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Samstag, 7. Mai 2016

Killer # 3: Medizinischer Irrtum



Die meisten Leute wissen es: Killer Nummer 1 und 2 in der westlichen Welt sind Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs. Herz-Kreislauf-Erkrankungen halte ich durch entsprechenden Lebenswandel für völlig vermeidbar. Krebs für weitestgehend vermeidbar.

Das Deutsche Ärzteblatt hat sich jetzt, berufend auf das British Medical Journal um Killer Nummer 3 verdient gemacht und das ist entsprechend neuester Hochrechnungen folgendes: Medizinische Irrtümer. - Nicht Versagen der Therapie sondern IRRTÜMER!

Anhand vierer Metaanalysen haben die Autoren hoch gerechnet, dass in den USA jährlich etwa 250 000 Menschen an medizinischen Irrtümern sterben, das sind mehr als am bisherigen Killer Nummer 3 Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (welche weitestgehend durch Rauchen verursacht wird). An COPD sterben 149 000 an Krebs 585 000 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen 616 000.

Gleichzeitig liefern die Autoren der Studie ein Beispiel, warum ein medizinischer Irrtum beispielsweise nicht vermeidbar gewesen wäre: Eine Frau bekam erfolgreich ein Organ transplantiert, hatte danach unklare Beschwerden, denen man auf den Grund gehen musste aus Sorge um das Transplantat. Man hat diverse Tests durchgeführt, einige davon unnötig, bei einem dieser Tests hatte man ihren Herzbeutel beschädigt, sie blutete und diese Blutung wurde zu spät entdeckt. Die Frau starb dann an "Herz-Kreislauf-Versagen" und nicht an medizinischem Irrtum.

Worauf will ich hinaus?

Ich möchte erneut dazu anraten möglichst so zu leben, dass man überhaupt er gar nicht krank wird und sich nicht in ärztliche Obhut begeben muss, denn dann passieren auch keine medizinischen Irrtümer. Die meisten Todesursachen lassen sich mit Rauchen, Alkohol und falscher Ernährung in Verbindung bringen. Das passiert natürlich nicht, wenn man das alle MAL macht, sondern es passiert dann, wenn man es dauernd macht. Niemand wird herzkrank, wenn er ein Mal die Woche Mist ist, raucht oder Alkohol trinkt, sondern wenn er das dauerhaft macht und das machen nun mal viel zu viele Leute. - Natürlich, denn all diese Substanzen machen süchtig und wirken auf das Belohnungssystem.

Ich frage mich natürlich auch welches Organ man dieser Frau wohl transplantiert hat und ob sie ihr eigenes schon zuvor durch eine dieser Substanzen verloren hat.

Und ich wage zu beanstanden, ob die Therapie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nämlich Blutdrucksenker und Cholesterinsenker nicht in sich selbst schon ein medizinischer Irrtum ist und die Therapie von Typ-2-Diabetes mit Metformin ebenso. Sollte der Goldstandard nicht die allerbeste Therapie weltweit sein? Evidenz basiert medizinisch belegt? - Oder ist der Goldstandard einfach das bisher am besten wirkende Medikament was am besten die Sterblichkeit verringert? Offensichtlich.

Dann ist das wohl auch nur ein medizinischer Irrtum und wir können locker noch 500 000 Herzkranke zu diesen 250 000 Toten zählen.

Ich finde es immer wieder faszinierend wie viele Details die Forschung über den Menschen und das Leben und wie das alles funktioniert entdeckt hat. Dass man Hormone, Zytokine, Zellen, Zellorganellen, DNA und all dieses Zeug kennt und für einige wenige Krankheiten gibt es auch immer mal wieder echt faszinierende Therapiemethoden. Aber im großen Ganzen, wenn man die Menge an Tod und vor allem an Leid und Nebenwirkungen vor diesem Tod sieht, ist das kein Vergleich.

Wir hatten letztes Semester das Kompetenzfeld Lebensstil, in welchem uns von Pharmakologen beigebracht wurde, dass die Veränderung des Lebensstil viel effektiver sei, als jegliche Medikation. Das alles auch bei einem richtig tollen Dozenten, der nicht nur gut erklären kann, sondern sich, abgesehen davon, dass er sich mit "Lebensstil" mal testweise mit seinem eigenen Körper beschäftigt hat (er hat sein kleines Selbstexperiment vorgestellt, wie er gesünder gegessen hat, Süßigkeiten gegen Studentenfutter und Bitterschokolade eingetauscht hat und anfing Sport zu machen) auch alle Teilnehmer des Kompetenzfelds dazu aufgerufen hat gemeinschaftlich am Uni-Lauf teilzunehmen, einen 10 km Lauf am Aachener Weiher. Sport ist gesund.

Vor zwei Wochen erreichte auch mich eine E-Mail, ob ich daran teilnehmen wollen würde und obwohl ich ein sehr großer Fan des Ausdauerlaufs bin, hielt ich das Ganze für ausgesprochen ineffektiv. Was soll das dem Patienten nutzen, wenn überall im Uniklinikum "Diabetogenese-Automaten" - also Süßigkeitenautomaten - rum stehen, wenn Ärzte vorm Herzzentrum stehen und im Kittel rauchen, wenn weder die Mensa noch die Cafeteria sich an die Empfehlungen der DGE oder der WHO orientiert und in der Mensa gratis eine Substanz verteilt wird – Limonade – die so schädlich ist, dass die Briten gerade eine Steuer darauf verhängt haben. Damit wird dem Patienten doch nur suggeriert, dass all das völlig in Ordnung ist.

All das habe ich dem Dozenten geschrieben. Er hat sich bedankt und angemerkt, dass er das ins Kompetenzfeld Lebensstil einbauen wolle. Ob's was bringt? Ich bezweifele es.

Menü des Tage am 6. Mai 2016

Brokkoli mit Tomaten


Quinoa, Banane, Sunwarrior, Heidelbeeren, Paranuss, Soja-Quark, Mandelpüree, Zimt, Traubenkernmehl



2 Reiscracker
1 TL Mandelpüree
125 g Tomaten

Zucchini mit Linsen und Vollkornreis, Knoblauch, Balsamico, Salz, Wakame, Kakaobutter



Glutenfreies Brötchen mit Sojaquark, Salz, Zwiebelpulver und Schnittlauch


250 g Tomaten

Spargel mit Vollkornreis und Linsen



Heute ist mein 6. Tag glutenfrei und ich habe Heuschnupfen. Nicht schlimm, manchmal Niesen und Naseputzen, aber es ist natürlich auch immer schwer das Ausmaß des Pollenflugs abzuschätzen. Ich erwarte nicht, dass ein Glutenverzicht das Problem von heute auf Morgen lösen könnte, sondern das es, wenn es funktionieren sollte, mit einem dauerhaften, generellen Verzicht auf Gluten in Verbindung gebracht werden könnte.

Ich habe dieses Semester Immunologie und gestern, in der Vorlesung, sagte der Dozent, dass unsere Verdauung unsere Nahrung schon ziemlich gut zerlegt, aber dass auch immer wieder ziemlich große Moleküle den Darm überwinden und in die Blutbahn geraten. Das fand ich ziemlich spannend in Bezug auf Ernährung und ich frage mich welche Auswirkungen es dann wohl alles haben kann, wenn irgendwelche industriell hergestellten Moleküle im Blut landen. Und was die wohl alles auslösen können.

Dabei muss ich dann sofort wieder an T.Colin Campbell und Whole: Rethinking the Science of Nutrition denken, der mittlerweile, nach 60 Jahren Biochemie davon abrät, die Dinge immer weiter in ihre kleinsten Bausteine aufzuteilen, sondern einfach ganzheitlich zu denken und zu essen. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Ganzheitliche Nahrung nährt automatisch den ganzen Menschen in der richtigen Art und Weise.

Alles Liebe,

Silke


6 Kommentare:

  1. Der Kluge vermeidet die Probleme, die der Schlaue bearbeitet. - Der „selbsterklärende“ Pharmadozent verwechselt vielleicht Lebenshaltung mit Lifestyle. Das mit dem Sport ist gut und schön, aber der tolle Porsche , der mit schlechtem Sprit betankt wird, gibt frühzeitig den Geist auf - und wird er hochtourig und viel gefahren... sicher noch früher. (Muss dann in die Werkstatt/Apotheke) Etwas plakativer Vergleich, sorry. Sport kann auch nach meiner Beobachtung und Erfahrung falsche Ernährung nicht wirklich kompensieren. Kenne einige Leistungs- und Hobbysportler, die Medikamente gegen Bluthochdruck und Arteriosklerose futtern, äusserlich aber einen topfitten Eindruck machen. Einer von ihnen hatte mit 67 einen tödlichen Infarkt, ein anderer mit 62. Beide kamen durchaus athletisch daher. . Aber auch da: die Endorphine, wie sie bei viel Sport entstehen vernebeln den Verstand. Vegane Grüße aus Heidelberg, Geronymo.

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  2. Mir erklärte mal eine naturheilkundliche Ärztin, dass es das Histamin sei, das es bei Heuschnupfen zu meiden gilt. Nicht umsonst wären es Antihistaminika die gegen Heuschnupfen verkauft werden.
    LG AN

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  3. Das scheint mir doch eine recht platte und zudem unzutreffende Erklärung aus immunologischer Sicht. Histamin ist für Immunreaktionen im Körper erforderlich. Das Problem bei Allergien ist nicht das Histamin per se, sondern dass der Körper fehlerhafter Weise denkt, dass sich hier ein Feind in den Körper einzuschleichen und ihn zu schädigen versucht. Pollen sind aber nicht schädlich. Es ist also eine fehlerhafte Reaktion des Immunsystems. Um die Symptome auszuschalten werden dann Antihistaminika gegeben, aber da ist keine Heilung sondern eine Symptombekämpfung wie fast immer in der Schulmedizin. Das ist aber nicht mein Ziel. - War das eine richtige Ärztin oder eine Heilpraktikerin?

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    1. Und was ist die Argumentation bei Gluten?
      Sie war Ärztin, aber auch Ärzte verrennen sich ja bekanntermaßen mal ;-)

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    2. Bisher gibt's da kein Argument sondern nur eine Hypothese.
      Es könnte eine Art Autoimmunreaktion sein, da Glutenintoleranz häufig mit Autoimmunerkrankungen vergesellschaftet ist. Möglicherweise irritieren die Glutenmoleküle auf irgendeine Art die Mastzellen, die das Histamin ausschütten. Die andere Theorie ist, dass Getreide schlussendlich Gräser sind und Heuschnupfen, wenn man auf Gräser reagiert, deshalb damit zusammen hängen könnte,

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    3. Kennt jemand den Begriff Brotschnupfen? Also , immer wenn Ich in meinen jungen Jahren in einer Mühlenbäckerei gearbeitet habe und mir das Brot von dort mitnahm für zu Hause, bekam Ich beim essen tatsächlich Brotschnupfen. Symptome wie Nase zu und belegte Stimme , außerdem manchmal niesen und juckender Hals. Die Symptome waren identisch mit meinem jährlichen Heuschnupfen. Nur das das eben auch mal im Winter dann auftrat. Ich habe dieses Phänomen aber nur bei frischen Brot aus eben diesen Mühlenbäckereien bekommen, noch nie bei Vollkornbrot aus normalen Bäckereien. Seltsam, doch so steht es geschrieben.

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