Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Sonntag, 8. Juni 2014
Cholesterin - der Rundumschlag...
Bevor ich, wie versprochen, zu der Sache der Erhöhung des Cholesterinspiegels durch Verwendung von gesättigtem Pflanzenfett komme, muss ich noch mal ganz schnell zurück gehen zu der Fructosegeschichte.
Ich weiß, dieses ganze Biochemie-Gedöhns ist unglaublich schwer zu verstehen. Ich selber habe Sugar – The bitter Truth bestimmt schon 5 Mal gesehen und habe wahrscheinlich jetzt, auch mit dem Hintergrundwissen aus der Uni, noch nicht alles verstanden, worüber Dr. Lustig da referiert. Aber nachdem ich den Post am Freitag geschrieben habe, kamen mir auf dem Weg zu Uni doch noch kurz Zweifel, ob ich was übersehen hatte, welche mit ein bisschen Nachdenken dann aber ausgemerzt wurden.
Folgendes: Ich dachte: „Moment mal, wenn die Glykolyse durch Citrat und ATP gehemmt wird, dann macht es doch gar nichts aus, wie viel Fructose da ist, denn auch bei deren Abbau entsteht Citrat und ATP und so wird dann halt alle Energie aus Fructose und nicht aus Glucose gezogen und die Glucose kann zu anderen Sachen wie Wärme oder Glykogen umgewandelt werden.
Das wäre auch so, gäbe es da nicht einen entscheidenden Haken: Wir befinden uns hier ausschließlich in der Leber, denn nur die Leber kann Fructose abbauen.
Man isst also 1 Molekül Saccharose, Haushaltszucker, in welchem sich ein Molekül Glucose und ein Molekül Fructose befinden. Dieses eine Molekül Fructose geht zur Leber, zu den Hepatozyten, die daraus Energie gewinnen können und alle, alle anderen Körperzellen können sich um das Molekül Glucose streiten. In der Leber entsteht also Energieüberschuss und die Leber synthetisiert dann die Fettsäuren und diese gelangen über das Blut zu allen anderen Zellen. Im restlichen Körper findet möglicherweise so gut wie gar keine Fettsäuresynthese statt, was erklären könnte warum man durch Glucose scheinbar kaum zu nimmt.
Naja, jedenfalls Fette im Blut haben dann natürlich einen Einfluss auf den Cholesterinspiegel und jetzt weiß ich endlich warum mein Cholesterinspiegel bei reichlichem Verzehr von Kokosöl so angestiegen ist.
Der Dozent erzählte überaus ausführliche über die Cholesterinbiosynthes aber erwähnte natürlich nicht, dass das Vitamin D aus einer Vorstufe des Cholesterins aufgebaut wird. Er lehrte folgendes: 18 Acetyl-CoA werden zu 6-ß-HMG-CoA werden zu 6 Mavelonsäure werden zu 6 aktiven Isoprenen werden zu 1 Squalen werden zu einem Lanosterin werden zu einem Cholesterin. Irgendwo zwischen Lanosterin und Cholesterin liegen noch ein paar kleinere Schritte unter anderem die Vorstufe des Vitamin D des 7-Dehydrocholesterol. - Sehr anschaulich, oder? - Nö. Es ist stinklangweilig. Damit ging eine Stunde drauf. Ich fragte ihn nach der Vorlesung warum der Cholesterinspiegel auch ansteigen kann, wenn man viel pflanzliches Fett esse und er sagte, dem sei nicht so. Punkt. Weder bei mir, noch in den Büchern, die ich gelesen hatte. Dann sah ich den Dozenten in der Mensa frittierte Kartoffeln essen und habe mich darüber geärgert.
Letzte Woche dann referierte er 1,5 Stunden über den Cholesterinrezeptor, über die familiäre Hypercholesterinämie und ging mit uns alle Schritte durch die seine Aufklärer Joseph Leonard Goldstein und Michael S. Brown vorgenommen haben um dafür 1985 den Nobelpreis zu bekommen. Bei familiärer Hypercholesterinäme, einem genetisch bedingten zu hohen Choelsterinspiegel, liegt eine Mutation im LDL-Rezeptor vor, der daraufhin nicht mehr funktioniert und die Zelle kann das LDL nicht aufnehmen. Es kommt zu einem zu hohen Cholesterinspiegel im Blut mit mehr als 500 mg/dl und der Betroffene kriegt bereits im Alter von 4-8 Jahren einen Herzinfarkt. Irgendwas muss das Cholesterin daher scheinbar schon damit zu tun haben.
Warum aber viel Pflanzenfett, vor allem gesättigtes auch zu einem hohen Cholesterinspiegel führt habe ich dann nicht in der Biochemie, sondern in der Physiologie rein zufällig entdeckt. Da hieß es nämlich, dass gesättigte Fette die Anzahl der LDL-Rezeptsoren verringern und und ungesättigte sie erhöhen. Es ist also Schnuppe, wie viel Cholesterin man isst. Wenn man ein Nahrungmittel essen könnte würde, was viel Cholesterin aber wenig gesättigtes Fett enthält, wäre es für den Körper kein Problem das Cholesterin aus dem Blut zu beseitigen. So ein Nahrungmittel gibt es aber nicht. Wenn überhaupt dann Wild, aber frei laufendes mit nur 10% Fett am Körper, solches Vieh, wie man es als Jäger und Sammler gegessen hat. Ich kann es nur nochmal wiederholen: Heutige Tiere sind für den menschlichen Konsum nicht mehr geeignet. Sie enthalten zu viele gesättigten Fette und zu wenig ungesättigte, weil sie kein Gras fressen, wie die Natur es will, sondern Kraftfutter bekommen, was keine Omega 3 und 6 Fette enthält, die die Anzahl der Cholesterinrezeptoren hoch regulieren würden. Und ebenso böse sind natürlich alle Milchprodukte und Eier, die voll sind von gesättigtem Fett.
Was mir aber noch unklar ist: Warum wird die Cholesterinbiosynthese in solchen Fällen nicht ausreichend gedrosselt? Möglicherweise, weil auch noch Vitamin D synthetisiert werden muss? Man weiß es nicht. Was ich auch nicht weiß ist, warum man Statine gibt um die Cholesterinbiosynthese runter zu regulieren statt Medikamente zu geben die die Rezeptoranzahl erhöhen.
Naja, das mit der Anzahl der Rezeptoren muss meinem Biochemiedozenten irgendwie entgangen sein oder er hat es verdrängt weil er so gerne Pommes isst.;-) Keinen Schimmer...
Offene Frage auch noch: Was machen denn dann Transfette genau? Auch die erhöhen ja den Cholesterinspiegel. Wirken sie wie gesättigte Fette? Und was genau stellen die eigentlich im Körper an? Ich hab Transfette kurz gegoogelt und fand am wichtigsten über sie zu wissen, dass sie bei 130°C entstehen. Vielleicht wirkt sich Fisch deshalb auch nicht günstige auf die Herzgesundheit aus, weil er meist über 130°C gebraten wird. Das selbe gilt für geröstete Nüsse. So viel dazu. Es gibt auf jeden Fall noch tierisch viele Themengebiete in denen man noch einen Nobelpreis gewinnen kann!:-)))
Menü des Tages am 7. Juni
Frischkornbrei aus Hafer, 2 Bananen, Blattsalat, Hanfprotein, Chia, Paranuss, Sonnenblumenkerne, Zimt, Trauben
1 Kapsel Carnitin
2 Grüntee
Roggenvollkornbrot mit Senf und Veggi Filata
Gemüsepfanne vom Vortag mit allem Gemüse was noch im Kühlschrank war
2 Bananen
Sonnenblumenbrot mit Cashewmus, Reissirup und Banane
5 Rippen Pacari Raw mit Spirulina
1 Grüntee
500 g Erdbeeren
Alkoholfreies Lammsbräu
Roggenvollkorn mit Senf und Veggi Filata
6 Kölsch
Ich hatte gestern Abend ein Date, was den Alkoholkonsum erklärt. - War das nicht ein Traum gestern Abend? 30 Grad, am nächsten Tag ausschlafen können und dann auch noch eine Woche lang Pfingsferien!!!
Ach, und was ich noch erwähnen muss: Erinnert ihr euch an meine Auseinandersetzung mit der Polizei Ende März? Nachdem meine Handtasche geraubt wurde und die Polizei keinen Finger gekrümmt hat sie wieder zu beschaffen? Ich habe mich der Staatsgewalt widersetzt und ganz, ganz viele und schlimme Beamtenbeleidungen von mir gegeben und schlimmer Finger gezeigt wofür mich die Polizei angezeigt hat. Gestern kam Post von der Staatsanwaltschaft: Verfahren eingestellt.
Es hat sich gelohnt dass ich persönlich aufs Revier gefahren bin, meine Sicht der Dinge persönlich geschildert habe und mich als ehrenwerter Staatsbürger präsentiert habe.
Man muss, nein kann, damit der Staatsanwalt sich eine Meinung über einen bilden kann, persönliche Details angeben sowas wie Hobbies, was man so arbeitet, welchen Schulabschluss man hat, wie viel Geld man verdient etc. Leider muss ich mal wieder erkennen, dass die Gesellschaft ne Menge darauf gibt, wenn man Mediziner ist. Als arbeitslose Schauspielerin hätten sie mir sicher ein paar Tagessätze aufgebrummt oder Sozialstunden. Als Mediziner bin ich auf selber Stufe wie Juristen! Nutzt mir jetzt, finde ich aber meinem früheren Ich gegenüber total ungerecht, denn ich bin per se die selbe Person und der selbe Staatsbürger. Als Mediziner darf man scheinbar die gröbsten Beleidigungen gegenüber Beamten von sich geben und kommt zumindest ein Mal ungeschoren davon. Ich darf es nur nicht wieder machen. Wahrscheinlich hat auch geholfen, dass ich an dem Abend in der Oper war, und nicht auf einem Rave oder so...
Naja, und dann versetze ich mich mich natürlich auch in den Staatsanwalt: Wie furchtbar muss es sein, dass du als Judikative Gewalt im Staat Recht sprechen kannst, der Staat dann aber über eine völlig unfähige Exekutive, die Polizei verfügt, die absolut nicht in der Lage zu sein scheint, irgendwelche Rechtsprechung umzusetzen! Ist doch auch zum kotzen, oder?
So haben nicht nur Mediziner ihre Probleme mit der Compliance, sondern auch auch die Rechtsprechung.
Schöne Pfingsten, genießt die Sonne und alles Liebe,
Silke
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