Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 3. Juni 2010
Julie, Julia und Kokosmakronen....
Hallo Liebes,
Tag 438: Aaaaaaaargh!!!! Ich habe vergessen Grünzeug zu essen. Wie konnte mir das nur passieren!!! Es war ein seltsamer Tag. Zum einen hatte ich recht wenig Hunger, zum anderen ist das mit der Müdigkeit am Nachmittag scheinbar vorbei, was zumindest mir wieder die Richtigkeit der Entgiftungstheorie bestätigt. Das ist gut, denn auch ich lebte 21 Jahre lang im Haus einer schulmedizinisch ausgebildeten Krankenschwester. Es ist so viel leichter der Wissenschaft zu glauben als dem eigenen Körper. Wir sind in unserem Intellekt ganz schön verblödet.
Es verhält sich gerade alles genauso wie im Januar als ich mit stregem 80/10/10 angefangen habe. Viel Durst, Müdigkeit und Gereiztheit wegen Entgiftung. Dann ging das Ganze vorbei und es blieb nur noch Gelassenheit und Hochgefühl, bis das gekochte Essen anfing so geil zu riechen. Ich war wieder "80/10/10 till 18" und hatte geplant Abends dann einen Salat zu machen und ein neues Dressing aus zu probieren, aber dazu kam es nicht, weil auch noch ein Suppenrezept auf mich wartete, was ich schon seit Wochen machen wollte. Ich dachte natürlich ich würde wohl beides essen können, wenn man sich meinen Hunger der letzten Tage anschaut mag das ein, der Hunger blieb aber aus.
In dem Buch, in welchem das Suppenrezept stand, nämlich Andrea Optz’ Köstliche Lebenskraft: 235 Rezepte aus der Rohkostküche bin ich noch auf ein weiteres Rezept gestoßen, was sich zu machen lohnte nämlich Kokoasmakronen. Ich hatte alle Zutaten dafür im Haus, und so hielt mich nichts davon ab. Tatsächlich bin ich jetzt heilfroh, dass ich es gemacht habe denn es ist absolut köstlich. Ein ganz tolles Leckerli und ganz einfach herzustellen.
Das war aber nicht alles, was ich der Meinung war, Abends essen zu müssen. Als ich vor 1 ½ Wochen bei meinem Vater da lag ein Flyer von Lidl auf dem Tisch in,dem alle Produkte in Zusammenhang mit der Fußball-WM verkauft wurden. Ich meine damit das Chips nicht mehr Chips waren sondern „Weltmeisterchips“ und Getränke in den Farben „Schwarz und rot und gold“ angeboten wurden etc. Ich glaube ihr wisst was ich meine. Da kam ich auf die Idee auch so was zu machen, es musste natürlich auch als Fußballabendsnack taugen.
Der erste Versuch wurde gestern gestartet. Essen in schwarz-rot-gold. Hier ist ein Foto:
Das sind schwarze Oliven, spanische Mandelsauce und gelbe Paprika.
Mein zweiter Versuch wird wohl aus Leinsamencrackern, Salsa und ich-weiß-noch-nicht-was schwarzem besten. Vermutlich wieder Oliven. Gibt es sonst noch schwarzes Essen? Nori vielleicht. Momentan bin ich froh, dass wir kein Blau in der deutschen Flagge haben ;-)))
Ansonsten habe ich mir mal gedacht ich könnte schauen ob der Blog von Julie Powell, auf dem der Film „Julie & Julia“ basiert noch im Netz ist und, ja, das ist er. Für die unter euch, die den Film nicht gesehen haben eine kleine Zusammenfassung: Julie ist knapp 30, jobbt im Callcenter, hasst ihren Job und hat eigentlich studiert um Schriftstellerin zu werden hat aber nur einen halbfertigen Roman zu Stande gebracht und ist von ihrem Leben frustriert. Sie liebt das Kochen und sehnt sich danach zu schreiben und so kommt ihr Mann auf die Idee sie könne doch einen Blog schreiben. Das war 2002 als wirklich noch niemand wusste was ein Blog überhaupt ist. Ich wusste es vor 1,5 Jahren noch nicht. Sie nimmt sich also vor in 365 Tagen das Buch „Mastering the art of french cooking“ von Julia Child komplett durchzukochen. Es enthält über 500 Rezepte. Und während der Zuschauer Julie’s Entwicklung beobachtet gibt es auch immer wieder Rückblicke auf das Leben von Julia Child, wie sie Kochen lernte und wie es dazu kam, dass das Buch, aus dem Julie kocht, geschrieben und veröffentlicht wurde. Total simpel eigentlich aber es ist ein toller Film. Wahrscheinlich weil er davon handelt wie 2 frustrierte Frauen ihr Leben in den Griff kriegen. Ganz im Gegensatz zu Effi Briest.
Ich persönlich finde es sehr faszinierend, dass ein Blog verfilmt werden kann ;-))))
Mittlerweile ist Julie Powell tatsächlich Schriftstellerin, weil ihr Blog so berühmt geworden ist. Nun, jedenfalls wollte ich schauen ob er noch im Netz ist und hier ist er.
Ich habe angefangen zu lesen, Julie hat im August 2002 angefangen zu schreiben und nach einer Woche Blogging schreibt sie über einen Artikel, den sie in der (ich glaube) New York Times gelesen hat. Er handelt von Rohkost und ist ein Interview mit David Klein, Ehemann von Roxanne Klein, die mit Charly Trotter das Buch Raw geschreiben. Sie ist auf absolute Gourmetrohkost spezialisiert. (Das ist auch der Grund warum das Buch nicht besonders gut ist. Es sind unglaublich komplizierte Rezepte mit schwer aufzutreibenden Zutaten, die zudem teuer sind. Das Buch ist übrigens auch teuer)
Jedenfalls kriegt Julie die Krise als sie das liest. Ich musste so schmunzeln. Sie hat die Theorie, dass Rohköstler, wenn sie behaupten sie fühlten sich besser als jemals zuvor, es damit zusammen hängt, dass man, wenn jemand einem sagt: „Hey, ich bin ein guter Mensch, ich bin vegan.“ Der Rohköstler sagen kann: „Das ist noch gar nichts, ich bin besser, ich bin roh!“.
Es hängt nicht damit zusammen, da muss ich ihr leider widersprechen, und diese Einstellung wäre auch völlig falsch und nützt niemandem. Julie kann darüber hinaus gar nicht verstehen warum man sich so einen leicht zu verschaffenden Genuss, wie das leckere Essen, verkneifen sollte. Tatsächlich hatte ich beim Lesen auch das Gefühl, dass sie viele ihrer negativen Gefühle in Bezug auf ihren verhassten Job versucht mit Essen und Kochen zu unterdrücken. So ist das Bloggen nun mal, ein Seelenstriptease.
Nichts desto trotz ist Julia Child ganze 91 Jahre alt geworden und ihr Mann auch. Sie kann also durchaus mit Helmut Wandmaker mithalten trotz Butter, Eier und Fleisch. Meines Erachtens liegt das daran, dass alles Essen in ihrem Leben frisch war und keine Fertignahrung, zum anderen gab es in jedem Gericht auch Gemüse. Julie schreibt aber nach einem Monat Blogging, dass sie sich nach einem Salat sehne. Da schau her.
Was gab’s zu essen?:
1 Honigmelone
2 Bananen
3 Möhren
10 eingeweichteDatteln
Banane-Erdbeer-Zitronenmelisse Smoothie
1 gelbe Paprika mit Spanischer Mandelsauce und 5 Oliven s.o.
Karottensuppe NEU
4 Kokosmakronen NEU
2 Bananen
Komisch, ich konnte bei den Kokosmakronen mit dem Essen aufhören und ich hab auch heute früh nicht als erstes nach Essen gegriffen. Wohlmöglich gibt es gerade keine Gefühle, die ich mit Essen unterdrücken müsste. Ich fühle mich auch sehr wohl. Heute steht wieder Laufen auf dem Trainigsplan also werde ich das wohl machen und ansonsten Mathehausaufgaben.
Ein Video wollte ich noch mit euch teilen und zwar aus der Raw Food World TV Show. Matt Monarchs Freund Jesse Bogdanovich wurde im Kleinkindalter geimpft und war danach gelähmt. Durch Fasten und Rohkost kann er nun wieder alles, außer dass er in seinem Knie noch ein leichtes „Wabbern“ fühlt. Sehr inspirierend. Er rät ab von jeglichen Impfungen.
Und bevor ich es vergesse: Am 19. Juni, ist in Augsburg Rohvolution – Die Rohkostmesse – Ich bin leider nicht da, weil es zu weit und ich immer noch zu arm bin, aber wer sich im Süden aufhält, kann ja mal vorbeischauen.
Alles Liebe,
Silke
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