Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Sonntag, 20. September 2015
Paleo debunked!!! - In Süditalien wurde vor 30000 Jahren Brot gebacken
Das ist wirklich faszinierend, was gerade passiert. Ich habe den Eindruck aus jeder Ecke der Wissenschaft kommen gerade Belege dafür, dass eine Paleo-Ernährung absoluter Bullshit ist oder dass LowCarb Bullshit ist. Ich habe hier Belege von Genetikern und Molekularbiologen vorgestellt, dann gestern von Medizinern und heute kommt mal wieder was von Anthropologen.
Im Süden Italiens gibt es eine Steinzeithöhle namens Grotta Paglicci, welche in den 50er Jahren entdeckt wurde und als eine der bedeutendsten Fundstellen steinzeitlicher Lebensweisen gilt. Sie ist Teil des Gargano Nationalparks und hat ein angeschlossenes Museum in welchem die Funde aus der Höhle präsentiert werden. An den Wänden der Höhle befinden sich die üblichen Höhlenmalereien von Tieren, Handabdrücken etc.und insgesamt wurden dort 45000 Fundstücke entdeckt, darunter zwei menschliche Skelette von einem Jungen und einer jungen Frau welche Schmuck aus Knochen und Zähnen trugen.
Im August erschien ein Paper im Proceedings of the National Academy of Science of the United States of America in welchem berichtet wird, dass man in der Grotta Paglicci nun auf Belege gestoßen sei, welche bestätigen, dass man dort in der Höhle vor 30 000 Jahren Brot gebacken habe, also weit vor Beginn der Neolithischen Revolution.
Reste von gemahlenen Haferkörnern wurden entdeckt, wobei ich von den wissenschaftlichen Methoden, die Anthropologen verwenden, natürlich absolut keine Ahnung habe, aber man geht so weit, dass man sogar den Prozess der Zubereitung dieser Haferkörner nachvollziehen kann.
Und zwar haben die Steinzeitmenschen die Haferkörner dort zunächst geröstet, dann gemahlen und sie dann zu Brot verarbeitet indem sie den Teig gebacken haben. Das ist der älteste bisher gefundene Beweis dafür, das man auch bereits im Paleolithikum Getreide verarbeitet und gegessen hat und man nimmt an, dass dieses Vorgehen essentiell gewesen sein könnte, weil vor 30000 Jahren ein Klima in Europa herrschte, welches kälter war als das heutige. Die Verwendung von Getreide könnte es den Menschen ermöglicht haben durch Lagerung damals schon für ihre Ernährung in schlechten klimatischen Perioden gesorgt zu haben.
Man nimmt daher an, dass auch Steinzeitmenschen schon über das Wissen und die Techniken verfügten, welche zur Aufbereitung von Getreide verwendet werden mussten noch bevor es zur Sesshaftigkeit und zum kultivierten Anbau von Getreide in großen Mengen ab etwa 20000 vor Christus kam. Das lässt darauf schließen, dass das selbe Wissen möglicherweise auch bei anderen Jäger-Sammler-Völkern bekannt war und vielleicht sogar noch früher als vor 30000 Jahren.
In Anbetracht dessen machen auch die Ergebnisse der Genetiker Sinn, die erklären, dass sich das Amylase-Gen im Homo Sapiens anders entwickelt hat als bei Primaten, dass die Fähigkeit weite Strecken zu Fuß zu überwinden die Oxidation von Kohlenhydraten erfordert und dass das menschliche Hirn aufgrund des Verzehrs von Kohlenhydraten so gewachsen ist, wie es das in den letzten 1 Mio Jahren tat.
Will da wirklich noch jemand gegen argumentieren? Es passt alles zusammen!
Menü des Tages am 19. September 2015
Brokkoli und Paprika
Haferbrei von Rapunzel mit Chia, Paranuss, Sunwarrior, Banane, Zimt, Kakaonibs
1 Honigmelone
Blumenkohl und grüne Bohnen mit Kartoffel und weißen Bohnen
1 Banane
2 Braunhirsetoast mit Erdnussbutter und Bananen
Lammsbräu glutenfrei, alkoholfrei
Ich hab gestern noch ein Video veröffentlich um das ich gebeten wurde. Es geht um das Thema AGEs welches von so manchem Rohköstler gerne als Antithese zu gekochtem Essen verwendet wird. Und währen zu viel verabreitete Nahrung sicherlich ein negativer Beitrag zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes sind, ist es viel zu hoch gespielt und absolut kein Beleg dafür, dass man seine Nahrung nur roh verzehren sollte. Das passt eigentlich zum Thema der Steinzeithöhle, denn deren Bewohner hätten sicher auch über die Idee gelacht, die Nahrung nur roh zu verzehren wie es heutige Jäger-Sammler-Völker auch tun:
Für heute steht ein Starch Solution Treffen im Düsseldorfer Okinii statt. eines der wenigen Restaurant in welchem es Nahrungsmittel gibt, welche ölfrei und frei von tierischen Produkten sind. Da bin ich mal gespannt. Insgesamt sagt das Okinii gäbe es 12 vegane und ölfreie Speisen auf ihrer Karte.
Ich berichte...
Alles Liebe,
Silke
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