Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Sonntag, 18. Juli 2010
Bei Alex im Garten...
Hallo Liebes,
Tag 482: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ heißt es und tatsächlich habe ich das Gefühl, dass ich mehr erledigt kriege, als wenn ich nicht ausschlafe. Dafür muss ich dann aber auch grünen Tee zu mir nehmen von dem ich immer noch nicht weiß ob ich glauben soll, dass er gut oder schlecht für mich ist. Ich weiß dafür, dass er lecker für mich ist. Ich bin um 7 Uhr 30 aufgestanden um Joggen zu gehen und musste ganze 70 Minuten ran, laut Trainingsplan. Zuerst 20 Minuten locker, dann 30 Minuten zügig und dann wieder 20 Minuten locker. Ich fühle mich aber sehr fit momentan, auch nicht so, dass mir irgendwas fehlt und das zügige Tempo habe ich auch ziemlich gut durchgehalten obwohl es mir zunächst auch wieder schwer fiel überhaupt einen Puls von 162 zu erreichen. Die meiste Zeit blieb ich ein wenig drunter. Ich überlege mal Stefan Hiene zu fragen ob der weiß ob das mit der Rohkost zusammen hängt oder ob mir in meiner Ernährung vielleicht doch irgendwas fehlt. Vielleicht ist es aber auch Trainingsfrage, denn ich kann mich, weiß Gott, nicht als Sprinter bezeichnen. Ich bin ganz klar Ausdauersportler. Auch Kraftsport ist nicht meine Welt.
Und dann waren wir gestern in Alex’ Garten. Wir, dass war eine handvoll kölner Rohkostinteressierter, die ich entweder bei Facebook oder bei Potlucks kennen gelernt habe. Alex, den ich auch über Facebook kennen gelernt habe, war gestern in Köln um sich um seinen Schrebergarten zu kümmern, den er vor 2 Jahren hier zurück gelassen hat, als er zurück nach Berlin gezogen ist. Jetzt möchte er ihn loswerden: 1500 € Abstand und 300 € Jahresmiete für einen Schrebergarten in Köln-Klettenberg, der die letzten Jahre nie gespritzt worden ist. Dort wachsen schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren, ein Pfirichbaum, Apfelbäume, ich glaube 2 Stück, einen Teich hatte Alex mal ausgehoben, aber nie fertig gestellt und man muss sicherlich auch einiges dran machen. Ich würde ihn ja nehmen, aber mir fehlt (noch) das Geld. Wer also Interesse daran hat kann sich mit mir in Verbindung setzen silke@rohelust.com oder sich direkt an Alex wenden über seine Homepage.
Wir haben also im Gras gesessen, bzw auf einer Decke im Gras, Obst gegessen und hauptsächlich über Rohkost gesprochen und wieder mal festgestellt, das wir es alle ein wenig unterschiedlich machen. Jedoch ist das überhaupt kein Grund einander an die Gurgel zu gehen und deshalb verstehe ich mal wieder auch gar nicht warum jemand auf die Idee kommen kann mich anzugreifen.... Schön war auch, dass keiner sowas gesagt hat wie: „Das ist so. Punkt“ sondern man es wie folgt formuliert hat: „Es heißt ja, dass…“ – Das macht solche Gespräche einfach viel entspannter oder auch wenn man einfach nur seine Erfahrungen schildert. Schließlich hat keiner von uns persönlich eine offizielle Studie gemacht oder gewisse Sachverhalte im Labor überprüft. Warum sollte man also dogmatisch Sachverhalte verteidigen die man objektiv gar nicht beurteilen kann???
Wir sprachen auch über Fleisch und tierische Produkte und darüber, dass das Thema, außer bei den Instinktos, in der Rohkostbewegung häufig ausgeklammert wird. Es gibt aber, soweit mir bekannt ist, 2 englische und 1 deutsches Rohkostrezeptbuch in dem auch Fleisch, Geflügel und Fisch verwendet wird. Die beiden englischen befinden sich in meinem Besitz, das sind die Bücher von Carol Alt Eating in the Raw: A Beginner's Guide to Getting Slimmer, Feeling Healthier, and Looking Younger the Raw-Food Way
und The Raw 50: 10 Amazing Breakfasts, Lunches, Dinners, Snacks, and Drinks for Your Raw Food Lifestyle, das deutsche, Roh, hatte ich mal in der Stadtbibliothek ausgeliehen. Ich will zwar niemanden dazu verleiten Fleisch zu essen, da ich selbst aus Tierschutzgründen größtenteils tierproduktsfrei lebe, das muss aber jeder für sich entscheiden. Natürlich ist auch qualitativ hochwertiges rohes Fleisch wertvoller als gekochtes und ich denke auch, dass es Leuten, die, wie mein Vater, versessen sind auf Fleisch gut tun würde, wenn sie über die Option „rohes Fleisch“ informiert wären. Das vegane schreckt möglicherweise ja auch einige Leute ab. Wenn ich meine eigene Entwicklung betrachte muss ich sagen, dass ich vielleicht 4-8 Mal im Jahr rohen Fisch esse – es sei denn mir kommt ein wildes Theaterstück dazwischen - aus eigenem Antrieb habe ich keinen Drang mehr tierische Produkte zu essen. Eis kommt mir manchmal in die Quere und auch Salatdressing. Das liegt aber nur an der gesellschaftlichen Situation. Auf Fisch kriege ich tatsächlich Gelüste. Ich fände eine Welt toll, in der ein Grossteil der Menschen nur 1 Mal die Woche Fleisch isst, am Sonntag z.B. wie es nach dem Krieg aufgrund von Armut war. Damit wäre die Welt schon mal ein viel besserer Ort.
Es war also ein herrlicher Nachmittag, bei fast immer strahlender Sonne, der aber auch wieder viel zu schnell zu Ende ging. Mir kommt es fast immer so vor als sei ein Treffen mit anderen Rohköstlern so wie ein Date, wo man sich, sobald es zu Ende ist, schon wieder nach dem nächsten sehnt. Das betrifft natürlich nur die guten Dates, die mit Schmetterlingen im Bauch :-))) – ich habe bisher noch nicht raus gefunden, warum ich das als so ähnlich empfinde…Liegt’s daran, dass die gemeinsame Basis sofort so groß ist? Mit Rohköstlern hat man ja nicht nur Menschen, die sich für das selbe Essen interessier wie man selbst, sondern die meisten sind auch esoterisch sehr bewandert, spirituell interessiert, positiv geprägt und nehmen ihr Leben in die Hand. Ich bin sehr froh, dass ich die meisten heute beim Potluck direkt wieder sehe ;-)
Ja, das Potluck – ich bin aufgeregt und habe auch schon den ganzen Tag verplant. Nach dem Joggen war ich duschen, muss jetzt bloggen und gleich dann beginnen Essen zu machen und auch noch ein wenig Ordnung schaffen. Um 15-16 Uhr kann ich mit dem ersten Besuch rechnen – wir wollen gemeinsam Tische und Bänke aufbauen und ab 18 Uhr trudeln dann 20-25 Gäste hier ein. Stellt euch vor: Beim ersten Potluck waren es 3, beim 2. 8 und jetzt beim 3. über 20 – das exponentielle Wachstum bleibt erhalten. Wenn das so weiter geht kommen beim nächsten Mal 60 Leute – oh Gott!!!
Und heute früh bin ich auf den sehr spannenden Blogeintrag von Christine Volm gestoßen. Sie hat experimentell 2 Scheiben Brot gegessen, was furchtbare Konsequenzen hatte, aber lest selbst: http://tine-taufrisch.blogspot.com/2010/07/und-verschone-mich-mit-dem-taglichen.html
Was gab’s bei mir zu essen?:
Ca 200 g Brombeeren
Eiskalter Bananen-Pfirsich-Pudding
2 Tassen Grüntee mit Xylit
1 Banane
Pfirsich-Bananen-Smoothie
2 Miniromana
1 Grüntee mit Xylit
2 Mangos
1 Grüntee mit Xylit
4 Bananen, einige Erdbeere, einige Kirschen, einige schwarze Johannisberen beim „Picknick“
ca. 15 Miniromanablätter mit Möhrensalat gefüllt Möhrensalatwraps
3 handvoll Mandeln
1 TL Xylit
5 Datteln
Ich hadere ein bisschen mit mir wegen dem Xylit, weil allein schon das Wort nicht „gesund“ klingt. Ich hab schon die letzten 2 Tage überlegt, ob ich das vielleicht besser bleiben lassen sollte, vor allem, weil ich ja jetzt auch die Toothsoap habe. Und dann stieß ich gestern auf ein Interview, welches Raw Guru Alex Malinsky mit Courtney Pool, Bloggerin und seit Jahren bei Gabriel Cousens’ Tree of Life angestellt, geführt hat. Darin erwähnt sie, dass sie für Rezepte auch Xylit verwendet. Ich schließe daraus, dass auch am Tree of Life Xylit verwendet wird, was Sinn macht, wenn man betrachtet, dass Gabriel Cousens ein verfechter der „Low Glycemic“ – Rohkost ist. Im Gegensatz zu Dr. Grahams Ansatz. Ich glaube die zwei widersprechen sich in der Rohkostbewegung am meisten. Auch gestern hatten wir das Thema: Was passiert wenn man Fett und Zucker misch, also z.B. Öl oder Nüsse in Smoothies gibt. Dazu gibt es 2 Theorien. Die eine ist, dass es gut ist, weil dann der Zucker langsamer aufgenommen wird, man länger gesättigt ist. Die andere ist die, dass dann der Zucker länger im Blut zirkuliert und das Insulin ihn nicht abbauen kann und man dadurch auf die Dauer Zuckerkrank werden kann. Und die beiden Herren mit ihren Doktortiteln - Cousens und Graham - widersprechen sich da. Wohlmöglich ist es so: beide Systeme funktionieren, aber man muss sich innerhalb des Systems bewegen. Ich weiß es nicht…
Aber ich konzentriere mich heute eh nur auf rohe Lust ;-))))
Alles Liebe,
Silke
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