Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 30. April 2015
Starch Solution, doch keine Solution? - Lindsay Nixon
Ich bin durch AJ auf Lindsay Nixon und ihre Seite Happy Herbivore aufmerksam geworden. AJ erzählte über sie, dass es der einzige Blog sei, den sie noch verfolgen würde, weil alle anderen für sie voll seien von FoodPorn und Linday ebenfalls SOS frei (ohne Salz, Öl und Zucker) lebt. Ich habe Linseays Blog also meinem Reader hinzu gefügt und fand ihn stinklangweilig, weil sie darauf nur von ihrem "Food Plan" berichtet. Sieht so aus als entwerfe Linsay SOS-freie pflanzliche Ernährungspläne für eine Woche, welche sie dann verkauft. Auf ihrem Blog landen die Fotos und Namen der Rezepte, aber nicht die Rezepte selber - also langweilig.
Gestern postete sie einen Blogbeitrag mit dem Titel "How the Plant-Based Diet Made Me an Overeater (It’s Not All-You-Can-Eat, Plants Don’t Have “Magic Calories” that Don’t Count) + My Before/Afters". der mich dann mal interessiert und mich neugierig gemacht und ich hab ihn mir durchgelesen. Darin schildert Lindsay ihre Erfahrungen, wie sie immer versucht hat mit fettarmer, vollwertiger, pflanzlicher Ernährung so viel zu essen wie sie wollte und dabei gleichzeitig dünn zu werden. Das habe für sie nicht geklappt, auch wenn McDougall und Rip Esselstyn und weitere pflanzenbasierte Ärzte unisono sagen würden, dass man mit fettarmer, vollwertiger, pflanzlicher Ernährung so viel essen könne, wie man wolle. Sie habe irgendwann auch jegliches Mehl gestrichen und Pürees und es habe immer noch nicht funktioniert. Unmengen Essen habe sie in sich rein gestopft, richtiges Essen und dennoch nicht weiter abgenommen.
Und das was dann der Punkt, wo sie sich doch wieder eine gewisse Kalorienmenge (1200!!!) vorgeschrieben habe, sich Meal Plans erstellt habe und nun danach lebe. Sie hat ein vorher/nachher Foto gepostet und natürlich verkauft sie nun diese MealPlans, weil dieses Problem tatsächlich viele Leute betrifft. Lindsay weist auch darauf hin, dass es nur Männer seien, die behaupten man könne so viel essen wie man will und würde nicht zunehmen. McDougall legt diverse Studien vor, wie von einem Überangebot an Glucose nur Minimengen Fett synthetisiert wurden und solche Sachen. - Das stimmt natürlich nicht. - AJ sagt das selbe und ich sage es auch. Der Clou ist, dass diese pflanzenbasierten Ärzte, das Thema Esssucht weitestgehend ausschließen!
Physiologisch hat jedes Lebewesen absolut akkurate Mechanismen exakt genau so viel Nahrung aufzunehmen wie es braucht. Und wenn es sich mal überisst, gleicht es das beim nächsten Mal aus. Wenn es unterisst, gleicht es das auch aus. Warum das trotzdem nicht funktionieren kann, und bei Frauen häufiger nicht funktioniert als bei Männern ist meine Erachtens das Belohnungssystem und damit quasi eine neuro-endokrinologische Störung.
Frauen neigen mehr zur Zuckersucht als Männer. Männer dafür mehr zur Alkoholsucht, wenn sie zuckersensibel sind. Und wer ungesunde Sachen bleiben lässt, der versucht sein Belohnungssystem mit gesunden Sachen zu aktivieren und isst dann häufig mehr. Leider ist es aber doch so, dass zu viel Zucker vom Körper in Fett umgewandelt wird und Fructose noch mehr als Glucose, was Obst so fatal machen kann. Ich weiß nicht was Lindsay im Detail aß, sie schreibt nur vor viel Reis und Kartoffeln, ziemlich wahrscheinlich war aber auch Obst dabei.
Noch vor 2 Wochen hätte ich ihrer Theorie auch noch voll zugestimmt und gesagt, bei mir funktioniert das auch nicht. Aber das stimmt nicht. Bei mir hat sich vor 12 Tagen was getan, als ich während der Challenge diese Appetitlosigkeitsphase hatte. Also sie vorbei war habe ich aufgehört diese Riesenportionen zu essen. Mein Essverhalten hat sich danach grundlegend verändert, Essen hat seither nicht mehr diesen hohen Stellenwert und ich ziehe meine Belohnung eher aus anderen Dingen. Seit die Uni wieder los ging ist mein soziales Netzwerk auch wieder größer geworden, ich habe mehr Kontakte und ich lerne jeden Tag tolle interessante Dinge. Auch das alles aktiviert das Belohnungssystem und möglicherweise hängt das zusammen.
Ich habe das Gefühl diese neuro-endokrinologische Störung ist geheilt und ich glaube nicht, dass das jemals passieren kann, wenn man sich Kalorien vorenthält, denn dann hat man Hunger und das Belohungssystem wird aktiviert wenn man sich mit Essen beschäftigt, Rezepte wälzt, isst etc. und man hangelt sich von Belohnung zu Belohnung und damit von Essen zu Essen und kümmert sich nicht um sinnvoll Dinge im Leben um Freunde, um eine sinnvolle Aufgabe und Spaß. Nur um Essen.
Und der Trick, warum die Challenge, so vermute ich, dieses neuro-endokrine Problem heilt ist das Gemüse am Morgen. Es balanciert die Gehirn-Biochemie so aus, dass für den Rest des Tages die Nahrung keine so vehemente Wirkung mehr hat, wie wenn man kein Gemüse isst. Hier spielt vor allem der Second-Meal Effekt eine Rolle, der, so glaube ich, in der gesamten westlichen Welt ein Riesenproblem darstellt, weil fast alle Menschen Weißmehl oder Frühstücksflocken frühstücken.
Naja, jedenfalls habe ich auch gestern in der Mensa festgestellt, dass dieses Problem vorbei ist.Es gab Chili con Soja, ganz normales veganes Standardessen und obwohl ich zuletzt dachte, dass ich davon nicht satt werden kann, wurde ich es. Ich hab jetzt kein Bedürfnis nach Riesenportionen mehr. Irgendwas ist da dran, dass Kay Sheppard auch darauf achtet, dass man sich an Portionsgrößen hält, aber was, das weiß ich noch nicht...
Was ich auch nicht weiß ist, ob das bei anderen genau so funktioniert wie bei mir und nach welcher Zeit! - Aber ganz sicher weiß ich, dass ich Gemüse zum Frühstück niemals wieder aufgeben werde!
Menü des Tages am 29. April 2015
Brokkoli und Tomate
Haferflocken mit Banane, Ananas, Sunwarrior, Leinsamen, Paranuss, Wasser
1 Apfel
rohe Möhren
Chili con Soja
Beilagensalat
1 Birne
2 Bananen
1 Medjool Dattel
Kichererbsen, Quinoa, Hirse mit Gemüsepfanne aus Tofu, Tomate, Chinakohl, Frühlingszwiebel, süßer Senf, Neptun Gewürz
5 Erdbeeren
Mein Abendessen habe ich nicht leer gemacht und die Birne, die eigentlich als Dessert von der Mensa vorgesehen waar, habe ich auch nicht geschafft. Auch das sind Sachen, die ich vor 2 Wochen noch nicht für möglich gehalten hätte. Ach ja, es gab eigentlich noch Fladenbrot zu dem Chili, welches ich dankend abgelehnt habe, weil es Weißmehl war und statt dessen hatte ich Quinoa und Hirse dabei: Auch das habe ich nicht gebraucht, da ich bereits satt war.
Dabei hat mir das Essen in der Mensa durchaus geschmeckt. Auch wenn es salzig war und mehr Fett enthielt als mit lieb gewesen wäre. Ich würde sowas aber dennoch nicht mehr zuhause kochen sondern lasse es dort so simpel wie bisher. Hätte ich gestern eigentlich auch gemacht, aber ich musste den Chinakohl verbrauchen.
Alles Liebe,
Silke
Dienstag, 28. April 2015
Nature: Hülsenfrüchte schützen vor Darmkrebs
Nachdem sich hier die letzten zwei Einträge alles nur um mich drehte, soll es heute mal wieder um die wichtigen Dinge im Leben gehen: Die Verhinderung von Krebs. Tatsächlich um die Verhinderung des zweithäufigsten Krebs in der westlichen Welt: Des Darmkrebs.
Die Chinesen haben sich der unschlüssigen Datenlage bezüglich des inversen Zusammenhangs zwischen Hülsenfrüchten und Darmkrebs angenommen und ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Nature veröffentlicht. Dabei ging es nun nicht um eine neue Studie sondern um eine Meta-Analyse, also eine Studie, die alle Daten aus vorherigen Studien zusammenträgt und auswertet.
Insgesamt wurden hier 1 903 459 Personen erfasst. Dabei handelte es sich um 14 Kohortenstudien: Sieben aus den USA, fünf aus Asien und zwei aus Europa. Ergebnis war, dass der Verzehr von Hülsenfrüchten und besonders von Sojabohnen das Darmkrebsrisiko zu senken vermochte.
Dabei zeigte sich besonders die das Krebsrisiko senkende Wirkung von Sojabohnen sowie die der Ballaststoffe in Hülsenfrüchten. Die Isoflavone der Sojabohne vermögen nicht nur das Tumorwachstum aufzuhalten, sondern auch die Zelldifferenzierung anzuregen. Gerade erst letzte Woche lehrte uns die Uni, dass Krebs um so günstiger zu bewerten ist, je bessert differenziert das Gewebe ist. Isoflavone sind dabei in der Lage in den Zellzyklus, bzw. in eine Proteinkinasereaktion einzugreifen und damit entartete Zellen aus dem Verkehr ziehen zu können. Weitere Schutzmechanismen von Hülsenfrüchten sind die Ballaststoffe, die das Stuhlvolumen steigern und mögliche krebserregende Substanzen verdünnen und aus dem Gewebe absorbieren und aus dem Körper leiten. Die Fermentation von Ballaststoffen durch die Darmbakterien zu kurzkettigen freien Fettsäuren wie Butyraten soll eine weitere Rolle spielen, da Butyrate in der Lage seien das Wachstum entarteter Zellen zu unterbinden, die Zelle in den Selbstmord zu führen, den Zellzyklus zu unterbrechen und die Differenzierung gesunder Darmzellen anzuregen. Darüber hinaus sei zu ergänzen, dass Hülsenfrüchte eine gute Quelle für Eiweiß sind, sie enthalten viel Vitamin E, B-Vitamine und Selen, alles Radikalenfänger, sowie viel B6, von welchem man bereits wisse, dass es Darmkrebs zu verhüten möge. Und last but not least mag ein weiterer Faktor sein, dass Menschen, die viele Hülsenfrüchte essen, das mit Darmkrebs immer wieder assoziierte Fleisch schlicht und ergreifend mieden.
Menü des Tages am 27. April 2015
1 Gurke, 1 Tomate
Haferflocken mit Banane, Sunwarrior, Zimt, Wasser
1 Apfel
Salat in der Uniklinik-Cafeteria mit White Condiment Essig angereichert mit Linsen, Hirse und Quinoa
1 Banane
1 Tomate
Rest Haferflocken vom Frühstück
Brokkoli mit Rest Salat vom Vortag, Kartoffeln vom Vortag und Linsen
1 Banane
So, Leute, die dritte Challenge ist vorbei und ich bin tatsächlich froh darum. Weniger, weil ich nicht eh vor habe weitestgehend weiter so zu essen, sondern weil es ein ganz schöner Druck ist jeden Tag ein Video drehen zu müssen und das vor allem im Semester. Gestern war es schon schwer in Anbetracht dessen, dass ich von 8 Uhr morgens bis 18 Uhr abends unterwegs war und heute wäre es unmöglich, da ich von 8 Uhr morgens bis 22 Uhr abends unterwegs bin. Da bliebe nur noch Handy-Cam oder so.
Ja, der Plan für nach der Challenge ist also weitestgehend so weiter zu essen wie bisher. Ich will noch versuchen Obst etwas zu reduzieren und tendenziell in den Zwischenmahlzeiten eher auf Gemüse zu gehen. Ansonsten fühle ich mich wohler und freier als je zuvor.
Video von gestern findet ihr noch kurz hier:
Alles Liebe,
Silke
Sonntag, 26. April 2015
Mein Challenge-Gewichtsverlust
Ich konnte heute früh nicht widerstehen. Ich musste auf die Waage steigen, weil ich mich total dünn fand!
Das Ergebnis war 61,5 kg am vorletzten Tag meiner 4. Challenge. Zu Beginn der ersten Challenge am 14. November 2014 war ich bei 64,9 kg. Mein BMI ist in der Zeit damit von 22,7 auf 21,5 gesunken indem ich 4 x 3 Wochen lang die Challengeernährung exakt befolgt habe. In der Zwischenzeit war ich weniger streng aber ein bisschen was, von dem was gut tut, blieb natürlich hängen und vor allem blieb das Gemüse am Morgen hängen.
Der Prozess funktioniert demnach wirklich, nicht nur bei AJ sondern auch bei mir und auch, wenn man sich mit seinem Gewicht in einem normalen BMI-Bereich befindet und das ohne Hunger zu erleiden, denn ich habe immer gegessen bis ich satt war, außer zwischendurch mal, als ich mich auf 2000 kcal beschränkt habe, was ich aber sehr schnellt aufgegeben habe, weil ich dann doch Hunger litt. Derzeit esse ich, 6 Mal die Woche Sport machend, etwa 2400 kcal.
Ich weiß nicht ob mein Körper das Gewicht noch weiter runter reguliert oder wo er das Optimum ansetzt, aber ich vertraue dem Prozess. Eine optimale Ernährung führt ohne Hunger zur optimalen Figur!
Das geht nicht so schnell wie bei einer Crash-Diät, aber es funktioniert ohne Hunger und ohne Jojo und ohne Nährstoffeinbußen. Natürlich muss man sich weitestgehend weiter so ernähren, aber die vielen positiven Veränderungen, die man durch die Challenge erlebt hat, sollten einen eh dazu motivieren weiter zu machen....
Die meisten Challengeteilnehmer, inklusive mir, hatten das auch vor, aber, man kennt das, das Leben kommt irgendwie manchmal dazwischen...
Dass das alles dennoch kein Beinbruch ist, sieht man an den Ergebnissen. Dabei bin ich noch nicht mal das beste Beispiel! - Von einer anderen Teilnehnerin weiß ich, dass sie seit Anfang des Jahres nur mit den 3 Challenges bereits 10 kg verloren hat. Das imponiert selbst mir! Niemand hat das verlorene Gewicht in der challengefreien Zeit wieder zugenommen. Und ich, für meinen Teil, nehme dann gerne in Kauf, dass der Gewichtsverlust langsamer geht, ich aber keinen Hunger haben muss!
Meine Menü-des-Tages-Notizen habe ich leider verloren, daher hier Ersatzweise mein Video von gestern:
Alles Liebe,
Silke
Samstag, 25. April 2015
Kennst du den Namen deiner Ernährungweise?
Ich habe immer wieder das selbe Problem:
Jemand erzählt mir, er ernähre sich auf die und die Art und Weise, würde dabei aber keine Ergebnisse sehen. Mit "die und die Art und Weise" meine ich, dass der Betreffende sich irgendwelcher Schubladen bedient, von denen er meint, die entsprächen seiner Ernährung. Oder er hat von einem bestimmten Programm gehört, informiert sich oberflächlich darüber, probiert es aus, hat keine Resultate und dann stellt sich heraus, dass er gewisse Aspekte davon nicht berücksichtigt hat. - Und ich bin dann immer wieder der Dummie, der davon ausgeht, dass mein Gesprächspartner weiß, welches Programm er isst oder weiß, wie das Wort dafür ist!
So schon tausendfach geschehen, früher, in Diskussionen, die ich über 80/10/10 geführt habe. Ich habe Doug Grahams Buch 3 "The 80/10/10 Diet" 3 Mal gelesen, ich habe sie selber ausprobiert und ich weiß was an ihr gut ist und was schlecht ist und wie Graham die Ernährung propagiert. Dann schreibt mir irgendwer, er würde jetzt auch 80/10/10 machen, das würde super für ihn/sie funktionieren, er/sie würde satt und käme auch immer auf genug Eiweiß und Mineralstoffe und dann schickt er/sie mir einen Screenshot des Cronometers und ich sehe, dass hier gar nicht von 80/10/10 die Rede ist, sondern von gekochtem, fettarmen, pflanzlichen Essen, was unter 10% Fett enthält. DAS ist NICHT 80/10/10. Das Wort "80/10/10" bezieht sich auf Doug Grahams fettarme vegane Rohkost. - Natürlich mein Fehler, ich hätte vorher fragen sollen ob die Vokabeln, die wir verwenden auch das gleiche bezeichnen.
Gestern hatte ich so einen Fall wieder: Ich unterhielt mich mit jemandem aus der Starch Solution Faceboo-Gruppe per PN über ein Thema, was auch immer und immer wieder die Leute und auch mich beschäftigt: Die Klagen von Anhängern von Durianrider und Freelee, sei es vor 5 Jahren, als die beiden noch 30 Bananas propagiert haben, zu jetzt, wo ihr Programm Raw Till 4 heißt. Wieder zwei neue Vokabeln, die zwei ähnliche Programme beinhalten. Auch diese beziehen sich auf die selbe Makronährstoffratio wie 80/10/10, unterscheiden sich aber von Graham darin, dass wesentlich weniger auf Gemüse geachtet wird (30 Bananas), aber haben eben auch Unterschiede zueinander: Das eine ist roh-vegan, beim anderen darf man ab 16 Uhr Gekochtes essen. Beides ist völliger Irrsinn, abwegig und hat keine wissenschaftliche Grundlage. Ich fluche nicht umsonst dauernd über die beiden Dummbatze Freelee und Durianrider.
Gestern also folgender Fall: Mir schildert ein Mädel, dass sie mit Raw Till 4 7 kg zugenommen habe und es jetzt mit Starch Solution (McDougalls Programm für eine dauerhafte Ernährung) dieses nicht abnimmt. Ich erkläre ihr, dass das bei mir genau so ist, dass McDougalls Starch Solution für Übergewichtige sehr gut funktioniert, aber für normalgewichtige Menschen, die nur eine handvoll Kilos verlieren wollen, nicht so mir nichts dir nichts funktioniert. Dass dafür Maximum Weight Loss (McDougalls explizites Abnehmprogramm) besser sei. Sie erklärt mit daraufhin eigentlich würde sie das mache, nicht Starch Solution. Nur ganz selten Nudeln, quasi gar keine Nüsse und sie würde nicht abnehmen. Sie sei ein Freak. Ob ich einen heißen Tipp hätte.
Ich hab also schriftliche Anamnese betrieben, sie nach Stress befragt, nach Medikamenten, nach ggf. Menopause und alles was sich auf das Gewicht auswirken könnte und hatte keinen Anhaltspunkt gefunden, warum es bei ihr nicht klappt. Sie teilte mir mit, dass sei schade, sie würde vielleicht, wenn es jetzt wieder wärmer werden würde, mehr in Richtung RawTill4 essen, denn dabei sei ihr Körper zwar nicht leichter, dafür aber besser definiert gewesen. Sie würde jetzt eh schon immer nur Obst oder Smoothies Frühstücken.
DAS ist natürlich nicht McDougalls Maximum Weight Loss Programm, denn das erlaubt nur 2 Stück Obst sondern es ist genau die Ursache, warum dieses Mädel den restlichen Tag über zu viel isst und nicht abnimmt obwohl alles vollwertig, pflanzlich und fettarm ist. Das ist der Grund, warum in der Challenge NICHT Obst auf leeren Magen gegessen wird und Smoothies schon gar nicht. Das Zeug geht zu schnell ins Blut und enthält zu wenig von den Nährstoffen, die satt machen, vor allem Eiweiß. Es wird superschnell verdaut und man hat nach 2 Stunden wieder Hunger. Smoothies machen voll aber nicht satt.
Ich habe versucht sie auf die Suchtthematik aufmerksam zu machen, aber sie sagte, da sie nie Süßkram isst, sei das nicht ihr Thema. Dass das selbe aber auch mit einer Obst und smoothiereichen Ernährung passieren kann, wie sie Freelee und Durianrider postulieren, geht vielen Menschen, glaube ich, ab. Viel schlimmer ist aber, dass der Second-Meal-Effect nicht wirkt, weil der glykämische Index zu hoch ist und man den Rest des Tages zu viel Hunger hat zu viel isst und nicht abnimmt.
Ich erzähle diese Geschicht, weil die so typisch ist für soooo viiiele, besonders weibliche Freelee und Durianrider-Anhänger, dass sie mit dieser Ernährung zunehmen und dann noch schlimmer dastehen, als, als sie damit begonnen haben. Und ich schiebe auch das darauf, dass die Obst-und-Smoothie-Geschichte, genau so beim Belohnungssystem anschlägt wie Zucker. Aber weil Obst ja als gesund gilt, wird dann nicht hinterfragt, ob man damit ein Problem hat.
Die meisten Teilnehmer in der Challengegruppe reduzieren ihr Obst ziemlich stark. Ich nicht. Ich hab noch nicht das Gefühl, dass das ein Problem für mich ist, aber ich esse Obst auch nur ungern auf leeren Magen, weil ich finde, dass es den Appetit anregt. Leider ist Obst aber auch so schrecklich praktisch für unterwegs. Naja, es ist ganz und kein Smoothie oder Saft, daher geht das noch...
Schlussendlich habe ich das Mädel versucht zu überreden die Challengeernährung zu machen und sie hat sich meines Erachtens ziemlich gestäubt Gemüse zu frühstücken, weil sie da nie Lust drauf hat. - Und oh, wie fühlte ich mich an mich selbst erinnert und an alle anderen Challengeteilnehmer auch. Die Vorstellung turnt und genau so ab, wie auf morgendlichen Kaffee verzichten zu müssen. Das ist ebenfalls die Sucht.:-)
Naja, die Moral von der Geschicht ist, dass ich nie wieder jemandem glaube, dass er das und das Ernährungsprogramm befolgt, sondern konkret fragen muss: "Was isst du an einem typischen Tag" - Viel zu viele Leute wissen gar nicht, wie das Programm heißt, was sie machen. Viele sagen nur HCLF (high carb low fat) und das ist eigentlich das schlimmste Wort, weil darunter auch Zucker und Weißmehl fallen würde! Mir wurde letzten von Google ein Link zum Thema High Carb Ernährung vorgeschlagen. Jetzt ratet mal, auf welcher Seite ich gelandet bin?! - Auf der von Weight Watchers!:-) Streng genommen passt das sogar...;-)
Menü des Tages am 24. April
Brokkoli mit Tomaten
Haferflocken mit Banane, Zimt, Sunwarrior und Wasser
1 Apfel
2 Bananen
Brokkoli, Hirse, Quinoa und Linsen
Bananensofteis
1 Apfel
Chinakohl mit Kümmel, Kichererbsen, Hirse und Quinoa
Meine Appetitlosigkeit ist vorbei, ich habe immer noch viel Durst und habe gestern den ganzen Tag in der Sonne gelernt. Mobile Datenübertragung ist einfach die geilste Erfindung der Welt! Vor allem auch, weil wir gestern in Geschichte und Ethik der Medizin das Thema hatten, wie uns die Industrialisierung krank gemacht hat, weil man vor 100 Jahren in Städten in grauenvollen, gesundheitsschädigenden Umständen leben musste und kein Sonnenlicht, kein frisches Wasser und sonstige schädigenden Umstände in Kauf nehmen musste. 2015 sind wir so weit, dass man dank mobiler Datenübertragung seine Büroarbeit im Park machen kann!:-) - Vielleicht überlebt die Menschheit doch die eigenen Böcke, die sie sich schießt!
Alles Liebe,
Silke
Mittwoch, 22. April 2015
Entgiftungerscheinungen
Ich erlebe die letzten paar Tage wieder die skurrielsten Effekte. Entgiftungseffekte – vorausgesetzt, dass es sowas gibt. Wenn es das nicht gibt, habe ich keine Ahnung was los ist.
Ich war am Sonntag schon abgeschlagen und lustlos, am Montag appetitlos und durstig. Ich hab mir viel die Nase putzen müssen. Bin abends mit nem heißen Kopf ins Bett gegangen und habe die Nacht über viel geschwitzt. Gestern früh hatte ich leichten Durchfall. Gestern früh war ich hingegen Joggen und hab ne super Zeit hingelegt und mich auch super gefühlt.
Den Tag über war ich weiterhin sehr appetitlos, wie ich mich überhaupt gar nicht kenne. Das setzt sich bis heute morgen fort und ich wundere mich über mich selbst. Ich kann tollem Geschmack normalerweise ne Menge abgewinnen und mache das auch, wenn ich gar nicht hungrig bin, aber derzeit bekomme ich absolut keine Belohnung dadurch.
Ich habe einen Teil von meinem Frühstück stehen lassen, habe nur einen Hauch von Mittagessen gegessen und bekam dann erst wieder leichten Hunger, als ich abends im Photoshop-Kurs saß und hab dann eine Sharon und einen Apfel gegessen. Die haben mir beide dann sehr gut geschmeckt. Gestern Abend dachte ich noch, ich würde heute wahrscheinlich einen Bärenhunger haben, aber dem war auch nicht so. Ich habe immer noch Appetitlosigkeit.
Fühlen tue ich mich allerdings topfit. Das ist das skurriele daran. Ich erlebe Entgiftungen immer als Krankheitssymptome ohne das Gefühl krank zu sein. Ich hab keine Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Gliederschmerzen, keine verstopften Nebenhöhlen, keinen Husten oder Übelkeit, aber dennoch laufen Ausscheidungsprozesse ab, die normalerweise mit derartigen Gefühlen assoziiert sind.
So, oder so ähnlich ist es mir aber bei jeder Challenge gegangen. Ich weiß nicht, ob das ganze ein Muster hat. Ob es nach einer gewissen Zeitspanne auftritt. Die meisten Challenger klagen eher über Probleme in den ersten paar Tagen wie Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen nach Kaffee- und Zuckerentzug. Bei den ersten beiden Challenges hatte ich zu Anfang noch relativ viele Pickel, die ich immer bekommen habe, wenn ich auf fettarme Ernährung umgestiegen bin. Das passiert jetzt gar nicht mehr und meine Haut ist rein.
Bei jeder Challenge scheine ich eine tiefere Entgiftungsstufe zu erreichen, aber wie funktioniert das? - In Anbetracht dessen, dass die Schulmedizin jegliche Ablagerung von Schlacken bestreitet, weiß ich nicht was es ist. Sind es Giftstoffe, die sich in Fett abgelagert haben und weil ich so wenig Fett esse, baut meine Körper das körpereigene Fett ab und setzt damit Giftstoffe frei? Oder gibt es auch im Körper irgendwo verkapselte Substanzen die gelöst werden können, wenn man....ja, wenn man was? Fastet? Ja. Sich fettarm ernährt? Sich giftfrei ernährt? Sich kalorienarm ernährt? Sich für den Körper des Homo Sapiens möglichst optimal ernährt?
Ich weiß nicht was es ist, was das auslöst, aber es war bei jeder Challenge vorhanden und immer in anderer Ausprägung. Und ich weiß, dass derartige Effekte von der Schulmedizin bestritten werden und dennoch ändert es nichts daran, dass ich es schon mehrfach erlebt habe und jetzt, während der Challenge wieder erkenne, weil ich es vom Fasten kenne. Hätte ich es nicht bereits beim Fasten erlebt, würde ich es auch nicht glauben. Würde ich es auch bestreiten. Aber weil ich es erlebt habe glaube ich dran und es gibt mir ein gutes Gefühl, daran zu glauben, weil mich das von den Selbstheilungskräften des Körpers überzeugt sein lässt.
Und gleichzeitig macht es mir Angst, denn wenn ICH das schon habe, die nie Fertigprodukte isst, nie McDonalds, Milka oder Pringles, was geht dann im Körper anderer Menschen ab? - Klar, alle anderen sind öfter krank als ich. Alle anderen erwischt es im Schnitt 3 Mal im Jahr. Aber auch in mir gibt es noch Kram der suboptimal ist, weil selbst ich regulär suboptimal lebe und nicht einfach nur von Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchten fast ausschließlich pur.
Ich hege gerade auch die Theorie, dass meine superleichten Tage womöglich auch mit dem Salzverzicht zusammen hängen. Ich bilde mir ein, dass wenn sich die Gebärmutterschleimhaut im Laufe des Zyklus aufbaut und man mehr Salz isst, sich auch mehr Salz in diesem neuen Gewebe einlagert und es gewichtiger macht. Dann ist möglicherweise auch die Abstoßung schwieriger. Das erscheint mir halbwegs plausibel und würde dazu passen, dass ich immer entsetzliche Regelbeschwerden habe, wenn ich in den 3 Wochen vor der Regel Dosennahrung gegessen habe.
Als Teenager war das ein Dauerzustand, vor 5 Jahren musste ich mal in einem Theaterstück Dosenravioli essen und da war meine Regel auch so entsetzlich, dass ich mich vor Schmerzen gekrümmt habe, mich übergab, Durchfall hatte und Schweißausbrüche bekam. Das habe ich danach nie wieder erlebt. Nur nach den Dosenravioli, die ich auch als Teenager dauernd vorgesetzt bekam, weil es für meine Mutter das einfachste Essen vorzubereiten war, wenn sie mich direkt, mit einem Teller Dosenravioli aus der Schule abholte und dann mit mir ins Krankenhaus zu meiner ewig kranken Schwester gefahren ist.
Und a propos Dosenravioli:
Die Uni lehrte auch gestern wieder alles über böses, böses Cholesterin und bösen, bösen Zucker. Es ging um Lipidstoffwechselstörungen und Kohlenhydratstoffwechselstörungen. Und mal wieder wurde uns ein Patient gezeigt mit Herzinfarkt und Diabetes. Ehrlich, was ist soooooo schwer an der Therapie??? Das es nicht in die Köpfe der Menschen geht, dass beides mit einer simplen Ernährungsumstellung zu bewältigen ist? Muss man im Medizinstudium 7 Jahre lang lernen, dass Cholesterin und Zucker böse ist? - Wahrscheinlich bin nur ich so genervt davon, weil mir das alles wie Schuppen von den Augen fällt. So lange aber 8 Mio. Deutsche Diabetes haben und 40% aller Deutschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben, muss man es wohl 7 Jahre lang lehren.
Menü des Tages am 20. April 2015
Brokkoli mit Tomate
Haferflocken mit Banane, Sunwarrior, Zimt, Wasser, Mango
2 kleine Bananen
Salat mit Quinoa, Hirse und Linsen
1 Apfel
1 Sharon
Nun bin ich gespannt, wie lange diese Zustände noch anhalten und was sich noch alles zeigt.
Ich bin momentan sehr eingespannt und es fällt mir schwer Zeit zum Bloggen zu finden, weil ich irgendwie leider zu allen Vorlesungen gehen will. Aber Vorlesungen sind nur die ersten 3 Wochen des Semesters. Danach gibt es nur noch Praktika und da muss ich fast nie um 8 Uhr morgens in der Uni sein. Dann wird alles leichter. Hoffe ich....#
Alles Liebe,
Silke
Sonntag, 19. April 2015
Wie viel Natrium braucht der Mensch?
In Anbetracht dessen, dass ich mich mit meinem momentanen Salzverzicht so super fühle bzw. dass sich mein Essen derzeit so befriedigend anfühlt und auch, weil ich in der Challenge-Facebookgruppe darauf gesprochen wurde, ob zu wenig Salz nicht auch schädlich sei, habe ich mich gestern mal näher damit beschäftigt, wie viel Natrium man überhaupt braucht.
Dabei muss man dann aber auch noch differenzieren: Salz enthält ja Natrium und Chlor. Es ist Natriumchlorid. Gelöst werden die Natriumionen für andere Dinge benötigt als die Chloridionen. Und es ist auch nicht so, dass 1 g Salz je 500 g Chlor und Natrium enthält, denn beide haben ein unterschiedliches Molekulargewicht. Hinzu kommt, dass der Cronometer zwar Natrium (Sodium) berechnet, aber nicht Chlorid – keine Ahnung wieso.
Naja, in der Challengegruppe habe ich letzte Woche noch erzählt, dass ich wohl in Zukunft so ca. 1 Messerspitze Salz an eine Mahlzeit geben werde, wo es vorher so ca. 1 TL war. Ich habe vor dieser Challenge locker die 3fache Dosis Natrium gegessen, die der Cronometer empfiehlt und liege damit , verlichen mit der Gesellschaft, in der Chips, Pommes, Wurstwaren und Käse gegessen werden, ziemlich niedrige.
Wie gesagt, gestern habe ich mich mal daran gemacht raus zu finden, wie viel Natrium der wirklich empfohlenen Tagesdosis entspricht. Der Cronometer ist in den meisten Empfehlungen zwar ziemlich akkurat, aber zumindest bei Methionin und auch bei Kalzium halte ich mich an andere Werte. Methionin stuft der Cronometer zu niedrig ein und Kalzium zu hoch – verglichen mit den offiziellen Empfehlungen. Deshalb jetzt diese Recherche nach Natrium.
Ich bin auch die Seite med.de gestoßen, die sehr seriös aussieht und deren Angaben über Natrium und wofür es gebracht wird so weit stimmen. Über den Tagesbedarf heißt es da folgendes:
„Wie viel Natrium der Mensch wirklich braucht, ist noch nicht ausreichend erforscht. Die Empfehlung für den Tagesbedarf von Jugendlichen und Erwachsenen liegt bei 550 Milligramm. Allerdings wird durch die Ernährung weit mehr Natrium aufgenommen, so dass die Gefahr einer Unterversorgung sehr gering ist. Lediglich dann, wenn durch Durchfall, Schwitzen oder Erbrechen ein großerNatriumverlust eintritt, besteht die Gefahr von Natriummangel, der sich in Symptomen wie Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Muskelschwächen und Muskelkrämpfen äußern kann.
Überdosierungen sind meist folgenlos, allerdings wird Personen mit hohem Blutdruck und Nierenerkrankungen eine eher natriumarme Ernährung empfohlen. Auch bei Säuglingen sollte auf eine regulierte Natriumversorgung geachtet werden, da Überdosierungen die noch unausgereiften Nieren belasten."
Auch das deckt sich mit dem was gelehrt wird, nur, dass über die relevante Menge nicht in den Lehrbüchern stand, wahrscheinlich, weil Natriumunterversorgung fast unmöglich und Überdosierungen weitestgehend ausgeschieden wird.
Aber jetzt kommen wir mal zum Cronometer: Ich habe gestern, und das war ohne das Salz in der Tomatenpassata, 919,6 mg Natrium gegessen. Fast das doppelte der empfohlenen Tagesdosis und das ohne zusätzlich zu salzen. Dabei kam ein Großteil des Salz aus dem Dosenmais in den Mexikanischen Linsen und der Rest aus Gemüse. Das waren für den Cronometer 61%.
Ich hab also einen anderen Tag rausgesucht, wo ich keinen Dosenmais gegessen habe bzw. wo ich wesentlich weniger Dosenmais gegessen habe nämlich nur einen Löffel voll am Salatbuffet in der Mensa, letzten Montag, da kam ich auf 470 mg Natrium und 31%.
Demnach kommt man also wirklich superschnell auf die empfohlene Menge. Quasi eine Messerspitze pro Tag reicht aus, wenn man relativ viel Gemüse isst. Eigentlich glaube ich nicht, dass man zusätzlich salzen MUSS, gelegentliche Nahrung im Glas verzehren reicht aus, aber es ist auch nicht erforderlich soooo wenig Salz zu essen, da der Körper überschüssiges Natrium bis zu sehr hohen Mengen wieder ausscheidet. Außer man hat Bluthochdruck oder eine Nierenerkrankung. Genau wie es oben steht. Das alles ist also nicht wirklich so wild und man braucht sich werde auf die eine noch auf die andere extreme Seite zu schlagen.
Was ich positiv am Salzverzicht finde ist wirklich, dass die Aromen der Nahrungsmittel viel besser zu schmecken sind und das Essen dadurch so viel befriedigender wird. Davon habe ich bisher auch immer nur gehört, aber es nie geglaubt. Bzw. ich dachte nie, dass ich die Umstellung schaffen würde und hatte Angst, dass mir „normales“ Essen dann nicht mehr schmeckt. Das ist nicht so. Man kann dann beides essen bzw. man bringt seinen Geschmacksknospen bei auch ungesalzenes Essen zu mögen. Und das macht man nicht, indem man einfach aufhört in Rezepten Salz zu verwenden, sondern indem man langsam anfängt Nahrungsmittel mono und ungesalzen in seinen Alltag zu integrieren. Zumindest funktionierte es bei mir so. Und jetzt bin ich selig, dass es so ist.
Menü des Tages am 18. April 2015
Brokkoli und Tomate
Haferflocken, Banane, Zimt, Erdbeeren, Wasser, Sunwarrior
Rest vom Mexikanische Linsen, Reis
3 Bananen
Brokkoli, Schwarze Bohnen Mexikana, Potatoe Wedges
1 Papaya
Ich hab 100 g Eiweiß gegessen und 2500 kcal. In Anbetracht dessen, dass ich mit 2200 kcal nicht satt werde und man zum Muskelaufbau auch mehr Kalorien braucht, nehme ich das jetzt einfach mal so an. Mit Reis kann man wirklich unglaublich leicht Kalorien verzehren. Leichter, so scheint mir als mit Kartoffeln oder Hirse oder Quinoa. Oder ich bin auf Reis einfach schärfer und esse mehr davon. Aber wahrscheinlich ist auch das nur eine Phase und bald hänge ich wieder an Süßkartoffeln!;-)
Alles Liebe,
Silke
Donnerstag, 16. April 2015
Fortschritte in der Diabetestherapie
Meistens bin ich ja der Meinung, dass ich in einer Welt voll Ignoranz und Sucht lebe und dass man niemals jemals müde werden darf, die Botschaft zu verbreiten wie positiv sich eine pflanzliche Ernährung auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt. Und manchmal bin ich auch regelrecht schockiert über die Ignoranz innerhalb der gesundheitsfördernden Gesellschaft, über Krankenhausessen, über die Lehrmeinung zu Milchprodukten und über Ansichten von Kommilitonen, die in der Mensa Steak mit Kräuterbutter bestellen und dann ohne Argumente oder Studien zur Grundlage zu nehmen versuchen mir zu erzählen vegane Ernährung sei ungesund wegen des B12-Fehlens – obwohl uns natürlich auch in der Uni gelehrt wurde, dass Fleisch zu Darmkrebs, zu hohen Cholesterinwerten und zu hohen Triglyceriden führt und das Ballaststoffe gesund sind. Fleisch enthält tatsächlich auch nach Lehrmeinung mehr ungesundes als gesundes.
Aber manchmal denke ich auch, dass wir echt schon weit gekommen sind. Zumindest seit ich mich mit Gesundheit beschäftige und auch seit ich blogge. Vor ein paar Jahren musste man noch beweisen, dass fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung Typ-II-Diabetes besser in den Griff kriegt als jede andere Ernährung. Heute macht man Studien darüber, wie und ob die auf pflanzen basierende Ernährung in der Diabetes-Community angekommen ist und praktiziert wird und definiert was eine „auf pflanzen basierende“ Ernährung überhaupt ist.
So erschienen letzten Monat im Journal of Nutrition and Metabolisme. Die Kanadier haben sich Gedanken darüber gemacht seit 2013 deren Richtlinien zur Ernährung bei Typ-II-Diabetes geändert wurden und nun eine pflanzliche Ernährung bei Typ-II-Diabetes empfehlen. - Nochmal zur Erinnerung: Diabetes betrifft weltweit 371 Mio. Menschen und kostet 490 Billionen Dollar, das sind 490 000 000 000 000 $ (!) - Das ist teuer und nervig und man möchte es mit möglichst günstigen Mitteln eindämmen.
Also machen die Kanadier eine Studie mit 98 Patienten und 25 Gesundheitsdienstleistern und lassen Fragebögen ausfüllen über Ernährungsgewohnheiten und Wissensstand etc. Heraus kam, das 9% der Diabetiker einer pflanzlichen Ernährung folgen, 66% erklärten sich bereit eine pflanzlichen Ernährung für 3 Wochen auszuprobieren (was in Barnards Studie ausgereicht hat, dass 75% aller Typ-II-Diabetiker ihre Medikamente komplett weglassen konnte. Der Rest konnte sie reduzieren). 72% der Gesundheitsanbieter gaben an von den Vorzügen einer pflanzlichen Ernährung bei Typ-II-Diabetes zu wissen, sie aber als Therapie kaum praktizieren. Als Hemmschwellen wurden die Ernährung innerhalb der Familie und die schlechten Fähigkeiten pflanzliche Mahlzeiten zu planen genannt.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass wenn die Bereitschaft diese Ernährung auszuprobieren so hoch sei, man mehr tun müsse sie dem Diabetiker zu vermitteln. - Genau was ich sage, die Menschen müssen einfach kochen lernen! - Oder auch nicht, wenn man sich meine derzeitige Ernährung anschaut, die so einfach, unkompliziert und befriedigend ist.
Andererseits ging es gestern in der Pathologie Vorlesung um Glutenintoleranz, wo wir gelernt haben, dass Hartz 4-Empfängern, weil glutenfreie Ernährung so teuer ist, ein Zuschuss von von 70 € im Monat gewährt wird. Als Beispiel diente normales 6-Pack Bier für 3,30 € vs. glutenfreies Bier für 9 €. Also ehrlich, Bier ist doch kein Grundnahrungsmittel! Und: Ist überhaupt klar, dass Bananen, Möhren, Brokkoli, Kartoffeln, Hirse. Linse und Reis kein Gluten enthalten? Das erinnerte mich schwer an meine Mutter, die glutenintolerant ist, aber auf Teufel komm raus Brot essen will! - Es gibt genug glutenfreie, natürliche, gesunde und auch billige Nahrungsmittel, da braucht niemand 70 € vom Staat zu bekommen um sich glutenfreies Bier zu kaufen!
Menü des Tages am 15. April
Brokkoli und Tomate
Haferflocken mit Banane, Heidelbeeren, Sunwarrior, Zimt, Wasser
1 Banane
10 Uhr: 1 Banane
1 Apfel
12:30 Uhr: Mungbohnen, Bärlauch, Couscous, Rosenkohl
1 Banane
16:15 Uhr: 2 Kohlrabi, roh
1 Banane
1 Apfel
18:30 Uhr: Salat aus Romana, Couscous, Bärlauch, Tomate
mit grünen Linsen und vollkorn Basmatireis
Ich bin grad durch und durch zufrieden mit meinem Leben. Alles läuft bestens, ich kriege alles auf die Reihe, ich langweile mich nicht zu Tode beim Lernen sondern genieße den neuen Stoff und das herrliche Wetter. Zudem bin ich abgrundtief dankbar, dass jetzt mein Ipad endlich seiner Bestimmung zugeführt wird und ich auch in der Sonne Dinge lernen kann, die nur im Internet stehen und mich anderenfalls an meinen PC in der Wohnung gefesselt haben. Das wird ein toller Sommer!;-)
Ich hab zudem ein kleines Schlafdefizit, aber heute nur 3 Stunden Vorlesung und da findet sich womöglich Zeit für Mittagsschlaf.
Alles Liebe,
Silke
Dienstag, 14. April 2015
Plötzlicher Herztod
Ich komme offensichtlich in das Alter, in welchem die ehemaligen Mitschüler Herzinfarkten erliegen. Ich dachte bisher, durch Erfindung von Cholesterinsenker und die Verschreibung an möglichst jeden(!), käme sowas nicht mehr vor und sei eine Narretei der Generation vor mir.
Gestern ereilte mich jedoch über Facebook, dass ein Mitschüler mit nur 39 an einem Herzinfarkt gestorben sei – und das ohne dabei übergewichtig zu sein oder so. Zu aller Tragik kommt noch hinzu, dass der Mensch es im Leben ziemlich weit gebracht hat, wahrscheinlich der berühmteste unseres Jahrgangs war, unglaublich talentiert und einer der wenigen Künstler, die ich kenne – und ich kenne ziemlich viele – die von ihrer Kunst leben konnten. Er war Photograph, hatte dauernd Ausstellungen überall, reiste um die Welt und bekam einen Preis nach dem anderen. Mit 39 ist dann alles vorbei. Einfach so und völlig überraschend.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass das ein typischer Fall sei und auch nicht, dass es nicht auch sein kann, dass womöglich ein Herzfehler oder etwas anders in der Art die Grundlage sein könnte. Was ich sagen will ist, dass in 25% der Fälle der plötzliche Herztod das erste Zeichen für eine Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Sie trifft die, vor allem Männer, denen es versagt blieb als erstes Symptom eine erektile Dysfunktion zu erleiden!
Laut Wikipedia ist die Ursache für einen plötzlichen Herztod in 80% der Fälle die Koronare Herzerkrankung. Für Esselstyn ist der plötzliche Herztod das Argument, warum man nicht damit warten sollte seine Ernährung möglichst bald umzustellen. Wenn jemand mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen hört, dass Dr. Dean Ornish eine Ernährungsweise entwickelt hat, mit welcher man Atherosklerose beseitigen kann, dann gibt es für ihn keinen Grund, jetzt schon mit dem guten, fetten, zucherigen Essen aufzuhören. Doch, den gibt es! - NACH dem plötzlichen Herztod ist nämlich keine Umkehr des Verhaltens möglich!
Sogar der Endokrinologe, der Milchprodukten und Osteoporose empfiehlt ist der Auffassung, dass tierisches Fett und Cholesterin zu koronarer Herzerkrankung beiträgt und dass man, wenn man hohe Blutwerte hat, beides in der Nahrung senken solle.
Erstaunlich ist auch, dass, so Wikipedia, die Anzahl der plötzlichen Herztode in Deutschland konstant ist, während die totale kardiovaskuläre Sterblichkeit sinkt. (Es ist mit 40% aller Todefälle immer noch die häufigste Todesursache vor Krebs mit 25%)
Demnach bin ich um so froher über meine aktuellen Werte von 135 /dl Gesamtcholesterin, 101 mg Triglyceride und einen Blutdruck von 100/70 und mein weibliches Geschlecht. Ein einem Herzinfarkt sterbe ich mit 39 Jahren nicht!
Menü des Tages am 13. April 2015
Brokkoli und Tomate
Haferflocken mit Banane, Zimt, Zitronenschale, Sunwarrior, Wasser
2 Bananen
Mensasalat mit Vollkornbasmatireis und gekochten Mungobohnen
2 Äpfel
1 rohe Kohlrabi
Reis, Mungobohnen, Brokkoli, Bärlauch und Kohlrabiblätter
2,5 Bananen
Das waren auch gestern wieder über 90 g Eiweiß und ich bin immer noch durch und durch zufrieden mit dieser Ernährung. Ich hatte Frühschicht in der Bioladen-Bäckerei und hatte erstmals absolut ganz und gar kein Interesse an irgendwas, was es dort zu kaufen gab. Wenn man schön satt ist, ist das alles eh gar nicht reizvoll. Und sich so unglaublich befriedigend Sattessen hat einen Reiz, den ich bisher noch nie realisiert habe. Besonders nicht, wenn ich Kalorien eingeschränkt habe. Das macht schlussendlich mehr Probleme, als es nützt.
Ich habe mit dieser salzfreien Ernährung auch das Gefühl, dass ich meinem Sättigungsmechanismus wieder richtig trauen kann und nur das esse was notwendig ist. Nicht darüber hinaus. Und ich spüre eine unglaubliche Befriedigung beim Verzehr von Reis. Ich hab meinen am Sonntag gekochten Topf jetzt fast leer und muss mir heute unbedingt neuen Reis kaufen. Fast so, wie ich mich mit Bananen verhalte, die ich auch immer im Haus haben muss. Das geht schon fast in eine „suchthafte“ Richtung...Hauptsächlich deshalb weil mir kaum einfällt, wie man ohne Bananen Haferflocken schmackhaft machen kann.
Und dabei wollte ich euch eigentlich heute erzählten, dass ich heute die erste Klausur zum Thema „Illegale Substanzen“ schreibe und gelernt habe, dass viele Substanzen nur 1-3 Tage körperlich süchtig machen. Sogar viele illegale! - Die psychische Abhängigkeit ist scheinbar das viel größere Probleme. Was heißt das aber? Gehirnbiochemie oder Lernmechanismen? - Und ich frage mich, wie das bei Zucker ist...
Alles Liebe,
Silke
Sonntag, 12. April 2015
Schulmedizin, Milchprodukte und Osteoporose - ein ewiger Kampf?
Leute, mir ging es in meinem ganzen Leben körperlich noch nie so gut! Und wahrscheinlich auch mental. - Ich stehe quasi neben mir und beobachte mich und bin völlig fasziniert von der Silke, die ich beobachte. Und ich bin schockiert darüber, das diese Veränderung scheinbar nur mit dem Salz zusammen hängt. Vielleicht auch ein bisschen mit der Uni, die gerade auch sehr viel Anregung bietet, mich aber auch ziemlich unter Stress stehen lässt, von dem ich, aufgrund der zucker-, koffein- und salzfreiheit aber nichts merke. Ich fühle mich voll im Moment, gelassen und bei der Sache. Und bei dieser Challenge bin ich noch nicht mal genervt, was ich bei allen anderen zu Anfang war. Ich habe auch nicht diesen Heißhunger auf Süßes(Obst) zwischendurch, was möglicherweise dadurch bedingt sein kann, dass mehr Salz auch zu mehr Zuckerkonsum führt. Und was den Stress angeht, so frage ich mich, ob ein durch Salz erhöhter Blutdruck möglicherweise automatisch, durch Erhöhung des Drucks auf das Herz-Kreislauf-System auch die Stresshormonproduktion ankurbelt. Das zu ergründe wäre zwar spannend, aber spielt nicht wirklich eine Rolle. Ich genieße gerade ungemein, was ich da fühle und möchte momentan NIE WIEDER zu was anderem zurück. Auch wenn ich weiß, dass die Versuchung irgendwann wieder irgendwo locken wird.
Das spannendste an der Uni diese Woche war die Vorlesung Innere Medizin. Es war spannend und ärgerlich zugleich. Der Dozent war ein Endokrinologe, der zu jeder Vorlesung einen seiner Patienten mitgebracht hat. Vier Krankheiten wurden im Laufe der Woche besprochen: Diabetes, Hypercortisolismus, Osteoporoses und Hypertriglyceridämie. Alles Sachen von denen ich ein bisschen was verstehe, weil alle Krankheiten was mit Ernährung zu tun haben. Also quasi, natürlich ist es medizinisch betrachtet immer komplizierter, denn der Hypercolesterolismus bei der vorgestellten Patientin war durch einen Hirntumor bedingt und die Hypertriglyceridämie war wohl zum Teil auch genetisch.
Jetzt bin ich irgendwie unsicher, in wie weit ich euch jetzt schon mit diesen medizinischen Worten verwirrt habe bzw. in wie weit ihr euch jetzt schon nicht mehr konzentrieren könnt...Ich mach einfach mal weiter....
Typ-II-Diabetes kommt normalerweise von zu viel Zucker und zu viel Fett, Hypercortisolismus kommt, ohne Hirntumor, von zu viel Stress und kann auch zu Steroiddiabetes führen. Hypercortisolismus, also zu viel Cortisol im Blut, hatte ich hier angerissen in Bezug auf Heißhunger auf Kohlenhydrat. Zu viel Cortisol im Blut führt aber auch wiederum zu Osteoporose und zu einer Unterdrückung des Immunsystems. Das hingegen, führe nicht weiter zu Krebs, erklärte mir der Endokrinologe, auch wenn die Biochemie gelehrt hat, dass das Immunsystem auch für die Inschachhaltung entarteter Zellen zuständig sei. Zur Bekämpfung von Osteoporose, so der Endokrinologe auch explizit, müsse man neben Sport und Vitamin D, dann auch vor allem Milchprodukte essen: Käse, Milch, Quark etc. Milchprodukte könnten, wenn überhaupt, nur problematisch sein, wenn man eine Störung des Fettstoffwechsels habe, also zu hohen Cholesterin und Triglyceridspiegel und dann gäbe es ja immer noch fettarme Milchprodukte. Hat der das mal praktisch ausgetestetet???
Die ebenfalls fast vegane Kommilitonen neben mir raute mir ins Ohr: „Und was ist mit Phosphat???“ - Die Biochemiker haben uns nicht gelehrt, dass man Milchprodukte zur Bekämpfung von Osteoporose benötigt. Die haben uns gelehrt, dass man Kalzium braucht, für den Knochenaufbau, und außerdem Östrogen und Vitamin D und dass es freies Kalzium sein müsse, und dass Phosphat Komplexe mit Kalzium bindet und dieses dann nicht aufgenommen werden könne. Und das Milchprodukte, Wurst und Softdrinks besonders viel Phosphat enthielten. Sie haben es uns überlassen unsere Rückschlüsse daraus zu ziehen und nicht eminenzbasiert Milchprodukte gepredigt!
Ich war kurz davon am nächsten Tag zu dem Endokrinologen hin zu gehen und mich zu beschweren, dass er uns diese Milchprodukteinfo so unreflektiert präsentiert, vor allem in Anbetracht dessen, dass es mal gerade ein halbes Jahr her ist, seit die Universität in Upsalla, Schweden, eine riesige Studie im British Medical Journal veröffentlich hat, die so intensiv durch die Presse ging, das sogar mein Vater in seinem 6000-Einwohner-Dorf davon gelesen hat. Satte 100 000 Personen wurde da in Bezug auf Milchproduktverzehr und Hüftfrakturen und sterblichkeit überprüft und es zeigte sich, dass das Frakturenrisiko mit dem Milchverzehr stieg und ebenfalls die Mortalität:
"High milk intake was associated with higher mortality in one cohort of women and in another cohort of men, and with higher fracture incidence in women. Given the observational study designs with the inherent possibility of residual confounding and reverse causation phenomena, a cautious interpretation of the results is recommended."
Am nächsten Tag hat der Prof sich dann aber unabsichtlich relativiert, denn da ging es um Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie, also einen zu hohen Cholesterin- und Triglyceridspiegel, den man bekommt, da stimmte er zu, wenn man zu viel tierisches Fett ist.
Und für mich als Student stellt sich jetzt die Frage: Muss ich bei jeder Stoffwechselkrankheit, mit der ein Patient zu mir kommt, wirklich immer eine andere Ernährung empfehlen? Soll ich einer Frau mit Osteoporose wirklich empfehlen Milchprodukte zu verzehren, damit ihr Osteoporose weg geht, dann aber ihr Risiko steigt an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben? Muss ich einem Typ-II-Diabetiker sagen er solle Zucker weglassen, kann aber mageres Fleisch essen? - Oder gibt es eine Ernährung die alle 3 Krankheiten heilen bzw, lindern kann!
Na klar gibt es die. Der geneigte Leser weiß das!:-)
Diabetes kriegt man mit fettarmer, vollwertiger, pflanzlicher Ernährung in den Griff. Diese Ernährung liefert, wenn sie ausgewogen ist, auch ausreichend Kalzium und sogar ohne das, die Absorbtion hemmende Phosphat. Wobei ich mich beim Kalziumverzehr lieber auf die WHO, die Weeltgesundheitsorganisation beziehe, die als Tagesdosis 450 mg empfiehlt und nicht 1000 mg wie die DGE. Cholesterin und Triglyceride senkt diese Ernährung auch auf unter 150 mg/dl und somit brauche ich zwar für alle Erkrankungen unterschiedliche Medikamente, aber nicht etwa unterschiedliche Ernährungsweisen. Nur Kalzium hilft bei Osteoporose natürlich auch nicht, sondern man sollte schon Sport machen und auch in die Sonne gehen um Vitamin D zu bilden.
Wenn man Dr. Neal Barnard und seine Bücher jedoch beobachtet, dann wird das Prinzip sehr schnell klar: Ein Buch über Schmerzen, eines über Diabetes, eines über Krebs, eines über Demenz und in jedem wird die gleiche Ernährung empfehlen. In Esselstyn Buch über Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird ebenfalls diese Ernährung empfohlen.
Als Therapie für zu hohe Triglyceride hat der Prof. Omega 3-Fettsäuren, mindestens 4 g am Tag empfohlen. Warum das wirkt, weiß man nicht, aber natürlich kann man auch einfach Triglyceride in der Nahrung weglassen. Ach ja, und das beliebteste Diabetesmedikament Metformin, führt, nach neusten Erkenntnissen zu einem B12-Mangel. Das waren die zwei Sachen, die mir neu waren und die auch spannend waren. Also essenstechnisch. Ich war da noch kurz davor auch diese Therapie in Frage zu stellen, weil zu viel Omega 3 ja ebenso wie zu viel Kalzium von der Medizinischen Fakultät in Harvard mit Prostatakrebs, dem häufigsten Krebs bei Männern, in Zusammenhang gebracht wird, aber ich glaube nicht, dass ich 60jährige Fachärzte, von irgendwas anderem als ihrer eigenen Meinung überzeugen kann.
Mich hingegen kann man von was anderem überzeugen, daher schaue ich mir auch gerne alle Studien an, die beweisen, dass Milchprodukte Osteoporose besser heilen oder vorbeugen als Brokkoli!:-)))
Menü des Tages am 11. April 2015
Zucchini, Wirsing und Tomate
Haferflocken mit Banane, Apfel, Sunwarrior, Zimt und Traubenkernmehl
2 Bananen
Couscous, Brokkoli, schwarze Bohnen und Bärlauch
1 Banane
Couscous, schwarze Bohnen, Suppengemüse aus TK
2 Äpfel
Mein Essen ist so simpel geworden und dabei so geil, mit einer so unvorstellbaren Befriedigung, dass ich mich schwer tue zu beschreiben, was ich erlebe. Die Befriedigung ist, glaube ich, so groß, weil absolut nichts mehr drin ist, was auf das Belohnungssystem wirkt. Außerde natürlich die Sättigung per se.
Ich habe vorgestern zu wenig Eiweiß gegessen und es gestern instinktiv ausgeglichen. Es waren satte 108 g bei 2280 kcal. Ich habe es geschafft, die ganze Woche über Sport zu machen, war viel arbeiten und ich war in fast allen Veranstaltungen in der Uni. Ich hatte noch nie so wenig Probleme mit dem Auswärtsessen, hab die ultimative Methode gefunden, Mensa, Cafeteria und "auf der Arbeit" zu bewältigen. Es läuft immer nach dem selben Mechanismus:
Das ist das PCRM Power Plate.
Eine vereinfachte Darstellung der optimalen Ernährung, erstellt durch Dr. Barnards Organisation Physicians Commitee for Responsible Medicine. Genau so sind gerade meine Mahlzeiten. Getreide, Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse. Alles jeweils ein viertel.
Ich hab nicht wirklich kochen müssen, sondern Sachen auf den Herd gestellt und dann eine bestimmte Zeit gewartet. Brokkoli mache ich mir auf der Arbeit leider in der Mikrowelle.
Es läuft alles reibungslos. Die letzten 3 Videos findet ihr übrigens hier Tag 3, Tag 4, Tag 5. Ich hab keine Lust sie in diesem Eintrag unter zu bringen.
Alles Liebe,
Silke
Donnerstag, 9. April 2015
Testosteron, Fleisch, Zucker und erektile Dysfunktion
Ich hab ja immer so ein bisschen gedacht, dass der gute Dr. Neal Barnard ein wenig übertreibt, wenn er explizit darauf hin weist, dass das erste Zeichen für Atherosklerose bei Männern die erektile Dysfunktion ist. Er sagt das immer so mit ein wenig Schmunzeln und es wirkt so als wolle er dem Geschlecht, was ja ach so gerne grillt und ach so auf Fleischverzehr erpicht ist als Symbol von Männlichkeit klar machen, dass die wahre Männlichkeit flöten geht, wenn man atherosklerosierendes Fleisch mit Cholesterin ist. Vorausgesetzt man stimmt der Cholesterin-führt-zu-Atherossklerose-Lehrmeinung zu, widerspricht Barnard aber auch das Innere Lehrbuch, welches ich vorgestern in der Wartezeit auf die White Coat Ceremony gelesen habe, nicht.
Fotografiert habe ich diesen Eintrag aber quasi nur, weil es immer wieder in der alternativen Gesundheitsszene die Runde macht, dass Testosteronmangel die Ursache für erektile Dysfunktion sei, was hier quasi bestritten wird. Es liegt an der Psyche oder an der Ernährung. Die Logik wird dann so dargestellt, dass in pflanzlicher Ernährung kein Cholesterin enthalten ist und Testosteron als Steroidhomon aus dem Cholesterin synthetisiert wird. Demzufolge wird gemutmaßt: Weniger Cholesterin = weniger Testosteron = erektile Dysfunktion. Ne, nur weniger Libido. Es ist umgekehrt der Fall da nicht alles Cholesterin was man(n) isst in Testosteron umgewandelt wird sondern eben im Blut oxidiert und dann zu Atherosklerose führt.
Was hier aber auch steht ist, dass ebenfalls die Polyneuropathie dabei eine Rolle spielt, also ein Absterben von Nerven, was meistens bei Diabetes der Fall ist, weil der viele Zucker die Nervenfasern glykosyliert und dann funktionsunfähig macht. Und der Zucker ist natürlich nur deshalb so reichlich vorhanden, weil er nicht in die Zellen kann, da diese bei Diabetes Typ 2 insulinresisstent sind. Und diese Insulinresistenz kommt weitgehend wieder von zu vielem Fett in den Muskel- und Fettzellen.
Ich hatte vorgestern in der Mensa eine kurze Diskussion mit einer Kommilitonin, die mir erklären wollte, dass Menschen Fleisch brauchen, weil wir anthropologisch Allesfresser sind. Wir sind zwar Allesfresser, aber wir BRAUCHEN kein Fleisch. Wir können alles auch aus Pflanzen aufnehmen und quasi sogar B12, wenn wir alles Obst und Gemüse unter natürlichen Bedingungen selbst anbauen. Der Grund warum wir heute mit Fleisch solche Probleme haben und vor 50 000 Jahren nicht ist, dass unser Mastvieh heute 40% Fett am Körper hat und nicht mehr 10% wie Wildtiere. Es ist nicht das Fleisch er se, es ist vor allem das viele Fett. Das in Kombination mit Zucker und die Katastrophe ist perfekt.
Und so gaaaaanz laaangsam kommt jetzt auch die Uniklinik da hinter: Vom 20.-24. April macht die von mir so häufig so beschimpfte Cafeteria vegane Tage. Ich glaub das ist das erste Mal. Im Klinikgebäude stehen überall diese Aufsteller: „Do good, be cool, eat vegan“ - Kein Wort über die Gesundheitsvorzüge veganer Ernährung, nur ein SPRUCH!;-)
Ich überlege, die Cafeteria von morgens bis abends aufzusuchen um der Uniklinik das Gefühl zu geben, dass dieses Angebot sehr erwünscht ist!
Tja und was noch passiert ist: Ich hab nen Kittel verliehen bekommen!
Menü des Tages am 8. April 2015
5:30 Uhr: Brokkoli und Paprika
Haferflocken, Banane, Erdbeeren, Carob, Orange, Sunwarrior, Zimt, Wasser
11:30 Uhr: Mensasalat mit Quinoa, Hirse und Kichererbsen
2 Bananen
16:30 Uhr: 2 Riesenmandarinen
Rest Kichererbsen
18 Uhr: Rest Hirse und Quinoa, Brokkoli und Kichererbsen-Sunwarrior Sauce
Ich hab 94 g Eiweiß gegessen und habe tatsächlich den Eindruck, dass es was bringt. Ich fühle mich stärker, das Krafttraining wird leichter und das Joggen wird schneller. Ich habe Sprinteinheiten eingebaut seit ich gelesen habe, dass Joggen nicht gerade sonderlich effektiv sein soll um Fett abzubauen. Das Sprinten scheint mir auch gut zu tun.
Und sonst habe ich natürlich noch das Challenge-Tag-2-Video für euch:
Alles Liebe,
Silke
Mittwoch, 8. April 2015
Challenge Tag 1
Sorry, Leute, dass ich so lange nicht da war. Es war Stress und Ostern, wo ich bei meiner Schwester zu Besuch war, die in der Nähe von Hannover wohnt, und auch heute muss ich euch ohne vollständigen Beitrag abfertigen. Morgen gibt’s wieder einen ganzen Blogeintrag.
Heute nur schnell das Challenge-Tag-1-Video:
Alles Liebe,
Silke
Mittwoch, 1. April 2015
Cholesterin, zum tausendsten Mal...;-)
Ich hab schon tausendfach über Cholesterin geschrieben, über Spekulationen von Cholesterin geschrieben und über die Lehrmeinung zu Cholesterin geschrieben. Und zu Recht, denn Cholesterinsenker sind die häufigst verschriebenen Medikamente der Welt. Die meisten Menschen haben einen zu hohen Cholesterinspiegel und selbst wenn sie innerhalb der Referenzwerte von unter 200 mg/dl liegen sind sie damit nicht außerhalb der Gefahrenzone für einen Herzinfarkt. Daher wird Cholesterin kontrovers diskutiert.
Ich habe in den letzten Tagen im Lehrbuch für klinische Chemie darüber gelesen und hatte meine eigenen Blutwerte anstehen, daher soll es auch heute wieder um Cholesterin gehen.
Alle Bücher und auch die Vorlesungen lehren, dass man den Cholesterinwert mit der Nahrung nicht gravierend beeinflussen könnte. Maximal 20%. DAS STIMMT NICHT! - Mein Gesamtcholesterin lag vor 4 Jahren bei 267 mg/dl als ich vegan aber mit Unmengen Fett und keinen Kohlenhydraten gegessen habe, Anfang 2013, direkt nach Weihnachten mit schon fettarmer, veganer Kost bei 163 mg/dl und letzte Woche bei 135 mg/dl, wo ich seit Wochen quasi nur noch 10% Fett esse. Ich würde nicht so weit gehen, dass mein IQ höher ist als mein Cholesterinspiegel, wie AJ so gerne witzelt, aber so lange mein Cholesterinspiegel nicht bei 100 ist traue ich mich auch nicht meinen IQ zu messen!;-)
Mein Hämoglobinwert war bei 12,8 (Richtwert 12-16), Triglyceride bei 101 mg/dl, auch hier ist der Richtwert 200 mg/dl. Alles in allem ein völlig normales Ergebnis. Meine Ärztin hat noch nie was zu beanstanden gehabt, hat daher auch noch nie danach gefragt was ich so esse.
Ich bekomme immer wieder Mails von Leuten, die mich fragen wo man einen veganfreundlichen Arzt findet oder wie ich das mit meiner Hausärztin angehe. Gar nicht. Ich erfülle die Blutwerte. Die Vorsorgeuntersuchung die die Krankenkasse zahlt umfasst nur das kleine Blutbild. Sollten da Unstimmigkeiten auftauchen, kann man weiter forschen. Ich lasse werder B12 noch Vitamin D testen, so lange ich keine Beschwerden habe und so lange meine Erythrozyten nicht vergrößert sind. Ich nehme mein B12, gehe in die Sonne und das war's. Aufgrund dieses Blutbilds hat mich daher noch nie ein Arzt angesprochen ob ich vegan leben würde. Tatsächlich, als ich veganes LowCarb gemacht habe, 3 Monate vor 4 Jahren und den Cholesterinspiegel von 267 hatte, fragte der Arzt ob ich viel Fleisch essen würde – Ne, nicht Fleisch, aber Fett!!! Und je niedriger der Fettverzehr, desto niedriger wird auch der Cholesterinspiegel.
Aber mal zu dem was die Schulmedizin lehrt:
Das schlimme an Cholesterin in nicht das Cholesterin selbst, sondern dass es ggf. oxidiert, acetyliert oder malondealdehydkonjugiert und dann von Scavenger-Rezeptoren erkannt wird. Dieser Rezeptor ist wie ich, wenn ich mit Schokolade anfange.;-) Er hat keinen Feedbackmechanismus, der ihm sagt, "jetzt ist aber gut", was der Cholesterinrezeptor hat. Er nimmt immer mehr von dem veränderten Cholesterin in die Zelle auf, auch wenn es viel zu viel wird. Makrophagen versuchen das Cholesterin zu beseitigen, dabei werden sie aber zu Schaumzellen welche nekrotisieren und dann ihren Fettinhalt als Ablagerungen in das Endothel, also die Wände der Blutgefäße ablagern. Das sind dann die Plaques, die Arterienverkalkung, auf deren Grundlage dann eine Herz-Kreislauferkrankung, ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt entsteht.
Allgemein kann man sagen je mehr Cholesterin, desto mehr wird davon oxidiert und je weniger HDL, desto weniger oxidiertes Cholesterin wird zurück zur Leber gebracht und sammelt sich in den Makrophagen an. Deshalb gibt es manche Leute, die einen hohen Cholesterinspiegel haben aber keinerlei Plaques, weil sie sich immer noch mit reichlich Antioxidantien ernähren.
Der andere Faktor ist das HDL, das gute Cholesterin, welches den Überschüss an LDL zurück zur Leber transportiert, so dass er sich nicht ablagern kann. Dazu sagt das Lehrbuch folgendes:
Und da frage ich mich: Warum, zum Geier, wir dann grundsätzlich unter 200mg/dl nicht auch das HDL standardmäßig bestimmt? Als meine Cholesterinspiegel bei 267 mg/dl lag, hat man es gemessen und mein HDL auch unglaublich hoch, daher kein Grund zur Besorgnis. Aber bei 163 hätte man dann doch LDL auch bestimmen müssen, oder? Finde ich, sollte man bei allem Patienten mit einem Cholesterinspiegel über 150 mg/dl machen, so lange das die häufigste Todesursache ist und 40% alle Menschen da hin rafft!
Menü des Tages am 1. April 2015
375 g Brokkoli, Tomaten
6-Korn-Flocken, Banane, Sojamilch, Birne, Lucuma, Sunwarrior, Lebkuchengewürz, Orangenschale, Leinsamen, Mandeln, Paranuss
2 Bananen
10:30 Uhr: Trauben
1 Banane
13 Uhr: Linsen, Quinoa, Hirse, Brokkoli, Lauch
1 Banane
3 Paranüsse
18:30 Uhr: Salat mit Maisdressing
Zucchini, Quinoa, Hirse
Trauben
2 Bananen
Mir wurde auch mein Blutdruck gemessen als ich beim Arzt war und der war 100/70. Niedriger als sonst. Sonst ist er bei 110/70. Richtwert ist 120/80. Also, wenn ich an irgendwas nicht sterbe, dann sind das Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ich schiebe das auf das weniger Salz und weiß nicht ob es mir gefällt oder nicht oder ob sich das einpendeln würde, wenn ich weiterhin so wenig Salz esse.
Außerdem hatte ich ziemlichen Hunger, habe 2700 kcal gegessen und als ich heute früh auf die Waage stieg im Vergleich zu vor einer Woche 500 g Gewicht verloren. Ziemlich wahrscheinlich Wasser, aber das ist interessant. Ich versuche darauf zu vertrauen, dass mein Sättigunsmechanismus stimmt und auch darauf, dass ich die Nährstoffe ja brauche, wenn ich Muskeln aufbauen will, die dann Kalorien verbrennen. Also, diese irre Logik von, du musst mehr Essen, wenn du langfristig abnehmen willst. Und inspiriert durch dieses Video:
Bin ich skinny fat? Ich sehe nämlich eher wie links aus als wie rechts...Hatte ich nie wirklich die Möglichkeit Muskeln aufzubauen, weil ich zu wenig oder zu fett gegessen haben oder so? Oder auch nie viel Eiweiß?
Gestern waren das 104 g Eiweiß. Da kann ich das Sunwarrior auch echt weglassen. Linsen sind alles was man braucht!
Alles Liebe,
Silke