Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 13. April 2017
Tolle neue Ideen von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt! (not)
Will der Mann sein völlig ramponiertes Öko-Image verschlechtern oder wittert er Kohle?
Ernährungsminister Christian Schmidt hat vor einigen Tagen der Presse mitgeteilt, er möchte mehr Biolebensmittel in Kantinen, Altenheimen, Kindertagesstätten etc. einführen. 20% der Lebensmittel in öffentlichen Einrichtungen sollen in Zukunft Bio sein, so kündigt Schmidt seinen Plan an.
Nun kann man Christian Schmidt, Landwirtschafts- und Ernährungsminister in Personalunion, natürlich komplett nicht für voll nehmen. Also, ich kann das nicht.
An Weihnachten 2015, als Deutschland damit beschäftigt war so viel ungesundes Essen wie nur irgend geht in sich rein zu stopfen, hat sich Schmidt der Bildzeitung gegenüber gegen vegane Ernährung ausgesprochen und gesagt sie schade Kindern. (Ob er vielleicht was über Ernährung in seinem Jura-Studium gelernt hat?) Ein halbes Jahr später hat er sich in seiner Funktion als Agrarminister gegen die Klimapläne der Umweltministerin Barbara Hendriks gestellt, die weniger Fleischverzehr durchsetzen wollte, weil die Agrarindustrie so gravierend zum Klimawandel beiträgt. Besonders Schmidt hat sich dagegen gewehrt, weil er Angst hatte, dass weniger Fleischverzehr, also ein Fleischverzehr, wie er von der DGE empfohlen wird (!!!), den deutschen Bauern schadet. (Und in Anbetracht dessen, dass Donald Trump der Klimawandel schnutzpiepegal ist, ist wahrscheinlich auch egal, was für eine Scheiße Christian Schmidt alles baut)
Jetzt will er 20% Bio-Essen. Wieso eigentlich?
Er hat eine Studie gelesen, welche sein Ministerium in Auftrag gegeben hat, in welcher die Verbraucher angegeben haben, sie würden mehr Bio-Lebensmittel wollen und seien auch bereit mehr Geld dafür auszugeben.(Ich glaube die Datenerhebung wurde auch in unserer Mensa durchgeführt, denn da lagen vor 2 Jahren Umfragen diesbezüglich aus).
Also, solche Verbraucheraussagen sind erstens Lippenbekenntnisse. Wenn es wirklich ans Geld geht, macht der Verbraucher gar nichts. Ich habe einen Kumpel, der sehr gerne Fleisch isst und sagt, wenn das Tier dafür ein besseres Leben hat, würde er auch mehr Geld für das Fleisch ausgeben. Er sagt aber auch, er würde mehr veganes Essen kaufen, wenn dieses billiger wäre (Industrievegan) - Und das erzählt er mir seit 2 Jahren und kauft dennoch alles weiter im Discounter. Er hat, glaube ich, noch nie einen Bioladen von Innen gesehen.
Naja, zurück zu Schmidt. Der Verbraucher soll für das teurere Essen dann auch gar nicht zahlen müssen, Schmidt will es von der Mehrwertsteuer befreien.
Na, da hat er sich hier ja mal eine Idee von Barbara Hendricks abgeschaut bzw. von den Leuten in der Regierung, die überlegen die Mehrwertsteuer umzuverteilen. 0% auf gesundes Essen und 19% auf ungesundes. Bio ist für Schmidt also scheinbar der Maßstab, woran er gesunde Ernährung fest macht. Also dann auch Biozucker, Bioweißmehl, Biofett. Abgesehen davon sind 20% natürlich eh nur ein Tropfen auf dem heißen Stein...
Der Mann ist einfach von vorne bis hinten ein Vollidiot. Ich möchte ihm jedes Mal, wenn ich irgendwas über ihn lesen, am liebsten links und recht seine klatschen....;-) - Was die Republikaner in den USA sind, ist Christian Schmidt bei uns...
Menü des Tages am 11. April 2017
3/4 Gurke
Haferflocken mit Banane, Zimt, Muskat, Chia und Apfel
Salat aus Blattsalat, Paprika, Knoblauch, Senf, Linsen, Kartoffeln, Dill, Zitronensaft, Gewürze
1 Apfel
Gemüsepfanne aus Kichererbsen, Grünkohl, Paprika, Reis und Gewürze
2 Bananen
Ich hab mich gestern mit einem Kommilitonen in der Uni getroffen, der mich angeschrieben hatte, weil er meine YouTube-Videos schaut.:-)
Sowas ich immer total schräg und nicht das erste Mal, dass mir das passiert ist. Ich hab vor Jahren schon mal eine Nachricht über Facebook bekommen, von einer Medizinstudentin, die Rohkost gegoogelt hatte, mich fand und feststellte, dass wir zusammen studieren. Mittlerweile sind wir befreundet. Und so war das gestern auch. Ich kannte ihn vom sehen, weil er im ersten Semester Chemie-Nachhilfe für die Erstis angeboten hat. Irgendwann, Jahre später, fing er an mich zu grüßen, und ich hatte keine Ahnung wieso. Habe aber zurück gegrüßt. Und dabei beobachtet, wie er über die Jahre richtig viel abgenommen hat. Gestern hat er mir offenbart, wie er das gemacht hat. Mit High-Carb.:-)
Sehr lustige Geschichte.
Mit ist es aber auch schon passiert, dass ich in der Uniklinik saß und gelernt habe und dann jemand auf mich zu kam und gefragt hat, ob ich vielleicht die bin, die den Blog im Internet schreibt.
Also, ich finde wirklich wir ernährungsaffinen Mediziner sollten uns mehr vernetzen, denn es gibt eigentlich ne ganze Menge von uns. Und wir glauben alle, wir seien alleine. Das heißt, außer ich, ich bin möglicherweise der Punkt an dem alles zusammen läuft.;-)
Alles Liebe,
Silke
Liebe Silke,
AntwortenLöschenich habe mich in letzter Zeit vermehrt mit der Thematik Bio-Gemüse/Obst auseinander gesetzt, da wir aus finanziellen Gründen uns dies momentan kaum leisten können und ich irgendwie ein schlechtes Gefühl hatte, diese zu konsumieren (da ja viele Veganer oder Blogger fast nur Bio essen und ich mir selber ein schlechtes Gewissen machte).
Ich habe dann bei youtube Videos von Unnatural Vegan darüber gefunden, dass Biogemüse nicht vegan ist. Da ja keine chemischen Düngemittel usw benutzt werden. Darüber hatte ich vorher nie nachgedacht. 🤔
Ich bin mir sicher, dass die Zukunft vegan ist und solange die Massentierhaltung bestand hat, möchte ich auch keinerlei Tierprodukte essen (das YouTube-Video von Mayim Bialik dazu, warum sie vegan ist, ist auch eher meine Erklärung dafür).
Nun ist es ja so, dass wenn Gemüse usw. in größeren Mengen hergestellt werden soll (also auch in Anbetracht einer tierleidfreien/veganen Zukunft), dies eben schon mit Chemischen Düngemitteln/Pestiziden statt finden muss.
Ich habe versucht zu ergooglen, wo es Studien zu konventionellen Lebensmitteln im Vergleich mit Bioprodukten gibt, aber werde nicht richtig fündig. Es wird auf verschiedenen Testseiten immer drauf hingewiesen, dass Bio-Produkte gesünder sind, da diese keine chemische Belastung haben und bei konventionellen Gemüse, man sehr viele unterschiedliche Rückstände hat. Jedoch die Auswirkungen dieser gesamten Rückstände auf den menschlichen Organismus noch nicht erforscht sein.
Ich bin momentan sehr verwirrt und mich würde sehr deine Meinung dazu interessieren. :)
Danke und liebe Grüße
Kristina
Oh Gott, wo soll man da anfangen...
LöschenIch bin schon der Meinung, dass bio gesünder ist. Dass der Dünger aber teilweise nicht Vegan ist, hat mir ein Arbeitskollege im Bioladen mal erzählt, der einen Biobauernhof im Rahmen einer Fortbildung besucht hat. Da ging es glaube ich um Dünger mit Horn und Huf. Es kommt wohl im einzelnen darauf an welcher Dünger es genau ist um eine Aussage über pro und contra abgeben zu können. Man kann natürlich ebenfalls Vegan düngen, aber du wirst es kaum überprüfe können welcher Produzent was macht. Am besten selbst anbauen! Dann weißt du es.
Ich kauf auch konventionelle Ware, wenn die Bioware in Plastik ist. Es wird dich nicht umbringen.
LG Silke