Ich habe auf Facebook einen Link zu einem Video zugesandt bekommen, in welchem Gustavo Tolosa, im Rahmen des McDougall Programms, ein Interview mit Dr. Douglas Lisle führt. Und in diesem Video soll eine kontrovers diskutierte Tatsache besprochen werden, nämlich, dass man von Bewegungsmangel nicht dick wird und von Sport auch nicht abnimmt. Vielmehr sei der tägliche Energieverbrauch bei allen Menschen gleich. Vom Couchpotato zum Hochleistungssportler und das Konzept Energie-rein-Energie-raus würde beim lebenden Organismus nicht stimmen.
Das würde bedeuten, dass der Arbeitsumsatz immer gleich ist und Kalorienverbrauchsmessgeräte für den Hobbysportler rausgeworfenes Geld sind. Das würde auch bedeuten, dass alle Fitness-YouTuber, Studios und Personal Trainer einpacken können, wenn es dem Klienten nicht gerade darum geht Muskeln aufzubauen oder zu definieren. Von Sport nimmt man, laut dieser Aussage, jedenfalls nicht ab.
Ich konnte das auch nicht glauben, aber Dr. Lisle ist natürlich kein Vollidiot und kann eine Quelle für diese These benennen und das ist die Februarausgabe von Scientific American. In dem Artikel "The Execise Paradox" erzählt der Herman Pontzer von der Universität New York von seiner Forschung, die er an den Hanzas, einem Jäger-Sammler-Volk durchgeführt hat. Man hat nämlich den exakten Kalorienverbrauch der Hanza-Individuen Mithilfe von mit Isotopen angereichertem Wasser bestimmt. Genauer gesagt mit Deuterium und Sauerstoff 18 angereichertem Wasser.
Wie bei allen Jäger-Sammler-Völker sind auch bei den Hanzas die Männer tagsüber auf der Jagd und der Forscher Pontzer begibt sich in diesem Artikel mit ihnen auf die Suche nach einer erlegten Giraffe. Unterdessen sammeln die Frauen den Tag über vor allem Knollengemüse, was an Tagen, an welchen die Männer bei der Jagd versagen, das Überleben sichert. (Stärke hat uns damit nicht nur klüger gemacht, sondern auch unser Überleben gesichert. Auf Kartoffeln ist dann einfach doch mehr Verlass als auf Fleisch).
Ergebnis dieser Forschung war, dass die Hanza-Männer täglich etwa 2500 kcal verbrennen und die Frauen 1900. Und das ist ziemlich genau die selbe Menge, wie ein Büroangestellter in einer Großstadt. - Wie kann das sein?
Für Herman Pontzer ist diese Erkenntnis nicht neu. Er hat darüber schon in Nature und in Cell Current Biology publiziert und zwar schon vor einem Jahr. Nach der Veröffentlichung wurde ein Interview mit Pontzer von Deutschlandfunk veröffentlicht. Darin erklärt Pontzer, dass der Energieverbrauch zwar leicht steige, wenn ein Couchpotato anfängt Sport zu treiben, aber eben nicht in dem Maße wie wir immer gedacht habe. Das Fitbid-Armband, zum Beispiel, lügt.
Pontzer geht davon aus, dass unser Körper in seiner unendlichen Weisheit im Laufe der Evolution Wege gefunden hat, seinen Energieverbrauch gleich zu halten indem er Energie auf unterschiedliche Systeme verteilt und sie abzieht, wenn nicht genug Energie von außen zugeführt wird. So könnte, bei Kalorienmangel Energie aus dem Immunsystem abgezogen werden oder aus dem Reproduktionssystem. Es könnte auch sein, dass man instinktiv an Tagen, an denen man Sport treibt und mehr Kalorien verbraucht, unbewusst den Rest des Tages über weniger Energie aufwendet, indem man alles, was man tun muss, auf bequemere Weise tut. Dass man zum Beispiel dem Bedürfnis nach geht sich hinzusetzten, statt stehen zu bleiben. - Wie genau der Körper das schafft, ist Pontzer bisher auch noch nicht bekannt. Er hat einfach nur gemessen, dass der Energieverbrauch bei Jägern-Sammlern und Büroangestellten gleich ist.
Aber wenn dem so ist, dass man von Sport nicht abnehmen kann, dann bleibt nur ein Schluss, zu dem auch Pontzer kommt, genau wie Dr. McDougall und Dr. Lisle:
Wer abnehmen will, muss seine Ernährung ändern.
Nicht dass Sport nicht für etliche Vorgänge im Körper sehr gesund wäre, wichtig um gesund und vital zu bleiben. Nur zum Abnehmen taugt er eben nicht. Aber das wusste auch schon jeder der versucht hat die Kalorien diverser Festtagsgelage mithilfe eines Kalorienzählers wieder ab zu trainieren. - Aber würden Menschen überhaupt noch Sport machen, wenn nicht das Abnehmen winken würde?
Menü des Tages am 22. April 2017
Brokkoli und 1 Tomate
Haferflocken mit Banane, Zimt, Paranuss, Muskat, Ananas, Leinsamen
Gemüsepfanne aus Reis, Kichererbsen, Möhren, Pak Choy, Chinakohl, Zwiebeln, Gewürze
1 Apfel
3 Weißbrote mit Senf und Tomate
1 Apfel
Salat aus Blattsalat, Kartoffeln, Dill, Paprika, Senf, Salz, Pfeffer, Avocadoöl
Diese Woche geht bei mir die Uni wieder los und ich bin zuversichtlich, dass dieses Semester weniger anstrengend wird, als das letzte. Es sind weniger Veranstaltungen, weniger Klausuren und so langsam geht es dann auch dem Ende zu. Dieses ist das vorletzte Semester und im letzten ist dann eh nicht mehr viel. Dann geht aber das Lernen für's Examen los und davor graut mir auch schon. Vorm Examen selbst ebenfalls, denn ich habe bis heute das Gefühl, ich kann eigentlich nichts. Und insofern ich nicht in den nächsten 2 Monaten schwanger werde, werde ich das Examen im April 2018 schreiben. Komme was da wolle. Und dann mal weiter schauen. Und es ggf. wiederholen!;-)
Ich bin derzeit ausgeruht, freue mich auf das 9. Semester, freue mich die Kommilitonen wieder zu sehen und hoffe, dass ich alles was ansteht gut bewältigen werde können.
Alles Liebe,
Silke
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen