Ich sag mal so: Von allem, was ich für das Medizinstudium so lernen muss, interessieren mich vielleicht 10% so wirklich. In Biochemie ist es mehr, vielleicht 40% in Histologie ist es weitaus weniger, vielleicht 5 %. Was den Schnitt aber völlig raus reiß ist Physik und Chemie, was mich 0% interessiert.
Für die Physikumsklausuren in ca. 4 Wochen lerne ich gerade Anatomie und Biochemie und sehe mich mal wieder mit eine Unmenge kaum zu bewältigenden Stoffs konfrontiert. Unter anderem auch wieder mit Neuroanatomie. Ich habe die Klausur mit mehr Glück als Verstand vor 6 Monaten bestanden, aber aus irgendeinem Grund erschließt sich mir das alles überhaupt nicht...
Neuroanatomie beschäftigt sich mit dem Aufbau von Gehirn und Rückenmark. Und noch ein bischen mit den peripheren Nerven, also denen im Körper, aber das nur kaum. Früher dachte ich, so wie ihr das jetzt vielleicht denkt, da sei einfach nur die graue Masse an Großhirn und dann das Kleinhirn und dann noch das Rückenmark und die sind halt einfach mit einander verbunden.
Pustekuchen! - Da ist die graue Masse des Hirnrandes und dann ist da die weiße Masse im Inneren des Hirns und darin sind wiederum wieder graue Flecken und die haben alle total verschiedene Aufgaben und darin sind wiederum total verschiedene Stukturen und das ist alles auf ganz vielen besonderen Wegen mit den unterschiedlichsten Transmittern miteinander verbunden und hat alles unterschiedliche Funktionenen.
Aber das ist ja noch nicht alles. Da ist dann noch das Kleinhirn, wo das fast ebenso aufgebaut ist, nur mit wieder anderen Dingen und das Rückenmark. Und dann ist da noch der Hirnstamm wo die Hirnnerven dann auch noch ihre Kerne liegen haben in denen sie von einem Neuron aufs nächste umgeschaltet werde oder eben auch nicht. Alles viel zu abstrakt und deshalb fast unmöglich auswendig zu lernen. Ich kann maximal 25% des Stoffs!
Aber jetzt habe ich euch genug gelangweilt. Diese Einleitung diente eigentlich nur der Tatsache, dass ich gestern beim Neuroanatomielernen auf was gestoßen bin, was zu den 10% gehört, die mich wirklich interessieren. Es ging um das Belohnungssystem!:-) Das Belohnungssystem spielt, laut Lehrbuch, eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Sucht!
Daher dachte ich, gehe ich dem Belohnungssystem, auch Nucleus accumbens genannt, mal näher auf den Grund und google es. Der Nucleus accumbens ist so ein grauer Fleck innerhalb der weißen Substanz des Hirns und Teil des Limbischen Systems, was immer wieder bei allem was interessant ist erwähnt wir, auch in Das Gedächtnis des Körpers: Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern
und leider sind solche Sachen immer sauschwer zu verstehen, wenn man Neuroanatomie nicht kapiert, aber was Wikipedia dazu sagt ist toll:
"Das mesolimbische System ist sehr stark in emotionale Lernprozesse eingebunden. Hierzu wurden verschiedene Experimente durchgeführt. Affen wurden für ein bestimmtes Verhalten mit süßem Saft belohnt (operante Konditionierung). Wissenschaftler haben herausgefunden, dass nach einiger Zeit allein die Ausführung des erlernten Verhaltens die Affen glücklich machte. In anderen Experimenten mit gleichem Aufbau konnte gezeigt werden, dass die dopaminergen Neurone der Area tegmentalis ventralis auf einen bestimmten (mit einer Belohnung verbundenen konditionierten) Reiz hin so lange feuerten, bis die Belohnung erfolgte. Die mesolimbische Bahn fördert durch Glücksgefühle das Verstärken bestimmter Verhaltensmuster, die mit Belohnung in Verbindung stehen."
Diese Erkenntnsi ist in zweierlei Hinsicht interessant:
1. Wer Probleme mit Disziplin hat, muss sich selbst eigentlich behandeln, wie die Affen in dem Experiment. Vielleicht nicht unbedingt mit süßem Saft aber vielleicht mir irgendwas gesundem Süßen oder so. Jedenfalls irgendwas, das dem Körper nicht schadet, was man aber dennoch als Belohnung empfindet. Und irgendwann dann, nach einer gewissen Zeit, hat der Nucleus accumbens dann gelernt, dass man glücklich sein kann, indem man einfach nur das disziplinierte Verhalten ausführt und dann kann man glücklich sein ohne die Belohnung zu bekommen.
2. "Im Nucleus accumbens befinden sich Dopaminrezeptoren vom Typ D2, deren Stimulation durch die dopaminergen Afferenzen der Area tegmentalis ventralis für ein Glücksgefühl verantwortlich gemacht wird" und
"Aber auch die Stimulation der Neurone der Area tegmentalis ventralis im Mittelhirn ist Angriffspunkt verschiedener Wirkstoffe. Die auf die dopaminergen Neurone der Area tegmentalis ventralis hemmend wirkenden GABAergen Interneurone besitzen ihrerseits Opioidrezeptoren vom µ1-Typ. Opioide führen durch Hemmung der inhibitorischen GABAergen Interneurone zu einer Enthemmung der Neurone der Area tegmentalis ventralis, die wiederum vermehrt Dopamin ausschütten. Somit sensitivieren Opioide die mesolimbische Bahn für eine Stimulation. Auch Ethanol, Barbiturate, Benzodiazepine und Nikotin haben einen stimulierenden bzw. enthemmenden Einfluss auf die dopaminergen Neurone der Area tegmentalis ventralis."
Ich weiß, es ist superkompliziert formuliert aber schlussendlich geht es hier um Opiate und Dopamin,die genau hier wirken und wenn man sich mal Barnard Breaking the Food Seduction: The Hidden Reasons Behind Food Cravings---And 7 Steps to End Them Naturally
anschaut, dann sieht man, dass man es auch hier mit Opiaten und Dopamin zu tun hat.
Problemnahrungsmittel die sich in genau diesen Nucleus accumbens einschalten sind Zucker, Schokolade, Käse und Fleisch. Die sorgen entweder für Ausschüttung von Dopamin oder Opiaten. Hinzu kommt, dass Weizengluten sich während des Verdauungsprozesses in opiatähnliche Substanzen aufspalten soll.
Wie bei allen Dingen gibt es hier also zwei Seiten der Medaille, über die man sich bewußt sein sollte. Über das ganze System sollte man sich bewußt sein. Man kann sich so effektiv belohnen und damit eine wünschenswerte Verhaltensweise, wie regelmäßiges Sport treiben oder diszpliniertes Lernen antrainieren oder man kann völlig unbewußt süchtig werden nach Nahrungmitteln, die einem auf die Dauer Krebs, Herzkrankheiten, Diabetes, Übergewicht, Gicht etc. bringen.
Hochinteressant. - Ich weiß selber noch nicht, was ich mit diesem Wissen anstellen soll. Schlussendlich sollte man sich vielleicht komplett aus dem Belohnungssystem raus halten. - Aber das Belohnungssystem belohnt uns ja auch bei der Kopulation mit tollen Gefühlen, weil wir unsere Art erhalten! Besser ist wohl, man belohnt sich, indem man sich selber gut zuredet und auf die Schulter klopft. Diesen Mechnaismus gäbe es ja auch noch....
Menu des Tages am 25. Juli 2013
3 g Spirulina
2 Grüntee
rohes Müsli mit Traubenkernmehl, Sunwarrior, Leinsamen und Banane
1 Blaubeermuffin
1 Kugel Stracciatellaeis
2 TL Carobella
Sommerliche Spinatsuppe (nächste Woche im Newsletter)
1 TL Carobella
Bulgur mit Tomate, Paprika, Barbequesauce und Thymian
1 getrocknete Feige
Salat aus Spinat, Möhre, Gurke, Tomate, Sellerie, Blumenkohl, Karpern, Dressing aus Avocado, Senf, Salz, Cayenne, Knoblauch, Stevia
1 Scheibe Vollkornbrot mit Avocadodressing
1 getrocknete Feige
Waren 2145 kcal, etwas zu viel Fett nämlich 31,6%, was die Spinatsuppe schuld war in der Walnüsse drin waren. Man darf einfach nicht 3 Mahlzeiten essen in der viel Fett vorkommt!
Omega 3:6 war 1:5 und der einzige Nährstoff, der zu kurz kam war mit 85% das Selen, wofür ich eigentlich nur eine Paranuss hätte essen müssen...Habe ich aber nicht...
Naja, so weit alles gut. Ich finde es faszinieren, dass man Stracciatellaeis, teelöffelweise Nutellaimitat und Blaubeermuffins essen kann und da tatsächlich Nährstoffe drin hat, die gut und wichtig sind. Und Ballaststoffe vor allem auch. In herkömmlichem Stracciatellaeis sind keine Ballaststoffe, in Nutella auch nicht und in Muffins aus Weißmehl auch nicht. Gewußt wie!:-)))
Alles Liebe,
Silke
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Hallo Silke,
AntwortenLöschendas hat jetzt mit dem Post nichts zu tun, aber viell. ist es interessant für dich? Natürlich nicht wegen der Paläo-Ernährung im Beitrag!!
http://www.marathonfitness.de/2013/07/essen-ohne-zuzunehmen-fitnessmodel-trick/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+marathonfitness%2FgfBd+%28MarathonFitness.de%29
LG
Juliane