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Sonntag, 10. November 2013

Was ist eigentlich schlimm daran sein Belohnungsystem zu untergraben...



Ich bin sehr froh darüber, dass ich es geschafft habe, mich gestern zum Joggen aufzuraffen. Das Wetter war herrlich, es tat sehr gut seinen Körper mal wieder zu bewegen und last but not least führt Ausdauersport natürlich auch zu Ausschüttung von Endorphinen, die zum einen glücklich machen und zum anderen die Opiatrezeptoren besetzen, so das man keinen Bedarf an weiteren Opioiden durch irgendwelche anderen Substanzen hat. Laut Wikipedia machen Endorphine auch folgendes:

"Endorphine regeln Empfindungen wie Schmerz (Analgesie) und Hunger. Sie stehen in Verbindung mit der Produktion von Sexualhormonen und werden mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Euphorie....Der genaue Wirkmechanismus der Endorphine ist noch nicht in allen Details geklärt. Man weiß aber, dass Endorphine die dopaminerge Erregungsleitung manipulieren können. Die Ausschüttung von Dopamin in den synaptischen Spalt wird verstärkt."

Also die Ausschüttung von Dopamin wird durch die Ausschüttunge von Erndorphinen ebenfalls verstärkt.

Ich habe Die Suchtfibel ausgelesen, wobei ich viel übersprungen habe, vor allem Bereiche was die Therapie der diversen Süchte betrifft. Denn obwohl manche Nahrungsmittel durchaus süchtig machen können, ist die Wirkung immerhin lange nicht so extrem. Eigentlich ist sie sogar so gering, dass es für manche Menschen lachhaft erscheinen mag, dabei überhaupt von Sucht zu sprechen. Viele Menschen - auch was, fast alle, fast die ganze Gesellschaft - merken auch gar nichts davon, dass sie süchtig sind. Weil sie auch keine Wirkung mehr verspüren, weil sich ihre Neurone an den Stimuluns von Zucker und Fett gewöhnt haben. Weil es alle machen und weil man keinen haluzinogenen oder rauschhaften effekt hat. Ich merke das aber und zwar holla die Waldfee. Für mich ist das wie Koks!

Naja, Schlüssel zu allem ist das Dopamin und da auch die Frage wie viel ist gut und wie viel ist zu viel. Ich nehme an man kann davon ausgehen, dass jede Ausschüttung von Dopmin durch Dinge und Substanzen, die es vor tausenden Jahren auch schon gab, völlig ok ist. Aber wie weit sollte ich zurück gehen? Ist Alkohol ok, weil er sogar in der Bibel getrunken wird? Weil dort sogar Wasser in Wein verwandelt wird? Weil in einem Gottesdienst Messwein getrunken wird? Alkohol schüttet Dopamin aus.

Naja, kommen wird zu Essen und Sex. Laut der Suchtfibel wird die Dopaminausschüttung durch Essen um 50% durch Sex um 100% durch Nikotin um 225% durch Morphin um 300% durch Kokain um 400% und durch Amphetamin um 1000% vermehrt. Krasse Sache, oder? Wobei ich besonders faszinierend finde, dass Nikotin näher an Morphin ist, als an Sex. Essen und Sex gab es schon immer, Ausdauersport auch, also sollte das wohl die natürliche Dopaminausschüttung sein. Worauf die Suchtfibel natürlich nicht eingeht ist das worüber Barnard in Breaking the Food Seduction schreibt. Substanzen in Nahrungsmitteln, die wirken wie Drogen, vor allem die Schokolade und der Zucker.

Was dort hingegen besprochen wird ist die Tatsache, dass es etwa 10 Minuten nach dem Verzehr von Nahrung zu einer Dopaminausschüttung kommt, die mit dem Geschmack rein gar nichts zu tun hat, sondern nur mit dem Kaloriengehalt zusammen hängt. Die bleibt aus, wenn man Süßstoffe verwendet, obwohl es eine separate Belohnungswirkung allein für den guten Geschmack gibt. Der Autor räumt auch ein, dass zur Behandlung von Adipositas durchaus auf das Suchtpotential von Nahrungmitteln eingegangen werden müsse.

Warum ist das alles aber überhaupt ein Problem, mal völlig abgesehen von den körperlichen Auswirkungen, die Drogen und auch ungesundes Essen haben können.

Weil das Belohnungssystem einen biologischen Zweck hat und es uns ermöglicht nicht nur unseren angeborenen Trieben und Instinkten folgen zu müssen, sondern um auch dazu zu lernen. Mit einem gut justierten Belohnungssystem kann man intuitiv die richtige Entscheidung für sich treffen und man schärft seine Aufmerksamkeit für Dinge, die in Zukunft belohnt werden könnten. Und drittens erinnert man sich an alles besser, was mit Emotionen verknüpft ist und diese Emotionen sind auch mit dem Belohnungssystem verbandelt. Das alles wird ausgeschaltet, wenn man irgendetwas konsumiert, was übermäßig viel Dopamin ausschüttet. So hat man zum einen eine körperlichen Schaden, ein Suchtproblem und zudem ein kaputtes Belohnungssystem.

Das führt dazu, dass die Entwicklung der Persönlichkeit ausbleibt, weil man keine echte Motivation mehr hat sich lohnbringend zu verhalten, man wird weniger belastbar, weil man nicht mehr bereit ist länger auf eine Belohnung zu warten und es verlieren alle Tätigkeiten und Dinge an Wert, die nicht mit einer Ausschüttung von so viel Dopamin wie Drogen es könne, verbunden sind. Dadurch knüpft man dann falsch Assoziationen und die lassen einen dann auf falsche Schlüsselreize ragieren und man denkt, wie ich bei "Date" automatisch an Alkohol oder bei Weihnachten an Schokolade. Ist Weihnachten wirklich so eine schöne Zeit oder liegt das einfach nur daran, dass wir alle voll auf Drogen sind?

Es gibt so manche Dinge, über die man mal reflektieren muss...

Menu des Tages am 10. November

Haferflocken, 1 Banane, 1/2 Kaki, Leinsamen, Mohn, Paranuss, Hanfprotein, Zimt und Wasser


2 Brennnesseltee

1 St. Zimtschnecke, roh
2 Bananen

Thai Möhrensuppe


24 g Buchweizen Knuspermüsli


1 Dose Kichererbsen

Salat aus Grünkohl, Kartoffeln, Tomate, Zwiebel, Tahinidressing, Salz, Rotweinessig


2 Möhren

Ich hab mich total schwer getan mich zu zügeln. Möglicherweise, weil ich Sport gemacht habe und danach total Hunger hatte, möglicherweise auch zyklusbedingt. Aber ich wollte ja eh auf mein Hungergefühl mehr eingehen, jedoch ist auch einfach noch zu viel "Zaubernahrung" im Kühlschrank. Die Zimtschnecke war ein Test für den Workshop am Wochende, wo es auch um rohköstlicher Weihnachtsbäckerei geht (übrigens 1 Platz ist noch frei) und jetzt liegt das Ding da. Irgendwann und -wie essen muss ich es. Also versuche ich alles andere, was ich esse fettarm zu halten und das geht am besten mit Obst, aber Obst hat wiederum kein Eiweiß. Und so kam es, dass ich gestern Nachmittag regelrecht Heißhunger auf Kichererbsen hatte und eine ganze Dose davon verschlungen habe. 1 Dose Kichererbsen deckt übrigens 70% des Tagesbedarfs am Lysin, dieser essentielle Aminosäure, die so wichtig für den Aufbau von Kollagen ist.

A propos Kollagen: Ich werde schöner seit ich Stimulanzien vermeide und ausschlafe - Schönheitsschlaf ist auch was Wert, liebe Leute, die Haut strafft sich immer mehr und auch Falten verschwinden nach und nach. Vielleicht auch dadurch, dass ich zusätzlich eine Hyaluroncreme aus dem Bioladen teste und zudem die vegane Granatapfel-Augencreme von Weleda verwenden. Ich würde mich selbst derzeit 10 Jahre jünger schätzen. Obwohl ich auf der Veggie World auch von anderen 10 Jahre jünger geschätzt wurde.

Alles Liebe,

Silke



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