Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Mittwoch, 22. April 2015
Entgiftungerscheinungen
Ich erlebe die letzten paar Tage wieder die skurrielsten Effekte. Entgiftungseffekte – vorausgesetzt, dass es sowas gibt. Wenn es das nicht gibt, habe ich keine Ahnung was los ist.
Ich war am Sonntag schon abgeschlagen und lustlos, am Montag appetitlos und durstig. Ich hab mir viel die Nase putzen müssen. Bin abends mit nem heißen Kopf ins Bett gegangen und habe die Nacht über viel geschwitzt. Gestern früh hatte ich leichten Durchfall. Gestern früh war ich hingegen Joggen und hab ne super Zeit hingelegt und mich auch super gefühlt.
Den Tag über war ich weiterhin sehr appetitlos, wie ich mich überhaupt gar nicht kenne. Das setzt sich bis heute morgen fort und ich wundere mich über mich selbst. Ich kann tollem Geschmack normalerweise ne Menge abgewinnen und mache das auch, wenn ich gar nicht hungrig bin, aber derzeit bekomme ich absolut keine Belohnung dadurch.
Ich habe einen Teil von meinem Frühstück stehen lassen, habe nur einen Hauch von Mittagessen gegessen und bekam dann erst wieder leichten Hunger, als ich abends im Photoshop-Kurs saß und hab dann eine Sharon und einen Apfel gegessen. Die haben mir beide dann sehr gut geschmeckt. Gestern Abend dachte ich noch, ich würde heute wahrscheinlich einen Bärenhunger haben, aber dem war auch nicht so. Ich habe immer noch Appetitlosigkeit.
Fühlen tue ich mich allerdings topfit. Das ist das skurriele daran. Ich erlebe Entgiftungen immer als Krankheitssymptome ohne das Gefühl krank zu sein. Ich hab keine Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Gliederschmerzen, keine verstopften Nebenhöhlen, keinen Husten oder Übelkeit, aber dennoch laufen Ausscheidungsprozesse ab, die normalerweise mit derartigen Gefühlen assoziiert sind.
So, oder so ähnlich ist es mir aber bei jeder Challenge gegangen. Ich weiß nicht, ob das ganze ein Muster hat. Ob es nach einer gewissen Zeitspanne auftritt. Die meisten Challenger klagen eher über Probleme in den ersten paar Tagen wie Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen nach Kaffee- und Zuckerentzug. Bei den ersten beiden Challenges hatte ich zu Anfang noch relativ viele Pickel, die ich immer bekommen habe, wenn ich auf fettarme Ernährung umgestiegen bin. Das passiert jetzt gar nicht mehr und meine Haut ist rein.
Bei jeder Challenge scheine ich eine tiefere Entgiftungsstufe zu erreichen, aber wie funktioniert das? - In Anbetracht dessen, dass die Schulmedizin jegliche Ablagerung von Schlacken bestreitet, weiß ich nicht was es ist. Sind es Giftstoffe, die sich in Fett abgelagert haben und weil ich so wenig Fett esse, baut meine Körper das körpereigene Fett ab und setzt damit Giftstoffe frei? Oder gibt es auch im Körper irgendwo verkapselte Substanzen die gelöst werden können, wenn man....ja, wenn man was? Fastet? Ja. Sich fettarm ernährt? Sich giftfrei ernährt? Sich kalorienarm ernährt? Sich für den Körper des Homo Sapiens möglichst optimal ernährt?
Ich weiß nicht was es ist, was das auslöst, aber es war bei jeder Challenge vorhanden und immer in anderer Ausprägung. Und ich weiß, dass derartige Effekte von der Schulmedizin bestritten werden und dennoch ändert es nichts daran, dass ich es schon mehrfach erlebt habe und jetzt, während der Challenge wieder erkenne, weil ich es vom Fasten kenne. Hätte ich es nicht bereits beim Fasten erlebt, würde ich es auch nicht glauben. Würde ich es auch bestreiten. Aber weil ich es erlebt habe glaube ich dran und es gibt mir ein gutes Gefühl, daran zu glauben, weil mich das von den Selbstheilungskräften des Körpers überzeugt sein lässt.
Und gleichzeitig macht es mir Angst, denn wenn ICH das schon habe, die nie Fertigprodukte isst, nie McDonalds, Milka oder Pringles, was geht dann im Körper anderer Menschen ab? - Klar, alle anderen sind öfter krank als ich. Alle anderen erwischt es im Schnitt 3 Mal im Jahr. Aber auch in mir gibt es noch Kram der suboptimal ist, weil selbst ich regulär suboptimal lebe und nicht einfach nur von Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchten fast ausschließlich pur.
Ich hege gerade auch die Theorie, dass meine superleichten Tage womöglich auch mit dem Salzverzicht zusammen hängen. Ich bilde mir ein, dass wenn sich die Gebärmutterschleimhaut im Laufe des Zyklus aufbaut und man mehr Salz isst, sich auch mehr Salz in diesem neuen Gewebe einlagert und es gewichtiger macht. Dann ist möglicherweise auch die Abstoßung schwieriger. Das erscheint mir halbwegs plausibel und würde dazu passen, dass ich immer entsetzliche Regelbeschwerden habe, wenn ich in den 3 Wochen vor der Regel Dosennahrung gegessen habe.
Als Teenager war das ein Dauerzustand, vor 5 Jahren musste ich mal in einem Theaterstück Dosenravioli essen und da war meine Regel auch so entsetzlich, dass ich mich vor Schmerzen gekrümmt habe, mich übergab, Durchfall hatte und Schweißausbrüche bekam. Das habe ich danach nie wieder erlebt. Nur nach den Dosenravioli, die ich auch als Teenager dauernd vorgesetzt bekam, weil es für meine Mutter das einfachste Essen vorzubereiten war, wenn sie mich direkt, mit einem Teller Dosenravioli aus der Schule abholte und dann mit mir ins Krankenhaus zu meiner ewig kranken Schwester gefahren ist.
Und a propos Dosenravioli:
Die Uni lehrte auch gestern wieder alles über böses, böses Cholesterin und bösen, bösen Zucker. Es ging um Lipidstoffwechselstörungen und Kohlenhydratstoffwechselstörungen. Und mal wieder wurde uns ein Patient gezeigt mit Herzinfarkt und Diabetes. Ehrlich, was ist soooooo schwer an der Therapie??? Das es nicht in die Köpfe der Menschen geht, dass beides mit einer simplen Ernährungsumstellung zu bewältigen ist? Muss man im Medizinstudium 7 Jahre lang lernen, dass Cholesterin und Zucker böse ist? - Wahrscheinlich bin nur ich so genervt davon, weil mir das alles wie Schuppen von den Augen fällt. So lange aber 8 Mio. Deutsche Diabetes haben und 40% aller Deutschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben, muss man es wohl 7 Jahre lang lehren.
Menü des Tages am 20. April 2015
Brokkoli mit Tomate
Haferflocken mit Banane, Sunwarrior, Zimt, Wasser, Mango
2 kleine Bananen
Salat mit Quinoa, Hirse und Linsen
1 Apfel
1 Sharon
Nun bin ich gespannt, wie lange diese Zustände noch anhalten und was sich noch alles zeigt.
Ich bin momentan sehr eingespannt und es fällt mir schwer Zeit zum Bloggen zu finden, weil ich irgendwie leider zu allen Vorlesungen gehen will. Aber Vorlesungen sind nur die ersten 3 Wochen des Semesters. Danach gibt es nur noch Praktika und da muss ich fast nie um 8 Uhr morgens in der Uni sein. Dann wird alles leichter. Hoffe ich....#
Alles Liebe,
Silke
Hallo Silke,
AntwortenLöschenleider schein irgendwie ein Kommentar zum letzten Eintrag verloren gegangen zu sein - oder ich habe irgendwie nicht den Veröffentlichen Button gedrückt.
Ich hatte noch eine Anmerkung zu Deinem Prof bez. Kalium/Natrium. Nach dem Buch Dr. Jacobs Weg - mit Verweis auf aktuelle WHO-Studien (2012/13) soll Natrium & Kalium in einem Verhältnis von 1:1,7 zugeführt werden.
Die Thematik Natrium/Kalium verschlingt dann auch ca. 45 Seiten im Buch - zu viel das hier zusammen zu fassen. Allgemein kann aber wohl gesagt werden, das die meisten Menschen die Natriumaufnahme senken sollten - und Kalium erhöhen müssten. (Seite 181). Auf Seite 182 ist dann noch ein Schaubild mit der Veränderung der Natrium/Kaliumaufnahme seit der Steinzeit: Durchgehend immer mehr Natrium und weniger Kaliumaufnahme.
Die WHO hat nun auch die empf. maximale Natriummenge auf 2g festgelegt = 5g Kochsalz!
ich hoffe das hilft Dir ggf. weiter oder gibt Dir noch ein paar Anregungen - ich muss das ganze Kapitel auch noch mal richtig durchlesen.... letztendlich aber bin ich davon eher wenig betroffen, da ich meist ca. 6-8g Kalium zu mir nehme - aber max. 1g Natrium.
Hi Silke,
AntwortenLöschenDu Schreibst: "Sind es Giftstoffe, die sich in Fett abgelagert haben und weil ich so wenig Fett esse, baut meine Körper das körpereigene Fett ab und setzt damit Giftstoffe frei?"
Warum nicht? Oder es sind viele andere Dinge.... ggf. DNA-Sequenzchen von dem "gutem" Essen das Du isst, die dann in Deinem Körper, darm etc. pp. Dinge auslösen die wir (die Wissenschaft als ganzes) so noch gar nicht verstehen.
Ich esse nun schon seit 10 Monaten konsequent zwischen 10-20% Fett, rein Pflanzlich und zu 98% vollwertig - sowie viel frisch. ich glaube nicht den "Stein der weisen" gefunden zu haben - achte aber viel mehr darauf was mit mir passiert und wie ich mich fühle. So ist mir auch sehr klar und bewusst geworden, das gerade meine Gefühlswelt und die emotionale Seite einen sehr großen Einfluss auf mein körperliches Empfinden und meine "Leistungsfähigkeit" hat.
Auch merke ich das ich an den Tagen wo ich nicht "eingetaktet" bin, sondern dann aufstehe wann ich aufwache und immer dann essen kann, wann ich möchte oder dieses als passend empfinde - besser klar komme und auch besseren Stuhlgang habe.
Ich denke das ganze Bild hat sehr vielfältige Faktoren - und ich freue mich immer, wenn ich wieder eine Regelmäßigkeit bzw. einen Zusammenhang bei mir bemerke bzw. beschreiben kann - bzw. hier bei Dir über Deine Erfahrungen zu diesem Thema etwas nachdenkliches oder inspirierendes lese :-)