Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Mittwoch, 28. September 2016
Zaubermittel: Lavendel
Ich habe Lavendelöl gekauft, weil ich es meinem selbstgemachten Flüssigwaschmittel zugeben wollte, weil ich immer mal wieder Mottenlöcher in meiner Baumwollkleidung habe und Lavendel diese abhalten soll.
Und seit dem werde ich scheinbar zufällig von allen Seiten auf die Vorzüge von Lavendel hingewiesen. Eine YouTuberin namens Ela Gale, die auf ihrem Kanal sehr viele selbstgemachte Kosmetikrezepte vorstellt, verwendet Lavendel fast überall, weil sie den Geruch so mag und dieser beruhigend wirkt.
Joan Ifland sprach in ihrem Video darüber, dass man Lavendel zur Esssuchttherapie verwenden kann und zwar indem man Entspannungstechniken verwendet, also z.B. Yoga, Meditation oder autogenes Training und diese dann assoziativ mit dem Duft von Lavendel kombiniert, also z.B. eine Duftlampe an macht, während man entspannt. Wenn man sich dann so konditioniert hat, kann man immer wieder in Stresssituationen an Lavendel riechen und wird wieder in einen Entspannungszustand zurück versetzt und greift dann eben nicht zu Schokolade. All diese Daten fand ich so interessant, dass ich Lavendel in Wikipedia nachgeschlagen habe und bin jetzt noch faszinierter von der Substanz.
Pharmazeutisch wird Lavendel als Sedativum, also als Beruhigungsmittel,bei Unruhezuständen und Einschlafstörungen eingesetzt. Das sogar innerlich, allerdings muss dazu mindestens 13ml/kg ätherisches Öl verwendet werden. Das das ganze nicht nur ein naturheilkundliches Ammenmärchen ist, sondern wissenschaftlich nachweisbar konnte eine Doppelblindstudie aus dem Jahr 2014 nachweisen, welche im International Journal of Neuropsychopharmacology veröffentlicht wurde. Das Ganze ist allerdings eine deutsch-österreichische Studie, daher kann ich euch auch einen deutschen Beitrag verlinken.
Man hat spezielles Lavendeöl namens Silexan, in Kapselform gegeben. Teilgenommen haben 539 ambulante Patienten aus 57 Praxen von Allgemeinmedizinern und Psychiatern in Deutschland. Sie litten unter einer generalisierten Angststörung gemäß DSM-5 und wiesen nach der Hamilton Anxiety Scale (HAMA) einen Score ≥ 18 Punkte auf. Über 10 Wochen wurden die Probanden entweder mit 160 mg Silexan, 80 mg Silexan oder einer Substanz namens Paroxetinm, einem selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer, ein übliches Medikament gegen Depressionen, behandelt. Eine vierte Gruppe erhielt ein Placebo. Bis zum Studienende reduzierte sich der HAMA-Score der Patienten unter 160 mg Silexan um 14,1 Punkte und unter 80 mg des Lavendelöles um 12,8 Punkte. In der Paroxetin-Gruppe nahm der HAMA-Score um 11,3 Punkte ab und unter Placebo um 9,5 Punkte.
Ich hab noch nie, in all meiner Beschäftigung mit Sucht, Serotonin und GABA irgendwas darüber gehört, dass Lavendel eine Alternative sein könnte. Ich weiß auch nicht, worauf der Wirkmechanismus von Lavendel beruht. Es hat aber weniger Nebenwirkungen und es macht nicht süchtig im Gegensatz zu Benzodiazepinen, die an der Endstrecke des Belohnungssystems, den GABA-Rezeptoren, wirken und es kann im Gegensatz zur Serotonin-Wiederaufnahmehemmern von einem auf den anderen Tag abgesetzt werden. SSRI müssen ausgeschlichen werden, um sich zu entwöhnen. Silexan ist rezeptfrei unter dem Namen Lasea erhältlich. Ich glaub ich muss heute mal meine Hausärztin fragen, ob sie Erfahrungen damit hat, denn depressive Patienten kommen tatsächlich reichlich in die Praxis.
Da hört die Lavendelwirkung aber noch nicht auf. Lavendelöl wirkt auch gegen Haut- und Nagelpilze, also zum Beispiel Candida oder auch Fadenpilze. Ich selber schlage mich seit ca. 2 Jahren mit einem Nagelpilz rum, gegen den meine Hausärztin einen Nagellack verschrieben hat, der pilztötende Eigenschaften hat. Den Nagellack habe ich ca. 1 Jahr verwendet und der nachwachsende Nagel sieht auch schon besser aus. Einen zweiten Nagel habe ich damit heilen können. Die Dermatologen in der Uniklinik sind hingegen der Meinung, dass eine örtliche Therapie in 90% der Fälle überhaupt nichts bringt und man das Fungizid systemisch verabreichen muss. Seit ca. 1 Jahr verwende ich einfach nur Kokosöl und auch hierunter ist der nachwachsende Nagel besser, aber er wächst einfach unglaublich langsam, daher zieht sich das alles hin. Seit dieser Woche probiere ich Lavendelöl dagegen aus.
Ich frage mich wie viel Naturheilkunde es da draußen wohl noch gibt, worüber die Uni nichts lehrt. Über Naturheilkunde wird ungefähr so viel gelehrt wie über Essen. 4 Wochen Unterricht und 5 Vorlesungen muss ausreichen.
Menü des Tages am 26. September 2016
Brokkoli mit Tomate
Haferflocken mit Banane, Leinsamen, Apfel, Zimt, Carob
2 Tassen schwarzer Kaffee
Potatoewedges und Salat mit Paprika, Linsen, Lauchzwiebeln, Senf, Radieschen, Gurke und Gewürzen
1 Banane
1 Banane
Ich wollte gestern früh ins Bett gehen, da mir die Arbeit in der Praxis jetzt schon zu viel wird. Wenn ich von morgens 8 bis abends 18 Uhr arbeiten muss habe ich keine Zeit für mich und dann werde ICH depressiv. Ich habe jetzt schon fest geplant niemals in meiner Medizinerlaufbahn Vollzeit zu arbeiten. Das ist mir zu viel Symptombekämpfung und zu wenig Heilung und Prävention. Damit werde ich unglücklich, das merke ich jetzt schon.
Im True North war das anderes, aber im True North war die Tätigkeit per se langweiliger. Und Dr. Greger hat natürlich auch Recht: Mit YouTube kann man viel mehr Menschen erreichen, als wenn man in der Praxis immer nur jeweils einen Patienten vor sich sitzen hat. Mit Büchern auch und allein schon deshalb finde ich mediale Tätigkeiten erfüllender. Also kann ich höchstens Teilzeit arbeiten, wenn ich mich auch noch um mediale Tätigkeiten kümmern will. Patientenkontakt interessiert mich eigentlich nur um was zu lernen.
Das kann noch was werden...
Alles Liebe,
Silke
Sonntag, 25. September 2016
Dr. Joan Ifland und die Kriterien der Esssucht
Gustavo Tolosa ist Konzertpianist und irgendwie in den Genuss gekommen mit McDougall in Kontakt zu kommen und macht derzeit regelmäßig Interviews mit ihm. Er hat auch Chef AJ mehrfach interviewt und einen weiteren Schulmediziner, der bei McDougall und im True North arbeitet, Dr. Anthony Lim und jetzt hat er zusammen mit Chef AJ Dr. Joan Iffland interviewt, Autorin des Buchs Sugars and Flours: How They Make us Crazy, Sick and Fat, and What to do About It und ebenso wie Kathleen DesMaisons hat sie ihren Dr. in Addictive Nutrition gemacht.
Selbstverständlich habe ich an dieser Stelle schon mal über Joan Ifland geschrieben, aber sie ist mir irgendwie weniger sympathisch als Kathleen DesMaisons. Zunächst mal war Kathleen die erste mit einem Dr. in diesem Fach und zum anderen finde ich ihre Bücher besser. Kathleens Bücher finde ich um einiges wissenschaftliche als Sugars and Flours: How They Make us Crazy, Sick and Fat, and What to do About It, aber Joan Ifland hat sich mittlerweile ziemlich aus Kathleen DesMaisons Schatten heraus gearbeitet, weil sie auch Forschung betreibt. Sie hat eine Website namens foodaddictionintensive.com und bringt in diesem Interview so ziemlich alles vor, was man über Esssucht wissen muss. Und was mir sehr sympathisch ist, und AJ auch, dass sie sich seit kurzem auch explizit mit Veganern beschäftigt, weil sie Patienten hatte die "devistatingly sick" werden, wenn sie tierisches Eiweiß essen. Sie behauptet aber auch, dass es für Veganer schwerer sei, sich aus einer Esssucht zu befreien. Ich nehme an, AJ würde ihr widersprechen und auch Susan Peirce Thompson bietet ein sehr teures veganes Esssuchtprogram an. Die Ursprünge der Esssuchttherapie empfehlen jedoch alle reichlich fettarmes Fleisch und das ist nachweislich gesundheitlich problematisch. Und ich persönlich sehe nicht ein, warum man, wenn man schon jemandes Ernährung umstellt, Nahrungsmittel beibehalten sollte, die krank machen. Dann kann man auch gleich esssüchtig bleiben.
Joan Ifland war schon immer gegen Milchprodukte, wegen der Kasomorphine. Sie spricht sich aber auch gegen Mehl aus, mit der Begründung, dass Gluten beim Verdauungsprozess zu opioidähnlichen Molekülen wird. Das stimmt so weit. Warum aber verbietet sie jegliches Mehl? Also auch Reismehl oder Kichererbsenmehl. Sie erklärt das damit, dass Mehl zu fein gemahlen ist und schnell ins Blut geht. Das mag bei glutenfreiem Brot auch durchaus stimmen, aber nicht, wenn man zum Beispiel Reispasta mit viel Brokkoli isst. Kichererbsen haben dann auch noch einen sehr niedrigen glykämischen Index, daher macht für mich der Verzicht auf glutenfreies Mehl nicht wirklich Sinn, weshalb ich es in meiner Raus-aus-der-Lustfalle-Challenge auch erlaube.
Zwei Dinge beeindrucken mich in diesem Interview besonders. Das ist erstens die imense Empathie die sie gegenüber Esssuchtbetroffenen an den Tag legt. Es ist eine grauenvolle Erkrankung, nicht nur, weil man davon alle möglichen Zivilisationskrankheiten bekommt, sondern weil die Patienten nicht wissen was mit ihnen los ist und ihre Ärzte das auch nicht wissen. Der Arzt sagt in der Sprechstunde einfach nur: "Sie müssen abnehmen" - Aber der Patient hat das natürlich auch alles schon versucht. Mehrfach! - Natürlich will er nicht dick sein. Niemand will dick sein, denn das bedeutet ja unattraktiv zu sein . Es bedeutet gehänselt zu werden, es bedeutet sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen, es bedeutet einen schlechteren Job mit mieserer Bezahlung zu haben und irgendwann bedeutet es auch noch, dass man körperlich krank ist und dann sagt der Arzt: "Sie müssen abnehmen." Es bedeutet auch, dass Außenstehende einem unterstellen, dass man faul und disziplinlos ist. Und man ist nichts davon. Man ist süchtig. Das Belohnungssystem hat die Kontrolle übernommen.
Was mich noch beeindruckt hat ist, wie sie etwa ab Minute 13 erklärt, warum Esssucht zu 100% mit der Definition von Sucht einher geht. In Anbetracht dessen ist es absolut unverständlich, warum sich das DSM so schwer tun die Esssucht in ihren Katalog psychischer Erkrankungen aufzunehmen. Kriterien für Alkoholismus auf Esssucht übertragen sind folgende:
1. Man nimmt über einen längeren Zeitraum mehr von der Substanz zu sich, als man beabsichtigt hat - "Once you pop, you can't stop" scherzt Pringles und jeder der schon mal nur ein Stück Schokolade essen wollte und dann die ganze Tafel verputzt hat, weiß worum es hier geht.
2. Erfolglose Versuche den Konsum zu reduzieren – Jeder der schon mal an einer Diät gescheitert ist, weiß auch hier worum es geht.
3. Man verbringt viel Zeit damit die Substanz zu besorgen, zu konsumieren, sich damit zu beschäftigen etc.- darunter fällt Essen verstecken um es später alleine zu essen, alles was gemeinhin als "Orthorexie" bezeichnet wird, fixiert sein auf Essen, Kalorien zählen, Makronährstoffverhältnisse aber auch Gelüste, Heißhungerattaken etc
4. Nicht mehr in der Lage sein, seinen Verpflichtungen nachzukommen, sei es Job, Schule etc. - Das trifft, so denke ich, nicht auf so wahnsinnig viele Leute zu, denn man nimmt seine Drogennahrung ja mit an diese Orte. In der Notaufnahme stehen Kaffee und Süßigkeitenautomaten herum, damit man sogleich seine Angstgefühle tot-essen kann und sie nicht spüren brauch. Warum bietet man da keine Vollkorn-Sandwiches für den kleinen Hunger an? Die gesamte Uniklinik und auch andere Arbeitsstellen sind voll von Drogennahrung, so dass man seine Sucht auch da befriedigen kann, was ja Alkoholiker nicht können. Die werden betrunken, man riecht es und sie funktionieren nicht mehr richtig
5. Konsum der Substanz trotz zwischenmenschlicher Probleme – Hier erklärt Joan Ifland, dass es Probleme in der Partnerschaft gibt, wenn der Partner sich dafür einsetzt, dass man sein Übergewicht los wird und es zu Streitereien diesbezüglich kommt. Derartige zwischenmenschliche Probleme haben mich anfangen lassen, mich mit Esssucht auseinander zu setzen, weil ich im Krankenhaus ein Gespräch zwischen einem Arzt und der ebenfalls übergewichtigen Frau eines Diabetespatienten belauscht habe. Der Arzt sagte: "Sie können nicht immer alles auf die Ärzte schieben, sie müssen auch mal was tun" - Daraufhin erzählte die Frau aus ihrem Alltag, dass sie ihren Mann ja mahnen würde, wenn er was Falsches isst, dass er daraufhin aber ausrasten würde und sie dann in Tränen ausbricht. Woraufhin es ihm leid tut, er sich entschuldigt und dann ebenfalls anfängt zu weinen. Ich dachte: "Gott, dass ist ja die klassische Alkoholikerfamilie!" - Nur halt mir Essen...Man nennt das dann auch gerne Koabhängigkeit.
6. Aufgeben des Soziallebens und zwischenmenschlicher Beziehungen – Nahrung ist so viel unproblematischer und bequemer, um das Belohnungssystem anzuwerfen, als sich mit anderen Menschen auseinander zu setzen, sich auf die Suche nach einem Partner zu machen, am Vereinsleben teilzunehmen. Heutzutage braucht man, dank Internet und Bestelldiensten, auch nicht mehr das Haus verlassen und der Esssüchtige sitzt vor Fernseher oder Computer und bestellt sich seine Drogennahrung nach Hause
7. Selbstgefärdung: Das bezieht sich auf alle gesundheitlichen Probleme, die aus Sucht entstehen können: Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Gicht und vieles, vieles mehr. Bei Rauchern ist es der Lungenkrebs und bei Alkoholikern die Leberschädigung. Viele Menschen machen alles: Rauchen, Trinken und Essen. Joan Ifland erwähnt auch noch Essen am Steuer oder Nahrung zu sich zu nehmen, die viel zu heiß ist, weil man so gierig ist.
8. Konsum trotz besseren Wissen: Nachdem der Arzt dir gesagt hat, dass du abnehmen und deine Ernährung umstellen musst, kannst du es nicht. Ein Otto-Normalverbraucher-Problem.
9. Toleranz: Immer mehr von der Substanz zu brauchen um den selben Effekt zu erleben
10. Entzugserscheinungen: Ich habe das von so vielen Challengern gehört, die von einen auf den anderen Tag auf Zucker verzichtet haben. Sie hatten tagelang Kopfschmerzen genau wie wenn man Kaffee bleiben lässt.
Die Menschen sind natürlich unterschiedlich stark betroffen. Das ist bei allen Drogen so. Manche Leute können sie als Genussmittel gelegentlich verwenden, andere nicht. Das muss jeder für sich selbst erkennen.
Menü des Tages am 24. September 2016
Brokkoli und Tomaten
Haferflocken mit Banane, Leinsamen, Carob, Zimt und Ananas
Eintopf aus Kürbis, Möhre, Mais, Brokkolistiel, Mangold, Gewürzen und Salz
1 Banane
Buffet beim Veganen Kneipenabend im Past&Future auf essbarem Teller
Veganes Tiramisu (leider war mein Akku leer und ich konnte kein Foto machen)
Schon seit mehreren Woche bekomme ich bei Facebook Einladungen zum Veganen Kneipenabend zugeschickt und ich habe mich immer gefragt, was das soll.:-) Also, soll man mit anderen Veganern ne Kneipentour machen und Bier trinken, was ja eh vegan ist? - Nachdem mir aber jetzt mehrfach erzählt wurde, dass das wirklich sehr nett ist, bin ich gestern erstmals da gewesen und es war wirklich sehr nett. Ich kannte den ein oder anderen flüchtig, aber die, die bei mir in der Nähe saßen, überhaupt nicht und es wurde trotzdem ein wahnsinnig anregender Abend, weil eine Biologin neben mir saß, die gerade ihren Dr. macht im Bereich Humangenetik und Molekularbiologie und so wurde der Abend fast schon medizinischer als mir lieb war. Nach 1 Woche Famulatur hatte ich eigentlich mehr Lust über Veganismus als über Medizin zu reden, aber es war dennoch wahnsinnig interessant.
Im Past&Future war ich gestern zum ersten Mal und war verblüfft, dass es da die Möglichkeit gab gegen eine Spende für das Tierheim in Zollstock einen essbaren Teller zu bekommen, der aus Weizenkleie gemacht ist. Ich habe es schlussendlich nicht geschafft, den Teller komplett aufzuessen – nur leer – aber das hat meine Zero Waste Seele erfüllt!:-) Das ist das richtige statt Plastikteller für Picknicks etc. Vielleicht kann ich raus finden, wo man die kriegt. Tja, und das Tiramisu hat meine Zuckerbilanz ruiniert...Leider...
Alles Liebe,
Silke
Donnerstag, 22. September 2016
Dr. Arlene Blum oder Wenn Backpapier die Zeugungsfähigkeit verringert
Ich hab angefangen Studien raus zu kramen über Plastik und Gesundheit und es sieht absolut nicht gut aus, was sich gerade andeutet...
Bisher habe ich mich auf YouTube mit diversen Dokumentarfilmen beschäftigt, aber Filme sind ja keine Wissenschaft. Nicht mal TedX-Talks sind Wissenschaft, denn die Studien, auf die sich bezogen wird, sind nicht verlinkt oder namentlich erwähnt. Also habe ich gedacht, muss ich mich wohl mal auf den Arsch setzen und versuchen was dokumentiertes Wissenschaftliches raus zu finden, denn ohne ist es nur anekdotisch, esoterisch und wird vom Fachpublikum sowieso nicht ernst genommen.
Gut ist immer, wenn man den Namen eines Wissenschaftlers kennt und ich habe vor kurzem einen ziemlich beeidruckenden TedX-Talk der Chemikerin und Umweltwissenschaftlerin Arlene Blum, die als Professorin in Berkley lehrte, geschaut, welcher im Rahmen einer Vortragsreihe über dem Great Pacific Garbage Patch lief. Sie berichtet darin über ihre Forschungsarbeit in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts über krebserregende Flammschutzmittel, die sich in Kinderschlafanzügen und Sofas befanden, die, als man entdeckte, dass sie krebserregend sind, durch andere Stoffe, die sich dann auch wieder als krebserregend herausstellten, ersetzt wurden.
Arlene Blum war die erste Person, die mich auf den Begriff endokrine Disruptoren aufmerksam machte, weil sie auch eine Geschichte über ihre Katze erzählt, die durch die selben Flammschutzmittel, die auch auf Sofas vorhanden waren, eine Schilddrüsenüberfunktion bekam, - Da fing ich an, das ganze Thema Plastik richtig faszinierend zu finden, denn auf Hormonstörungen und Autoimmunerkrankungen findet die Medizin ja nicht wirklich Antworten und die Erkrankungen könnten sehr wohl genau mit diesen Substanzen zusammen hängen.
Ich hielt Arlene Blum also für eine gute, wissenschaftliche Adresse und habe ihren Namen einfach mal in PubMed eingegeben, welche als allererstes einen Artikel von ihr ausspuckte, welcher im März 2016 in Science erschien. Hierin warnt sie davor, dass der Verbraucher sind nicht allzu sicher sein soll, dass alle 80000 Substanzen, die sich in unseren Verbrauchsgütern befinden, auf ihre Giftigkeit überprüft seien. Tatsächlich wisse man sehr wenig, was mit ein Grund sei, warum Anfang 2016 wieder ein Überprüfung des Toxic Substance Contoll Acts vom Kongress verabschiedet werden soll.
Sie spricht in diesem Artikel auch die Substanz Perfluoroctansäure an, welche in 2015 in den USA verboten wurde, weil sie mit Krebs, erhöhtem Cholesterinspiegel und anderen Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht wird. - Da dachte ich mir: "Wenn die USA das verbieten, dann war es bei uns im kritischen Europa, sicher noch nie erlaubt." - Da hilft dann natürlich Wikipedia weiter und – von wegen, es war bei uns noch nie erlaubt. Pustekuchen! - Es ist erlaubt und man scheint sich auch schwer zu tun überhaupt festzustellen, dass es schädlich ist.
Faszinierend an Perfluoroctansäure ist, dass sie sich kaum abbauen lässt. Sie sammelt sich, wo sie auch ist, an und wird immer mehr. In Menschen hat sie eine Halbwertzeit von geschätzen 2,3 Jahren. In Studien mit Nagetieren wirkt Perfluoroctansäure leberschädigend, krebserregend und schädlich auf die Fortpflanzung. 2009 galt Perfluoroctansäure noch als "in den üblichen Konzentrationen wahrscheinlich nicht gesundheitsschädlich", 2013 hielt man es für fortpflanzungsschädigend und es wurde in die Kandidatenliste der besonders besorgniserregenden Stoffe nach REACH aufgenommen. Aktuell heißt es: "Langfristig sollte Perfluoroctansäure nach Auffassung des Bundesamt für Risikobewertung in Lebensmitteln nicht toleriert werden". Perfluoroctansäure kommt besonders in Verpackungen vor, die fettabweisend wirken sollen wie Backpapier und Pizzakartons, aber auch in Teppichen und Autositzen.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir macht das keinen Mut. Das ist eine einzige Substanz von 80000 mit der ich mich rein zufällig beschäftigt habe. Eine Substanz, die sogar in den USA verboten wird, aber bei uns nicht. 8000 Substanzen gelten als endokrine Disruptoren, wobei da auch z.B. die Phytoöstogene mit gezählt werden. - Wie soll die Schulmedizin denn gegen sowas an kommen? Und, kann eine Schädigung des Immunsystems überhaupt wieder rückgängig gemacht werden? - Ich hege da ja Hoffnung, weil in manchen Fällen eine Schilddrüsenunterfunktion vom Typ Hashimoto nach Ernährungsumstellung einfach verschwindet. Und auch, weil im True North rheumatische Erkrankungen verschwinden. Und außerdem weil Allergien verschwinden können. Leider weiß kein Mensch was die Ursache für das Verschwinden oder was der Mechanismus ist bzw. wie man es wiederholbar machen kann.
Ich verfolge gerade die Diskussionen in der FB-Gruppe zum Iss dich frei-Kongress und unglaublich vieles ist das haarsträubender, hahnebüchener Unsinn, den ich ja eigentlich schon kenne, aber der mich immer wieder aufgegt. Da klagt dann jemand darüber, dass er seit einem halben Jahr vegan lebt, aber immer noch Neurodermitis hat. Was er/sie falsch machen würde? Und die anderen Laien schreiben dann ihre Anekdoten darunter. Ich wünschten man könne bei jedem Menschen Neurodermitis mit Milchverzicht heilen. Es funktioniert aber nicht bei jedem Menschen und keine weiß wieso. Das selbe ist mit "Rohkost". Der Laienguru hat mit seiner Umstellung auf Rohkost irgendwelche Krankheiten an sich selber geheilt. Überträgt das jetzt auf alle Menschen und besonders seine eigenen Schlussfolgerung, dass die Heilung darauf zurückzuführen ist, dass die Nahrung ROH war. Es kann genau so damit zusammen hängen, dass die vegan war oder dass sie vollwertig war oder dass sie keine Industrienahrung war oder dass sie nicht in Plastik war. Denn auch von Rohkost gibt es die verschiedensten Variationen und alle wirken anders, weil alle andere Inhaltstoffe haben. Und daher regen mich Laien maßlos aus! - Aber sie sind ja so charismatisch und so inspirieren...so wie Leute, die einem Wunderdiäten verkaufen wollen.
Im Zuge dieses Kongresses klagten dann auch Leute in der Gruppe darüber, dass sie es wohl leider nicht schaffen werden komplett auf Rohkost umzustellen – und ich könnte kotzen! - denn das ist erstens nicht nötig, zweitens vielleicht sogar schädlich und drittens gibt es keine einzige wissenschaftliche Disziplin, die auch nur Ansatzweise nachweisen könnte dass 100% Rohkost irgendwelche Vorteile hat. Eher Nachteile! Ich würde mir wirklich wünschen, dass man manchen Laien schlicht den Mund verbietet oder den Beruf des Ernährungsberaters schützt. Der des Arztes ist ja auch geschützt. Ich versteh es nicht...
Menü des Tages am 21. September 2016
Brokkoli mit Tomaten
Haferflocken mit Banane, Nektarine, Carob, Leinsamen, Zimt
Gemüsepfanne aus Zucchini, Zwiebeln, Gewürzen, Reis, Kichererbsen
1 Banane
Eintopf aus Möhren, Mangold, Zwiebel, Reis, Kichererbsen, Gewürze
Mango-Bananen-Sorbet
Meine Ferien sind vorbei. Bis Ende der Semesterferien stecke ich wieder in einer Famulatur und zwar diesmal in einer Hausarztpraxis. Meiner Hausarztpraxis.:-) Ich bin ja nie krank, daher hatte ich bisher keine Ahnung wie unfassbar gut meine Hausärztin ist. Nicht nur mit den Patienten ist sie der Hammer – von wegen nur 7 Minuten Zeit pro Patient – sie nimmt sich alle Zeit, die es für den Patienten eben braucht, dafür muss er dann aber auch entsprechend länger im Wartezimmer sitzen.
Ich persönlich komme aus dem Service und bin es gewohnt Leute die zahlen nicht warten zu lassen. Ich habe mich schon immer gefragt, wie man als Arzt kein schlechtes Gewissen haben kann, wenn Patienten warten. Allerdings ist es natürlich wirklich so, dass man nicht gewissenhaft arbeiten kann, wenn man alles nur so husch-husch macht. Und gleichzeitig macht es einem selber auch keinen Spaß mehr, wenn man seine Arbeit nicht gewissenhaft machen kann. So erlebe ich das auch im Bioladen, wenn ich mich zwischen anstehender Arbeit und Kunden, die bedient werden wollen, am liebsten zerreißen will, aber nicht kann. Da kann ich mir, in punkto Gelassenheit, noch was von meiner Ärztin abschneiden. - Dennoch bin ich persönlich sehr froh, dass ich weder je krank bin noch einen gelben Schein für einen Arbeitgeber brauche.
Allein die nervige Wartezeit beim Arzt nicht aussitzen zu müssen ist es doch schon wert sich gesund zu ernähren, oder??? - Wie groß muss dann erst die Motivation sein, wenn man Diabetes hat...;-)
Alles Liebe,
Silke
Donnerstag, 15. September 2016
Warum Veganismus nicht ausreicht die Tiere, den Planeten und die Menschheit zu retten.
Heute mal ein Beitrag für alle Tierschutzveganer. - Obwohl ich gar nicht weiß, ob mein Blog überhaupt von Tierschutzveganern gelesen wird oder eher von Leuten die "plant-based" leben und gelegentlich tierische Produkte verzehren. - Denn, das wissen wir alle, von einer geringen Dosis davon wird man ja nicht krank.
Der geneigte Zuschauer meines YouTube-Kanals weiß jedoch, dass ich mich gerade mit sehr intensiv und mit Leidenschaft für Zero Waste interessiere. Was heißt, ich versuche keinen Müll zu machen und wenn doch, den Müll so lange ich kann zuhause wieder zu verwerten und wenn das gar nicht geht, ihn zu recyceln. Und das ist ziemlich leicht, wenn man eh vollwertig und pflanzlich lebt. Ich weiß heute beim besten Willen nicht mehr, warum ich noch vor 2 Monaten jeden zweiten Tag meinen Müll raus bringen musste. Als Einzelperson! Mein Gelber-Tonne-Müll war voll mir Gemüseverpackungen und mein Restmüll voll mit Gemüseabfällen, die natürlich eigentlich kompostiert werden sollten. Eine Bio-Tonne gibt es in meinem Haus aber noch nicht. Ich habe mit Mühe eine bestellt bzw. meinen Vermieter überredet. Aber ob ich wirklich eine bekomme, wenn vielleicht mein ganzes Viertel keine hat??? Macht sich die Müllabfuhr dann überhaupt die Mühe in mein Viertel zu fahren? - Jedenfalls Schande über alle, die keine Biotonne haben. Ich hatte in Köln, glaube ich, noch nie eine, daher habe ich mir vor ein paar Jahren mal einen Wurmkomposter gekauft. Seit ich studiere habe ich aber keine Zeit mehr eigenes Gemüse an zu bauen und brauche daher auch den Kompost nicht.
Naja, die meisten Infos über Zero Waste habe ich vom englischsprachigen YouTube aber die Regelungen und Sorgen über Müll, sind ja von Land zu Land verschieden. Die Amerikaner sorgen sich besonders um den Great Pacific Garbage Patch, eine riesige Müllinsel aus Plastik, die im Pazifik treibt. Derartige Müllinseln gibt es aber in allen Meeren. Darüber hinaus haben die Amerikaner für Restmüll immer noch Müllhalden, während wir in Deutschland alles verbrennen und uns die Mühe machen die Gifte des Verbrennungsrauchs entsprechend zu filtern, was natürlich teure Maschinen erfordert. Die Wärmeenergie aus der Verbrennung wird dann auch wieder weiter verwendet. Aber hat Deutschland auch Plastikprobleme? Dem versuche ich derzeit nach zu gehen genau wie den gesundheitlichen Auswirkungen von Plastik, aber ich weiß noch nicht wo andere Wissenschaften ihre Studien veröffentlichen und wo ich überhaupt anfangen soll zu suchen. Also bin ich noch bei YouTube und sammele Indizien. Und ein tolles Indiz war ein Beitrag von W wie Wissen: Alles über Plastik.
Ich wird auch die naive Arztfamilie kurz thematisiert, die ich schon mal vorgestellt habe, die für das Fernsehen einen Monat plastikfrei lebte. Hingegen auch Biologen und Chemiker, die sich mit der Plastikthematik auseinander setzen und hier besonders auf den Nordseeinseln – unserer Variante von Pazifik. Dort verfangen sich nämlich alle Nase lang Vögel auf Helgoland in Plastikresten von Fischernetzen oder fressen Plastikstücke und sterben dann daran, weil sie nichts anderes mehr essen könne, da ihr Magen von Plastik verstopft ist. Ein weiteres Problem ist Polyethylen, welches in Peelings und Zahncreme als Putzkörper verwendet wird, welche zu klein sind, als dass die Kläranlage sie raus filtern würde und welche dann im Meer landen. Dort verwechseln Kleinsttiere diese Putzkörper dann mit ihrer Nahrung und fressen sie. Die Kleinsttiere werden dann natürlich u.U. auch wieder gefressen und so reichert sich im Laufe der Nahrungskette immer mehr Plastik in den Tieren an, so sie nicht am Plastik selber sterben.
Das fand ich absolut grauenvoll anzusehen und dachte, dass jeder Tierschutzveganer demnach eigentlich auch möglichst plastikfrei leben wollen müsste.
Etwas anderem laufe ich ebenfalls dauernd über den Weg, nämlich dem Wort: Endokrine Disruporen. - Das Zeug ist in unterschiedlicher Form ebenfalls in Plastik drin, geht in Nahrungsmittel über und schädigt unseren Hormonhaushalt. - Ich war gestern im Bioladen arbeiten und blätterte, weil ich Langeweile hatte, dort die Gratiszeitschrift Eve durch, die das Thema auch ansprach. In deren Artikel ging es darum, dass endokrine Disruptoren in konventioneller Kosmetik enthalten sind, in Biokosmetik aber nicht. Im Juni 2016 habe die EU Kriterien zur Identifizierung von Chemikalien vorgelegt, in welcher es heiße, dass ein Stoff nur dann verboten werden würde, wenn eindeutig nachgewiesen sei, dass er das endokrine System störe. Ein dort zitierter Wissenschaftler namens Prof. Dr. Andreas Kortenkamp, einer der bekanntesten Koryphäen auf diesem Gebiet, vermutet aber einen sogenannten "Cocktaileffekt" - heißt, der eine Stoff, in einer geringen Menge, macht niemanden krank, aber diverse in Kombination sehr wohl. - Man vermutet derzeit 800 endokrine Disruptoren.
Und das wäre dann ja vielleicht mal eine Erklärung für all die Erkrankungen, die bisher noch nicht mit fettarmer, vollwertiger, pflanzlicher Ernährung geheilt werden können, aber ebenfalls sehr prävalent sind: Hashimoto zum Beispiel, oder PCOS. Wahrscheinlich pfuschen endokrine Disruptoren auch in der Entstehung von Krebs hinein, weil sie Östrogen mimiken und damit einen Wachstumsfaktor oder auch in der Entstehung von Diabetes.
Also, auch Plastik schadet Menschen, Tieren und dem Planeten und damit ist Plastikfreiheit eigentlich genau so wichtig wie Veganismus. - Nur dass das Gros der Leute wahrscheinlich beides nicht zu 100% kann, daher kann man nur so viel tun, wie man tun kann.
Menü des Tages am 14. September 2016
Brokkoli und Tomate
Haferflocken mit Leinsamen, Banane, Carob, Mango
2/3 Tafel Organic Beans Schokolade
Tomatensuppe mit Kichererbsen und Reis
8 Datteln
2 Vollkornbrötchen - eins pur und eins Zartbitterstreich
Ich habe im Zuge von Zero Waste letzte Woche eine Schokolade gekauft, welche in kompostierbarer Verpackung abgepackt ist und damit nach 185 Tagen ohne Zucker meinen Zuckerverzicht abgebrochen - natürlich nur um sogleich wieder damit anzufangen.
Meine Reaktion darauf war für mich erstaunlich. Zunächst mal lag die Schokolade 3 Tage bei mir zuhause rum, ohne, dass ich sie angerührt habe, dann habe ich zwei Riegel gegessen und den Rest wieder 2 Tage im Kühlschrank liegen lassen. Ich habe mich im letzten halben Jahr derart umgewöhnt, dass ich, wenn ich was Süßes essen will automatisch Obst esse – auch wenn Schokolade da wäre - und so soll das sein. Ich habe aber, weil ich meinem Belohnungssystem nicht traue, heute wieder angefangen Tage zu zählen und werde frühestens am 3. Oktober, an meinem Geburtstag, wieder was ähnliches essen. Wenn überhaupt. So wie ich gerade lebe und mich ernähre ist das nämlich super und das wird durch Zero Waste auch noch unterstützt.
Alles Liebe,
Silke
Sonntag, 11. September 2016
Ist Bundesernährungsminister Christian Schmidt der dümmste Politiker der Welt? (und nicht Donald Trump...)
Ich glaube, ich habe mir mittlerweile jede Frage, die ich jemals in Bezug auf Ernährung hatte, selber beantwortet. Die letzten offenen Themen sind mit den Erklärungen bezüglich des Belohnungssystems beantwortet worden. Es sind auch grundsätzlich alle Antworten vorhanden. Also, von Seiten der Wissenschaft und in Studien und so. Ich stimme da Dr. Kim A. Williams vom American College of Cardiologie zu, der sagte: "Es gibt nur zwei Arten von Kardiologen: Vegane und solche, die die Datenlage nicht kennen". Nur Leute, die die Datenlage nicht kennen ernähren sich nicht fettarm, vollwertige und pflanzenbasiert.
Deshalb scheinen gerade andere Themen für mich interessant zu werden. Die Zero Waste-Geschichte zum Beispiel und wie Plastik unsere Gesundheit beeinträchtigen und unseren Planeten zerstören kann. Und auch Klimawandel.
Ich habe vor ein paar Tagen den Film Cowspiracy gesehen, der sich mit den Auswirkungen des Fleischverzehrs auf den Klimawandel beschäftigt. Dieser Film hat mich schwer beeindruckt, auch wenn ich mir die Daten dazu erst zusammenklauben muss, denn ich bin mir nicht wirklich sicher, ob der Film es nicht vielleicht etwas überspitzt darstellt. Fakt ist aber, dass die Rinderhaltung eine unglaubliche Methanemission bewirkt, stärker als alle Transportmittel weltweit. Die Rinderhaltung ist auch die Ursache warum sukzessive immer weiter Regenwald abgeholzt. Es müssen immer mehr Ackerflächen freigelegt werden, damit Soja und anderes Getreide angebaut werden kann um damit die Rinder zu ernähren, die uns dann wiederum Fleisch liefern. - Als Teenager habe ich mal irgendwo gelesen, dass man 10 kg Getreide benötigt um 1 kg Fleisch herzustellen. Selbstverständlich kann man viel, viel mehr Menschen ernähren, wenn man ihren direkt das Getreide als Nahrung gibt. Und gesünder wären sie dann auch!
Der Filmemache Kip Anderson sieht sich inspiriert durch Al Gores Dokumentarfilm An inconvenient Truth über den Klimawandel und sagt, er habe absolut alles gemacht, was Gore darin empfiehlt: Stromsparbirnen benutzen, kein unnötiges Licht brennen lassen, den Wasserhahn beim Zähneputzen nicht laufen lassen und alle Wege mit dem Fahrrad bewältigt und dann, eines Tages, stieß er auf die Fakten darüber, dass die Agrarwirtschaft wesentlich mehr zum Klimawandel beiträgt, als alle privaten Haushalte und die Industrie. Seine Bemühungen waren damit nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Also geht er hin und interviewt die unterschiedlichsten Umweltschutzorganisationen und sucht nach Stellungnahmen bezüglich der Agrarwirtschaft und den Treibhausgasen und irgendwie wollte niemand mit der Sprache raus. Es macht auf ihn den Eindruck einer Verschwörung. Er interviewt auch den "Mad Cowboy" Howard Lymann, Milch- und Fleisch Farmer in 4. Generation, der aufgrund einer Krebserkrankung seinen Hof zunächst auf Bio umstellte und später bei einer weiteren Erkrankung zum Vegetarismus wechselte. Mittlerweile ist er Vegane. Lyman setze sich auch viel mit Rinderwahn auseinander und trat 1996 bei Oprah Winfrey auf und erzählte wie ungesund Fleisch ist. Die National Cattleman's Beef Association hat daraufhin sowohl ihn als auch Oprah verklagt. Beide wurden frei gesprochen. Das Lobbywesen ist ja in den USA wesentlich stärker ausgeprägt als bei uns, was nicht heißen will, dass wir nicht hier auch ein paar Probleme hätten.
Während ich also diesen Film schaute dachte ich: "Ja, Mensch, da war doch gerade was in der Presse, dass die Deutschen weniger Fleisch essen sollen, um den Klimawandel aufzuhalten" - Also habe ich das gegoogelt und bin mal wieder vom Glauben abgefallen aufgrund der grenzenlosen Dummheit da draußen. Bin ich ja kürzlich schon, wegen der Ernährungsempfehlungen der Europäischen Herzorganisationen.
Also, unsere Umweltministerin Barbara Hendricks war damit beauftragt einen Klimaschutzplan 2050 zu entwerfen, damit wir es schaffen den globalen Temperaturanstieg um nicht mehr als 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu erreichen. Das sind die Vorgaben der UN. Nach monatelangen hin und her überlegen kam Frau Hendricks dann also mit einem Plan raus, wie man das erreichen kann und eine ihrer Maßnahmen war, dass man den Fleischkonsum der Deutschen – und jetzt kommt's – auf das von der DGE empfohlene Maß senken solle.
Als das in der Presse war habe ich es nicht verfolgt, nur dass es hieß, dass weniger Fleisch gegessen werden sollte und irgendwie ging die Story an mir vorbei, weil solche "grünen" Ideen ja eh nie ernst gekommen werden.
Frau Hendricks fordert hier absolut niemanden auf Vegetarier zu werden oder gar Veganer, sondern nur, dass so viel gegessen wird, wie die DGE empfiehlt und das sind nun mal "nur" 300-600 g die Woche. Die Deutschen essen im Schnitt 1,1 kg die Woche – Tendenz, Gott sei Dank, sinkend.
Also, wieso wundert sich da überhaupt noch jemand, dass 40% alle Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben und Cholesterinsenker die meistverkauften Medikamente sind? - Die WHO hat vor einem Jahr offiziell erklärt dass verarbeitetes Fleisch krebserregend ist, also wieso nicht einfach den Verzehr halbieren. - Nicht "einstellen" sondern nur "halbieren".
Leider wird Frau Hendricks Vorschlag zurückgewiesen und zwar vom Ernährungsminister Christian Schmidt höchstpersönlich, der rein zufällig auch noch Landwirtschaftsminister ist. - Man sollte diese beiden Resorts wirklich trennen. - Christian Schmidt ist gelernter Jurist, kein Agrarwissenschaftler und kein Oekotrophologe und soll, laut Bildzeitung, folgendes dazu gesagt haben: "Mal wieder macht die Kollegin Hendricks die Landwirtschaft zum alleinigen Sündenbock. Die Landwirtschaft mag zwar acht Prozent der Emissionen erzeugen, sie ernährt aber auch 100 % der Bevölkerung. Unsere Landwirtschaft arbeitet mit der Natur und nicht gegen sie. Landwirtschaft und Klimaschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“ - Und ich denke: Haben nicht die Amerikaner in Donald Trump den dümmsten Politiker der Welt sondern wir mit Christian Schmidt? - Schmidt war an Weihnachten zuletzt mit großer Dummheit in der Bildzeitung erschienen, an Tagen an denen jeder Deutsche und vor allem deutsche Kinder so ungesund essen, wie nie – in den absoluten Zuckerrausch abdriften – warnte Schmidt vor veganer Ernährung.
Der Ernährungsmiminister ist der Meinung man solle sich zur Förderung der Landwirtschaft nicht an die Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung halten. Und der Planet ist ihm auch egal. Auf der Website der DGE heißt es "Zu etwa drei Vierteln wird die DGE mit öffentlichen Mitteln von Bund und Ländern gefördert." - Dann können wir dieses Geld, das die DGE erhält ja auch sparen, denn wenn sich nicht mal der Ernährungsminister an das hält, dass die Forschung der DGE ergibt, ist das raus geworfenes Geld.
Abgesehen davon will ja auch niemand der Landwirtschaft schaden, natürlich ist die wichtig, aber Landwirtschaft bedeutet doch nicht nur Rinderhaltung. Die Bundesregierung subventioniert auch ganz wunderbar den Lupinenanbau und aus Lupinen kann die Firma Albert macht daraus ganz fantastisches Lupinengeschnezeltes. Damit kann man dann die Bevölkerung und den Planeten gesünder kriegen.
Aber der Ernährungsminister ist zu dumm derartige Zusammenhänge zu erkennen. Ihm ist lieber dass die Menschen unter Ausgabe von viel, viel Geld leidern und sterben, dass die Tiere leiden und sterben und die Erde untergeht. Dann kann er die DGE doch auch ruhig abschaffen, wenn er von deren Vorgaben nichts hält. - Ich meine, klar hält er nichts davon. Er ist übergewichtig. Wahrscheinlich esssüchtig. Ich gehe davon aus, dass unter Helmut Schmidt als Bundeskanzler auch keine Nichrauchergesetze durchgesetzt worden wären und dass Helmut Kohl sich auch mit Händen und Füßen gegen geringeren Fleischverzehr ausgesprochen hätte.
Aber so ist das bei Süchten halt: Es ist einem nicht möglich das rational und logisch Beste zu tun, weil das Belohnungssystem die stärkste Macht des Universums ist und damit stärker als der rationale Verstand.
Menü des Tages am 10. September 2016
Brokkoli mit Tomate
Haferflocken mit Banane, Zimt, Leinsamen, Feige, Carob
1 Kraft-Ballast-Brötchen
Brokkoli, Süßkartoffel, Kichererbsen und Salz
1 Banane
2 Datteln
Eintopf aus Lauch, rote Linsen, Chili, Kurkuma, Zimt, Kartoffeln, Aubergine, Salz,
4 Datteln
1 Mango
2 Alkoholfreie Biere
Ich bin aufgrund der Hitze gerade sehr gut im Verzehr von alkoholfreiem Bier. Und ich habe mir neulich auch Roggenbrot schenken lassen. Und ich stelle fest ich konsumiere beides ohne Hunger zu haben, sondern aus purer Lust. Ich glaube ich habe ein Glutenproblem. Also eigentlich wollte ich ja komplett auf Gluten verzichten, weil ich schauen wollte, ob sich der Verzicht positiv auf meinen Heuschnupfen auswirkt. - Aber nachdem ich das Roggenbrot geschenkt bekam, habe ich es irgendwie bleiben lassen und das alkoholfrei Bier tut ein übriges.
Bevor ich wieder damit angefangen habe hatte ich nachmittags Anwandlungen von: "Ich hätte jetzt gerne irgendwas stimulierendes – hm...aber auf alles was ich im Haus habe, habe ich keinen Appetit" - jetzt denke ich: "Ich hätte gerne was Stimulierendes – hm....nehme ich Roggenbrot mit Bananen." Das kommt mir verrückt vor, also habe ich mir fest vorgenommen nachdem das Roggenbrot leer ist kein Gluten mehr zu verzehren. Gluten ist wahrscheinlich auch der Grund warum ich auf der Arbeit ohne Kaffee noch Lust auf ein Brötchen habe obwohl ich eine große Portion Gemüse und Haferflocken gegessen habe. Interessant...
Alles Liebe,
Silke
Donnerstag, 8. September 2016
Insulinausschüttung bei Fleisch genau so hoch wie bei Zucker?
Ich muss leider auch heute nochmal Dr. Gregers Arbeit wiederkauen, weil es gut zu meinem letzten Post passt und auch, weil ich zufällig auf Facebook über diesen Beitrag gestopert bin, obwohl er bereits von Ende 2014 ist.
Greger hat hier seine Aufmerksamkeit darauf gerichtet, dass eine Paleo-Ernährung die Vorzüge, die Gewichtsverlust normalerweise auf die Blutfettwerte hat, nicht nur zunichte macht, sondern trotz massiven Sports noch verschlechtert. - Das ist auch interessant, aber ich wollte lieber auf die Insulin-Theorie vieler LowCarber und Paleo-Anhänger kommen, mit der auch Greger seinen Beitrag eröffnet.
LowCarber gehen irgendwie davon aus, dass Insulin die Wurzel allen Übels ist. Insulin ist ein Speicherhormon und wenn Insulin ausgeschüttet wird, wird Fett nicht abgebaut. So weit so gut. Insulin speichert aber nicht nur Fett ein, sondern auch Kohlenhydrate und Eiweiß und ohne Insulin gibt es kein Glykogenreserven und auch keinen Muskelaufbau. Laut Insulintrennkost soll man Abends keine Kohlenhydrate mehr essen, weil die dann über Nacht dick machen sollen. Dabei wird einerseits vergessen, dass Insulin nur eine Halbwertzeit von 5 Minuten hat und auch, das was die LowCarber übersehen und worauf Dr. Greger hier eingeht: Fett und Eiweiß können auch eine Insulinausschüttung bewirken und in nicht allzu geringem Maß. Ist ja auch logisch – wie sollte es zum Muskelaufbau kommen, wenn das Hormon, dass Eiweiß einspeichert, beim Verzehr von Eiweiß nicht ausgeschüttet wird.
Er beruft sich hier auf eine Studie zum Insulinindex aus dem Jahr 1997 in welchem die Insulinausschüttung diverser Nahrungsmittel verglichen wird. Die Studie erschien im American Journal of Clinical Nutrition und leider ist sie online nicht komplett einsehbar, denn so kann ich nicht nachvollziehen, ob alles so stimmt, wie Greger es darstellt. Laut seiner Grafik hatte Fleisch nämlich im Vergleich zu einem Apfel, Haferflocken, Spaghetti und Fisch die höchste Insulinausschüttung. Sollte das so sein ist natürlich Fleisch das allerletze was ein Typ-2-Diabetiker essen sollte, sowohl wegen der hohen Insulinsausschüttung und der Strapaze der die Bauchspeicheldrüse dabei ausgesetzt ist – und wenn sie versagt, dem hohen Blutzucker – als auch wegen der Insulinresistenz der peripheren Zellen, die aus dem vielen Fett entsteht, welches in Fleisch vorhanden ist.
Tatsächlich gibt es haufenweise Studien, und Greger blendet diese auch ein, in denen gezeigt werden konnten, dass gesunde Vegetarier und Veganer ein weit niedrigeres Insulinlevel im Blut aufweisen. Fleischesser sollen einen um 50% höheren Insulinspiegel aufweisen. In einer Studie die zeigte, dass ketogene LowCarber mehr Gewicht verloren als die LowFat Gruppe zeigte sich einerseits, dass die Insulinausschüttung bei den ketogenen LowCarbern nicht abnahm, deren LDL-Cholesterin hingegen aber zunahm, was als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht zu unterschätzen ist.
Das riesige Problem bei LowCarb ist, dass es in absolut allem scheiße ist, außer im Gewichtsverlust, in der Zahl auf der Waage. Ziemlich wahrscheinlich sind nämlich 5-8 kg des Gewichtsverlusts bei LowCarb Wasserverlust und Muskelabbau. Aber Otto Normalverbraucher interessiert sich eben nur für die Zahl auf der Waage und Laienautoren schreiben gerne Bücher über Wunderdiäten. Die Dummheit da draußen ist leider grenzenlos.
Und dann kommt Greger zu seiner eigentlichen Aussage: Normalerweise kann man mit jeglichem Gewichtsverlust seinen Cholesterinspiegel senken: Magen-OP, Tuberkulose, Chemotherapie, Kokainsucht.- Greger stellt es absichtlich überspitz dar.;-) - In dieser letzten Studie haben junger gesunde Probanden 10 Wochen lang Paleo gelebt und extrem Sport getrieben, dabei auch Gewicht verloren, aber ihr Cholesterin ging rauf! - Also, alles klar? Bezüglich Cholesterin ist Paleo ungesünder als Magen-OPs, Tuberkulose, Chemotherapie und Kokain.;-)))
Menü des Tages am 7. September 2016
Brokkoli mit Tomaten
Haferflocken mit Banane, Leinsamen, Carob, Zimt und Apfel
Gemüsepfanne aus allen Resten in meinem Kühlschrank; Süßkartoffel, Brokkoli, Eintopf, Kichererbsen (Foto vergessen)
1 Banane
1 Banane mit Roggenbrote
1 alkoholfreies Bier
Sojanudeln mit veganer Bolognese
2 alkoholfreie Biere
Und dann hab ich noch eine Ankündigung zu machen:
Am 16. September startet der Iss Dich Frei-Kongress, ein Online-Kongress über vegane Ernährung, bei dem man sich kostenlos anmelden kann und täglich Interviews mit diversen "Ernährungsexperten" per Mail zugesandt bekommt. Es geht in erster Linie darum sich von Allergien und Unverträglichkeiten zu befreien, Energie und Lebensqualität zu generieren und allgemein um gesunde Ernährung. Ich habe mich sehr gefreut als Amelie und Tobias mich gefragt haben, ob sie mich für den Kongress interviewen können und freue mich immer noch, dass es bald los geht. Ich habe mich bevorzugt auf das Thema Esssucht ausgerichtet, denn das ist für mich die Schlüsselfrage bezüglich befreiter Ernährung.
Leider sind aber auch unglaubliche viele Laien dabei, von denen ich persönlich nichts halte, viel zu viele Rohköstler, viel zu viel Leute ohne jeglichen wissenschaftlichen Ansatz und das macht die Sache für mich zu einem zweischneidigen Schwert. Ursprünglich war ich davon ausgegangen, dass mehr echte Experten Rede und Antwort stehen würden.
Wie dem aber auch sein, wenn ihr mein Interview zum Thema Esssucht hören wollt, könnt ihr euch kostenlos anmelden. Ein weiteres Interview zum Thema Zuckersucht wartet auch von Ilga Pohlmann, was ich mir auf jeden Fall auch anhören will. Ihre Arbeit kenne ich bisher noch nicht.
Alles Liebe,
Silke
Sonntag, 4. September 2016
Paleo-Ernährung besser als Mediterrane Ernährung aber schlechter als Plant-based
Ich hab hier schon mehrfach die Paleo-Ernährung auseinander genommen. Aus unterschiedlichen Perspektiven und wenn sie auch besser ist als Hausmannskost oder sagen wir, was man in der westlichen Welt so isst, halte ich sie lange nicht für so gut wie eine fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung.
Ich habe aber noch nie über eine Paleo-Studie gelesen. Ich habe auch nie danach gesucht. Es ist offensichtlich, dass die Paleo-Ernährung eh nicht realistisch ist und ein "fad", da so Sachen wie Kokosöl paleotauglich sind, aber Hülsenfrüchte nicht, obwohl die auch bereits im Paleolithikum gegessen wurden. Es ist wie mit der Rohkost. Kein einziger wissenschaftlicher Rückhalt, aus keiner einzigen Disziplin aber die Theorie macht für den Laien total Sinn.
Zum Glück gibt's Dr. Greger, der auf Studiensuche spezialisiert ist und der hat dann mal was zusammengestellt.
Es gibt wohl nur sehr sehr wenige Studien. Die meisten sind sehr kurz und mit sehr wenigen Probanden. Und die erste, die Dr. Greger aufzeigt, ist von 1984 und klingt wie eine Reality TV-Show im Stil des Dschungelcamp trifft Biggest Loser. Wäre es nicht 1984 gewesen, wäre das sicher auch vom Fernsehen verfolgt worden.
Man hat 10 übergewichtige Aborigines mit Typ-2-Diabetes 7 Wochen lang so leben lassen wie ihrer Vorfahren, als Jäger und Sammler und geschaut was sie dann essen und wie es ihnen geht. Dabei war es den Probanden möglich pro Tag ca. 1200 kcal zu erbeuten und zu sammeln. Unter solch einer geringen Kalorienmenge nahmen die Probanden dann natürlich ab und auch ihre Glucosetoleranz besserte sich. Sie nahmen im Schnitt 64% ihrer Kalorien mit tierischer Nahrung zu sich, aber faszinierenderweise nur 13% Fett, was daran liegt, dass Kängurus und Krokodile einen unglaublich niedrigen Körperfettanteil haben. Dr. Greger zeigt auf, dass man mit Känguru und fettarmen Milchprodukten durchaus eine Ernährung zusammenstellen könnte die, obwohl tierisch, nur 7% Fett enthält, wenn man auch Stärke und Öbst integriert.
Das viele Fett der Masttiere ist das Problem bei unseren Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wahrscheinlich züchten wir sogar hauptsächlich Tiere, die besonders gute Fettreserven haben. Wild hat häufig ziemlich wenig Fett und wenn man Jäger und Sammler ist, wie im Paleolithikum, isst man eben vor allem Wild und Nager. - Wer also heutzutage Paleo machen will kann nicht Hühner, Schweine und Kühe essen sondern sollte vielleicht eher zu Reh und Kaninchen greifen. Es ist auch wesentlich weniger entündungsfördernd, wie Dr. Greger in einem seiner anderen Videos zeigt. - Wir kommen natürlich noch dazu, dass auch das nicht nötig ist...;-)
In anderen Studien, die ähnlich wenig aussagekräftg waren, weil es nur wenige Probanden waren und eine kurze Zeit, zeigten sich ebenfalls positive Ergebnisse. Allerdings hatte hier die Paleo Ernährung auch - zufällig oder absichtlich – nur die Hälfte des Fettgehalts einer Normalernährung.
Die längste Paleo-Studie jemals, so Greger, ging 3 Monate, bis 2006 endlich eine erschien, die über 15 Monate ging. Leider, wurde diese Studie nicht an Menschen, sondern an Schweinen durchgeführt. Hier nahmen die Schweine nicht so stark zu wie ihre Artgenossen, die "normal" essen, aber sie bekamen auch 20% weniger Kalorien...Die verbesserte Insulinsensitiviät, die die Studie mit den Schweinen gezeigt hatte, konnte jedoch scheinbar nicht beim Menschen widerholt werden. Auch wenn sich die Glucosetoleranz verbessert habe.
Das Lustige an dieser Studie ist hingegen, dass sie zeigt, dass die Paleo-Ernährung hier bei herzkranken Patienten besser abschneidet als eine mediterrane Ernährung und ich darf an dieser Stelle nochmal an meinen letzten Blogbeitrag erinnen, welcher die Dummheit der European Society of Cardiology (ESC) und die European Atherosclerosis Society (EAS) bemängelt, die ihre Empfehlungn für Herzkrank auf einer Studie basieren, die ausschließlich 3 mediterrane Ernährungsweisen miteinander verglichen hat.
Mediterran ist sicher besser als westliche Industrienahrung und Paleo dann noch besser als mediterran, aber beides ist immer noch der low-fat, plant-based diet haushoch unterlegen. Eine Paleo-Ernährung enthält kein raffiniertes Öl oder Zucker, auch keine Softdrinks oder Kuchen, Paleo schmeißt alle Milchprodukte raus. Im Grund essen Paleo-Anhänger Obst, Gemüse, Nüsse, Wurzeln und Tierisches und das macht alles in allem eine bessere Fettbilanz aus, als bei der mediterranen Ernährung, besonders, wenn die Paleo-Anhänger noch darauf achten grasgefüttertes Vieh zu essen, welches ein bessere Fettsäureverhältnis aufweist, als die ölreiche Ernährung am Mittelmeer.
Und warum sollte man dann doch besser Hülsenfrüchte und Getreide essen als grasgefütterte Tiere? - Weil es tonnenweise Studien darüber gibt wie vorzüglich sich Vollkorn, aber besonders Hülsenfrüchte auf die Gesundheit auswirken und sie sind die Grundlage der Ernährung der am längsten lebenden Bevölkerungen dieser Erde.
Menü des Tages am 3. September 2016
Brokkoli und Tomate
Haferflocken mit Banane, Zimt, Kiwi, Carob, Leinsamen
2 Kraft-Ballast-Brötchen pur
Süßkartoffel, Brokkoli und Kichererbsen mit Salz
1 Banane
Trauben
2 Bananen
Brot, Salat, Wassermelone, Antipasti
3 Bier
Ich war gestern den ganzen Tag unterwegs. Morgens Frühschicht im Bioladen, nachmittags, wie jedes 1. Wochenende im September, war ich beim ASB als Simulationspatient und abends wurden wir Schauspieler dann vom ASB noch spontan eingeladen zum gemeinsamen Grillen zu bleiben.
Das lustige war, dass wir Veganer in der Überzahl waren. Von 5 Schauspielern 3 vegan. Das ist uns allen im Alltag noch nie passiert und während die beiden anderen Ausnahmen gemacht haben und die belegten Brötchen dort mit Käse gegessen haben oder die Wurst runter genommen haben um es dann mit Butter zu essen, hatte ich Essen dabei. Und beim Grillen ließ sich dann sogar auch was Veganes finde, aber das war durchtränkt mit Öl. Es war das klassische Beispiel einer mediterranen Küche und, obwohl haufenweise Ärzte und andere Mediziner anwesend waren, wurde das nicht nur serviert sondern auch gegessen. - So kann man aber nicht gesund alt werden – Das ist nun mal so.
Naja, wenn ich sowas ein Mal mache, passt das schon. Dabei hatte ich die letzten 2 Tage eh unbändigen Hunger. Stellte sich raus, es liegt an der Regel die heute gekommen ist. Ich erinnere mich, dass ich das schon vor 15 Jahren hatte, dass ich mich kurz vor der Regel gefragt habe, warum ich plötzlich fresse wie ein Scheunendrescher, ob das was Emotionales ist oder ich gerade irgendwie gestört reagiere. Es scheint echt irgendwie hormonell zu sein, aber ich habe keinen Schimmer was es physiologisch ist. Ich bin noch nie über irgendwelche wissenschaftliche Fakten diesbezüglich gestoßen. Ich denke ein Großteil der weiblichen Physiologie ist auch irgendwie immer noch nicht entdeckt.
In Büchern über Schwangerschaft findet man, dass der Autor kristallklare Aussagen über die Kindsentwicklung von sich geben kann, über den Zustand der Mutter aber, weiß er fast nichts. Das ist bei allen Frauen irgendwie unterschiedlich und so steht es da auch...Und das in unserer aufgeklärten Zeit...
Alles Liebe,
Silke