Meine
Fresse, ich bin so viel zufriedener, wenn ich keinen Urlaub habe,
sondern im Bioladen arbeiten gehen darf, was ich gestern zum ersten
Mal wieder durfte. Mir fehlen die sozialen Kontakte und das Gefühl
von Sinnhaftigkeit ist einfach viel größer dort, als wenn ich
zuhause sitze und lerne. Das ist echt krass. Ich fürchte ich werde
den Job niemals jemals aufgeben dürfen. Ich brauch den für meine
emotionale Gesundheit.
Und
im Bioladen war ich so dankbar dafür, dass ich in der Lage war jetzt
endlich nicht dauernd von allen Verkostungen angelacht zu werden,
sondern sie einfach Verkostungen sein lassen konnte. Ich frage mich wie
viel von meine Freude an der Arbeit im Bioladen nur daher kommt, dass
mein Belohnungssystem die Nahrungsmittel dort mit guten
Voraussetzungen für das Überleben in Verbindung bringt und deshalb
Belohnungsbotenstoffen ausschüttet. Teilweise vielleicht sogar
berechtigt...
Während
ich die beiden anderen Interviews von AJ mit Kay Sheppard und Dr. Joan
Ifland angehört habe, musste ich feststellen, wie wenig Hintergrundwissen über die
Mechanismen im Hirn AJ tatsächlich hat und wie groß der Unterschied
zwischen ihr und den beiden Doktorinnen Kathleen DesMaisons und Joan
Ifland ist. Es fehlt einfach eine Menge für das Verständnis der
Sucht, wenn man nicht weiß wie das Gehirn aufgebaut ist, was das Striatum
und der Nucleaus accumbens ist und wie Synapen aufgebaut sind. AJ
erzählt viele Sachen einfach recht simpel nach, wahrscheinlich weil
ihr das auch so erklärt wurde und weil es in Büchern, die für
Laien geschrieben sind auch recht einfach beschrieben ist. Muss es
auch. Tatsächlich habe ich mir aber in den letzten drei Monaten mehr
Wissen über das Thema Esssucht drauf gepackt, als sie wahrscheinlich
jemals haben wird, weil sie die Mechanismen dahinter nicht verstehen
kann, weil sie nichts über das Hirn und Synapsen weiß. Was sehr
faszinierend ist. Auch faszinierend, dass ich mir binnen weniger
Monate Wissen anlesen kann, wofür Menschen Jahre gebraucht haben um
es zu erforschen!!! - Dennoch war AJ es, die mit all dem Trial und Error ihrer Kunden hinter diesen Ernährungsplan gestiegen ist, den nicht mal Barnard, McDougall oder Esselstyn erfinden konnten, weil die alle nicht wissen, was es bedeutet nicht nein sagen zu können.
Kay
Sheppard hat zwei Bücher über Esssucht geschrieben. Food Addiction: The Body Knows und From the First Bite: A Complete Guide to Recovery from Food Addiction.Wobei, eigentlich drücke ich mich falsch aus. Sie will es nicht als
Esssucht sondern als Sucht nach verarbeiteter Nahrung definiert
haben, weil halt niemand süchtig nach Brokkoli wird, sondern nach
Fett, Zucker und Mehl.
Sie
beschäftigt sich seit 38 Jahren mit Esssucht und behandelt seit 48
Jahren Süchtige. Sie hat ein Zertifikat als Essstörungsberaterin
und ist ein großer Fan von Abstinenz und zwar Cold Turkey, also von
einen Tag auf den anderen und niemals zurück schauen. AJ fragt sie,
warum so viele Menschen ein Problem mit dem Konzept der Abstinenz
haben und vergleicht es mit einem Lungenkrebspatienten der seinen
Arzt fragt, welche Zigaretten er mit dieser Diagnose am besten
rauchen solle. Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Vergleich
vielleicht hinkt...Denn ein Lungenkrebspatient kann jetzt durchaus auf Nikotinkougummis umsteigen, die seine Sucht weiter füttern aber seinen Lungenkrebs nicht! Das ist wie Methadon.
Die
Theorie, hinter der Angst vor Abstinenz ist, dass die Menschen Angst
vor den Entzugserscheinungen haben, weil sie es nicht mal schaffen 24
h ohne ihre Droge auszukommen. AJ selbst sagt, als sie sich Zucker
abgewöhnt hat, habe sie 3 Wochen (!!!) nur geweint. Kay Shappard sagt, die
meisten Menschen hätten Symptome wie bei einer Erkältung. Ich
selber war erstaunt wie viele Leute bei der Challenge Kopfschmerzen
hatten, auch die, die vorher keinen Kaffee getrunken haben, einfach
nur, wegen des Zuckerentzugs. Ich bin mir da immer noch nicht sicher,
was die beste Herangehenesweise ist, vielleicht ist das auch von
Mensch zu Mensch unterschiedlich. Kay Sheppard ist auch strikt
dagegen, mit Fasten in einen Essplan gegen Esssucht einzusteigen,
weil Fasten quasi das selbe sei, wie Magersucht und nur zu einem
Essanfall führen würde. Weiß ich auch nicht, ob ich dem zustimmen
würde.
Besonders
fasziniert bin ich immer wieder, wenn Esssüchtige definiert werden,
Kay Sheppard stellt hier AJ Fragen, wie man sich selbst
diagnostizieren kann. Manche Sachen, die ich auch mit Ja beantworten
würde, aber andere die mir völlig fern liegen, wie „das heimlich
Essen“.
Viele Übergewichtige sieht man einfach NIE essen, weil sie nicht in Gesellschaft essen. Ich esse bevorzugt Suchtnahrung in Gesellschaft, weil ich sie zuhause nicht esse und ich zügele mich dann auch nicht. Das vermittelt der Gesellschaft wahrscheinlich den Eindruck, dass ich Unmengen ungesundes Essen esse aber nicht dick dabei werde und auch nicht süchtig. Dem ist aber nicht so und vielleicht sollte ich das auch nicht vermitteln. Aber fette Esssüchtige essen heimlich, essen im Auto, essen, wenn sie alleine sind und niemand sieht wie viel sie tatsächlich essen. Und sie verstecken auch ihr Essen! Damit es niemand klaut und damit es niemand sieht. Esssüchtige mögen alles was heimlich ist und wenn sie bloggen und dann mal was falsches essen, setzen sie einfach das Bloggen aus!;-) - Das habe ich tausendfach bei anderen beobachtet. Rohkostblogger, Abnehmblogger. Sie bloggen dann einfach nicht und so sieht es nach außen hin so aus, als wären sie ihrem Essplan treu. Immer wenn ich jetzt feststelle, dass ein Food Blogger länger nichts bloggt, weiß ich, dass kurz danach das Geständnis kommen wird, dass er sich gehen lassen hat!;-)))
Viele Übergewichtige sieht man einfach NIE essen, weil sie nicht in Gesellschaft essen. Ich esse bevorzugt Suchtnahrung in Gesellschaft, weil ich sie zuhause nicht esse und ich zügele mich dann auch nicht. Das vermittelt der Gesellschaft wahrscheinlich den Eindruck, dass ich Unmengen ungesundes Essen esse aber nicht dick dabei werde und auch nicht süchtig. Dem ist aber nicht so und vielleicht sollte ich das auch nicht vermitteln. Aber fette Esssüchtige essen heimlich, essen im Auto, essen, wenn sie alleine sind und niemand sieht wie viel sie tatsächlich essen. Und sie verstecken auch ihr Essen! Damit es niemand klaut und damit es niemand sieht. Esssüchtige mögen alles was heimlich ist und wenn sie bloggen und dann mal was falsches essen, setzen sie einfach das Bloggen aus!;-) - Das habe ich tausendfach bei anderen beobachtet. Rohkostblogger, Abnehmblogger. Sie bloggen dann einfach nicht und so sieht es nach außen hin so aus, als wären sie ihrem Essplan treu. Immer wenn ich jetzt feststelle, dass ein Food Blogger länger nichts bloggt, weiß ich, dass kurz danach das Geständnis kommen wird, dass er sich gehen lassen hat!;-)))
Als
letztes fragt AJ sie, warum auch die Menge an Essen abgewogen werden
müsse und warum Kay Sheppard Bananen verbietet. Die Antwort ist, dass
Kay nicht weiß, ob sie wenn sie viele Möhren bzw. viel Nahrung essen würde, mehr als
4 Tassen davon oder so, getriggert werden würde und sie es nicht
ausprobieren möchte. Ok, also, ich würde wissen wollen ob mich das
triggert!!!
Bananen sind so ähnlich gelagert: Es kann sein, dass Bananen jemanden triggern. Mich nicht. AJ auch nicht. Daher sind Bananen auch in der Challenge erlaubt und, ich finde sogar essentiell, weil man mit Bananen am besten Süßigkeiten ersetzen kann. Und von Bananen kann man sich dann zu weniger süßen Früchten runter arbeiten...
Bananen sind so ähnlich gelagert: Es kann sein, dass Bananen jemanden triggern. Mich nicht. AJ auch nicht. Daher sind Bananen auch in der Challenge erlaubt und, ich finde sogar essentiell, weil man mit Bananen am besten Süßigkeiten ersetzen kann. Und von Bananen kann man sich dann zu weniger süßen Früchten runter arbeiten...
Was
ich persönlich sehr vermisse, ist, dass AJ Kay nicht fragt, warum
sie glaubt, dass man sich vegetarisch nicht von Esssucht heilen kann.
Im ersten Buch sagt sie noch das ginge, im zweiten nicht. Sie
behauptet da, vegetarische Nahrung enthalten zu viele Kohlenhydrate
dafür. Ich weiß aber das es geht, AJ weiß es auch und viele
Challengeteilnehmer durften das auch erfahren. Und wir sind nicht mal
vegetarisch sondern vegan. Laktose, der Milchzucker, ist auch ein
Zucker! Abgesehen davon enthalten viele tierische Produkte einfach
auch sehr viel Fett und auch das stellt ein Problem bei Esssucht da.
Und
was mich nun auch interessiert hätte, auch bezüglich tierischer
Produkte, ist alles über Kasomorphine! - Aber ich nehme an, dass sie
sich, um des lieben Friedens Willen, darauf geeinigt habe, das Thema
nicht anzusprechen. Vielleicht haben nicht-vegane Esssuchttherapeuten
auch nicht wirklich die Lust sich damit zu beschäftigen. Macht nämlich keiner von denen. KEIN EINZIGER! Barnard erwähnt es in Breaking the Food Seduction: The Hidden Reasons Behind Food Cravings---And 7 Steps to End Them Naturally aber der ist kein Suchtberater. Vielleicht
sind Zucker und Weißmehl aber auch die Substanzen in unserer
Nahrung, die am stärksten süchtig machen...
Menü
des Tages am 4. Februar 2015
11:
50 Uhr: 375 g Brokkoli
½
Banane
15:40
Uhr: 1 Banane
17:30
Uhr: 2 Tomaten
130
g Kichererbsen
100
g Salat pur
Der
Tag war komisch, vielleicht weil ich so viel früher gefrühstückt
habe, dass sich alles andere verschob. Ich hab nachmittags zuhause
gelernt und tierischen Hunger bekommen. Konkret auf Bananen. Ich
konnte mir nicht vorstellen statt Bananen Brokkoli zu essen und
dachte daher es müsse kein echter Hunger sein. Die einzige anderer
Erklärung war Durst, also habe ich einen halben Liter Wasser
getrunken und dann war es für 20 Minuten gut. Dann kam der Hunger
wieder und ich hab ne Banane gegessen. Eine hat gereicht. Vorerst
jedenfalls. 2 Stunden später war wieder Hunger da, was vielleicht
auch kein Wunder war, sondern alles echt. Hätte ich in der Uni gelernt, hätte ich es allerdings ausgesessen...
Ich
hab überlegt ob man Kartoffeln vielleicht mit dem Spiralschneider in
Nudelform schneiden und sie dann zu Challengespaghetti machen kann.
Das funktionierte nur halb, aber gefiel mir irgendwie. Das Problem
ist, dass man Kartoffeln in der passenden Größe braucht und dass
sie recht schwer zu spiralisieren sind. Das andere ist, dass sie trotz
der Form und trotz der Sauce, eben nicht wie Nudeln, sondern wie
Kartoffeln schmecken. Ich probiere das heute nochmal mit Möhren aus.
Vielleicht auch nochmal mit Patinaken. Wer weiß!
Alles
Liebe,
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