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Mittwoch, 12. Oktober 2011

Die 7 schlechtesten Gründe Rohkost zu essen...

Hallo Liebes,

Tag 921: Ha! Ich bin nicht die Älteste! – Ich habe gestern dann doch jemanden kennen gelernt, eine Mutter von 2 Kindern, die ein Jahr älter ist als ich und ebenfalls ihr Abi auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt hat. Zudem eine weitere 30-jährige. Es sind also doch noch ein paar, nur im Gegensatz zu mir, waren die nicht auf der Begrüßung durch die Fachschaft, was ich sehr clever finde. Und nach den ersten zwei Tagen Uni habe ich jetzt erst mal wieder den Rest der Woche frei. Anderes wäre es mir lieber gewesen, aber mein Kurs für Terminologie fängt erst nächste Woche an und geht dafür eine Woche länger. Ob das ein Vorteil oder ein Nachteil ist, weiß ich noch nicht so recht, aber ich vertraue selbstverständlich darauf, dass alles genau so kommt, wie es richtig und am besten ist. Und dass es mir gefallen wird. Also fange ich schon mal an Vokabeln zu lernen und dann schauen wird weiter.

Ich habe gestern einen super interessanten Artikel von Frederic Patenaude entdeckt in welchem er auflistet welche die 7 schlechtesten Gründe sind um Rohkost zu essen. Diese Mühe hat sich, soweit ich weiß auch noch niemand gemacht. Es sind die Gründe, die wissenschaftlich völlig unbewiesen oder sogar auch wiederlegt sind, die Rohkostautoren und Verfechter aber immer wieder anbringen um ihren Standpunkt zu vertreten. Dabei zitiert das eine Buch immer wieder aus einem anderen Buch in welchem es genau so unwissenschaftlich dargelegt ist. Leider ist es aber auch so, dass nicht notwendigerweise, weil jemand etwas zu Papier gebracht hat, es auch die Wahrheit ist. Bei Studien müssen dann immer auch wieder noch die Umstände berücksichtigen, dann die Interpretation, wer sie interpretiert hat und wie er seine Meinung darlegt. Ich habe mir daher angewöhnt erst mal pauschal gar nichts zu glauben, wenn sich dann aber Verfechter unterschiedlichster Theorien in irgendwas einig sind, mir diesen Fakt genauer anzusehen und dann genauer zu betrachten. Und dann natürlich mich umschauen und an mir beobachten, ob es sich auch so zeigt. Und so lange ich nicht weiß, ob sich etwas so zeigt zumindest im Konjunktiv darüber zu berichten!

Also, die 7 schlechtesten Gründe Rohkost zu essen (Frederic hat versprochen seinen nächsten Artikel über die 7 besten Gründe Rohkost zu essen zu schreiben.) Ich gehe hier nur oberflächlich darauf ein. Wer des Englischen mächtig ist, sollte sich den Artikel selber durchlesen. Ihr werdet es nicht bereuen.:

Grund 1 – Enzyme:

Enzyme in den Pflanzen sind für die Pflanze, ihr Wachstum, ihre Lebenserhaltung zuständig und nicht etwa zur Verdauung durch den Menschen. Der Mensch hat eigene Verdauumngsenzyme, die er selber produziert. Es sei ebenfalls nicht wahr, dass der Mensch einen begrenzten Vorrat an Enzymen habe, wie früher häufig behauptet wurde. Außerdem werden die meisten Enzyme eh durch die Magensäure zerstört.

Grund 2 – Rohkost ist die natürlich Nahrung für unsere Spezies:

Der Vergleich mit dem Schimpansen, dem Affen, der zu 98% unsere DNA teilt. Frederic behauptet, wohl recherchiert, dass obwohl wir dem Schimpansen so ähnlich sind, er einige Verdauungsfähigkeiten hat, über die wir nicht verfügen. Er empfindet häufig bitter als ausgesprochen köstlich und kann Faserstoffe viel besser verdauen und aufspalten als wir Menschen das können. Fakten dazu zitiert Frederic aus dem Buch Catching Fire: How Cooking Made Us Human. Der Autor hat die Nahrung wild lebender Schimpansen an sich selber ausgetestet, was Geruch und Geschmack betrifft, sowie sie auf Substanzen untersucht, die für den Affen ohne Probleme zu verdauen sind, für den Menschen aber teilweise toxisch sind. Ein Rohköstler könnte, so Frederic, gar nicht überleben mit der natürlichen Nahrung der Schimpansen in der Wildnis. Er fügt hinzu, dass Menschen 12 Mal mehr Amylase im Speichel produzieren, das Enzym, was für die Verdauung der Kohlenhydrate zuständig ist, und sagt, das sei eine evolutionäre Anpassung daran, dass wir seit tausenden von Jahren Getreide verzehren, was die Affen eben nicht tun. Amylase würde der Mensch ab einem Alter von 2 Jahren produzieren. Was mir dabei auffällt ist, dass ab einem Alter von 2 Jahren, der Mensch auch aufhört Laktase zu produziere, oder besser, viele Menschen, das Enzym, das zur Verdauung von Milch erforderlich ist.

Grund 3 – Wir haben uns nie an gekochtes Essen angepasst:

Hier bezieht sich Frederic wieder auf das Buch Catching Fire: How Cooking Made Us Human in welchem der Autor die Unterschiede zwischen den Verdauungsorganen von Menschenaffen und Menschen darlegt. Wir haben einen kleineren Mund, weniger muskulöse Lippen, kleiner Zähne und kürzere Eingeweide als Menschenaffen, was dafür sprechen soll, dass wir nicht so gut an so viel Ballaststoffe angepasst sind, wie die Affen, weil wir uns im Laufe der Evolution an gekochte, dichtere Nahrung angepasst haben.

Grund 4 – Wir sind das einzige Tier das kocht:

Frederic argumentiert, dass natürlich kein Tier koche, es aber auch keinen Vitamix benutze und zudem viele andere Dinge nicht nutze: Kleidung, Musik, Bücher. Viele Rohköstler würden zurück wollen zu dem totalen Leben in der Wildnis, aber auf Kultur verzichten?! Tiere in der Wildnis würde zudem selbstverständlich auch krank werden. Durch Parasiten und Viren. In der Natur würde ein solches krankes Tier aber sofort durch Raubtiere gefressen. Oder man sieht es eben nicht, weil es sich, um zu kurieren, zurückgezogen hat. Das Leben in der Wildnis sei zudem kein Spaß für die Tiere, was Rohkostanhänger häufig glauben, es sei hart: Fressen und gefressen werden!

Grund 5 – Alles Gekochte ist giftig:

Hitze ändert manchmal die chemische Struktur der Nahrung. Schlimm scheine dies aber nur zu sein bei fritierten Kohlenhydraten und verbranntem, angekohltem Fleisch. Es gäbe keinen Beweis, dass Gemüse zu dünsten oder Reis zu kochen in irgendeiner Weise Toxine produziere. Wenn dem so wäre würden nicht Krankheiten wie Herzkrankheiten, manchmal Krebs, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und viele andere durch eine fettarme, vollwertige, auf Pflanzen basierende Ernährungsweise zu verbessern oder sogar zu heilen sein

Grund 6 – Kochen zerstört die Lebenskraft der Pflanzen:

„Ja, während der Salatkopf wächst ist er lebendig, aber zum Zeitpunkt der Verdauung ist er unter Garantie schon tot.“ Frederic glaubt nicht, dass nicht auch das Pürieren die Lebenskraft der Pflanzen zerstört.

Grund 7 – Die Bibel:

In Genesis 1:29 wird darauf hingewiesen, dass der Mensch Obst, Gemüse, Samen und grüne Blätter essen soll. Die Bibel ist aber kein Ernährungshandbuch. Dort steht auch „Du sollst nicht töten“, dort steht, dass Jesus Fisch aß und dass Gott Schlachtopfer forderte. Man kann Bibelpassagen aus ihrem Kontext nehmen und sie für die eigenen Zwecke verwenden.

Rohkost-Buch

Als Bettlektüre habe ich mir dann die aktuelle Ausgabe von „Natürlich Leben“ her genommen, weil ich dachte, nach alle dem Medizinstudiem und den ganzen Büchern über Heilung von Krankheiten durch gekochtes Essen, wollte ich mich auch mal wieder fundamentalistische Rohkosttheorie anlesen.

Im Vorwort schreibt der Herausgeber: „Traue keime Doktor, keinem Naturheilkundigen, keinem Professor, keinem Guru, keinem Forscher wenn er über Krankheit oder Gesundheit spricht oder dir darüber Ratschläge geben will. Ich habe im „Riesendicker Wälzer des Herausgebers“ immer wieder bewiesen, wie sie ihre Ergebnisse fälschen, um zu einem Ziel zu gelangen: Persönliche Einkommenssteigerung."

Abgesehen davon, dass ich ja immer davon ausgehe, dass man an anderen Leute immer das auszusetzen hat, was auf einen selber zutrifft, wird die im Vorwort so verteufelte Wissenschaft dann ein paar Seiten weiter benutzt um den eigenen Standpunkt zu vertreten. Dort heißt es: „Erstmals wissenschaftlich nachgewiesen: Schon der Konsum von nur 3 Gläsern süßer Getränke kann zu Diabetes, Arterienverkalkung, Herzinfarkt und Hirnschlag führen. Auch Diätlimonaden kommen nicht besser weg.“

Stimmt, so weit war ich auch informiert, aber warum lügt die Wissenschaft manchmal und manchmal nicht?

Auch der für das Magazin schreibende Arzt mit den zwei Doktortiteln beruft sich auf Studien und zwar auf eine bei der rausgefunden wurde, dass FDH (Friss die Hälfte) den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern gravierend reduziert. Also auch 600 kcal, so ging die Studie, habe ähnliche Resultate ergeben wie die Studien von Dr. Barnard, nur dass man bei Dr. Barnard so viel essen durfte, wie man wollte, abgesehen davon, dass FDH zu Nährstoffmangel führt. Komisch, dass sich keiner fragt ob die Halbierung an Zucker oder an Fett Ursache war für das Fallen des Blutzuckerspiegels.

Über Vitamin D schreibt der Arzt mit den zwei Doktortiteln auch was: „Seit einigen Jahren empfiehlt ja sogar die Schulmedizin einen ausreichend hohe Vitamin-D-Spiegel zur Krankheitsvorbeugung, allerdings auf einen viel zu niedrigem Niveau.“

Dummerweise erklärt er nicht, wie man seinen Vitamin D Spiegel steigern kann, außer mit Sonne. Es wird nicht erwähnt, dass man in unseren Breiten, auch wieder Studien zufolge, die ich weder gesehen noch selber interpretiert habe, die aber von sehr vielen Seiten Zuspruch erlangen, gar nicht genug Sonne bekommen kann, zumindest nicht in den Wintermonaten. Also, seid und bleibt skeptisch, allem gegenüber auch mir! Ich weiß auch nicht alles und manchmal kann es auch passieren, dass im Schriftbild Dinge anderes verstanden werden als sie gemeint waren. Nichts geht über einen eigenständig denkenden Geist!

Was gab’s zu essen?:

1 Grüntee
Bananen-Mandel-Kokos-Joghurt
3 Paranüsse

11:15 Uhr: Hirse mit Feldsalat, Möhre, gekeimten Erbsen, Frühlingszwiebel und Balsamico Vinaigrette
1 Banane

15:25Uhr: 750 g Brokkoli mit Knoblauch, Salz und Pfeffer















18:30 Uhr: Salat aus Quinoa, Frühlingszwiebel, 1 Miniromana, Kichererbsen, Möhre und Balsamico Vinaigrette


Letzter Bissen Strawberry Cheesecake
2 Bananen mit Mandelpüree

Curry Popcorn (Dr. Barnards Rezept mit Salz und Curry bestreut)

Ich habe nichts gemessen, bin mir aber schwer sicher, dass es ein Hauch zu viel Fett war. Ich habe aber auch festgestellt wie großartig ein Salat ist, in welchem Hülsenfrüchte und glutenfreies Getreide drin ist, denn das manch so richtig schön satt. Und es macht ein tolles Aminsäureprofil und man hat auch direkt Rohkost dabei! Ich glaube, das werde ich beibehalten oder eben gekochtes, glutenfreies Getreide und Hülsenfrüchte mitnehmen in die Mensa oder so, bzw. auf Vorrat im Kühlschrank haben.

Ich weiß immer noch nicht so genau, wie sich mein Leben einpendeln wird. Jeder Tag ist irgendwie anders. Nächste Woche habe ich immer erst Nachmittags Uni und die Woche drauf immer um 8 Uhr morgens, was ich ja gar nicht mehr gewohnt bin. Wird sich schon alles finden…

Alles Liebe,

Silke
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6 Kommentare:

  1. Warum schreibst du denn nicht die sieben guten Gründe Rohkost zu essen?
    So langsam solltest du wirklich den Blognamen ändern.
    Was für eine Wandlung: Vom spirituellen, frei denken Menschen zur drögen Schulmedizinstudentin.
    Anpasserin!

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  2. Weil er die noch garnicht geschrieben hat! Steht doch da!!!

    PS: Niemand ist ein frei denkender Mensch, der die Rohkostparolen aus "Natürlich Leben" glaubt!

    Wie sage ich immer so schön: Man hat an anderen das auszusetzen, was auf einen selber zutrifft!

    PSS: So langsam solltest dun vielleicht aufhören zu lesen!;-)

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  3. Schnuggi, würde ich dich wirklich lesen, hätte ich verstanden, was du schreibst ^^

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  4. Ach, jetzt erinnere ich mich! Du bist der "Schnuggi-Typ".
    Du benutzt diese Wort offensichtlich, weil du nicht damit klar kommst, dass ich dir über bin.

    Bleib ruhig Raw4Ever und du wirst aus eigener Erfahrung feststellen, was du davon hast!

    Du liest ja nicht nur das Blog, sondern auch die Kommentare! Dass du nicht verstehst was ich schreibe, liegt an dir, nicht an mir. Deine Gehirnkapazität ist zu gering.
    Aber komisch, dass jemand regelmäßig was liest und kommentiert, dass er nicht versteht!

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  5. Ich bin zwar auch auf die 7 guten Gründe gespannt, aber die 7 schlechtesten Gründe haben wieder eins von den noch fehlenden Puzzleteilen hinzugefügt!

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