Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 24. Juli 2014
Hülsenfrüchte effektiver als Kalorienreduktion...
Es gibt ne ganze Menge Studien darüber, dass der Verzehr von Hülsenfrüchten gesund ist. Dass Menschen, die viele Hülsenfrüchte verzehren dünner sind, weniger Gebrechen habe und weniger von Zivilisationskrankheiten betroffen sind. Was man mit derartigen Studien jedoch nicht raus finden konnte war, ob es vielleicht im Umkehrschluss so ist, dass Menschen, die viele Hülsenfrüchte essen auch klug genug sind um sich über den Verzehr von Hülsenfrüchten hinaus auch besser um ihre Gesundheit zu kümmern, ob sie vielleicht auch mehr Sport treiben, mehr Obst und Gemüse essen etc. So belegt diese Studie zum Beispiel, dass Menschen, die mehr Bohnen essen, weniger am metabolischen Syndrom leiden, als solche die weniger Bohnen essen.
Bereits aus dem Jahr 2012 ist hingegen diese Studie bei der verglichen wird was besser zur Regulierung des metabilischen Syndroms funktioniert: 500 kcal weniger essen oder 5 Tassen Hülsenfrüchte die Woche essen, bei nicht limitierter Kalorienmenge. Studienteilnehmer waren übergewichtige Personen mit einem BMI von 32 und das ganze Experiment ging über einen Zeitraum von 8 Wochen. Neben der Kalorienaufnahme wurden noch diverse Parameter bestimmt, wie Blutzucker, Insulinausschüttung, Ausschüttung des Hungerhormons Ghrelin und vieles mehr.
Nach 8 Wochen war bei beiden Gruppen das Gewicht runter gegangen, der Bauchumfang hatte abgenommen, der Hba1c war niedriger und auch die Insulinresistenz hatte sich verbessert. Bei der Gruppe jedoch, die die Hülsenfrüchte gegessen hatte, war, verglichen mit der Kalorienreduktionsgruppe, ein erheblich verbessertes (gutes) HDL-Cholesterin nachzuweisen und eine verbesserte Insulinproduktion durch Nachweis des C-Peptids im Blut. Zudem kam es bei den Hülsenfruch-Gruppe weit weniger zu Insulin-Spikes und damit zu einer besseren, gleichmäßigeren Regulierung des Blutzuckers.
Worauf ich aber wirklich hinaus will mit dem Vorstellen dieser Studie ist, dass auch bei der Gruppe, die quasi aufgefordert wurde MEHR zu essen statt weniger, eine Kalorienreduktion auftrat und dass, obwohl sie so viel essen durften wie sie wollten und sonst gar nichts ändern musste und die Stoffwechselverbesserung entgegen einer Entwicklung hin zu Diabetes noch besser waren als, wenn einfach nur Kalorien reduziert wurden.
Dr. Michael Gregor stellt diese Studie in diesem Video vor und leitet sie ein, indem er erzählt, dass Kalorienreduktionsdiäten zwar vorerst funktionieren aber auf lange Sicht eigentlich fast immer ein Jojoeffekt auftritt und das verlorene Gewicht wieder zugenommen wird. Bei einer Umstellung zu einer richtigen Ernährung passiert genau das eben nicht. Ich glaube zwar nicht, dass man mit richtiger Ernährung automatisch sein „Traumgewicht“ erreicht, aber sein Idealgewicht sicherlich. Ich denke viele von uns, besonders von uns Frauen, haben ein Traumgewicht, was unter ihrem Normal- oder Idealgewicht liegt, denn ich höre sehr, sehr oft, und kenne das auch von mir, dass man eigentlich ein paar wenige Kilos weniger haben würde. Meist sind es so um die 5 kg, die man gerne noch los werden würde. Bei einer Größe von 1,69 m, wie ich sie habe, liegt der gesunde BMI jedoch bei 56-70 kg und das ist ein riesiger Spielraum, den man mit gesunder Ernährung superleicht erreichen kann. Tatsächlich pendelt sich mein Gewicht automatisch genau in der Mitte zwischen diesen beiden Werten ein, auch wenn mein Traumgewicht wohl eher gegen 56 tendiert.
Aber sollte das so sein? Männer finden mich mit 56 jedenfalls zu dünn!
Ich will euch Dr. Greger nicht vorenthalten, daher hier auch noch schnell sein 3 Minuten-Video zu diesem Thema.
Menü des Tages am 23. Juli 2014
Haferflocken mit Banane, Datteln, Rosinen, Brombeeren, Chia, Walnüsse, Wasser
1 Matcha Tee mit Stevia
2 Vollkornbrote mit Dattelsirup und Banane
½ Nektarine
1 Banane
Salat aus Kidneybohnen, Mais, Romana Frühlingszwiebel, Paprika, fettfreier Ölersatz, Salz, Pfeffer, Senf, Rotweinessig, Rapadura
2 Vollkornbrote mit Dattelsirup und Banane
½ Banane
4 Datteln
Rest Salat von Mittags
3 Kartoffeln mit verdünntem Garam Masala Aufstrich als Sauce
1 Glas Rotwein
Ich kann meinen Teller nicht mehr leer essen. Das ist ziemlich neu. Normalerweise ist der Genuss so groß, dass ich alles leer machen kann, was ich mir auflade. Jetzt kriege ich, was die „Instinktos“ eine Sperre nennen. Ich komme an einen Punkt, wo ich keinen einzigen Löffel voll mehr nehmen kann.
Das erinnert mich daran, was ein Physiologie-Professor im letzten Semester in der Vorlesung erzählt hat: Unsere Sättigungsmechanismus funktioniert (eigentlich) super akurat. 2 Würfel Zucker am Tag würden ausreichen um am Ende eines Jahres 1 kg zugenommen zu haben. Den meisten Menschen passiert das aber nicht. Die meisten halten ihr Gewicht. Ausnahmen gibt es immer, wenn man sich das Rauchen abgewöhnt oder Stress oder einen Verlust zu verkrafte hatte, oder sowas ähnliches. Eigentlich wissen wir instinktiv aber genau, wie viel wir essen müssen nur kommt genau hier die Natürlichkeit der Nahrung ins Spiel und das Phänomen, dass unsere Dehnungs- und Nährstoffrezeptoren im Magen raffinierte Nahrung nicht optimal einschätzen können. Und allein das ist schuld an der Zivilisationskrankheit- und Übergewichtsepidemie.
In Biochemie wurde erwähnt, dass nur 1/3 aller Deutschen mit ihrem Gewicht in den gesunden BMI Bereich fallen. Das ist schon echt krass. Nur 1/3 wiegen weniger als die Zahl nach dem Komma, bei ihrer Größenangabe in Metern...
Aber kurzer Themenwechsle: Von gestern auf heute hatte ich meinen 1 000 000sten Seitenaufruf!!!
Ich weiß nicht, welche Ziele ich mir mit diesem Blog noch setzten soll...vielleicht 80 Mio Seitenaufrufe, also für jeden Deutschen einen Seitenaufruf! - Aber bis zur nächsten großen Zahl dauert es jetzt jedenfalls wieder. Der Rotwein oben war zur Feier des Tages!
Alles Liebe,
Silke
Herzlichen Glückwunsch zum millionsten Seitenaufruf. Etliche hundert waren dabei auch von mir.
AntwortenLöschenDanke auch für Ihre qualifizierten Blogeinträge. Sie helfen mir unglaublich dabei, meine "plantbased, starchbased" Ernährung Tag für Tag durchzuhalten, und das schon seit mehr als einem Jahr! Mir gehts wirklich bestens mit dieser Form der Ernährung. Ich fühl mich topfit und leistungsfähig. Außerdem ist mein BMI von 25 auf 22,5 gesunken, Blutdruck wunderbar, sogar mein genetisch erhöhtes LDL-Cholesterin habe ich in den Normalbereich drücken können.
Ihr Blog ist meine tägliche Pflichtlektüre.
Maria - 44 - Niederbayern