Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 28. August 2014
Minimum und Maximum beim Fettverzehr...
Mich ereilte gestern ein Kommentar bezüglich meiner Warnung maximal 1 EL Rapsöl am Tag zu essen. Das erschien der/dem Kommentatorin/Kommentator doch arg wenig. Ob ich dazu Quellen hätte und was denn damit sei, dass die ungesättigten Fettsäuren doch so leicht zerstört werden und man wisse ja auch nie, wie lange das Öl schon in der Flasche gewesen sei...Ich nehme an, dass damit gemeint war, dass man mehr von diesen Ölen essen sollte, weil ein Teil der Fettsäuren bereits zerstört sind.
Ich habe zwar in den Kommentaren darauf geantwortet, aber ich denke, dass auch für alle anderen Leser interessant seien könnte, wie wenig Fett wir tatsächlich mit der Nahrung aufnehmen müssen. Die viel interessantere Frage ist eigentlich: Wie viel Fett können wir essen ohne, dass es uns schadet? - Darauf findet man weitaus schwerer eine Antwort als darauf was das Minimum ist.
Hier also mal eine Quelle, bzw. mehrere Quellen, die Wikipedia angibt, wie viel Omega 3 Fettsäuren man essen sollte:
„Nach einem Artikel von 2007 empfehlen manche US-amerikanische Gesundheits- und Regierungsorganisationen die regelmäßige Einnahme der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Für den täglichen Bedarf wurden typischerweise zwischen 100 mg und 600 mg genannt.[20] Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veröffentliche im März 2010 ebenfalls ernährungsbezogene Empfehlungen: Empfohlen wird die tägliche Aufnahme von 250 mg EPA und/oder DHA.[21] Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung(DGE) gibt dieselbe Empfehlung.[22] Daneben wird von der DGE für Schwangere und Stillende die Aufnahme von 200 mg DHA pro Tag zur Unterstützung einer gesunden Gehirnentwicklung des Fötus bzw. Neugeborenen empfohlen.[22]„
Rapsöl wir immer empfohlen, weil es ein sehr günstiges Verhältnis von Omega 3:6 Fettsäuren hat. Das ist im Rapsöl nämlich 1:2. Man sollte maximal ein Verhältnis von 1:5 haben. Anthropologen gehen davon aus, dass unsere Vorfahren ein Verhältnis von 1:1 hatten, daher wird das in der Paleoszene auch immer wieder erwähnt. Nüsse enthalten besonders viele Omega 6-Fettsäuren. Auch Getreide enthält viel davon, was der Grund ist, warum Fleisch von Masttieren keine Omega-3-Fettsäuren mehr enthält, das von Weidetieren aber schon, weshalb die Paleo-Anhänger grasgefüttertes Vieh essen, statt solches, was mit Getreide gemästet wurde.
Nun gut, kommen wir zu einem Esslöffel Rapsöl, ca. 12 Gramm. Laut dem Cronometer sind in 12 Gramm Rapsöl 1100 mg Omega 3 und 2200 mg Omega 6 enthalten. Wenn man das mit den Empfehlungen oben vergleicht erkennt man unschwer, dass ein halber EL Rapsöl sowohl für Omega 3 als auch Omega 6 Fettsäuren komplett und total ausreicht. Man braucht an essentiellen Fetten sonst überhaupt nichts mehr zu essen, keine Nüsse, keine Avocado, kein Fleisch, keine Milch, keine Butter, keine Oliven. Nichts! - Wenn man dann noch davon ausgeht, dass Getreide, Hülsenfrüchte und Gemüse ebenfalls noch Spuren von Fett enthalten, was natürlich ebenfalls ungesättigtes Fett ist, wird einem klar, dass man eigentlich keine zusätzlichen Omega 6 Fette essen muss und für die Versorgung mit Omega 3 Fetten sage und schreibe 3 Gramm Leinsamen ausreichen. Die liefern schon 700 mg Omega 3, also strenggenommen würde 1 g Leinsamen pro Tag ausreichen. Ein zu hoher Konsum von Omega-3-Fettsäuren wird von der Harvard School of Medicine mit erhöhtem Risiko an Prostatakrebs zu erkranken in Verbindung gebracht. Leider sagt dieser Artikel nicht wie viel zu viel ist. Und wo wir gerade beim Zu-Viel sind: Das hängt natürlich auch davon ab, was man sonst alles noch so isst. Der Körper verbrennt nur das, was er gerade braucht und alles was er nicht verbrennt, wird zum Problem, weil es sich irgendwo ablagert und dann Probleme verursacht. Wenn Glucose zur Verfügung steht, wird bevorzugt die verbrannt. Fettsäuren werden aber ebenfalls zur Energiegewinnung genutzt, daher kommt es auch noch auf das Verhältnis an.
Immer wieder wird diskutiert ob pflanzliche Omega-3-Fettsäuren ausreichen oder ob es tierische in Form von Fischöl sein müssen. Letzter Stand der Dinge von dem ich weiß ist, dass man bei Veganern keinen Mangel gefunden hat, der auf ein Fehlen von tierischem Omega 3 hindeutet.
Sollte man jetzt also mehr Öle konsumieren, weil ja ein Teil der guten, essentiellen Fettsäuren durch Lagerung zerstört wurden? - Auf gar keinen Fall!!! - Wenn ungesättigte Fette zerstört werden ändern sie ihre Konformation von Cis zu Trans und wir haben es mit den gefährlichen Transfettsäuren zu tun, die noch viel schädlicher sind als gesättigte Fette. Auch Transfette führen zu Herz-Kreislauf-Erkrankung und werden Fehlerhafterweise vom Körper in die Zellmembran eingebaut. Dadurch, dass sie ihre Form verändert haben aggieren sie dort aber anderes als die Cis-Fettsäuren was diversesten Konsquenzen auf die Zellfunktion haben kann.
Schlussendlich reicht also ein halber Teelöffel Leinsamen in Kombination mit vollwertiger Ernährung aus um mit essentiellen Fetten ausreichend versorgt zu sein. Wie sehr man es übertreiben darf hängt davon ab, was man sonst noch isst, wie aktiv man ist, etc. Einen Teelöffel Leinsamen in sein Müsli zu geben macht daher durchaus Sinn. Aber es macht überhaupt keinen Sinn mit Pflanzenöl zu supplementiere. - Ach ja, Leinsamen sollte man immer mahlen und das direkt zuhause vor Ort. Leinsamen der geschrotet verkauft wird, verliert auch wieder an Qualität und ganze Leinsamen werden vom Körper nicht verdaut sondern kompett als ganze Saat wieder ausgeschieden.
Und das wiederum ist der Grund warum Barnard, Esselstym, Ornish und Co. vom Verzehr von Ölen abraten und maximal erlauben Fett aus ein wenig Avocado, ein paar Oliven oder einer Hand voll ungerösteter Nüssen zu gewinnen. Geröstete enthalten wieder Transfette. Für Herzkranke und Diabetiker wird auch davon abgeraten.
Menü des Tages am 27. August
Haferflocken mit Reismilch, Datteln, Dattelkugel, Zimt, Stevia, Banane
3 Grüntee
Kichererbsen-Mais-Eintopf
Dinkel-Vollkornbrot mit Mandelpüree, Banane und Reissüße
130 ml Orangensaft
1 Kochbanane
Kartoffeln mit Asia-Gemüse in „Erdnuss“-Sauce (gestern im Newsletter)
Provamel Schokodessert mit Banane
Rest Kartoffeln mit Asia-Gemüse
200 g Sojade Kirsch
Ich war joggen, lernen, einkaufen.
Dieses Provamel Sojadessert geht gar nicht! - Fand ich furchtbar und hatte es auch nur, weil ich es geschenkt bekommen habe. Jetzt weiß ich, dass ich es definitv nicht kaufen muss...
Und was die Fettsäuretheorie betrifft, war gestern kein guter Tag. Ich habe nämlich vergessen meine Leinsamen zu essen. In dem Asiagemüse war etwas Mandelpüree, weitere Mandeln in der Dattelkugel und dann noch Fett in dem Sojajoghurt und eigentlich gar kein Omega 3. Und weil viele Leute Omega-3-Fettsäuren so leicht vergessen, vergessen Leinsamen oder Fisch zu essen, oder auch Grünzeug, wurde von dem Medien darauf aufmerksam gemacht Omega-3-Fettsäuren zu essen. Heutezutage, so meine ich, wird viel zu viel davon gegessen...
Heute früh hab ich aber an Leinsamen gedacht...Also alles gut...
Alles Liebe,
Silke
Mittwoch, 27. August 2014
Gefährliche Halbwahrheiten...
Ahhh, ich hasse es, wenn Laien irgendeinen Gesundheitskram verbreiten, den sie nicht verstehen und dann noch nicht mal den Konjunktiv verwenden!
In meiner Rohkostzeit habe ich häuftig die Renegade Health Show auf YouTube geschaut und auch oft darüber geschrieben. Kevin Gianni und seine Frau, auch beide Laien, haben über Rohkost berichtet, Rezepte vorgestellt etc. In den letzten Jahren hat sich ihre Ernährung aber verändert. Von veganer Rohkost sind sie zu 80/10/10 dann zu High Raw gewechselt. Als sich im Blutbild aber immer noch Defizite zeigten, haben sie angefangen mit tierischen Produkten zu experimentieren und als Annmarie Gianni vor 2 Jahren schwanger wurde und immer noch Defizite im Blutbild waren, haben beide auch wieder angefangen Fleisch zu essen, weil sie die Gesundheit des Kindes nicht riskiere wollten. Ich bin mir zwar sicher, dass hier die Panikmache von manchen Leuten ausschlaggebend war und nicht etwa dass vollwertige, pflanzliche Ernährung nicht alles liefert, was Mutter und Kind benötigen, mit Ausnahme von B12 natürlich, aber gut. So war das nun mal.
In der Zweischenzeit hat sich auch der Renegade Health Blog verändert. Kevin schreibt nur noch ganz wenige Artikel selbst, Videos gibt es gar nicht mehr, die meisten Artikel schreibt Frederick Patenaude, der ebenfalls über Rohkost zu 80/10/10, zu gekochter Stärke und dann wieder hin zu omnivorer Ernährung gekommen ist. Zwei weiterer Leute schreiben dort aber auch noch. Ein naturheilkundlicher Doktor sowie die Dame über die ich mich gestern aufgeregt habe. Colleen M. Story.
Die Dame ist Schriftstellerin, selbst gelernt, hat vorher in der Altenpflege und als Kindergärtnerin gearbeitet. Sie sagt von sich selbst, sie sei ein Gesundheitsfreak, hat aber keinen naturwissenschaftlichen Hintergrund, geschweige denn eine Ausbildung zum Ernährungsberater oder Fitnessexperten. Sie schreibt als Journalistin über Gesundheitsthemen, sowohl unter ihrem eigenen Namen als auch als Ghostwriter und sie hat auch einen Roman geschrieben.
Normalerweise interessieren die Renegade Health Artikel mich heutzutage nicht mehr, aber ich habe den Blog noch in meiner Leseliste. Gestern habe ich rein geschaut weil die Überschrift hieß: 7 SIGNS YOU’RE NOT EATING ENOUGH FAT—AND WHAT FATS ARE HEALTHY
Das Schlimme an derartigen Artikeln ist, dass sie so klingen, als hätte die Person Ahnung von dem was sie schreibt, weil sie über Hormone, Zellmembranen etc. schreibt und weil sie Studie auflistet. Hätte sie aber biochemisches Verständis darüber wie der Körper Hormone und Fettsäuren selber synthetisiert, würde die Logik komplett auseinander fallen. Und damit sind wir an dem Punkt, an den jeder schon mal kam, der sich mit Ernährung beschäftigt hat: Was stimmt denn nun? Die einen sagen das und die anderen sagen das.
Leider passiert sowas auch in Ärztekreisen. Da war mal dieser amerikanische Kardiologe der einen YouTube Vortrag darüber gehalten hat, dass es für die Herzgesundheit am besten sei möglichst viel Fleisch zu essen. Man denkt, der Typ ist Kardiologe, der muss davon doch was verstehen. Am Ende des Vortrags wird er aus dem Publikum gefragt, was denn mit Ballaststoffen sei, die seien in Fleisch doch nicht drin. Darauf antwortet der Kardiologe: „Doch, in Fleisch sind reichlich Ballaststoffe!“ - Man kann in absolut jeder Nährwerttabelle nachschlagen um raus zu finden, dass Fleisch exakt 0g Ballaststoffe enthält. Wenn man den Kardiologen hingegen googelt findet man auch noch raus, dass er von der amerikanischen Ärztekammer ausgeschlossen wurde und man denkt sich, dass es sich bei diesem Herren offensichtlich um jemanden handelt, der seinen Verstand verloren hat. Leider weiß ich seinen Namen nicht mehr...
Aber zurück zu Frau M. Story. Sie sagt hier Fett sei gesund, der Körper braucht Fett um Membranen zu synthetisieren, um Hormone zu bilden und zur Energieversorgung. Auch für ein funktionierendes Hirn sei Fett wichtig. Sie zählt auch noch ein paar andere Sachen auf, die aber nicht begründet sind wie Fett als Geschmacksträger, zur Verhinderung von Krankheiten, es könne den Blutdruck senken und schütze vor Entzündungen. Und teilweise stimmt das ja auch. Wir müssen tatsächlich Omega 3- und 6 Fette essen, für unsere Hirn und für die Produktion von Arachidonsäure aus der wiederum Prostaglandine synthetisiert werden, die Entzündungsmediatoren sind. Das heißt aber nicht, dass es gesund ist „gesunde Fette“ in Unmengen zu verzehren, wie hier suggeriert wird.
Eine Kundin im Bioladen sprach mich an, weil sie das Rapunzel Rapsöl nicht fand, welches sie isst, wegen der gesunden Fett darin. 1 EL Rapsöl reicht an essentiellen Fetten für den ganzen Tag aus, wenn man nebenbei absolut gar kein anderes Fett mehr verzehrt auch keine Nüsse, Fleisch, Milchprodukte etc. Das habe ich ihr gesagt, worauf sie mir erzählte, dass sie sehr viele Nüsse essen würde, weil die ja sehr gesund sind. Die Frau war übergewichtig und erzählte mir auch, dass sie einen Leberschaden habe, für den ihr Arzt aber keine Ursache finden würde.
Wie, zum Geier, erklärt man Menschen, dass ein bisschen was von einer Substanz gesund ist, aber zu viel von einer gesunden Substanz schädlich? Wie erklärt man ihnen, dass man ohne Wasser verdurstet aber in zu viel Wasser ertrinkt?
Naja, wieder zurück zu Frau Story: Hormone und Membranfette synthetisiert der Körper aus Acetyl-CoA, was im Fettabbau anfällt, aber auch beim Abbau von Glucose. Glucose wird zu Pyruvat abgebaut und dieses wird in der Pyruvatdehydrogenasereaktion zu Acetyl-CoA abgebaut. Es kann hingegen sein, dass einem Coenzyme in der Phyuvatdehydrogenase Fehlen, das Thiaminpyrophosphat zum Beispiel, welches Vitamin B1, das Thiamin benötigt, um aus Pyruvat Acetyl-CoA zu machen und dann kann es tatsächlich sein, dass nicht genug Acetyl-CoA zur Synthese von Membranlipiden und Seroidhormonen zur Verfügung steht. Dann hat man aber einen Vitaminmangel und keinen Fettmangel! B1 ist in Vollkorn drin und es ist sehr hitzeempfindlich und geht ab 90°C kaputt.
Naja und dann legt sie noch ein paar Studien vor, die an normalen Menschen mit normaler ungesunder Ernährung gemacht wurden wo geschaut wurde, ob wenig Fett gesünder sei. Diese Studien sind immer wieder die gleichen. Bei keiner der Studien handelt es sich um Probanden die sich vollwertig ernähren und es handelt sich noch nicht einmal um Studien bei der wirklich wenig Fett gegessen wurde. Es lag bei um die 30% Fettanteil. Zur Erinnerung: Die WHO empfiehlt einen Fettanteil von 25%.
Und da denke ich an meine Tante, die mir bei unserem letzten Besuch erzählt hat, sie habe gelesen, dass Eier gesund seien. - Ja, Journalisten...Sollten wirklich Journalisten hingehen und Studien interpretieren? Menschen, die nicht das Wissen haben aber die Naturwissenschaften ein zu gehen? Ich weiß es nicht...Menschen hören gerne gute Nachrichten über ihre schlechten Angewohnheiten und Zeitungen wollen Auflagen steigern. Wo gibt es ein Gütesiegel? Woher weiß man, was man glauben soll, wenn man nicht die Möglichkeit hat eine medizinische Fakultät zu besuchen. Klar, jede Stadtbücherei hat Biochemie-Bücher. Aber die versteht man nicht. Und wenn man sie nicht verstehen MUSS, weil man Klausuren darüber schreiben muss, macht man sich auch nicht die Mühe sie zu verstehen. Hab ich früher auch nie. Ich hab auch nur Experte 1 vs. Experte 2 vor mit gehabt und musste alles am eigenen Leib ausprobieren. Was anderes bleibt einem dann leider nicht...dachte ich...
Menü des Tages am 26. August
Haferflocken mit Datteln, Reismilch, Banane, Zimt, Dattelkugel, Leinsamen
1 Grüntee
1 Bananenmuffin mit Schokotropfen
Mais-Kichererbsen-Eintopf
Mais-Kichererbsen-Eintopf
1 Bananen-Muffin
Ich bin definitiv ein Stressesser. Ob ich das für die Energiegewinnung oder das Belohnungssystem brauche, weiß ich nicht. Ich bin müde. Hab Mittagsschlaf gemacht, hatte keinen Hunger, hab aber auch nicht viel getan. Mich nur über Frau Story aufgeregt!;-)
Alles Liebe,
Silke
Dienstag, 26. August 2014
Darf ich vorstellen?: Dr. Kim A. Williams, MD
Das hier ist Dr. Kim A. Williams, MD.
Er ist Kardiologe, Internist und Nuklearmediziner am Rush University Medical Center und Professor an der Pritzker School of Medicin, beides in Chicago, Illinois. Er ist außerdem der zukünftige Prädident des American College of Cardiology, einer Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat Herz-Kreislauferkrankungen zu vermeiden und zu heilen. Und nur mal so ganz nebenbei: Er ernährt sich vegan und empfiehlt es auch seinen Patienten.
In der Onlineausgabe von MedPageToday erklärt er wie er dazu kam und was es damit auf sich hat.
2003 kam eine Patientin zu ihm, die gravierende gesundheitliche Verbesserungen erlebt hat und erzählte ihm von Dr. Ornish. Daraufhin hat Williams sich die Arbeit von Ornish angeschaut und aufgrund seines eigenen relativ hohen LDL-Cholesterinspiegels von 170, der ihm eh schon gesagt habe, dass er irgendwas ändern müsste, hat er Ornish' Ernährung an sich selbst ausprobiert.
Zuvor habe er gedacht, dass er sich schon gesund ernähren würde. Rotes Fleisch habe er gemieden, auch nicht viele Milchprodukte verzehrt und als tierische Produkte hauptsächlich Fisch und Huhn verzehrt. Allerdings hätte eine einfache Internetrecherche schon zu Tage gefördert, dass Huhn weitaus mehr Cholesterin enthält als Schweinefleisch. Er fing also an Fleischersatzprodukte zu kaufen und binnen 6 Wochen sei sein LDL auf 90 gefallen.
Williams erklärt auch, warum weder das American College of Cardiology noch die American Heart Association bisher eine vegane Ernährung empfiehlt. Studien seien entweder sehr groß und beruhten auf Beobachtungen (z.B. China Study) oder eben sehr klein und mit ausgewählten Teilnehmern wie die von Ornish (oder auch Barnards Studien). Schlussendlich bräuchte man also noch mehr und noch genauere Studien mit konkreteren Forschungsergebnissen z.B., so mein Vorschlag, wenn man 5000 Herzkranke Menschen auf Ornishs Ernährungsprogramm setzt. Sowas ist natürlich entsprechend schwerer, vor allem, weil Ornish in seiner Prostatastudie ja bereits 100 Teilnehmern über ein ganzes Jahr lang vollwertiges, pflanzliches, fettarmes Essen nach Hause geliefert hat.
Williams Ziel ist es jedenfalls das American College of Cardiology binnen der nächstens 1-2 Generationen unnötig zu machen, auch wenn das noch ein langer Weg sei. Wir wünschen ihm auf jeden Fall gutes Gelingen!
Menü des Tages am 25. August 2014
Übernacht Zweikorn Frühstücksbrei aus Haferflocken, Quinoa, Zimt, Bananen, Cranberries, Leinsamen, 2 Paranüsse
1 Grüntee
1 Bananen-Muffin mit Schokotropfen
Linsen-Quinoa-Suppe
Dinkel-Vollkornbrot mit Mandelpüree, Banane und Reissüße
Fertigsalat mit Kartoffeln, dazu Yummy Sauce und Crema di Balsamico und Salz
1 Dattelkugel
Rest vom Frühstück
Ich hab zu wenig Obst und Gemüse im Haus und hatte auch keinen Nerv welches zu kaufen, mit Ausnahme des Fertigsalats. Ich bin immer noch gerädert, von dem Klausurstress...Mache Mittagsschlaf und solche Sachen. Außerdem habe ich gestern keinen Kaffee getrunken und nur einen einzigen grünen Tee und komme so langsam wieder in die Entspannung rein.
War Joggen, habe locker gelernt und das war es dann auch fast schon...
Alles Liebe,
Silke
Montag, 25. August 2014
Warum wir altern...
Bevor ich zum eigentlichen Thema des Tages komme erst mal folgendes: Alkohol und fettarme Ernährung passen nicht zusammen. Leider weiß ich nicht wieso, aber es ist allgemein bekannt, dass man, um zu vermeiden zu schnell betrunken zu werden, ordentlich Fett essen muss. Es gibt sogar Tricks um andere Leute unter den Tisch zu trinken, die seit Jahrhunderten von Männern angewandt werden, die zeigen wollen wie knallhart sie sind, dadurch dass sie mehr Alkohol vertragen. Zum Beispiel in Öl eingelegte Sardinen zu essen bevor man anfängt zu trinken.
Ich hab keine Ahnung welcher Mechanismus da hinter steckt. So viel haben wir an der Uni noch nicht über Ethanol gelernt. Nur in der Physiologie der Niere wurde ganz kurz angerissen warum man von Bier so schnell urinieren muss. Bei der Verstoffwechselung der Makronährstoffe blieb Alkohol hingegen außen vor. Das einzige, was wir dazu gelernt haben ist, dass Alkohol 7 kcal enthält.
Naja, ich war auf einer Single-Party am Samstag abend, habe 6 Kölsch getrunken, was 1,2 l sind und war gestern einfach überhaupt nicht fit. Hatte leichte Kopfschmerzen und keine Lust aufzustehen. Ich erinnere mich an einen Abend, an dem ich mit meinem Vater Alkohol getrunken habe und wir hatten währenddessen Tortillachips gegessen. Am nächsten Tag: Nichts. Obwohl die Alkoholmenge um Längen mehr war. Und ich erinnere mich auch, dass ich, als ich mit Rohkost anfing nie wieder auch nur ansatzweise sowas wie einen Kater hatte einfach weil ich sauviel Öl und Nüsse gegessen habe. Für die Zukunft also folgendes: Falls ich mal wieder was trinken gehen sollte, wird vorher was fettiges gegessen. Zum Glück mache ich das nicht allzu oft. Andererseits braucht man mit fettarmem Essen wiederum auch weniger Alkohol um angeschickert zu sein. Pros und Cons.
Der Typ in diesem Video ist Hank Green. Er hat Biochemie studiert und ist ein klassischer Nerd. Zusammen mit seinem Bruder hat er mehrere Internetseiten und YouTube Channels, die Bildung und Spaß gewidmet sind. Sein Bruder kümmert sich um Literatur und Geschichte, er kümmert sich um Naturwissenschaften. Dies ist eine Folge seiner SciShow, die sich mit dem Altern beschäftigt und abgesehen davon, dass es wissenschaftlich fundiert ist, hat der Typ eine tolle Bühnenpräsenz und Sinn für Humor. Nebenbei ist er auch noch Musiker und hat 4 Platten raus gebracht...
Ich glaube nicht, dass man, wenn man gar kein Hintergrundwissen hat, beim ersten Anschauen versteht über was er alles referiert, aber man kann es, im Gegensatz zu Vorlesungen, mehrfach anschauen. Dabei geht es zunächst um die zellbiologischen Aspekte des Alterns. Darum, dass Wissenschaftler irgendwann mal rausgefunden haben, dass sich die Zellen eines Menschen im Schnitt 50 Mal teilen, die Zellen von Würmern aber nur 20 Mal und die Zellen von Galapagosschildkröten, die 150 Jahre alt werden können sich bis zu 125 Mal teilen. Im Zuge dessen hat man rausgefunden, dass es Gene gibt, die für Altern und Jugend verantwortlich sind und da es bei einem Wurm, dessen Namen ich vergessen habe, der nur 14 Tage alt wird jeweils ein Gen gibt, das für das Altern zuständig ist und eines für das Gegenteil. Wenn man das Gen für Alterung im Labor ausschaltet, wird der Wurm gleich doppelt so alt. Bei Menschen gibt es leider nicht nur ein einziges Gen, also hat man sich um die Telomere gekümmert, die sich von Zellteilung zu Zellteilung verkürzen und daher verantwortlich gemacht werden für die Unfähigkeit der Zelle sich mehr als 50 Mal zu teilen.
Es gibt ein Enzym, namens Telomerase, welches die Enden der Chromosomen, die Telomere wieder reparieren kann. Hingegen hat man Angst, dass, wenn man Menschen künstlich mit zu großen Mengen Telomerase versorgen würde, auch entartete Zellen sich zu sehr vermehren könnten, denn Krebszellen haben eine eigene Telomerase was sie dazu befähigt sich weitaus öfter als nur diese 50 Mal zu teilen.
Das alles ist hingegen eh nur theoretische Spielerei, denn es wurde nur an Tieren getestetet, euch und mich und Hank interessiert natürlich nur was wir tun können um älter zu werden und länger jung zu bleiben. Daher kommt auch er auf Kalorienrestriktion zu sprechen, welche wahrscheinlich deshalb erfolgreich ist, weil sie weniger die Produktion des Insulin-like-Growth-Factor IGF-1 stimuliert (ich meine mich zu erinnern in Barnards Krebs-Buch gelesen zu haben, dass der IGF-1 auch das Wachstum von Tumorzellen unterstütz und dass er bei hohem Fettkonsum besonders stark produziert werden soll). Von Methionin erwähnt er nichts.
Aber er kommt abschließend auf die 7. Tags Adeventisten zu sprechen, einer Sekte in Kalifornieren, die ihre Mitglieder ermutigt vegetarisch zu leben, nicht zu rauchen und Sport zu treiben. Man nimmt die 7. Tags Adventisten deshalb gerne für Studien. Statistisch ist es daher so, dass die Mitglieder dieser Sekte im durchschnitt 8 Jahre älter werden als Otto Normalverbraucher. Daher ist also soviel klar: Viel Obst und Gemüse und wenig Fleisch zu essen, Sport zu treiben und nicht zu rauchen erhöhrt die Langlebigkeit. Oder man schaut sich einfach nochmal die Studie von Ornish und der Telomere-Expertin Elizabeth Blackburn an über fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung und ihre Auswirkung auf die Telomere und die Telomerase...
Ach, und noch mal kurz zu Rohkostblödsinn über Langlebigkeit: Ich habe gestern angefangen ein Buch zu lesen, was mir eine Freundin geliehen hat. Dr. Joachim Mutters Grün essen!
Im Vorwort von Markus Rothkranz ist zu lesen, dass Tiere in freier Wildbahn im Alter keine Zivilisationerkrankungen bekommen, weil sie sich roh ernähren. Ich habe derartige Aussagen auch ziemlich lange geglaubt. Ein bisschen was ist ja auch dran. Mit der richtigen Ernährung kriegt man auch keine Zivilisationerkrankungen, das muss nur nicht notwendigerweise Rohkost sein. Das Argument hakt aber trotzdem total, denn Tiere in freier Wildbahn erreichen im Allgemeinen sowieso nie ihr maximales Lebensalter. Sie werden vorher gefressen, weil sie älter und schwacher und damit leichteres Opfer für Raubtiere werden.
Das ist bei uns Menschen vorbei. Douglas Lisle schreibt in Die Lustfalle, dass Anthropologen davon ausgehen, dassjeder 16 Menschvor ca. 100 000 sein Leben lassen musste, weil er gefressen wurde. Andere verhungerten und wieder andere starben an Krankheiten. Die Chance seine natürliche Lebensspanne zu erreichen, war allein dadurch limitieret. Bei wildlebenden Tieren ist das heute noch so!
Ich habe mal versucht raus zu finden wie alt Katzen so werden, weil ich ja will, dass mein Kater mindestens 25 wird und ich ihm das auch immer wieder sage: Wikipedia schreibt folgendes „Im Haus lebende Katzen erreichen bei Pflege durch den Menschen in der Regel ein Alter von 12 bis 15 Jahren. Nach Desmond Morris seien aber auch Lebensalter von mehr als 20 Jahren belegt. Als Ausnahme nennt er den Fall einer Tabbykatze namens „Puss“, die von 1903 bis 1939, also 36 Jahre, gelebt habe.[5] In freilaufenden Katzenpopulationen ohne menschliche Zuwendung und medizinische Betreuung liegt die Lebenserwartung einer Katze zwischen 1,4 und 3,2 Jahren (männliche Tiere) bzw. 3,3 und 4,2 Jahren (weibliche Tiere)“ (Warum weibliche Tiere in freier Wildbahn wohl länger leben?)
Menü des Tages am 24. August 2014
1 Bananen
1 Kochbanane
2 Bananen-Muffins mit Schokotropfen
Linseneintopf mit rotem Quinoa
2 Soja-Kaffee-Latte mit braunem Zucker bei Starbucks, davon einer koffeinfrei
Linseneintopf mit Quinoa
Hm, ja, ich hab vorgestern Muffins gebacken, unfassbar lecker und werde das Rezept noch posten. Nachmittags war ich mit einer Kommilitonin bei Starbucks mit Aussicht auf 3 hinreißende Männer, einer davon ein sehr attraktiver Sportmoderator aus dem Fernsehen, der ungefähr 3 Stunden dort rum hockte, mit Taschen und Koffern, so wie ich in München, als ich auf meinen Flieger warten musste.
Ach, und bei Starbucks hörte ich dann einen Kellner zu einem Kunden hinter mir sagen: „Hier, für Sie das vegane Sandwich“ - Ich liebe Starbucks! - Nicht nur, dass die als erstes Sojalatte gemacht haben, als erstes Matcha im Sortiment hatten, sondern jetzt haben sie noch vegane Sandwiches. Vielleicht kann man Starbucks sogar da hin bringen, veganen Vollwertkuchen anzubieten! - Die nehmen einfach alles ins Sortiment auf, wonach Nachfrage besteht! Toll...
Alles Liebe,
Silke
Samstag, 23. August 2014
Die liebe Wissenschaft...
So, da bin ich wieder! - Biochemie ist bestanden, Physiologie wurde gestern geschrieben, der nächste anstehende Termin ist meine mündliche Physikumsprüfung am 22. September. Mein Hirn ist Matsche ich hab 16 Stunden geschlafen und fühle mich jetzt halbwegs wieder fit. Es gab die letzten Tage zu viel Kaffee und zu viel Schokolade aber wenn man überarbeitet ist, macht das Zeug genau das, was es soll. Irgendwann kommt man aber an den Punkt, da es nicht mehr hilft, der Punkt, an dem man wach ist, sich aber nicht mehr konzentrieren kann oder, was viel schlimmer ist, der Punkt, wo man einfach keinen Bock hat! - Lust zu Leben und was zu unternehmen, habe ich nur wenn ich ausgeschlafen bin. Einen Großteil meines Lebens war ich kontinuierlich auf Kaffee und ich hatte gleichzeitig keine Lust irgendwas zu tun. So im Alter zwischen 18 und 30 war das in etwa. Hätte ich so weiter gemacht, hätte ICH nicht den Arsch hoch gekriegt ABI zu machen und schon lange nicht ein Medizinstudium in Angriff zu nehmen. Vielleicht habe ich meinen ersten ABI-Versuch sogar verbockt, weil ich damals schon voll auf Kaffee und überarbeitet war!!! - Na egal, ich will heute schreiben über Wissenschaft.
Ich habe wahrscheinlich verhältnismäßig ziemlich wenig Ahnung von Wissenschaft. Aber reichlich viel mehr als Otto Normalverbraucher. Das selbe gilt für Naturwissenschaften, für die ich eigentlich weder Interesse noch Talent habe. Sprachen, Kunst und Psychologie/Philosophie ist meins, daher habe ich mein ABI in Englisch, Deutsch, Philosophie und..naja, muss man ja...Mathe mündlich gemacht.
Entsprechend schrecklich war für mich das erste Semester des Medizinstudiums wo man eigentlich nur Bio, Physik und Chemie hat. Und wenn man in Köln studiert, weil wir ein Modellstudiengang sind, auch noch Psychosomatik und ein paar Kompetenzfelder. Es war schrecklich, weil ich Phsyik nach der neunten Klasse auf der Realschule abgewählt habe und Chemie nach der zehnten. Und weil das zudem 20 Jahre her war.
Aber ich habe mich da ran gesetzt, mit Realschulbüchern, weil ich weder die Vorlesungen noch die Folien verstanden habe und habe mir das Nötigste erarbeitet. Bio und Chemie braucht man als Grundlagen um Biochemie zu verstehen und Physik als Grundlage für Physiologie. Es nervt alle Studenten, aber wer nicht weiß was ein Mitochondrium, ein Proton und der Fluß von Strömen in Röhren ist, der kann das beides nicht verstehen.
Ich kann mich noch erinnern, wie es war nichts zu verstehen. Ich habe irgendwas gegoogelt, Kollagen zum Beispiel, und habe im Wikipediaeintrag kein Wort verstanden. Ich wollte raus finden, was man essen muss um straffes Bindegewebe zu haben, aber habe nicht verstanden wie Kollagen aufgebaut ist. Oder auch, was Hyaluronsäure ist. Wenn man diese Basic-Kenntnisse nicht hat, dann versteht man nicht mal Wikipedia.
Schlussendlich versteht aber niemand in der Rohkost- oder alternativen Gesundheitsszene diese Wikipedia-Artikel, weil sie kein Hintergrundwissen über diese Mechanismen haben und dann lesen sie Bücher von vielleicht Wissenschaftlern, vielleicht auch Pseudowissenschaftlern oder auch von Leuten, die Einzelhandelskaufmann oder Steuerprüfer sind wie Wandmaker und Konz, aber mit einem derart erniedrigenden Tonfall daher kommen, die sie vielleicht auch nicht richtig verstehen oder sie falsch verstehen und setzten sich dann mit mir auseinander, oder ich mich mit ihnen. Ich weiß nicht, was zuerst da war....Ich bilde mir ein, dass ich mich vor Jahren darüber gefreut hätte, wenn mir jemand Kollagen leichtverständlich erklärt hätte, aber vielleicht ist das nicht so. Vielleicht ist es eher so:
Ich habe also über Wissenschaft nachgedacht, vor allem wegen der Big Band Theory und wegen Stephen Hawking, der da mehrfach mitspielt, der dem Fernsehpublikum ebenfalls durch Gastauftritte aus den Simpsons bekannt ist und der gesagt haben soll: „Die Simpsons sind das beste Programm im amerkanischen Fernsehen“ Außerdem habe ich auf Facebook die Seite I fucking love Science geliked, eine von einem Wissenschaftler von der Sorte der Big Bang Theory Nerds ins Netz gestellte Seite auf der immer wieder neue wissenschaftliche Kenntnisse in alltagstauglicher Form gepostet werden. Hier wurde auch gepostet, dass Ende des Jahres eine Verfilmung über Stephen Hawkings Leben in die Kinos kommt und der Trailer war zum heulen! Undbedingt anschauen!!!
Für die, die ihn nicht kennen, Stephen Hawking ist ein theoretischer Physiker und Astrophysiker, der bereits in seiner Studentenzeit an ALS erkrankte, die Krankheit für die sich gerade alle Promis Eiswasser über die Köpfe gießén. Diese Krankheit ist genetisch, sie ist selten und deshalb wird zu wenig an ihr geforscht um ein Heil-oder Hilfmittel zu finden. Bei ALS versagen nach und nach alle Muskel und irgendwann kann man nichts mehr bewegen. Stephen Hawking kommuniziert mittlerweile mit einem Sprachkomputer, den er durch die Bewegung seiner Augen steuert. Der Mann ist ziemlich reich, daher kann er so was finanzieren. Der Durchschnittsbürger kann das nicht.
Während ich mich also mit Stephen Hawkings beschäftigte las ich, dass er Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaft ist, eine Einrichtung, die der Vatikan unterhält, in der sich 80 der anekanntesten Wissenschaftler der Welt befinden um den Papst immer auf dem Laufenden zu halten. Johannes Paul II. hatte die Zahl der Mitglieder von 60 auf 80 herauf gesetzt. Faszinierend dabei ist, dass Stephen Hawking Atheist ist und erst kürzlich dem Papst erklärt hat, dass es Gott nur geben könne, wenn das Universum endlich sei. Er hingegen ginge davon aus, dass das Universum unendlich sei und daher könne es Gott nicht geben. Der Papst hat ihn nicht verbrannt! Der Vorsitzende der Päpstlichen Akademie der Wissenschaft ist derzeit erstmals ein Protestant! Mitglied ist auch ein Typ namens Günther Blober, der 1999 den Nobelpreis für die Entdeückung der Signalfragmente an Proteinen bekommen hat und den Mechanismus über den der Körper die Verteilung der snthyetisierten Proteine im Organismus regelt. Heute steht das in jedem Medizinlehrbuch und es war klausurrelevant. Günther Blober ist zudem auch noch so ein netter Kerl, dass er 850 000 € seines Nobelpreisgeldes für den Wiederaufbau der Dresdener Frauenkirche gespendet hat, weil seine Schwester im Zweiten Weltkrieg zu Tode gekommen ist...Aber das nur nebenbei...
Ich finde, wenn der Papst nichts gegen Wissenschaft hat, warum wird sie von so vielen Laien so schrecklich kritisiert ohne dass sie jegliches Hintergrundwissen haben. Die würden Wissenschaftler am liebsten verbrennen, weil sie sie nicht verstehen und weil sie denken, dass nur Geld jeglichen Wissensdurst motiviert.
Ich kriege immer wieder gesagt, dass die Schulmedizin nichts lehrt was heilt, dass das alles verlogen sei und Medikamente Menschen krank machen. Ich bin selber kein großer Fan von Medikamenten und die meisten Ärzte sind das auch nicht, weil sie aufgrund ihres wissenschaftlichen Hintergrundes die Nebenwirkungen kennen. Ich hab aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Patienten diese Medikamente unbedingt haben wollen. Kritisieren tun diese Leute auch immer wieder die Medizinischen Fakultäten, die sie noch nie von innen gesehen haben. Die wissen doch überhaupt gar nicht, was gelehrt wird! Sie haben aber irgendwo gelesen, dass Mist gelehrt wird, zum Beispiel Chemotherapie.
Chemotherapie beruht darauf Zellen zu schwächen. Leider schwächt sie alle Zellen und nicht nur die Krebszellen, daher macht sie krank. Manchmal erholt sich der Organismus auch gar nicht mehr von den Schäden, die die Chemotherapie ausgelöst hat. Die Theorie da hinter ist jedoch plausibel und es ist auch nicht so, dass nicht noch an ettlichen anderen Mechanismen geforscht wird um die Vermehrung von entarteten Zellen zu unterbinden.
Von einem Laien-Kritiker der Schulmedizin und der Chemotherapie musste ich mir anhören, dass Otto Warbung doch bereits rausgefunden hat, dass Krebszellen ein anaerobes Millieu bräuchten und dass ettliche Leute im Krankenhaus von Krebs genesen seien, nachdem man sie mit Sauerstoff begast habe. So habe er das irgendwo gelesen und deshalb sei Chemotherapie Müll und die Schulmedizin ein verlogens Pack. Tatsächlich braucht man aber nur Wikipedia um ein bisschen was über Otto Warburg raus zu finden. Ein deutscher Biochemiker, Arzt und Physiologe, der 1930 denn Nobellpreis bekam, weil er den Komplex 4 in der Atmungskette entdeckt hat. Ich weiß, die meisten von euch wissen jetzt nicht, was das ist, dazu muss man wieder Biochemie gelernt haben. Der Komplex 4 in der Atmungskette der Mitochondrien sorgt für die Übertragung von Elektronen auf Sauerstoff woraufhin ATP entstehen kann. Aber auch das, überfordert jetzt wahrscheinlich die meisten Leser.
Nebenbei hat Warburg die Hypothese aufgestellt, dass Krebszellen durch Sauerstoff absterben, aber es ist niemals bewiesen worden und jetzt, 84 Jahre nach seinem Nobelpreisgewinn ist es immer noch nicht bestätigt. Der Komplex 4 hingegen ist wissenschaftlich anerkannt und nachgewiesen. Zur Warburghypothese sagt Wikipedia folgendes:
„Die Warburg-Hypothese ist eine Hypothese zur Krebsentstehung. Sie geht auf den Nobelpreisträger, Biochemiker und Arzt Otto Warburg (1883–1970) zurück. Bei seinen Beobachtungen an Krebszellen stellte er ungewöhnlich hohe Laktatwerte in diesen fest, Milchsäure ist jedoch ein typisches Gärungsprodukt.
Warburg hatte 1924 aus diesen Beobachtungen eine Hypothese zur Krebsentstehung entwickelt. Diese besagt, dass Krebszellen bevorzugt ihre notwendige Energie aus deranaeroben Vergärung (Milchsäuregärung) von Traubenzucker gewinnen und daher Sauerstoff nicht unbedingt für das Krebswachstum notwendig sei. Eine Störung der Funktion der Mitochondrien in Krebszellen sei der Hauptgrund für das Auftreten von Krebs. Krebszellen würden Traubenzucker hauptsächlich vergären und nicht verbrennen. Für ein mögliches Wachstum benötigen Tumorzellen Energie. Die Geschwindigkeit des Wachstums hängt vom Stoffwechsel dieser Zellen sowie einem optimalen Milieu für ihr Wachstum ab. Zellen von Tieren gewinnen ihre Energie sowohl in den Mitochondrien durch den oxidativen Abbau von Traubenzucker, andererseits aber auch durch Milchsäuregärung, bei der Traubenzucker in Abwesenheit von Sauerstoff vergoren wird. Die Warburg-Hypothese konnte bis 2006 weder bewiesen noch widerlegt werden. Auf sie berufen sich einige alternativmedizinische Verfahren zur Behandlung von Krebs, so zum Beispiel die sogenannte „Cellsymbiosis-Therapie“ von Heinrich Kremer oder die Diätempfehlungen, wie beispielsweise die Budwig-Diät von Johanna Budwig. 2006 wurde eine Arbeit Jenaer Forscher veröffentlicht, die die Warburg-Hypothese stützt.[1][2] In ihrer Arbeit konnten die Forscher bei einer Form des Dickdarmkrebses bei Versuchstieren zeigen, dass eine erzwungene Weichenstellung hin zur aeroben Verbrennung von Traubenzucker das Krebswachstum hemmt. Sie setzten dazu das Protein Frataxin ein, das sie mit Hilfe der Gentechnik in Mitochondrien einschleusten. In einem zweiten Versuch förderten sie die anaerobe Vergärung des Traubenzuckers und stellen umgekehrt ein vermehrtes Tumorwachstum fest. Ähnliche Ergebnisse konnte eine Mannheimer Gruppe zeigen.[3] Der Warburg-Effekt könnte Ausgangspunkt für zukünftige glykolysehemmende Medikamente zur Therapie von Krebs sein.[4] So konnte mehrfach belegt werden, dass durch entsprechende Medikation die Energieversorgung (= Glykolyse + Glutaminolyse) von Tumorzellen inhibiert und dadurch der Warburg-Effekt revidiert werden konnte.[5][6]“
Was aber niemals, jemals passiert ist, ist das Menschen mit der Beatmung von Sauerstoff von Krebs geheilt wurden. Derartige Dinge werden von Laien aber im Internet verbreitet, die Bücher z.B. von Johanna Budwig gelesen haben und ich persönlich halte es für sehr, sehr fatal aufgrund solcher Informationen und ohne medizinisches Hintergrundwissen der herkömmlichen Krebstherapie zu entsagen. Bei Krebs gibt es aber auch in der Schulmedizin keine Garantien, hingegen Statistiken die Heilungswahrscheinlichkeiten aufzeigen.
Und weil ich gestern wieder gefragt wurde, was man bei Krebs machen kann: Sucht euch einen guten, vertrauenswürdigen Onkologen, der euch alle Optionen erklärt, und sich die Mühe macht, darauf zu achten, dass ihr sie auch versteht! Ich weiß, dass es die da draußen gibt. Das eigene Leben sollte die Suche nach so jemandem schon wert sein.
Menü des Tages am 22. August
Grüntee
Kaffee mit Sojamilch und Stevia
1 Päckchen Dextro
37 g Bitterschokolade (beides während der Klausur)
Koffeinfreier Kaffee mit Sojamilch und braunem Zucker
Udon Nudeln mit Gemüse vom Vortag
Instant Tabouleh mit Romana-Mango Salat aus dem Newsletter
2 Dinkelvollkornbrote mit Mandelmus, Banane und Agavendicksaft
Vegane Salatschale mit rotem Quinoa und Crema di Balsamico
1 Banane mit Mandelpüree
Morgens hatte ich vor lauter Nervosität überhaupt keinen Hunger, was bei mir sehr selten vorkommt. Dafür hatte ich aber auch keinen Druchfall was immer bei mir vorkommt, wenn ich nervös bin!;-)))
Ich hab die Tage über diesen hier gegessen: 150 g Schokolade mit ganzen Haselnüssen – vegan und sehr lecker.
Zu fetthaltig natürlich aber mit die beste Nervennahrung, die ich bisher bekommen konnte.
Darüber hinaus warte ich jetzt auf Ergebnisse, bereite mich auf die Mündliche vor, aber ich werde euch jetzt sehr lange nicht mehr so lange alleine lassen, wie diese Woche!:-) Ich muss nochmal erwähnen, dass es für mich schlimmer ist als für euch, wenn ich keine Zeit zum Schreiben habe.
Alles Liebe,
Silke
Sonntag, 17. August 2014
Mädchenprobleme....
Ich habe eigentlich einen ernsthafteren und komplizierteren Post anstehen, als den, den ich jetzt schreibe. Einen über Niacin, das Vitamin B3, was in der Therapie bei Herz-Kreislauf-Erkrankung sowohl als Choelesterin- und als Fettsäuresenker angewandt wird und worüber eine Studie, die soeben im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde berichtet, dass diese Therapie ganz und gar nicht sicher sei, da sie sich auf diverse Parameter der Körpers negativ auswirkt und den Choelsterinspiegel nur sehr geringfügig senkte. Anlässlich des Freitods von Robin Williams wollte ich im selben Zusammenhang nochmal erwähnen, dass Niacin sich sehr positiv auf Depressionen auswirken kann und dass ein FB-Freund von mir, der selber unter Depression leidet, schockiert war über die Postings der Freelee/Durianrider-Anhänger, die posteten, wäre er dieser Ernährung gefolgt, hätte er auch keine Depressionen gehabt, was natürlich super Schwachsinn ist! Niacin, zum Beispiel, ist ein B-Vitamin, kommt vor allem in Getreide vor und kann auch aus Tryptophan synthetisiert werden, einer Aminosäure, und beides kommt in Obstrohkost nicht allzu reichhaltig vor. Aber weil es bei diesen Themen um Leben und Tod geht, ich ausgesprochen umsichtig schreiben muss und mir dazu durch Physiokreuzen die Kranft fehlt, soll es heute mal nur um etwas gehen, woran keiner stirbt und wovon auch nur die Hälfte der Menschen betroffen ist: Die Menstruation. - Jungs, ihr dürft jetzt ausschalten.
Diese US-Bloggerin, die normalerweise nur rohe Süßkramrezepte postet, schrieb über ihre Probleme während ihrer Periode vegan zu bleiben und da dachte ich: Hmmm, vielleicht geht das ja anderen auch so?! - Mir geht es persönlich nicht so, aber ich hatte mal eine Mitschülerin auf der Schauspielschule, die immer kurz bevor sie ihre Tage bekam, Gelüste auf rohes Fleisch entwickelte. Das ist mir, wie gesagt noch nie passiert, womöglich, weil ich bereits mit 13 Jahren Vegetarier wurde und, obwohl ich meine Regel mit 12 bekam, mein Körper wahrscheinlich nie einen Zusammenhang zwischen Fleisch und Hämoglobin hergestellt hat. Meine Eisenwerte sind mit pflanzlicher, vollwertiger Ernährutng absolut top und waren bei meinem letzten Bluttest sogar um 1 Punkt erhöht. Ich hatte 152 µg/dl. Richtwerte sind 49-151. Mein Hämoblobin lag bei 13,6 g/dl. Bei Frauen normal sind 12-16.
Wenn man seine Tage hat verliert man Blut und damit Hämoglobin und damit Eisen und daher macht es durchaus Sinn, dass man Lust auf eisenhaltige Nahrung bekommt. Wenn der Körper einmal rausgefunden hat, dass Eisen mit Fleisch assoziiert ist, entwickelt man bei Eisenverlust, Gelüste auf Fleisch. Wer also feststellt, dass er es während seiner Tage nicht schafft seinen Gelüsten zu widerstehen, sollte einfach darauf achten, dass er bzw. sie eisenhaltige, pflanzliche Nahrung zu sich nimmt. Ich persönlich habe da gute Erfahrungen mit Hirse und Quinoa gemacht. Alles Grünzeug geht natürlich ebenfalls, mit Ausnahme von Spinat, der zwar viel Eisen enthält, aber auch Oxalsäure, welche die Eisenaufnahme behindert.
Was diese Bloggerin aber auch anspricht ist, dass sie in ihrer 100% Rohkostzeit ihre Regel verlor und das auch noch gut fand, weil das nicht unbedingt das Angenehmste am Frauendasein ist. In der Rohkostszene behaupten viele Frauen, dass das Verlieren der Regel ein Zeichen dafür sei, dass der Körper sich gereinigt habe und dass man wieder an einen Zustand wie im Tierreich zurückgekommen sei. Die Regel sei nichts Normales, sondern quasi eine Zivilisationskrankheit. Manchmal frage auch ich mich, wie Homo Erectus Weibchen wohl damit umgegangen sind so ohne Tampons, Binden und Klamotten, aber die waren wahrscheinlich bis zu ihrem Tod chronisch schwanger. Das ist unser Problem. Wie sind nicht dauernd schwanger!!!
Tatsächlich, medizinisch betrachtet, ist das Ausbleiben der Regel ein Zeichen dafür, dass der Körper die Fortpflanzung unterbindet, weil man zu dünn ist oder mit Nährstoffen unterversorgt und die Natur es eben so einrichtet, dass man, wenn man sich selbst nicht ausreichend mit Nahrung versorgen kann, man auch keinen Nachwuchs kriegt. Clever, oder? Seine Regel nicht mehr zu kriegen ist vom gesundheitlichen Standpunkt also absolut nicht erstrebenswert!
Menü des Tages am 16. August
Hirse mit Reismilch, Banane, Dattelkugel, Tellerpfirsich, Zimt, Leinsamen, Stevia
1 Grüntee
Kaffee mit Reismilch und Stevia
Tortilla mit etwas Erdnussbutter und einer Banane
2 Tortillas mit Hummus aus weißen Bohnen und Thymian sowie Resten der Vortage
3 Govindakugeln: Kokos und Schoko
2 St. Snackbrot
2 Bananen
400 g Sojade Heidelbeere
3 Riegel Bitterschokolade
Ich mach gerade was, was ich eigentlich nie mache: Bis tief in die Nacht lernen! Normalerweise gehe ich ins Bett, wenn meine Neurone müde werden und ich mich nicht konzentrieren kann... Ich hab Freitag die Physio-Klausur anstehen und eine Kommilitonin, die diese Klausur bereits bestanden hat, riet mir zur Vorbereitung: Jeden Tag mindestens 3-4 Stunden lang kreuzen. - Für die, die keine Ahnung vom Medizinistudium haben: Die Klausuren sind Multiple Choice Fragen und auch wenn das leicht klingt, sowas zu bestehen, sind die Antwortmöglichkeiten doch unglaublich kompliziert, so dass man leicht verwirrt ist und genau lesen muss. Die Staatsexamina der letzten 10 Jahre oder so gibt es aber zum Üben im Netz und als App für's Handy und damit trainiert man dann quasi. So, und das mache ich jetzt bis Freitag konsequent 6 x 50 Minuten!
Da ich Spätschicht im Bioladen hatte und morgens nicht alles geschafft habe, musste ich nach der Arbeit dann auch kreuzen und hatte extra dafür Bitterschokolade gekauft. Was schadet's, wenn ich das 6 Tage lang mach! Es gibt Kommilitonen, die nehmen richtige Drogen zum Lernen! Am Freitag habe ich abends noch Popcorn gemacht und das hat auch sehr gut funktioniert...und ich weiß immer noch nicht ob wegen des Belohnungssystems oder wegen echter Energie für die Neurone.- Aber wenn meine Physioprofs das nicht wissen, woher dann ich, nicht wahr? - Wenigstens kann das keine Klausurfrage werden... Was aber eine Klausurfrage werden kann ist wo der Energieverbraucht bei geistiger Arbeit stattfindet, nämlich im Skelettmuskel bei gesteigertem Tonus. Lernen ist wie Ausdauersport!...Nur nicht so gesund...
Alles Liebe,
Silke
Freitag, 15. August 2014
Neues von Denise Mingert...
Kennt ihr Denise Minger? Ich hab nur ein Mal kurz über sie geschrieben in dem Artikel über die „Weizenwampe“, dem Buch eines Arztes der LowCarb empfiehlt. In diesem Buch geht es um die Probleme die glutenintollerante Menschen von Weizen kriegen, es geht um die Opioidausschüttung, die noch nicht nachhaltig in ihren Folgen wissenschaftlich belegt ist und es geht darum, dass die China Study unrecht hat und Dr. Weizenwampe bezieht sich hier auf Denise Minger.
Minger ist berühmt geworden, weil die T.Colin Campbells China Study kritisiert hat. Es heißt, dass sie sich nicht nur mit Campbells Buch, sondern auch mit den Originaldaten der China Study beschäftigt hat und da Zusammenhänge aufgedeckt hat, die Campbell so wohl nicht dokumentiert habe, sondern dass er die China Study so interpretiert habe, wie es seinen Laborergebnissen entspract, nämlich, dass tierisches Eiweiß, in dem Fall Kasein, in Ratten Krebstumore hat wachsen lassen.
Kaum jemand hat sich in der Food Communitiy wirklich mit den Originaldaten beschäftigt. Ich auch nicht. Entweder beziehen sich die Vegananhänger auf Campbell oder die LowCarb-Leute auf Minger.
Nun, wer ist Denise Minger? Was für einen Hintergrund hat sie? Sie ist Anfang/Mitte 30 (genaues Alter mag sie nicht nennen), hat viel mit Rohkost experimentiert, hat darüber gebloggt, hat ein Jahr lang 80/10/10 gemacht und sagt, sie sei dabei regelrecht auseinandergefallen, dann hat sie zu Paleo gewechselt und isst immer noch viel Rohkost. (In McDougalls FB-Thread zu diesem Video schreibt sie, sie würde 20% Fett essen. Im Sommer weniger, im Winter mehr) Wenn man sie googelt, findet man hauptsächlich Paleo-Seiten, die sich mit ihr beschäftigen. Vor ein paar Monaten hat sie ein Buch veröffentlicht „Death by Food Pyramid“ und sie hat einen Collegeabschluss in Englisch. Nicht in Naturwissenschaften, Biochemie oder Medizin...Nein, in Englisch. Obwohl sie wohl ihr Hauptfach mehrfach gewechselt hat, bevor sie Englisch gewählt hat und sich vorher nicht zwischen Naturwissenschaften und Kunst entscheiden konnte.
Wie gesagt, berühmt ist sie geworden, weil sie es als 23-Jährige Bloggerin, ohne Hintergrund in Biochemie gewagt hat die Arbeit eines 80jährigen Biochemikers zu kritisieren, der Biochemie 50 Jahre lang sowohl lehrte als auch erforschte und der innerhalb dieser Zeit erkennen musste, dass das, was er in seiner Jugend über Ernährung gelernt hat, so ganz und gar nicht stimmt. Allein wegen dieser Biographie müsst Campbell auch für jeden Laien plausibler sein.
Jetzt postete McDougall bei Facebook dieses Video von Denise Minger auf dem Ancesteral Health Symposium und schreibt dazu „Is Denise Minger now lecturing on the virtues of a low-fat WFPB diet to her fellow Paleos? Is she conceding that she was wrong about the "vegan diet doctor squad?" Watch this 35 minute video from the Ancestral Health Symposium & decide for yourself. „
Ich war neugierig: Kommt hier ein Paleo-Enthusiast endlich zur Vernuft und rafft, dass biochemisch Paleo bei weitem nicht die Vorteile hat, die eine fettarme, pflanzliche, vollwertige Ernährung hat? Also habe ich es mir angeschaut. Das erste Mal, dass ich Denise Minger nicht in Schriftform wahrgenommen habe. Und obwohl sie erstaunlich anschaulich erklärt was die fettarmen, pflanzliche Ärzte und ihre Vorgänger so raus gefunden haben, muss ich auch sagen, dass sie offensichtlich eine totale Bitch ist.
Drei Sachen stören mich bei ihr ungemein.
Gleich zu Anfang stellt sie die Mediziner vor, die eine fettarme, pflanzliche, vollwertige Ernährung empfehlen: McDougall, Barnard, Ornish, Esselstyn und Fuhrmann. Dann sagt sie: Fuhrmann wird immer zu dieser Gruppe gezählt, aber eigentlich gehöre er nicht dazu, weil er keine eigenen Studien gemacht hätte und ihn keine mag. Und dann streicht sie sein Gesicht in ihrer PowerPoint-Folie mit einem roten X durch. So bleibt das dann den Rest der Präsentation. McDougall hat, so weit ich weiß, auch keine eigenen Studien gemacht, aber er behandelt, ebenso wie Fuhrmann, tausende von Patienten. Was Fuhrmann wohl gemacht hat und Denise so gegen sich auf zu bringen???
Etwa in der Mitte des Videos redet sie über McDougalls Vorbild Walter Kempner, der die Reis-Diät erfunden, das war ich glaube in den 40er Jahren, wobei Patienten Reis, Obst, Gemüse und auch ziemlich viel Zucker gegessen haben...und gar kein Fett... und ihre Herzkrankheiten und Diabetes los wurden. Weil es wohl schwer gewesen sein sollte sich daran zu halten, habe Kempner seine Patienten geschlagen. Laut Denise Minger, sei das übrigens typisch für Deutsch. „Typical German that he is“ - Kempner war vor den Nazis in die USA geflohen. - Punkt zwei wo ich dachte; „Mädchen, pass auf was du von dir gibst!“
Der dritte Punkt der gar nicht ging war, dass sie ein Cover von Esselstyns Buch zeigt, auf dem auch Bill Clinton abgebildet ist. Einmal fett und mit fleischhaltiger Ernährung, die ihm eine Herz-OP einbrachte und ein zweites Foto nach der Ernährungsumstellung nach Esselstyn, schlank, aber auch ein paar Jahre älter. Minger sagt dazu, und hält sich scheinbar für sehr witzig: „Esselstyn cured Clintons heart-disease an made his hair turn gray“
Abgesehen davon, fasst sie das alles sehr schön und richtig zusammen, hat aber schlussendlich doch nicht genug Biochemiewissen um Paleo über Bord zu werfen. Sie gibt zu, dass eine fettarme, pflanzliche, vollwertige Ernährung Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes heilt und ergänzt sogar noch, dass, im Gegensatz zu Paleo, man, wenn dann die Insulinwirkung auf die Zellen nach der Ernährungsumstellung wieder funktioniert, man auch wieder einen etwas höheren Fettanteil essen könne. Das sei bei Paleo nicht möglich. Zur Erinnerung: Bei Paleo isst man einfach kaum Kohlenhydrate, hat wenig Zucker im Blut und daher einen niedrigeren Blutzucker. Die Zellen hingegen bleiben weiter insulinresistent, werden vielleicht sogar noch resistente, durch das viele Fett und natürlich wird Insulin auch so produziert, weil auch der Verzehr von Aminosäuren und kurzkettigen Fetten eine Insulinausschüttung verursacht. Also, man ist das Symptom los, aber nicht die Ursache, wenn man Paleo macht. Oder LowCarb. Fettarme, pflanzliche Ernährung bringt Heilung!
Nun gut, Minger ist weit gekommen in ihrer Entwicklung und räumt nun ein, dass eine optimale Ernährung entweder mehr als 60% Fett enthalten und LowCarb sein sollte oder unter 15% fett und HighCarb. - Das ist natürlich totaler Blödsinn, weil es etliche Aspekte gibt, die bei LowCarb zusätzlich gesundheitsschädigend sind, die Minger möglicherweise aufgrund ihres Mangels an Biochemiewissen nicht in der Lage ist zu berücksichtigen.
Wenn man bei LowCarb in Ketose ist, kommt es zwar nicht zu Plaque-Ablagerungen aber zur Übersäuerung des Körpers mit Ketonkörpern...Zusätzlich zu der Säure, die anfällt, wenn man sich vorrangig von Eiweiß ernährt. Das schädigt die Nieren und die Knochen und läßt einen aus dem Mund nach Nagellackentferner riechen. Wenn man nicht in Ketose ist, fällt viel zu viel Fett sowie zu viel Cholesterin an, welches sich in den Blutgefäßen ablagert und oxidiert wird, weil es sich zu lange dort aufhält. Was Minger noch erzählt, das wusste ich nun wiederum nicht, ist dass zu viel Fett im Blut die Sauerstoffversorgung des Körpers verschlechtert. Zu viel Fleisch bringt zu viele Purine mit sich und fördern Gicht und damit sind wir wieder bei allen „Eiweißspeicherkrankheitssymtomen“. Und auch, wenn man sich bei LowCarb oder ketogener Ernährung gut fühlt gibt es absolut keinen biochemischen Grund, dass es dadurch zu Heilung kommen kann. Es mag besser sein als McDonalds, aber es gibt kein einziges Ernährungsprogramm, was an die Vorteile einer fettarmen, vollwertigen, weitestgehend pflanzlichen Ernährung ran kommt! Zudem wird die Cholesterinbiosynthese unterbunden und damit auch die Synthese von Vitamin D und Membranlipiden und Ankern. Viel zu viel, als dass man LowCarb auch nur ansatzweise als gesund bezeichnen könnte.
Menü des Tages am 14. August 2014
Vollkorn-Basmatireis mit Reismilch, Zimt, Dattelkugel (aus dem Newsletter) Leinsamen, Banane, Tellerpfirsich
1 Grüntee
2 Kaffee mit Sojamilch und Stevia
Rest Gemüsepfanne vom Vortag mit Reis, Mais, Paprika, Balsamicoessig und Salz
1 Bananen mit 1 TL Erdnussbutter
Gemüsepfanne aus Reis, Mais, Paprika, Süßkartoffel, Zwiebel, Pastinake, Salz, Chili, Selleriestange
2 Reisdorf Kölsch
Seit Tagen schon kriege ich meinen Teller nicht leer und mische Essen vom Vortag oder von der vorherigen Mahlzeit mit neuem Essen. Das ist ziemlich neu für mich. Ich fühle mich sehr wohl, stecke jedoch mitten zwischen 2 Klausuren und bin damit im Stress. Ich denke zumindest so lange das Studium noch geht, komme ich da nicht raus. Wie ich dann später mal mein Berufsleben organisiere steht noch in den Sternen, aber ne 24-Stunden-Schicht mache ich unter Garantie niemals! Das finde ich sowohl für Ärzte als auch für ihre Patienten völlig sinnlos. Da kann man doch gar nicht auf der Höhe seines Tuns sein!
Frühschicht im Bioladen und ich bin es nicht mehr gewohnt früh auf zu stehen, daher der Kaffee. Abends fand ich dann, sollte ich mir mal wieder ein Bier oder zwei gönnen, weil ich gerade zwischen zwei Klausuren stehe. Soviel dazu. Soweit alles in Butter!
Alles Liebe,
Silke
Montag, 11. August 2014
Und nochmal Krebs...
Der Sohn meiner Cousine ist an akuter Leukämie, an Blutkrebs erkrankt. Am Samstag stand ein Aufruf zur Typisierung für eine Knochenmarkspende für ihn in der Neuen Osnabrücker Zeitung. Nur 30% aller Leukämiepatienten findet laut Wikipedia seinen Spender im unmittelbaren Familienkreis. Geschwister sind häufig die besten Spender. Bei dem Sohn meiner Cousine, kommt aber keines seiner Geschwister in frage. Man möchte eigentlich meinen, das in meinem Heimatdorf, eigentlich ein genetischer Zwilling irgendwo rum laufen müsste. Über Jahrhunderte hat man immerhin sehr nah aneinander geheiratet. Deshalb gibt es jetzt eine Typisierungsaktion vor Ort. In Deutschland sind 5,6 Mio. Menschen als Knochenmarkspender registriert. Das sind weniger als die in Deutschland an Typ-2-Diabetes erkrankten Patienten. Die Spenderdatenbank ist aber international organisiert. Derzeit bekommt der Junge Chemotherapie und kann danach, ohne neues Knochenmark, halt nicht überleben.
Meine Tante, seine Oma, erzählte mir vor ein paar Wochen: „Die Haare sind jetzt weg, aber wenn man dem Jungen eine Mettwurst in die Hand gibt, dann strahlt er über das ganze Gesicht.“ - Ich hab da meine Klappe gehalten, schließlich weiß man offiziell nicht, was die Ursache von Blutkrebs ist. Ich hab Wikipedia durchforstet und dabei erfahren, dass 1/3 aller Kinderkrebsfälle wohl Leukämie ist. Bei Erwachsenen ist es immer Krebs der Geschlechtsorgane, Brust und Prostata, und danach gleich Darmkrebs. Krankheiten die durch jahrelange Prozesse der Entartung von Zellen entstehen. Bei Blutkrebs muss das anders sein, allerdings bilden entartete Blutzellen ja auch keine Tumore sondern zirkulieren im Blut.
Die Mutter des Jungen ist Fleischereifachverkäuferin, seit 20 Jahren witzeln wir schon darüber, dass ihr Mann sie hauptsächlich deshalb geheiratet hat, weil der der größte Fleischliebhaber ist, den wir jemals getroffen haben und dabei kugelrund. Und ich muss mich einfach fragen ob das reiner Zufall ist. Man spekuliert zwar darüber, dass ketogene Ernährung bei Krebs durchaus hilfreich sein kann, und seine Ärzte haben auch nichts gegen den Fleischverzehr gesagt, obwohl sie durchaus Ernährunggeboten und Verbote ausgesprochen haben. Aber wenn ich mich dann ein bisschen umschaue und nur ein paar Studien durchblättere, muss ich einfach hinterfrage ob es da Zusammenhänge gibt.
Dr. Michael Greger hat vor 3 Wochen erst einen Artikel geschrieben der heißt: Cancer and die Animal-to-Plant-Protein Ratio. Über den Zusammenhang von Krebs mit dem Verhältnis von Pflanzen- zu Tierprotein. Diesen Artikel leitet er ein indem er berichtet, dass es mittlerweile 8 Jahre her sei, seit seine Studie veröffentlicht wurde, in der Dr. Dean Ornish bewies, dass Prostatakrebs durch eine vegane, fettarme Ernährung rückgängig gemacht werden kann, Dabei hat man an Prostatakrebs erkrankten Männern sage und schreibe ein Jahr lang jede einzelne Mahlzeit nach Hause geliefert, weil es schlicht und ergreifend unmöglich ist ältere Männer dazu zu kriegen vegan und fettarm für sich zu kochen. Hingegen seien Männer scheinbar so faul, dass sie einfach alle essen, was man ihnen vorsetzt. Diese Männer waren alles solche, die sich geweigert hatten eine herkömmliche Prostatakrebstherapie über sich ergehen zu lassen. Insgesamt waren es 93 freiwillige mit einem PSA von 4 bis 10 ng/ml. Der PSA zeigt die Wachstumsrate des Krebs an. Im Vergleich dazu gab es eine Kontrollgruppe von Prostatakrebserkrankten, die sich normal ernährten, bei denen der PSA anstieg. Bei den Veganern fiel der PSA.
Dr. Greger hat auch ein Video darüber gedreht in welchem er sehr gut erklärt, was Ornish herausgefunden hat.
Hier werden Aufnahmen gezeigt von Tumoren der Prostat in vorher/naher Fotos, auf denen man sieht, dass der Tumor geschrupft ist und man hat parallel dazu Krebszellen in eine Petrischale gegeben und sie mit Blut der beiden Patientengruppen versetzt. Dabei zeigte sich, dass das Blut der normal ernährten Männer, dass Wachstum der Krebszellen um 10% unterdrücken konnte. Die maximale Leistung ihres Immunsystems. Das Blut der veganen Probanden hingegen unterdrückte das Krebszellwachstum um 70%. Auf moklekulargenitischer Ebene hat man im Zuge dessen raus gefunden, dass die Ernährung gewisse Gene runter reguliert und die Genexpression reguliert.
Eigentlich wollte Greger aber auf die Pflanzen/Fleisch Protein-Ratio hinaus und verlinkt später eine Studie über Blasenkrebs aus dem Jahre 2012 in welcher gezeigt wurde, dass eine Erhöhung von nur 3% an Tierprotein in der Nahrung mit einem 15% höheren Risiko assoziiert wird an Blasenkrebs zu erkranken, eine Erhöhung von nur 2% an Pflanzenprotein ging mit einem um 23% verringerten Risiko einher an Blasenkrebs zu erkranken.
In Köln plant die Uni oder die Uniklinik gerade ein Krebszentrum zu bauen, wo sich alle Spezialisten der unterschiedlichen Krebsarten mal zusammen setzten können. Denn Krebs wird nicht in einer Krebsklinik behandelt sondern Prostatakrebs in der Urologie, Hirntumore in der Neurologie, Brustkrebs in der Frauenklinik etc., dabei handelt es sich dabei doch um ein und die selbe Krankheit und man müsste doch mehr nach Gemeinsamkeiten suchen. So erklärte es jedenfalls der Prof.
Wenn man also, so frage ich mich, für sehr viele Krebsarten tierische Produkte als Bösewichte ausmachen kann, warum sollte man dann nicht auch spekulieren, dass eine Krebsform, deren Ursache man offiziell überhaupt nicht kennt, auch damit in Zusammenhang steht!?
Menü des Tages am 10. August 2014
Haferflocken mit Wasser, Rosinen, Zimt, Bananen, Apfel
3 Grüntee
Eintopf aus diversen Gemüsen, Bohnen und Reis
3 Tellerpfirsiche
3 Aprikosen
3 Stück fettarmen, veganen Möhrenkuchen
koffeinfreier Kaffee mit Süßstoff
4 Scheiben Vollkornbrot mit Avocado, Senf, Paprika, Salz
2 Bananen
Ich war bei meinem Vater zu Besuch, habe den Fotoapparat vergessen und daher gibt es keine Fotos. Ich hatte gestern auch wieder leichte Entgiftungssymtome, hatte unglaublich viel Durst, merkte, dass wenn ich jetzt nichts trinke ich Kopfschmerzen bekommen würde und hatte Schleimabsonderungen aus den Bronchien. Was war das nur, dass trotz all der Jahre Rohkost sich mein Körper nicht optimal regenerieren konnte? Mangelnde Energie und mangelnde Wärme? Oder noch was anderes?
Ich stelle gerade fest, dass meine Fingernägel besonders kräftig werden, was vielleicht auch damit zusammen hängt oder mit einer besseren Nährstoffversorgung. Aber schlussendlich: So ein Leben ist echt schwer zu verstehen. Dieses Gleichgewicht von Millionen von Faktoren! So eine Homöostase, die sich der Körper verschafft ist etwas, was man mit Medikamenten niemals jemals herstellen kann. Alles was eine Wirkung hat, hat auch eine Nebenwirkung. Das Mittel erster Wahl sollte niemals jemals Medikamente sein sondern nur nichtinvasive Therapien wie Ernährungsumstellung und Auseinandersetzung mit möglichen psychischen Aspekten. Wenn man erstmal in die Homöostase eingegriffen hat, weiß man nicht, was als nächstes an Symptomen auf einen zukommt. Ich bin ein Fan davon erst nachdem Ernährungsumstellung und psychische Abklärung erfolgt sind irgendwas anderes zu unternehmen. Aber manchmal, manchmal sind die Symptome so belastend, dass man nicht warten kann und mit Medikamenten eingreifen muss. Und danach Regeneration und Aktivierung der Selbstheilungskräfte...
Alles Liebe,
Silke
Freitag, 8. August 2014
Wieviel ist eigentlich viel?...
Ich hab endlich McDougalls Buch The Starch Solution: Eat the Foods You Love, Regain Your Health, and Lose the Weight for Good! gekauft und ich bin restlos begeistert. Früher habe habe ich Bücher vor allem deshalb gesammelt, weil ich Rezepte haben wollte, die mir ermöglichen alles was ich gerne esse auch in gesunder Variante her zu stellen. Heute freue ich mich bei Büchern, weil ich mittlerweile eine Überfülle an Rezepten habe, hauptsächlich darüber wenn mir Studien präsentiert werden, die mir neu sind. Und das macht McDougall hier auch sehr gut, so wie es Ärzte in ihren Büchern immer machen und Laienautoren nie. Nicht mal jemand der einen IQ von 180 oder so haben soll, wie Christian Opitz, macht sich die Mühe Studien in seinem Buch als Quellen an zugeben und für einen derart hohen IQ finde ich das sehr dumm.
Ich mag McDougall in schriftform lieber als in seinen Vorträgen, weil er sich da wissenschaftlicher verhält. Er argumentiert logisch, hat haufenweise Belege und Erklärungen zur Hand und legt Quellen dafür vor. Mir persönlich imponiert das. In seinen Vorträgen ist er emotionaler, was vielleicht auch einfach daran liegt, dass man mit einem 30 minütigen Vortrag über Biochemie die meisten Laien nicht gerade für sich gewinnen kann. Ich erinnere mich daran wie Dr. Lustig in Sugar die Leute mehrfach darum bittet bei der Biochemie doch bitte dran zu bleiben, er würde versprechen, dass er es leicht macht und sich beeilt. Schlussendlich versteht der Laie davon leider nichts, aber im Publikum bei Lustig waren auch nicht Laien sondern Akademiker. - Wenn man einen Vortrag für Laien hält muss man einfach emotionaler und enthusiastischer werden und Sachen sagen, die der Laie versteht. Barnard streut ja auch in jeden Vortrag ein, dass man von Fleisch erektile Dysfunktion als erstes Zeichen für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bekommt. Damit versucht er natürlich die Männer vom Grillen ab zu halten. Sie auf emotionaler Ebene sie für sich zu gewinnen.
Ich als jemand, der Medizin studiert um die Wissenschaft hinter Ernährung zu verstehen, interessiere mich für so emotionalen Kram nicht wirklich, auch wenn ich das natürlich genau so anwende, wenn ich auf jemanden stoße, der die Wissenschaft nicht versteht. Um was zu verändern muss man aber innerhalb des wissenschaftlichen Paradigmas argumentieren und das ist absolut möglich, denn die Beweise dafür, wie die richtige Ernährung welche Krankheiten verhindern oder heilen kann, sind da. Dennoch glaube ich, dass irgendwie doch das Emotionale die Wissenschaftler davon abhält ihr Wissen auch in die Tat um zu setzen.
Mein Prof., der das wissenschafltiche Projekt gelesen hat über Diabetes fand Barnard ein bisschen dogmatisch. Dennoch: Wer heilt hat Recht. Wenn man alle Diabetesmedikamente weglassen kann, wenn man sich an Barnards Ernährungsregeln hält, ist das dann dogmatisch? Ist das dogmatischer als wenn man morgens, mittags, abends die und die Tablette nehmen MUSS um sich nicht krank zu fühlen? Klar gibt es womöglich Abstufungen und der ein oder andere muss strenger zu sich sein als der Nächste. Aber jemand der Zöliakie oder eine Allergie oder Fruktoseintolleranz hat MUSS halt einfach die Nahrungsmittel meiden, die ihn krank machen. Das sind keine Dogmen sondern Fakten.
Ich komme darauf auch gerade nur, weil ich gestern in der Mensa war und den Physiologie-Prof. der mir die Sache mit dem Methionin und der Auswirkung auf das Altern erzählt hat, vor einem Teller mit einem Stück Fleisch sitzen sehen habe. Er hat mir erzählt er würde nicht viel Fleisch essen und ich habe mich gestern mehrfach gefragt wie viel die Menschen denn als VIEL ansehen.
Ich hatte Spätschicht im Bioladen und eine Kundin kam rein: „Haben Sie Dinkelpaniermehl?“ - Ich musste überlegen...Ich weiß, dass wir glutenfreies Paniermehl haben und auch Vollkornpaniermehl, aber ob wir Dinkel haben wusste ich nicht so genau. Das habe ich der Kundin mitgeteilt worauf hin sie sagte: „Aber sie müssen das haben!“ - Ich : „Wieso MÜSSEN wir das haben?“ - Weil sie ein Bioladen sind und weil sie gesunde Sachen verkaufen und weil Dinkel viel gesünder ist als Weizen!“ - Ich: „Wissen sie, nicht alles was wir verkaufen ist gesund, wir verkaufen auch Chips udn Gummibärchen, und wir verkaufen auch nicht alles was gesund ist hier im Laden. Ich gehe mal mit ihnen nachschauen.“ - Wir hatten Dinkelpaniermehl! - Unterwegs habe ich ihr erzählt, dass Biodinkel gerade schwer zu bekommen ist, weil die Ernte schlecht war und dass es auch sein kann, dass es momentan nicht lieferbar ist, gerade deshalb. Wir hatten es, aber und die Kundin stand daraufhin mit 5 Paketen Dinkelpaniermehl an der Kasse. Ich hatte ihr Angst gemacht mit dieser Missernte-Geschichte...Und dann kam ich nicht umhin zu bemerken: „Wenn sie allerdings Fleisch damit panieren ist der gesamte gesundheitliche Gewinn von Dinkel im Vergleich zu Weizen wieder weg“ - Sie: „Wieso?“ - Ich: „Na, weil die meisten Menschen an den Auswirkungen von zu viel Fleisch und Fett sterben, ganze 40% sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen". Das war wieder ne Diskussion auf die ich mich nicht hätte einlassen sollen, denn auch die Kundin erzählte mir sie würde nicht viel Fleisch essen und man müsse sich ja langsam umstellen und sie hätte einen Heilpraktiker, der auch Medizin studiert hätte, dr aber durch das Examen gefallen sei, weil er einen gemeinen Prof. hatte...Aber das ist wohl eine andere Geschichte.
Auch mein Vater sagt, er esse nicht viel Fleisch. Also 3 Menschen, die mir erzählen sie essen die gleiche Menge Fleisch: Nicht viel!
Ich weiß ungefähr wie viel mein Vater isst. Jeden Morgen Schinken auf sein Brot. Macht täglich Fleisch. Und ich schätze so 4-5 Mal die Woche hat er noch irgendein Fleisch in seiner warmen Mahlzeit. Ich persönlich denke dass 300 g die Woche das Maximum an Fleisch sind, was man verzehren darf. Und ich glaube alle drei Personen, die nicht viel Fleisch essen, essen mehr. Die Frau im Bioladen war übergewichtig und erzählte mir zudem sie würde auch häufig auf Geflügel ausweichen. Was Fett betrifft ist das auch nicht viel besser. Das Stück Fleisch, was der Prof auf seinem Teller hatte war geschätzt 250 g. Noch 3 Scheiben Wurst dazu, und man hat seine Wochenration erreicht. Und was ich persönlich auch noch finde ist, dass das die Dosen sind, die eine GESUNDER Mensch essen darf. Jemand mit Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen darf sowas nur 2 Mal im Jahr...meine Meinung...Fleisch essen: An Weihnachten und an seinem Geburtstag!;-) - Über Milchprodukte rede ich hier mal noch gar nicht...
Menü des Tages am 7. August 2014
Gerste, gekocht in Reismilch mit Ananas, Banane, Vanille, Walnüsse
1 Grüntee
Kaffee mit Schuß Milch und Zucker
Mensaessen: Nudeln mit Kräutertomatensauce und 2 Beilagensalate
1 Banane
Sojade Kirsch mit 3 Bananen
5 St. Snäckbrot
4 St. Bitterschokolade
2 Gläser Rotwein
Gestern war völlig suboptimal. Ich musste zwei Prüfungen an der Uni ablegen, denn ohne Belege für diese Prüfungen zu haben, kann ich mich nicht für die mündliche Physikumsprüfung anmelden. Also habe ich mich prüfen lassen im Blutabnehmen und Blasenkatheterlegen und bin danach zur Anmeldung für die Mündliche gegangen. Jetzt ist auch da ein Haken hinter! Gott sei Dank! Als Nervennahrung gab es Kaffee.
Ab 12 Uhr musste ich im Bioladen stehen und weil wir Personalprobleme haben, wie immer, hieß es: „Silke, du musst heute Abschließen!“ - Was ich noch nie vorher gemacht habe...Schlagartig war ich als Aushilfe die Führungskraft, weil wir keine Führungskräfte mehr haben...Die melden sich, krank, werden gefeuert oder weiß der Geier... Und so habe ich den Bioladen geschmissen, zwischendurch was gegessen was halbwegs satt macht und Heißhunger auf Schokolade hatte ich zwischendurch auch...Wobei das glaube ich mit dem Mensaessen zu tun hatte. Das war ab-grund-tief schlecht und seit Monaten das erste Mal, dass ich in der Mensa was nicht-veganes gegessen habe. War glaube ich in 3 Jahren Studium das schlechteste Mensaessen überhaupt! - Ich hatte aber nichts dabei...C'est la vie...
Aber was ich noch zur Stärke loserden wollte: Neuerdings bin ich in der Lage bei nur 23°C in Rock und T-Shirt rum zu laufen, wegen der körpereigenen Thermogenese. Und das hat natürlich den Vorteil, dass man mehr Sonne an seine Haut lassen kann und damit auch mehr Vitamin D produzieren kann und damit seinen Vitamin D Speicher für den Winter möglicherweise besser füllen kann. Womöglich kann man sogar im Winter mit mehr Thermogenese mehr Sonne an seine Haut lassen.
Ach ja,...und dann möchte ich mich noch bei allen bedanken, die für mich beim Keimling Blog Award abgestimmt haben. Es hat leider nicht ausgereicht, weil ich keine so starke Lobby habe und nicht so gefällig bin.;-) Aber es hat dem Blog zu mehr Bekanntheit verholfen und das war das, worauf ich mit dieser Anmeldung auch nur abgezielt habe. Statt 1000 tägliche Seitenaufrufe wie im Juli habe ich nun 1500. Auch die Werbeeinnahmen sind gestiegen. Schlussendlich...so lange es keinen andern Medizinstudenten gibt, der über Essen bloggt, laufe ich in meinen Augen eh außer Konkurrenz!:-)
Alles Liebe,
Silke