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Mittwoch, 23. August 2017

Wenn Ärzte, trotz 1er ABI, Ernährungsdogmen nicht durchschauen...



Dr. Anthony Lim MD ist ein ziemlich kluger Kerl. Er arbeitet momentan sowohl am True North Health and Wellness Center als auch bei McDougall als Medical Director für das McDougall Programm.

Ich hab ihn Anfang 2016 in Santa Rosa kennen gelernt und habe besonders gute Erinnerungen an ein gemeinsames Mittagessen unter der Sonne Kaliforniens, bei welchem wir uns über Ernährung und Zivilisationkrankheiten unterhalten haben.

Letzte Woche erschien ein YouTube-Video mit ihm, welches unglaublich viel Aufmerksamkeit auf sich zog und mich hat es beeindruckt, weil ich denke, dass Dr. Lim ein gutes Beispiel für die meisten Ärzte ist und es versetzt mich in Erstaunen, dass trotz des Lehrinhalts Biochemie und Physiologie es den meisten Ärzten nicht gelingt, Ernährung zu verstehen.



Ich schrieb eingangs, dass Dr. Lim ein ziemlich kluge Kerl ist. Das liegt daran, dass er als Erststudium Jura in Stanford, eine der rennomiertesten Unis der USA studiert hat und nach seinem Juraexamen dann festgestellt hat, dass Medizin doch mehr sein Ding ist und dann an der Boston University noch ein Medizinstudium angehängt hat.

Dr. Lim ist einer der Ärzte, die behaupten, sie hätten im Medizinstudium nichts über Ernährung gelernt, was ich persönlich ja nicht nachvollziehen kann. Ich hab im Medizinstudium das ENTSCHEIDENDE gelernt, nämlich die Grundlagen, um zu überprüfen ob eine bestimmte Ernährungsweise Sinn macht und ob sie wissenschaftlich begründbar ist.

In diesem Video erzählt Dr. Lim wie er in der Zeit seiner Facharztausbildung die Paleo-Ernährung praktiziert hat, wie er davon überzeugt war, dass alle Kohlenhydrate schlecht seien und dass er diese Ernährung sogar einem Patienten mit Diabetes empfohlen habe. Das sei für ihn selbst heute unfassbar, denn 2014 sei er, durch das Anschauen des Films "Gabel statt Skalpell" zur pflanzenbasierten Ernährung bekehrt worden.

Und ich frage mich: Warum braucht es bei einem so klugen Kerl ebenfalls einen Film, damit er medizinische Zusammenhänge erkennt? Wie viel Verblendung passiert in der Ernährungsszene, dass sogar Leute, die das Grundalgenwissen über biochemische Vorgänge im Körper haben, nicht in der Lage sind ein fehlerhaftes Ernährungsparadigma zu durchschauen?

Das erinnert mich an eine Medizinstudentin, bei der das umgekehrte der Fall war. Ich habe mich vor zwei Jahren oder so mal mit ihr in der McDougall Facebookgruppe gefetzt, weil sie, offensichtlich von der Starch Solution überzeugt in der Gruppe postete, ob jemand eine Studie kennen würde, dass lowfat zu essen den Cholesterinspiegel senken würde.

Ich war damals im 6. Semester und sie im 10. und ich fand es unfassbar, dass es einen von einer pflanzenbasierten Ernährung überzeugtem Medizinstudenten am Ende seiner Ausbildung offensichtlich weder möglich ist über den biochemischen Mechanismus der Cholesterinbiosynthese, noch über den Mechanismus der Pathogenese von atherosklerotischen Plaques noch durch eigene Recherche in wissenschaftlicher Literatur möglich war belegen zu können, warum eine fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung die beste Ernährung für die Spezies Mensch ist!

Soll Mediziner, die nicht in der Lage sind das, was sie in einem 6jährigen Studium gelernt haben anzuwenden überhaupt erlaubt sein Medizin zu praktizieren? Wer hat da versagt? Der Student oder die Fakultät? Und das gilt ja nicht nur für Ernährungsbelange. Ich beobachte das selbe bei meiner Kinderwunschärztin, die einfach eine Therapie nach der anderen anwendet ohne zu hinterfragen ob das endokrinologisch Sinn macht und welche Zusammenhänge zu berücksichtigen sind.

Die Grundlagen sind in meinen Augen das entscheidende an diesem Studium. MIR persönlich gibt es die Möglichkeit physiologische, biochemische, pathologische und endokrinologische Zusammenhänge zu hinterfragen. Gerade Atherosklerose ist so wichtig und gleichzeitig so banal, dass ich nicht verstehen kann warum nicht jeder Arzt seinem Patienten sagen kann, dass er seine Cholesterin- und Fettaufnahme gravierend einschränken muss. - Und dennoch lassen auch sie sich von völlig unausgegorenen Ernährungsdogmen wie LowCarb oder Paleo becircen und machen sich nicht die Mühe zu hinterfragen ob die Behauptungen dahinter überhaupt plausibel sind.

Ich komme aus der gegenteiligen Ecke. Ich bin mit einem Bewusstsein für Ernährung in dieses Studium gestartet. Ich kann nicht verstehen, warum es anderen Medizinern nicht möglich ist ihr Grundlagenwissen über biochemische Vorgänge auf Ernährungsbelange anzuwenden. Vielleicht ist es wirklich so, dass die meisten Medizinstudenten Fachidioten sind und bleiben und einfach nur Sachen pauken, die sie völlig unreflektiert dann wieder raus hauen. Oder auch sie sind in erster Linie von ihrem Belohnungssystem gesteuert und nicht von ihrem Hirn, was in Anbetracht eines Abischnitts von 1,0 für mich ebenso unverständlich ist.

Umso schöner, dass es auch noch Filmemacher gibt, wie die Produzenten von Gabel statt Skalpell, damit Mediziner auch wieder anfangen zu denken. - Aber traurig ist es schon...

Menü des Tages am 22. August 2017

Blumenkohl und ½ rohe Paprika


Haferflocken mit Sonnenblumenkernen, Paranuss, Chia, Zimt, Smoothiepulver,  Banane, Orange


5 Paranüsse

Gemüsepfanne aus Blumenkohl, Reis, schwarze Bohnen, Wakame, Sojagranulat, Möhre, Shea Butter, Paprika, Chia, Salz, Pfeffer, Curry


1/2 Orange

Gemüsepfane aus Reis, schwarzen Bohnen, Zucchini, Möhre, Salz, Pfeffer, Shea Butter


1 Banane

Für die unter euch, die sich wundern, dass Shea-Butter in meinem Essen ist: Ich habe mir überlegt, dass ich sie aufbrauche, indem ich sie esse. Nicht viel davon, aber jeden Tag ein bisschen. Nachdem Shea-Butter als zero waste Hautpflege komplett versagt hat, weiß ich nicht, was ich anders mit ihr anfangen soll. Ich achte darauf weiterhin unter 20% Fett zu bleiben. Da sollte auch reichen...

Alles Liebe,

Silke



Samstag, 5. August 2017

Hausstaub macht dick?



Kürzlich titelte das Deutsche Ärzteblatt "Hausstaub bringt Fettzellen zum Wachsen und fördert Ansammlung von Triglyzeriden".

Das ist selbstverständlich eine Überschrift, bei der ich es nicht unterlassen kann mir auch den gesamten Artikel durchzulesen. Wie, so dachte ich bei mir, könne Hausstaub in den Fettstoffwechsel eingerifen? Hausstaub ist doch ein quasi natürliches Produkt? Biologisch abbaubar! - Allergien, ok, aber Hausstaub soll fett machen? Wie das denn?

Die Studie, die in Environmental Science & Technology wurde weder an Tieren noch an Menschen durchgeführt, sondern an Mauszellen in einer Petrischale. Man hat dafür 11 Hausstaubproben aus Haushalten in North Carolina gesammelt und sie auf eine bestimmte Mäusefettzellsorte gegeben.

"Sieben der elf Staubproben bewirkten, dass sich Präadipozyten zu reifen Fettzellen weiterentwickelten und Triglyzeride ansammelten. Neun der Proben führten dazu, dass sich die 3T3-L1-Zellen zu Fett-Vorläuferzellen entwickelten. Dafür reichten bereits Mengen von drei Mikrogramm Staub aus. Die US-Umweltbehörde schätzt, dass Kinder täglich 50 Milligramm Haus­staub über die Atemwege, den Mund oder die Haut aufnehmen."

Damit ist aber immer noch nicht geklärt, welche Substanzen im Haussaub dafür sorgen, dass sich die Fettzellen entwickeln und Triglyceride ansammeln.

Die Forscher untersuchten den Staub also auf 44 unterschiedliche Substanzen wie Pestizide, Flammschutzmittel und Weichmacher., und es stellte sich heraus, dass diese Schuld daran waren, dass Hausstaub dick macht. Ich habe schon mal einen Blogartikel darüber geschrieben, dass Plastik dick macht und hier stellt sich heraus, dass es genau die selben Dinge im Hausstaub sind, die dazu führen können, dass man später dick wird.

Natürlich auch das Essen, keine Frage. Jemand der seine Adipositas darauf schiebt, dass er als Kind zu viel Hausstaub eingeatmet hat, muss auch ein bisschen bei sich selbst gucken. Zudem sind diese Sachen auch quasi erst seit den 60er/70er Jahren auf dem Markt und wer davor geboren wurde, ist eben nicht fein raus. Fette Menschen gab es auch früher schon. - Da schaut man mit Grauen in die Zukunft wie fett und krank die Menschen wohl erst in 50 Jahren sein werden, wenn die jetzige Kindergeneration erwachsen ist. Wir müssen damit nicht nur unsere Ernährungsweise kritisch beäugen sondern auch unsere Verwendung von Kunststoff und Plastik. Nicht nur für unseren Planeten sondern auch für die Gesundheit zukünftiger Generationen!

Menü des Tages am 4. August 2017 

½ Gurke


Haferflocken mit Sonnenblumenkernen, Acerolapulver, Zimt, Banane, Orange,  Paranuss, Chia


 Handvoll Paranüsse

Salat aus Blattsalat, Reis, Tofu, Paprika, Gurke, Möhre, Frühlingszwiebel, Kicherebsen, Orange, Senf, Salz und Peffer


 1 Banane


 Gemüsepfanne mit Tofu, Möhren, Kichererbsen, Paprika, Reis, Sellerie, Salz, Pfeffer und Rosmarin


1 Banane

Ich habe in den letzten 2 Wochen meine Ernährung umgestellt zugunsten einer Verbesserung meiner Empfängnisfähigkeit.

Wie das immer so bei mir ist, gehe ich zu einem Arzt, der irgendeine Therapie probiert, diese beurteile ich dann als Scheiße und mache mich auf die Suche nach einer besseren, natürlicheren Therapie mit weniger Nebenwirkungen.

Meine Recherche über Kinderwunsch, gynäkologische Endokrinologe und Fruchtbarkeit hat mich dann dazu geführt Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, die der Körper in höherem Alter nicht mehr selber synthetisiert, sowie hochdosierte Antioxianzen, die man den der Menge nicht mit Nahrung aufnehmen kann und Phytoöstrogene in Form von Soja.

Meine Ernährung ist damit etwas fetthaltiger geworden, aber immer noch lowfat. Ich stelle hingegen auch fest, dass das Fett mich triggert mehr davon zu essen, was ich eigentlich unterlassen will, aber das nehme ich jetzt mal für eine Kinderwunscherfüllung in kauf. Darüber hinaus versuche ich mich frei von Stress zu halten, denn Stress kann das Progesteronlevel verschlechtern und damit auch kontraproduktiv sein. Es haben aber diese Woche auch die Semesterferien begonnen, daher sollte das machbar sein.

Alles Liebe,

Silke


Samstag, 15. Juli 2017

Zuckerkonsum der Mutter kann zu Asthma und Allergien beim Kind führen


Ich denke es gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen, dass allergische Erkrankungen seit Jahrzehnten zunehmen. Man kann diversen Risikofaktoren dafür die Schuld in die Schuhe schieben: Giftstoffe im Alltag, Umweltverschumutzung, Plastik, falsche Ernährung etc. Womöglich spielt alles eine Rolle bei der Entstehung allergischer Erkrankungen, der sogenannten Atopie. Unter Atopie versteht man vor allem die Kombination von Asthma, Neurotdermitis und Heuschnupfen.

In meiner Familie ist es erstaunlicherweise so, dass meine Schwester unter Asthma und Neurodermitis leidet bzw. litt, während ich den Heuschnupfen zugeteilt bekommen habe.

Jetzt kürzlich ist in Peadeatry Pulmonology eine epidemiologische Studie erschienen, die eine Korrelation findet zwischen Zuckerkonsum der Mutter in der Schwangerschaft und der Entstehung der Atopie beim Kind. Von 1970 bis 2000, so die Autoren, sei der Zuckerkonsum pro Kopf um 25% gestiegen, obwohl die Empfehlungen der WHO immer wieder nach unten reguliert werden.

In dieser Studie wird auf Daten aus der Avon Longitudinal Study of Parents and Children zurück gegriffen und der Zuckerverzehr der Mütter mit den späteren Diagnosen des Kindes verglichen.

Ergebnis: Die Kinder der Mütter mit dem höchsten Zuckerkonsum (oberstes Quintil) erkrankten zu 38 Prozent häufiger an einer Atopie (adjustierte Odds Ratio 1,38; 95-Prozent-Konfidenzintervall 1,06–1,78). Die Zahl der Erkrankungen an einem atopischen Asthma waren mit einer Odds Ratio von 2,01 (1,23–3,29) sogar doppelt so hoch wie bei den Kindern von Müttern mit dem niedrigsten Zuckerkonsum.

Man kann natürlich nicht einwandfrei darauf schließen, dass die häufigeren Atopieerkrankungen der Kinder zu 100% mit dem Zuckerkonsum der Mutter zusammen hängen. Möglicherweise essen diese Mütter ja auch mehr Fertigprodukte sowie die darin enthaltenen Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und Stabilisatoren, oder die Ursache sind die chemischen Bestandteile der Verpackung der Industrienahrung.

Zuckerkonsum macht hingegen durchaus auch biochemisch Sinn, denn der Fructoseabbau in der Leber führt zum Anstieg des CRP, dem wichtigsten Entzündungsmarker, sowie zum Anstieg von Harnsäure, welche eine allergische TH2-Antwort des Immunsystems fördern kann.

Und so lange man nichts Näheres weiß, ist es sicherlich nicht verkehrt, wenn eine Schwangere große Mengen raffinierten Zuckers, aber sicher auch Fertigprodukte meidet. Ich bin auch immer wieder erstaunt wie viele Medikamente man in der Schwangerschaft lieber nicht nehmen soll. Am besten ist wohl gar nichts einzunehmen. Man hat aber auch zu wenig Studien, weil eine Ethikkommision niemals der eventuellen Gefährdung des ungeborenen Lebens zustimmen würde.

Ich habe kürzlich einen Blogbeitrag geschrieben, dass Stress der Mutter in der Schwangerschaft zu Essstörungen beim Kind führen kann. Und jetzt stelle ich mir vor, was passiert, wenn die Mutter ihren Stress mit vermehrtem Zuckerkonsum bekämpft. Sicher nichts Gutes...

Menü des Tages am 13. Juli 2017

Zucchini


Haferflocken mit Banane, Leinsamen, Paranuss, Mandeln, Zimt, Birne


Gemüsepfanne mit Hirse, Kichererbsen, Zucchini, Paprika, Zwiebel, Gewürze


Bananeneis



Gemüsepfanne aus Hirse, rote Linsen, Curry, Blumenkohl, Zwiebel, Gewürze


Ich bin fast am Ende des vorletzten Semesters angekommen und fand dieses Semester jetzt auf jeden Fall weniger anstrengend als das vorherige. Stelle aber weiterhin fest, dass ich zu Genussmitteln greife, oder greifen will. Nur momentan greife ich nicht zu Zucker, weil das einen "Ausnahmetag" bedeuten würde. Was ich gestern stattdessen gemacht habe war dann 3 B12 Tabletten zu essen! - Himmel Herrgott! - Klausuren machen mich wirklich immer wahnsinnig! Aber sie werden weniger. Irgendwann kommt dann nur och das Examen, aber da geht die Lernphase über eine Ewigkeit verteilt. Ich glaube das kann ich besser.

Alles Liebe,

Silke


Dienstag, 11. Juli 2017

Brokkolipille therapiert Diabetes



Der geneigte Leser weiß sicherlich, dass ich ein Riesenfan von Brokkoli bin. Ich halte Brokkoli für das gesündeste Essen der Welt und außerdem ist er geschmacklich mein Lieblingsgemüse.

Jetzt hat man rausgefunden (Quelle), dass Brokkoli, in Form von Sprossen, die man pulverisiert hat, in der Lage ist den Blutzuckerspiegel von Typ-2-Diabetikern zu senken. Und zwar über einen anderen Mechanismus als das beliebteste Diabetesmedikament Metformin, was dem Patienten die Möglichkeit gibt mittels Brokkolipille den Blutzuckerspiegel zusätzlich noch zu senken.

Ich muss direkt vorausschicken, dass ich absolut nicht der Auffassung bin, dass zur Therapie eines Typ-2- Diabetes überhaupt Medikamente notwendig sind, auch nicht, wenn sie, wie hier, "natürlichen" ursprungs sind. Ernährungsumstellung und Sport reicht da völlig aus. Ach was, Ernährungsumstellung alleine reicht schon aus. Aber eine Ernährung mit mehr Brokkoli bzw. mit mehr von allen Kohlsorten, ist da wahrscheinlich noch effektiver. Ich will hier also auf die Wirkung von richtigem, ganzen, echten Brokkoli innerhalb eine vollwertigen, pflanzlichen Ernährung hinaus und nicht eine Pille anpreisen.

Der Wirkstoff in Brokkoli nennt sich Sulforaphan und er kommt in allen Kohlsorten vor. Der ein oder andere unter euch hat vielleicht schon mal davon gehört. Dr. Greger hat bereits mehrere Videos darüber gedreht. Sulforaphan ist in der Lage die Gluconeogenese in der Leber zu hemmen, indem es über eine Translokation des Transkriptionsfaktors NFF2 die Produktion von Enzymen hemmt, die für die Gluconeogenese benötigt werden. Wenn die Leber keine Glucose synthetisieren kann, fällt der Zuckerspiegel im Blut.

Man hat bereits in mehreren Studien die Sicherheit von Supforaphan-Präparaten bestätigt, und so mussten für diese klinischen Studie vorab keine Tierversuche mehr gemacht werden. Man konnte direkt an Menschen beobachten und zwar an 97 Patienten mit Typ-2-Diabetes, die, bis auf 3, alles schon mit Metformin behandelt worden waren. Ergebnis war, dass nach 12 Wochen die Brokkolipille den HBA1C effektiver senken konnte, als in der Placebogruppe.

Brokkoligruppe: HBA1C von 7%

Placebogruppe: HBA1C von 7,37%

Die Schulmedizin und die Pharmafirmen denken sich jetzt natürlich, dass es eine tolle Sache wäre Diabetikern zusätzlich zu Metformin noch Brokkolipillen zu verschreiben. Aber ich denke: Man muss eh essen, Brokkoli ist lecker, vor allem mit Vollkornnudeln und Knoblauch und es ist immer besser, etwas so zu konsumieren, wie die Natur es geschaffen hat, als es industriell zu verändern. Also Brokkoli essen!

Studien an Ratten haben außerdem gezeigt, dass Brokkoli nicht nur in der Lage ist den HBA1C zu verbessen, sondern auch vor der Entstehung von Typ-2-Diabetes schützt. Also auch empfehlenswert für alle, die gar nicht erst Diabetiker werden wollen!

Menü des Tages am 3. Juli 2017

Zucchini



Haferflocken mit Zimt, Banane, Leinsamen, Paranuss, Kokosmehl und Pfirsich


1,5 Kaffee, schwarz


Gemüsepfanne aus Möhren, Aubergine, Wakame, Paprika, Reis, Kichererbsen, Curry, Thymian, Salz, Pfeffer


1/2 Tasse Kaffee


Salat aus roten Linsen, Hirse, Romana, Paprika, Tomate, Orangensaft, Mandeln, Knoblauch, Salz und Pfeffer



1 Banane



Das war ein Ausnahmentag von der 365 Tage Challenge, weil ich den ganzen Tag unterwegs war und überraschend in der Mensa essen musst, was ja, Gott sei Dank, immer vegan möglich ist, aber eben nicht challengetauglich.

Damit habe ich jetzt seit dem 24.04. satte 8 Ausnahmentage gemacht und das war für den Zeitraum eigentlich viel zu viel. Momentan denke ich nicht, dass ich es schaffen werde bis nächstes Jahr April nur 18 Ausnahmen zu machen. Immerhin kommt noch mein Geburtstag, Weihnachten und sonstige Einladungen hinzu. Aber ich zähle auf jeden Fall weiter bis dahin mit. Die Herausforderung bleibt weiter bestehen, denn darum geht es ja in einer "Challenge".

Alles Liebe,

Silke


Panda Coffee




Die Firma Panda Coffee hat Kontakt mit mir aufgenommen, um mir ihren Kaffee vorzustellen. Gott sei dank, in einer Phase meines Leben, in der ich Kaffee trinke. Sie haben mich gefragt, ob ich Lust hätte ihren Kaffee vorzustellen und mir dafür natürlich auch einige Probepackungen zukommen lassen, welche ich auch dankend angenommen habe, nachdem ich mich im Netz ein wenig mit Panda Coffee beschäftigt habe. Und die Firma hat einen Anspruch, den ich reinen Gewissens vertreten kann. Einziger Wehrmutstropfen ist vielleicht, dass zumindest deren Bohnenkaffee nicht zero waste ist.

Darüber hinaus habe, stellt die Firma durchaus hohe Ansprüche an sich und ihr Produkt. So sind die Kaffeebohnen selbstredend bio. Panda Coffee setzt sich für faire Löhne ein, sie bezeichnen sich als ein Non-Profit Start-up Unternehmen und sie setzen sich für soziale Projekte im Bereich Natur- und Artenschutz ein. Sie unterstütze von jedem verkauften Kilo Kaffee mit jeweils einem Euro das Deutsche Herzzentrum in Berlin, das Zoo Arterhaltungsprojekt und die Humanitäre Hilfe für hungernde Menschen. Und was zero waste betrifft: Sie bieten Kapselkaffee in biologisch Abbaubaren Kapseln aus Maisstärke an.

Mir wurde die Marke Pacha Mama zur Verfügung gestellt, 3 Kilo davon und sie diente als auch Bezahlung für diesen Blogbeitrag.😉 - Ich habe also wenig Grund momentan keinen Kaffee zu trinken, zumal ja auch gerade Klausurphase ist. In der Packung sind ganze Bohnen, aber es gibt auch noch die Sorte Brasil Fazenda Sao Silvestre, welcher gemahlen ist.

Und ja, abgesehen davon, dass dieser Kaffee gutes tut, schmeckt er auch noch.

Ich weiß nicht ob es schon Ladengeschäfte gibt mit denen Panda Coffee zusammen arbeitet, oder ob es den Kaffee bisher nur im Internet gibt. Wer Lust hat ihn zu testen und gleichzeitig was Gutes tun will, findet ihn auf der Website von Panda Coffee im Shop. Außerdem dort alles, was Panda Coffee sonst so unternimmt um die Welt zu retten. Versandkostenfrei wird ab 75€ verschickt. Und wenn jetzt noch die Innenseite der Kaffeeverpackung ebenfalls aus Maisstärke wäre, wäre ich Feuer und Flamme für dieses innovative Unternehmen.🙂 - Vielleicht kommt das in Zukunft ja noch...

Menü des Tages am 1. Juli 2017

1/2 Gurke




Haferflocken mit Paranuss, Leinsamen, Kokosmehl, Zimt, Banane, Apfel


Salat aus Blattsalat, Kichererbsen, Reis, Tomate, Senf, Zwiebeln, Orangensaft, Petersilie, Salz, Pfeffer


Ananas



Gemüsepfanne mit Wakame

1 Apfel

So, das war's für heute. Kurz und schmerzlos.😉 In meinem Leben hat sich seit meinem letzten Beitrag nichts verändert. Ich verbringe meine Tage mit Lernen und mit freuen auf die Semesterferien.

Alles Liebe,

Silke


Donnerstag, 29. Juni 2017

Stress in der Schwangerschaft kann zu Binge Eating Disorder beim Kind führen - Es sei denn...



Eine der faszinierendsten Studien, die ich in der letzten Zeit gelesen habe kommt vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und wurde Ende Mai im Journal Cell-Metabism veröffentlich.

Ich hab keine Ahnung wie man darauf kam, die Studie durchzuführen aber nehme an, dass man im Max-Planck-Institut vorherige Studien als Grundlage gekommen hat, von denen ich noch nie gehört habe...

Also folgendes Studiendesign:

Trächtige Mäuse wurden Stress ausgesetzt um rauszufinden, ob dieser Stress das Verhalten der Nachkommen verändern und zwar bezüglich Essen. Wie sollte es auch anders sein, wenn ich darüber schreibe.:-) Speziell ging es um Binge Eating Disorder, also regelmäßige Fressanfälle, bei denen der Betroffene tausende Kalorien in sich rein stopft, meistens um emotionale Belastungen zu bewältigen. 3% der Bevölkerung, so heißt es, leiden unter dem Binge Eating Disorder, die meisten von ihnen Frauen. Nicht nur leiden die Betroffenen unter dem Kontrollverlust, sowie ihrem Übergewicht, sie bekommen selbstredend auch die üblichen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Aber zurück zu den Mäusen. In dieser Studie (hier die Stellungnahme des Max-Planck-Instituts) zeigte sich, dass besonders der weibliche Nachwuchs von Mäusen, die man in der Schwangerschaft Stress ausgesetzt hatte, dazu neigte später Fressanfälle zu bekommen. Und man machte auch die epigenetische Ursache dafür aus. - Ich lese gerade das Buch Gesundheit ist kein Zufall: Wie das Leben unsere Gene prägt - Die neuesten Erkenntnisse der Epigenetik des Neurobiologen Peter Spork, der sich hier ausschließlich mit epigenetischen Veränderungen beschäftigt, welche durch Lifestyle Maßnahmen und die Psyche entstehen, welcher schreibt, Epigenetik sei die Wissenschaft, die gerade auf dem absoluten Höhenflug ist. Genetik sei regelrecht Schnee von gestern, denn Gene alleine richten gar nichts aus. Es geht darum ob sie abgelesen werde und das wiederum hängt von den epigenetische Veränderungen ab. Und da sind es meistens Methylgruppen, welche sich an Gene anlagernd, die daraufhin nicht abgelesen werden können.

Genau das passiert hier auch im Mausmodell und beim Binge Eating. Der Stress führt bei den Mäusebabies zu einer Hypomethylierung, also einer verminderten Methylierung des Gens miR-1a und es werden genetische Informationen abgelesen, die unterdrückt worden wären, wenn kein Stress vorhanden gewesen wäre. In dem Fall: Eine Binge Eating Störung. ABER, die Hypomethylierung, so fanden die Forscher im Max-Planck-Institut ebenfalls raus, war nur ein Problem, wenn die veränderte Genexpression in der Jugend der Mäuse getriggert wurde und zwar durch eine unausgewogene Ernährung.

Und da sind wir schlussendlich wieder bei allem was Kathleen DeMaisons in der Praxis in Erfahrung gebracht hat, was Inke Jochims in ihrem Buch Zucker und Bulimie: Wie richtige Ernährung hilft, aus Bulimie und Binge Eating auszusteigen schildert. Um Essstörungen zu therapieren bedarf es einer ausgewogenen Ernährung und auch um diese gar nicht erst aufkommen zu lassen. Und es zeigt mal wieder wie sehr das Verhalten der Mutter das spätere Leben des Kindes beeinflusst. Nicht nur bei der Erziehung, sondern bereits pränatal.

Allerdings spielte in dieser Studie wohl auch eine Rolle, dass sich die Mäusemütter bereits im fortgeschrittenen Stadium einer Schwangerschaft befanden und wir es mit Mäuseföten zu tun hatten, die bereits über einen Hypothalamus im Hirn hatten, an welchem sich die epigenetischen Veränderungen auswirken konnte. In der Frühschwangerschaft wären die Auswirkungen sicherlich geringer bzw. vielleicht sogar gar nicht vorhanden.

Somit liegt auch jetzt wieder alle Verantwortung bei den Müttern, die sich nicht stressen lassen dürfen, dadurch, dass all die Verantwortung für die Zukunft des Kinders mal wieder auf ihren Schultern liegt. Na dann prost Mahlzeit!

Menü des Tages am 28. Juni 2017 

½ Gurke


Haferflocken mit Banane, Leinsamen, ½ Paranuss, Kokosmehl, Zimt, Granatapfel
2,5 Kaffee schwarz

Gemüsepfanne mit Zucchini, Reis, Wakame, Paprika, Mangold, Petersilie, Salz, Pfeffer, Scharbziger Klee


1 Apfel



Banane mit Reis, Zimt und Nektarine


Ich bin in der Klausurphase, welche mal wieder schlimm ist, aber nicht so schlimm wie letztes Semester. Was daran liegt, dass ich dieses Semester wieder einen anständigen Lernplan erstellt habe. Aber wenn es dann auf die Klausuren zu geht, bin ich wieder völlig verunsichert, ob das was ich getan habe ausreicht. Ich frage mich ehrlich wie schwangere Kommilitoninnen das machen und davon habe ich so einige erlebt in den letzten Jahren. Die dürfen nur 1 Tasse Kaffee trinken und die dürfen sich nicht stressen. Um mal beim Thema zu bleiben. Eine hat sogar Zwillinge bekommen!Wie geht das?

Aber da bin ich wieder bei meinem wahrscheinlich einzigen psychischen Defekt. Ich hab keine Resilience, weil ich keine Unterstützung habe und nie hatte. Kein Urvertrauen und so. Hat sicherlich auch mit epigenetischen Veränderungen zu tun.

Alles Liebe,

Silke

PS: Lieber Arndt, nochmal an dieser Stelle vielen, vielen herzlichen Dank für deine Unterstützung.:-) Deine E-Mail-Adresse ist mir schon wieder abhanden gekommen!

http://rausausderlustfalle.de/der-21-tage-foodplan.html

Sonntag, 18. Juni 2017

Fettarme Milchprodukte könnten das Risiko steigern an Parkinson zu erkranken




Wie ihr wisst, sterben 40% der Menschen in der westlichen Welt an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Hauptrisikofaktor dafür ist, nach wie vor, ein erhöhter Cholesterinspiegel, der davon kommt, dass man zu viel Fett und Cholesterin isst (wenn man nicht gerade einen genetisch erhöhten Cholesterinspiegel hat). Deshalb wird dann von Ernährungsexperten dazu geraten fettarme Milchprodukte und fettarmes Fleisch zu essen. Fettarme Milchprodukte und Fleisch sollen Eisen und Kalzium liefern ohne die Gesundheit zu gefährden, aber ist das wirklich so?

Eine neue Studie, veröffentlicht in Neurology konnte jetzt einen Zusammenhang zwischen fettarmen Milchprodukten und der Entstehung von Morbus Parkinson ausmachen. Für alle die, denen es nicht reicht, dass der Gedanke völlig absurd ist, dass man als ausgewachsenes Säugetier die Milch eine anderen Säugetierspezies trinken sollte. ;-)

Beim Morbus Parkinson kommt es zu einer Zerstörung der Dopamin produzierenden Neurone in der Nubstantia nigra und keiner weiß warum das passiert. Allerdings scheint Rauchen und Kaffeetrinken vor Parkinson zu schützen, was, so meine Hypothese, möglicherweise damit zusammen hängt, dass die Dopaminausschüttung durch Kaffee und Zigaretten angeregt wird. Natürlich kann Rauchen aber keine Empfehlung zur Prävention von Parkinson sein, da man davon Lungenkrebs und allen anderen möglichen Mist bekommt.

Die zugrunde liegende Studie ist auch hier wieder die Nurses Health Study, eine der größten epidemiologischen Studien der USA sowie die Health Professionals Follow up Studie, beides Studien die schon seit Jahrzehnten die Lebensgewohnheiten von Gesundheitspersonal aufzeichnen und auswerten. Bereits bei früheren Studien konnte ein Zusammenhang zwischen Milchprodukten und Parkinson gezeigt werden, diese beiden Studien grenzen es jetzt auf fettarme Milchprodukte ein.

Eine Erklärung für diesen Zusammenhang soll Spekulationen zufolge der erniedrigte Harnsäurespiegel von Menschen sein, die viele Milchprodukte konsumieren. Niedrige Harnsäurewerte galten schon länger als Risikofaktor für Parkinson wohingegen hohe Harnsäurewerte zu Gicht führen.

Und jetzt wird es völlig verrückt. Die Epic-Studie hatte gezeigt, dass viele Veganer durch den hohen Hülsenfrüchteverzehr ebenfalls relativ hohe Harnsäurewerte haben, aber so gut wie gar nicht an Gicht erkranken. Die Gruppe der Fleischesser hatte den höchsten BMI, gefolgt von der Gruppe der Vegetarier, der Fischesser und der Veganer. Es fand sich eine signifikante positive Korrelation zwischen Harnsäurekonzentration und BMI sowie eine inverse Korrelation mit dem Verzehr von Milchprodukten. Am häufigsten an Gicht erkrankten aber die Menschen, die am übergewichtigsten waren und nicht die, die den höchsten Harnsäurespiegel hatten. - In allen Lehrbüchern steht, der Pathogeneseprozess sei eindeutig erklärt, aber in der Praxis bestätigt sich dieser nicht. Nicht die Purine, die Harnsäure, führen zur Gicht, bzw. nicht sie alleine führen zu Gicht.

Lange Rede kurzer Sinn: Keine tierischen Produkte zu essen schützt vor Übergewicht, Gicht und vor Morbus Parkinson.

Menü des Tages am 15. Juni 2017

½ Gurke

Haferflocken mit Banane, Leinsamen, Paranuss, Apfel, Zimt

2 Kaffee

Gemüsepfanne mit Hirse, schwarzen Bohnen, Möhren, Zucchini, Paprika, Blumenkohl, Salz, Pfeffer, Gewürze


2 Kaffee

Rest vom Mittagessen
1 Banane, 1 Birne

Also, ich bin immer mal wieder ein bisschen entsetzt, wenn sowas raus kommt. Wenn ein medizinischer Sachverhalt, der bisher immer plausibel war und sich auch biochemisch erklären lässt, in der Praxis irgendwie nicht funktioniert. Ich meine, ich bin natürlich froh, dass man als Veganer ein supergeringes Risiko hat an Gicht zu erkranken, aber ich finde es schon frustrierend, dass man nicht weiß wieso das so ist. Oder, dass diese Tatsache von manchen Leuten auch so verdreht werden könnte, dass sie Angst vor Hülsenfrüchten bekommen oder das Fleisch nicht mehr genug fürchten. Das tun sie ja eh nicht.

Ich war kürzlich in der Spätschicht in Pause mit einer Krankenschwester, die mir weis machen wollte, dass es nicht richtig von mir sei zu behaupten Fleisch sei ungesund. Ihre Oma sei 96 geworden und habe Fleisch gegessen, deshalb könne das gar nicht ungesund sein. - Nun, Helmut Schmidt ist auch 96 geworden und hat geraucht. Damit ist nicht bewiesen, dass Rauchen nicht ungesund ist. Sie erzählte mir auch von einer Freundin, die Vegetarierin sei aber ihr Kind mit Fleisch füttern würde.

Liebe Leute, die Weltgesundheitsorgannisation hat Fleisch als krebserregend eingestuft. Zu behaupten es sei nicht ungesund ist absoluter IRRSINN. Man kann es, ohne krank zu werden, gelegentlich konsumieren, wie Alkohol und Zucker auch, aber diese Dinge als gesund zu bezeichnen oder sie Kindern zu geben obwohl an sie selber nicht konsumiert, ist Wahnsinn!

Alles Liebe,

Silke

http://rausausderlustfalle.de/der-21-tage-foodplan.html

Samstag, 3. Juni 2017

Rezension: No-Fat Cookbook von Gabriele Lendle



Der geneigte Leser weiß vielleicht, dass Gabriele Lendle meine liebste deutsche vegane Kochbuchautorin ist weil sie wenig Fett in ihren Rezepten verwendet und weil sie vollwertig kocht.

Umso aufgeregter war ich als kürzlich Gabrieles neues Buch das No-Fat-Cookbook: Über 110 Rezepte mit grüner Pflanzenpower und gesunden Kohlenhydraten erschien.


Gabriele hat mich gefragt ob ich ein Exemplar dieses Buchs haben möchte, um es zu rezensieren und natürlich wollte ich. Der herausgebende Thieme Verlag hat mir dann auch sogleich ein Exemplar zukommen lassen und ich hatte jetzt Zeit ein paar der 110 Rezepte zu testen.        

Allerdings befinde ich mich gerade in der 365-Tage Raus aus der Lustfalle-Challenge und esse kein zusätzliches Fett.

Man möchte meinen, dass dieses Kochbuch perfekt dafür ist. Es enthält laut Titel gar kein Fett. - Und genau da ist mein einziger aber gravierender Kritikpunkt ab diesem Buch: Der Titel ist pure Lüge. Ich hatte tierische Probleme komplett fettfreie Rezepte zu finden um stichprobenmäßig das Buch zu testen!

Ich weiß nicht auf wessen Mist der gewachsen ist. (Nach FB-Kommunikation mit Gabriele habe ich erfahren, dass es der Verlag war, der diesen Titel wollte) Gut wäre gewesen "No-Oil Cookbook", denn das ist es, was es eigentlich ist: Ein veganes Kochbuch in welchem kein Öl enthalten ist. Es ist in etwas wie die Starch Solution. Fett ist in jedem einzelnen Rezept drin, außer in dem Linseneintopf, den ich ausprobiert habe. Bei den beiden anderen Rezepten musste ich zusätzliche Saaten weglassen um sie challengetauglich zu machen.

Gefüllte Paprikaschoten

Linsen-Gemüse-Eintopf
Hokkaido-Lasagne
Und alles drei war wirklich lecker: Gefüllte Paprikaschoten, Linsen-Gemüse-Eintopf und Hokkaido Lasagne. Aber eben nicht fettfrei.

Und da fühle ich mich, bei diesem Titel, leider völlig verarscht. In fast allen Gerichten sind Nüsse, Saaten, Avocados oder Kokosmilch enthalten, die man bei diesem Titel, finde ich, weglassen sollte. - Oder aber man nennt das Buch nicht No-Fat Cookbook, sondern No-Oil Cookbook.

Das unterstützt auch wieder die Dummheit des Verbrauchers, der denkt, dass versteckte Fette keine Fett sind. Nicht selten trifft man Diabetiker, die behaupten sie würden nicht viel Fett essen aber täglich Schokolade und Torte. Sie glauben, dass Fett nur das sei, was man als Fett identifizieren kann nämlich Öl, Butter und das Fett, das als Schwarte an einem Stück Fleisch klebt. Und dass der Thieme Verlag, der ja hauptsächlich Medizinlehrbücher verlegt, den Leser so in die Irre gehen lässt, kann ich absolut gar nicht untersützten: Don't judge a book by it's cover!

Dr. Petra Bracht hat sich um den medizinischen Teil dieses Buchs gekümmert und schreibt darüber, dass eine fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung vor Herzinfarkten schützt. Für Patienten nach einem Herzinfarkt ist der Fettanteil der Rezepte in diesem Buch aber zu hoch. Alle anderen können mit aller Ruhe so essen und werden ziemlich wahrscheinlich keinen zu hohen Cholesterinspiegel entwickeln, von daher ist das Buch natürlich empfehlenswert.

Aber dieser Titel macht mich echt sauer!

Naja, und dann ist ja Gabriele meine liebste Kochbuchautorin, weil sie eh schon recht fettarm, vollwertig und pflanzlich kocht. Ich sehe in diesem Buch keinen Unterschied zu ihrem Buch Vegan international: In 115 veganen Rezepten um die Welt. Der Fettanteil ist größtenteils gleich. Ich hatte bei diesem Buch gehofft, dass das ein Buch sein würde, was wirklich Rezepte anbietet, die wirklich fettfrei sind und dass ich diese Buch dann zum Beispiel auch dem Mann meiner Kommilitonin empfehlen könnte, der vor einem halben Jahr einen Herzinfarkt hatte, seither vegan und fettarm lebt und auf der Suche nach Rezepten ist.

Dieses Buch kann man da leider nicht empfehlen. Je mehr Fett in der Nahrung ist, desto mehr Medikamente muss der Patient weiterhin nehmen und manche von denen haben Nebenwirkungen die niemand haben will. Bei Männern können Beta-Blocker zum Beispiel zu erektiler Dysfunktion führen. Sprich: Sie kriegen keinen mehr hoch.- Herzlichen Glückwunsch!

Wie gesagt, leider ist dieses Buch nicht das, was ich mir davon versprochen hatte. Gabriele meinte, dann solle ich doch selber ein Kochbuch schreiben. - Wofür ich natürlich eigentlich überhaupt keine Zeit habe...

Aber gut, es fehlt tatsächlich das Buch "Essen nach dem Herzinfarkt" welches einem Patienten nach dem Herzinfarkt darlegt, was die Medikamente, die er nimmt, bewirken sollen, warum er sie nehmen muss und wie er sie mit dem richtigen Lebensstil reduzieren kann. Und ein solches Buch kann natürlich keine Kochbuchautorin schreiben, das braucht schon jemanden mit medizinischem Sachverstand.

Mal schauen, vielleicht schreibe ich doch noch ein solches Buch...

Menü des Tages am 2. Juni 2017  

2 Kaffee, schwarz
Brokkoli


Haferflocken mit Banane, Leinsamen, Paranuss, Stevia, Birne


Salat in Mensa mit schwarzen Bohnen und Hirse


Kaffee mit Sojamilch

1 Banane
1 Apfel

Champignons mit Frühlingszwiebeln, Reis, schwarzen Bohnen und Gewürze

1 Apfel
3 alkoholfreie Bitburger

Also, das Buch, als reines Kochbuch ist schon gut, die Rezepte sind alle lecker, es ist vegan und es ist vollwertig. Aber es ist sehr wohl Fett enthalten. Und manchmal auch nicht gerade wenig. Da kommt schon mal ne ganze Avocado in ein Rezept oder 200 ml Kokosmilch (die aus der Dose, nicht die zum trinken) und das ist bei Zustand nach Herzinfarkt zu viel, finde ich, wenn man das Ziel hat seine Betablocker und Statine zu senken.

Für Leute die gerne gesund und vegan essen und sich vor einem Herzinfakt schützen wollen, ist das Buch durchaus ok.

Aber ich würde mich sehr freuen, wenn es Beschwerdebriefe an den Verlag hageln würde, dass der Titel eine Katastrophe ist!

Wirklich fettfrei ist hingegen mein Raus-aus-der-Lustfalle-FoodPlan.:-)

Alles Liebe,

Silke
http://rausausderlustfalle.de/der-21-tage-foodplan.html