dass McDonalds nicht süchtig macht. Er war auch selber der Meinung, dass das eine Sucht gewesen sei und der Schulungsleiter ebenfalls. Natürlich geht das auch ins Geld, aber das, so der Patient, sei ihm in dem Moment egal gewesen. Auch ein klassisches Merkmal einer Sucht.

Naja, jedenfalls wird von keinem der Teilnehmer Unmögliches verlangt, eher zu wenig. Statt Wurst und Käse auf ein Brot zu legen, was viele machen, wird ihnen nahe gelegt, doch nur eins von beidem zu verwenden.

Aber irgendjemand muss den Leuten doch sagen, dass es die Option gibt Medikamente vielleicht komplett bleiben zu lassen weil diese ja Nebenwirkungen haben und welche Rezepte man machen kann, und warum manche Lebensmittel einfach süchtig machen. Es kam nämlich auch das Thema Schuld und Selbsthass auf, was zum einen schon schlimm ist, wenn man übergewichtig ist, aber noch schlimmer, wenn man sich ins Grab isst. Das muss nämlich gar nicht sein. Bei einer Sucht hilft auch die beste Disziplin nicht, wenn man nicht um den Mechanismus weiß, warum man keine Disziplin aufbringen kann. Das finde ich traurig...

Menu des Tages am 30. Oktober

Haferflocken mit Banane, Erdnussbutter, Rosinen, Mohn und Hanfprotein


1,5 Bananen
1 TL Erdnussbutter
3 Brennnesseltee

Greenjuice aus Sellerie, Endivie und Zitrone


1 koffeinfreier Kaffee mit Stevia

1 Scheibe Früchtebrot (Geschenk von meinem Maler)
Vollkornnudeln mit Möhre, Thai Curry, Zwiebel, Salz und Oliventapenade


57 g Carrot Cake
1/2 Banane

4 Amaranth-Maiswaffeln
58 g Möhre
50 g Trauben
1 Feige

Ich hab Dinkel-Vollkorn-Früchtebrot von meinem Maler geschenkt bekomme, was natürlich genau nach meinem Geschmack ist: Bio, zuckerfrei, Dinkel und lecker. Leider kenne dích den Kaloriengehalt nicht, und habe ihn wahrscheinlich zu niedrig angesetzt. Ansonsten: Alles drin, 2060 kcal, satte 96,9 g Eiweiß - fast schon zu viel und nur 17,9% Fett.

Die Nudeln waren leider aus Weizen, weil auch sie noch Reste von meinem Geburttag waren. A propos Weizen: Der Maler erzählte mir, dass er regelrecht komatös geschlafen hätte nach zwei veganen Schnitzeln aus Seitan. Ähnliches sei seinem Mitbewohner passiert nach einem Seitankonsum. Seitan besteht ja ausschließlich aus Weizengluten und zersetzt sich demnach zu opiatähnlichen Molekülen, wenn es verdaut wird, die die Opiatrezeptoren besetzten und damit beruhigen und Schmerz lindern. Auch wenn noch nicht zu 100% bewiesen ist, dass die Opiate aus dem Verdauungstrakt das Hirn beeinflussen könne, hab ich doch irgendwie das Gefühl, dass sich das noch beweisen lassen wird. Weizengluten wird nämlich auch jetzt schon als Trigger für so manche psychische Probleme ausgemacht...Das war genug für heute, oder?:-)

Oder noch folgendes: Habe rein pflanzlichen Camembert gemacht :-)))




Alles Liebe,

Silke

2 Kommentare:

  1. Wann kommt das Rezept des Camenberts? *seufz*

    Giere schon seit paar Posts von dir drauf!

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  2. Das ist für meinen Käse-Workshop 2014!:-)

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