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Freitag, 12. Juli 2013

Ich hab jemanden vegan gemacht...


Erinnert ihr euch noch an meine Patientin Kundin aus dem Bioladen mit der Arthrose? Gestern war sie wieder da um sich bei mir zu bedanken. Sie sei seit unserem letzten Gespräch vegan geworden, auch weil ihr noch jemand andereserzählt hatte das Milchkühen ihre Kälber viel zu früh weggenommen werden etc. Aber seit sie vegan sei habe sie keinerlei Entzündungsreaktionen mehr gehabt.

Das war ja so, dass diese Frau seit 20 Jahren oder so tierschutz-Vegetarierin war und ich sprach mit ihr darüber, dass ich sowas für Blödsinn halte, denn so manche Milchkuh wäre sicher lieber tot als ein Leben als Milchkuh zu fristen. Das hat sie überredet. Nicht die gesundheitlichen Vorzüge eine weitestgehend pflanzlichen Ernährung. Sie hat die 3 Liter Demeterjoghurt, die sie am Tag vor unserem letzten Gespräch gekauft hatte nicht mehr gegessen, sondern verschenkt. Seit dem 22. Juni, dem letzten Tag an dem wir uns trafen, habe sie nichts tierisches mehr gegessen. Sie kauft jetzt Sojajoghurt.

Das bestätigt aber irgendwie das, was viele Kommentaren an dieser Stelle schon gesagt haben: Es sei so gut wie unmöglich aus gesundheitlichen Gründen vegan zu werden.

Tatsächlich ist das aber aus gesundheitlichen Gründen auch nicht nötig, vielleicht ist das deshalb so schwer. Die Disziplin 100% vegan durchzuziehen haben nur Tierschützer. Obwohl ich auch jedem Herzpatienten empfehlen würde immer vegan zu sein, außer vielleicht an einem der Oster- oder Weihnachtstage. Bei richtig schweren Krankheiten kann das durchaus erforderlich sein, um sie zu bessern. Aber für einen gesunden junger Mensch gibt es keine zwingenden gesundheitlichen Gründe 100% vegan zu werden. Das ist einfach so. Das ist in Studien bewiesen.

Ich denke der wichtigste Grund vegan zu werden ist der, die Nachfrage nach veganen Produkten in der Gesellschaft zu steigern. Der Matcha-Tee im Biolande ist ausverkauft! Attila Hildmann macht das wirklich toll. Es gibt zu wenig veganes Essen in Restaurant, es gibt vor allem zu wenig Gemüse in Restaurants, es gibt auch zu wenig Vollwertprodukte in Restaurants. Das ist alles problematisch und das läßt die kranken Leute dann auch in Gesellschaft ungesunde Sachen essen. Es muss alles mehr etabliert werden. Das Vegane muss genau so gesellschaftlich anerkannt und bekannt sein, wie der Vegetarismus. Auf jeder Speisekarte, auf der sich ein vegetarisches Gericht befindet, sollte mindestens auch ein veganes stehen. Das ist der wichtigste Grund vegan zu leben. Es ist wichtig immer wieder, durch Angebot und Nachfrage dafür zu sorgen, dass es mehr davon gibt. DAS macht Attila Hildmann. Ich weiß nicht wer ihn so hypt, ob das der Verlag ist oder irgendwelche Manager, aber das Konzept geht auf und ich finde es sehr faszinierend.

Was den Tierschutz betrifft: Ehrlich, beim Ackerbau kommen auch Tiere ums leben, wenn der Mähdrescher über das Feld fegt und erntet. Ist das Getreide dann noch vegan? Was ist mit den Tieren, die aus ihrer natürlichen Umgebung verjagt werden, weil Ackerflächen geschaffen werden? Was ist mit den Tieren, die durch Spritzmittel zugrunde gehen? Tierschutz-Veganissmus macht daher eigentlich keinen Sinn. Man kann doch nicht Honig meiden, weil die Bienen ausgenutzt werden und dann Aldigemüse kaufen, wo Tiere durch Spritzmittel ums Leben gekommen sind. Also!

Wenn die ganze Welt weitestgehend pflanzlich lebt ist allen mehr geholfen, also wenn eine Hand voll Tierschützer dogmatisch Veganismus propagieren, der gar nicht 100% sein kann. Nie. Veganismus sollte eh kein Nomen sein, sondern ein Verb. Ein Verb, welches sich auf diese eine Mahlzeit bezieht, die ich jetzt gerade esse. Sogar Barnad schreibt, dass man sich nicht als "Veganer" bezeichnen solle, sondern sich so definiert, dass man veganes Essen bevorzugt, oder eine vegane Mahlzeit isst. Es ist kein Wort, womit man sich abstempelt, womit man sich in eine Schublade steckt. Es ist ein Verb. Etwas das man tut. Etwas was mit einer Handlung verbund ist. Nicht mit einem Dogma. - Mein Wort zum Sonntag.

Menu des Tages am 11. Juli

1 Kaffee mit Stevia
3 g Spirulina
Müsli mit Erdbeersojamilch, Banane, Sunwarrior, Traubenkernmehl, Leinsamen und Stevia
8 g Ombar kokos
1 Grüntee

Vollkornbrötchen mit Banane und Rohtella


Salat mit Vollkornbrot


Kaffee mit Sojamilch und Süßstoff

Birne-Ingwer-Riegel
koffeinfreier Dinkelkaffee

300 g Sojajoghurt mit 2 Bananen

2 Sachen zu Thema Selbstdiziplin ;-)))

Ich war völlig fertig gestern nach der Vorlesung und vor meiner Schicht im Bioladen, dass ich beim Lernen fast eingeschlafen wäre, was ich in der Uni gemacht habe, so dass ich in die Mensa gestiefelt bin um mir einen Kaffee zu holen. Wäre ich zuhause gewesen, hätte ich Mittagsschlaf gemacht, aber war ich nicht. Ich musste noch bis 20:30 Uhr arbeiten. Ich bin also immer noch auf Aufputschmittel und Kaffee hat nun mal, im Gegensatz zu Rohkostschokolade, die auch wach macht, keine Kalorien. In einer Woche sind Semesterferien!!!

Das andere Thema ist das Soja, was ich ja eigentlich testweise vermeiden wollte. Wie das Schicksal so spielt habe ich 6x250 ml Erdbeersojamilch und 1 l Sojajoghurt geschenkt bekommen. Ihr kennt das, mit dem Gesetz der Anziehung.;-) Immer wieder faszinierend. Es kommt alles zu einem, wenn man den Wunsch losläßt. - Jedenfalls esse ich das Zeug jetzt auch!

Waren 2139 kcal, zu wenig B5 und Kalium und zu viel Fett: 30,7%.

Es ist immer doof, wenn man Essen für einen ganzen Tag mitnehmen muss um sich 12 Stunden lang zu verpflegen. Am besten funktioniert meine Nährstoffausbeute, wenn ich 2 Salate am Tag esse. Ist echt so! Ich kann aber nicht 2 Salate mitnehmen. Das sind ja keine Minisalate, wie man sie im Supermarkt kriegt, das ist jeweils ne ganze Schüssel!

Ja, das Leben macht es uns schon schwer und deshalb sollte es vollwertiges, rohes, veganes Essen allernorts zu kaufen geben und nicht nur im Bioladen! - Da gibt es auch noch zu wenig!

Alles Liebe,

Silke

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2 Kommentare:

  1. Ich möchte das jetzt gar nicht, weil ich deinen Blog sehr mag und dich für einen sehr reflektierten Menschen halte, aber: "vegan" ist ein Adjektiv (eine vegane Mahlzeit, aber "tun" kann ich vegan nicht).

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  2. Das meine ich doch!!!!

    Vegan sollte man tun können und daher sollte es ein Verb und kein Adjektiv sein. Wer das Wort vegan erfunden hat, hat es falsch erfunden!

    Darauf wollte ich hinaus!

    Ich hatte 14 Punkt im Deutsch LK, aber danke der Belehrung, Unknown!

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