Also, was soll ich sagen, ich habe die Chemieklausur bestanden....und mich seither gedanklich fast nur mit Zucker beschäftigt....und fange so langsam an was davon zu verstehen.
Also, vor der Klausur hatte ich Schokolade von Aldi und Kaffee konsumiert. Während der Klausur Traubenzucker in raffinierter Form. Am Abend vorher Vollkornspaghetti - in Gedanken ans Marathonlaufen dachte ich das ein Carboloading auch für geistige Höchstleistungen gut sein kann.
Ich schäme mich zwar dafür sowas gegessen zu haben, aber ihr habt echt keine Ahnung, wie ich gerade auf dem zahnfleisch gehe. An ein Funktionieren ohne das Zeug war nicht mal ansatzweise zu denken.(Was ja auch der Grund ist, warum andere Leute sowas dauern essen! Ich empfehle: Lebensumständer ändern!...wenn man irgendwie kann!)
Ich bin mir noch nicht sicher ob ich wirklich alles kapiert habe, aber hier erstmal folgendes:
Glucose ist erforderlich für das Hirn, die roten Blutkörperchen und das Nierenmark. Alle anderen Zellen nutzen zur Energiegewinnung vorrangig den Speicherstoff Fett. Quelle. Glucose wird als Glykogen in den Muskeln und der Leber gespeichert und reicht beim Marathon ca. bis zu km 32, dann kommt die Mauer und die Glykogenvorräte sind leer. Dann muss man was essen um weiter laufen zu können oder seinen Fettstoffwechsel vorher anständig trainiert haben oder beides.
Aber hier geht es ja nicht ums Laufen, sondern ums Denken. Das Hirn braucht Glucose.
Glucose ist ein Einfachzucker aus einem 6-Ring von Kohlenstoffatomen. Glucose braucht Insulin um verstoffwechselt zu werden. Die Fructose hingegen besteht einen 5-Ring von Kohlenstoffatomen, das Gehirn kann mir ihr nichts anfangen und es ist kein Insulin erforderlich um sie zu verstoffwechseln. Das macht die Leber ganz alleine deshalb hieß es früher immer dass Fruchtzucker für Diabetiker geeignet sei, wovon mittlerweile abgerückt wird, weil Fruchtzucker, Fructose, mittlerweile als ziemlich schädlich entlarft wurde. Daher rührt in der Rohkostszene auch die Bedenklichkeit von Agavendicksaft weil dieser auch fast nur aus Fructose besteht
Hat jemand letzte Woche den "Spiegel" und das Titelbild "Volksdroge Zucker" gesehen oder gelesen?
Darin ging es um Dr. Robert Lustigs YouTube Video "Sugar - The bitter Truth" was ich an dieser Stelle schon mal verlinkt habe. Hier ist es nochmal. Es dauert 1,5 Stunden und darin wird erklärt warum Fructose für den menschlichen Körper ebenso schädlich ist wie Alkohol. Es ist sehr biochemie-lastig und ich habe auch jetzt noch nicht alles genau verstanden. Aber unendlich mehr als noch vor einem Jahr bevor ich Chemieunterricht hatte.
Es ist schwere Kost, keine Frage, aber danach ist klar warum einfach nur "Low fat" mit reichlich Industriekost und raffiniertem Zucker meintwegen sogar vegan oder vegetarisch immer noch fett und ungesund macht. Das ist die Ursache dafür das überhaupt Leute low carb empfehlen obwohl tierische Produkte ebenfalls total schädlich sind.
Also, Haushaltzucker, Saccharose, besteht aus jeweils einem Molekül Fructose und einem Molekül Glucose. Die Glucose ist schön und gut und nützlich für den Körper. Die Fructose schadet ihm.
Fructose kommt jedoch auch in allem Obst und Gemüse vor, separiert von Glucose, aber fast immer in ziemlich ausgewogener Menge. Raffinierter Zucker wird ja auch aus Pflanzen gewonnen und so ist das Verhältnis fast immer 50/50. Dr. Lustig weist aber auch explizit darauf hin, dass Fructose in natürlicher Nahrung kein Problem darstellt weil die Natur es so eingerichtet haben, dass Fructose immer nur mit Ballaststoffen daher kommt. Ballaststoffe sind auch für ihn überaus wichtig. Fleisch und Milchprodukte enthält, nur mal zur Erinnerung, keine Ballaststoffe.
Wogegen er in dem Video wirklich wettert ist der in den USA überall eingesetzte High Fructose Corn Syrup als Süßungsmittel und der ist schuld daran, dass die Amerikaner trotz low fat Industrieprodukten immer fetter werden. Fructose schadet nämlich nicht nur dem Körper, er bringt auch das Hormon Leptin, welches Sättigung signalisiert, völlig durcheinander und man isst mehr als man braucht. Low fat Industrieprodukte haben kaum Geschmack und so werden auch die wieder mit Zucker versetzt, damit die Leute sie kaufen!
Naja, also Fructose ist ziemlich doof und gefährlich, aber was ist nun an Glucose, Traubenzucker, dran?
Zu viel Traubenzucker macht Diabetes. Besonders dann, wenn gleichzeitig viel Fett verzehrt wird. Die Zellen werden insulinresistent und die Glucose gelangt nicht mehr ins Gehirn. Geile Sache, oder?
Dazu muss man aber dauerhaft zu viel Glucose essen.
Glucose kommt, in seiner reinen Form, als eine Hälfte des Industriezuckers vor, macht die andere Hälfte des Zuckers in Obst und Gemüse aus und ganz viele miteinander vernetzte Glukosemoleküle machen zusammen die "Stärke" aus. Stärke wie sie in Getreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Co vorkommt. Sie alle liefern, im Gegensatz zu Obst und Gemüse, keine Fructose mit, haben gleichzeitig Ballaststoffe und sind so komplex, dass sie den Blutzuckerspiegel nicht zu stark ansteigen lassen, so fällt er dann auch nicht zu stark ab und man bleibt länger satt.
Es gibt einige Wissenschaftler die mittlerweile der Meinung sind der Mensch sei nur Krone der Schöpfung, weil er gelernt habe sich die Stärke nutzbar zu machen. Das ging jedoch nur durch das Kochen.
Als wir zuletzt 80/10/10 raw vegan gelebt haben waren wir als Spezies noch Australopithecus und das ist 6 Mio Jahre her. Homo Erectus vor 1 Mio Jahren hat bereits gekocht und er hat Fleisch gegessen. Homo Sapiens aber hat vor 20 000 Jahren mit dem Ackerbau angefangen.
Was sagt uns das alles jetzt? Keine Ahnung!
In der Rohkostbewegung wird immer wieder gerne Norman Walker zittiert: Das Stärkemolekül ist weder in Wasser noch in Alkohol noch in Ether löslich,. Klar, stimmt, zur Stärkeaufspaltung hat der Mensch aber das Enzym Amylase, welches im Mund und im Darm vorkommt und Stärkemoleküle in einzene Glukosemoleküle zerlegt.
Der nächste RoheLust-Workshop in Köln findet statt am 20. Oktober um 14 Uhr. - Geburtstagsaktion: Im Oktober nur 55 € inkl. Lebensmittelpauschlale von 15 € - Anmeldung hier!
Wobei: Glucose ohne Ballststoffe, wie sie in Weißmehl vorkommt ist auch keine gute Idee. Da steigt dann der Blutzuckerspiegel sehr stark an, Glucose fließt zum Gehirn, wie in meiner Chemieklausur und danach dann fällt er stärker ab als er vorher war und man kriegt Hunger. Man isst also auch bei raffinierten Kohlenhydraten zu viel.
Wenn man das was ich am Klausurtag gemacht habe dauerhaft macht, was die meisten Leute machen, rennt man schnurstracks in Diabetes hineinen. Ich habe aus Jux und Tollerei übrigens gestern beim Blutzuckermessen der Patienten meinen eigenen mit gemessen. Hatte einen Idealwert von 100. Pankreas nicht geschädigt durch Chemieklausur ;-)))
Ich frage mich aber wirklich ob es eine gute Idee ist sich so viele Früchte reinzupfeifen. Ja, immernoch!
Ich habe 80% roh gemacht, dadurch mehr Bananen gegessen und bin nicht richtig satt geworden. Bei 70% und mehr Stärke funktioniert das besser. Und die Glucose ist vielleicht der Grund dafür und der zu hohe Anteil an Fructose bei einer obstlastigen Kost auch der Grund warum ich nicht anständig satt werde davon. Man kann ja nicht auch immer nur Möhren und Süßkartoffeln roh essen.
Ich bin dann auch nochmal am Asialaden vorbei weil ich dachte "Kochbananen" seien vielleicht die Lösung. Die waren aber noch grün als ich sie gekauft habe und es dauert bestimmt locker noch 4 Wochen bis die reif sind. Kochbananen haben einen besonders hohen Stärkeanteil und schmeckern wie eine Mischung aus Süßkartoffel und Banane. Ich werde sie natürlich roh essen.
Aber natürlich weiß ich auch immer noch nicht warum ich von zu viel gekochtem immer Pickel bekommen. Ich zweifele daran ob ich das jemals in Erfahrung bringen werden.
Es erklärt habe warum so super-hochintelligente Computer-Nerds immer Pickel haben. Ihre Gehirne sind voll von Glucose aus Getreideprodukten. Die Haut leidet unter dem Triumph des Gehirns!
Und abschließend wollte ich nochmal erwähnen:
Nirgends, bei keinem Job wo ich je war, in keiner Firma, wird so viel Schokolade, Kuchen, Weißmehl, Chips, Käse und Wurst gegessen wie im Krankenhaus im Pflegepersonal. Gestern sagte eine Kolligin zu mir: "Aber Wurst ist doch auch gesund, da sind doch auch Vitamine drin" - Ich hab gar nichts mehr gesagt, weil ich es auch nicht leiden kann während des Essens über die Ungesundheit von Essen zu sprechen.
Unterdessen haben wir zwei Patienten rein bekommen, denen gestern gesagt wurde, dass sie sterben werden, und zwar bald, Körper komplett durchmetastasiert mit Krebs. Bei beiden ist die Bauchspeicheldrüse mit betroffen sprich: Das geht jetzt sehr schnell und sehr schmerzhaft mit dem Sterben.
Kennt ihr die Aufgaben der Bauchspeicheldrüse? Kann mir keiner erzählen, dass ein Pankreaskarzinom ernährungsunabhängig aufritt.
Am liebsten würde ich mir sagen: Ist doch egal, esst was ihr wollt, werdet krank, da werde ich später stinkreich durch! Aber wenn eine 89 jährige Frau vor einem sitzt, die bitterlich weint, weil ihr soeben die Diagnose "Krebs im ganzen Körper, man kann eigentlich nicht viel machen" gestellt wurde und man keine Ahnung hat wie man ihr helfen kann,.dann will man eigentlich doch weiter versuchen irgendwas zu verändern, damit dieser Wahn mit McDonalds und Cola nicht so weiter geht.
Und dann nochmal schnell zu Dr. Barnard und der Sucht bzw. der Tatsache dass Essen bei uns Substanzen ausschüttet die uns glücklich machen: Zucker, Weißmehl, Käse, Fleisch, Koffein, Alkohol - ich weiß schon warum die Krankenschwestern so ungesund essen: Sie müssen ihr Mitgefühl für die Patienten, was notgedrugen auftaucht, irgendwie betäuben. Ich schätze auch 70% des Pflegepersonals rauchen. Auch ein toller Mechanismus seine Gefühle abzustellen.
Noch 2 Wochen und einen Tag, dann bin ich da raus.
Alles Liebe,
Silke
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Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 20. September 2012
Sonntag, 16. September 2012
Stress und Zucker....
Krankenschwester sein und bloggen geht nicht gleichzeitig. Eigentlich geht gar nichts gleichzeitig mit Krankenschwester sein, weil Krankenhäuser ganz beschissene Arbeitszeittheorien haben.
Um jedes zweite Wochenende frei zu haben muss man 10-11 Tage durcharbeiten, was für den Biorhythmus und für das menschliche Dasein an sich, eine Vollkatastrophe ist. 10 Tage Frühdienst am Stück habe ich hinter mir, 10 Tage um 4:30 Uhr aufstehen, jeden Morgen die selben Ärsche abwischen, die natürlich immer wieder dreckig werden und jeden Tag am unteren Ende der Hackordnung verbringen. Ich bin sowas von heilfroh, wenn es vorbei ist!!!
Dabei fühle ich mich vor Ort eigentlich gar nicht so unwohl. Das Team ist nett und zu den Patienten baut man schnell eine persönliche Beziehung auf. Außerdem mögen sie mich, weil ich tatsächlich gerne ihre Wünsche erfülle, auch die popeligen... Aber ich wache auch mitten in der Nacht auf und denke ich müsste aufstehen und ins Krankenhaus fahren. Dabei ist es dann tatsächlich erst Mitternacht oder 2 Uhr oder gestern sogar 22:30 Uhr.
Vorgestern Nacht habe ich geträumt ich müsste ein Patientenbett zur Seite rücken und habe am nächsten Morgen festgestellt, dass ich tatsächlich meine Kleiderstange zur Seite gerückt habe!
Ich drehe also durch, das Krankenhaus zieht alle Aufmerksamkeit auf sich, ich habe zu wenig geschlafen und daher natürlich auch angefangen mit Kaffee trinken, weil ich ohne einfach so wegklappen würde und das geht auch nicht.
Pflegepersonal hat die hochste Wahrscheinlichkeit eine psychische Krankheit zu erleiden und auch die höchsten Burnoutwerte. Ich denke, das liegt weniger an der Tätigkeit sondern an der Arbeitszeitenregelung. Das geht echt gar nicht. Ich dachte immer, es sei unter Bismark schon verboten worden, dass man 10 Tage am Stück arbeiten muss. Da ist doch die Sonntags-frei-Regelung eingeführt worden. Und nun stehe ich hier, 150 Jahre später, und leider unter zu extremen Arbeitsbedingungen - was, mit verlaub gesagt, natürlich auch damit zusammen hängt, dass ich den Job eigentlich gar nicht machen will sondern muss, weil er Vorraussetzung für das Studium ist.
Ich habe auch was gelernt. Ich war im OP dabei als jemandem ein künstliches Knie eingesetzt wurde. Grausame Prozedur. Der Patient erzähle mir später, dass er sich die OP vorher bei YouTube angeschaut hätte. Urgh! - sollte man nicht tun. Ich habe einer Patientin Blut abgenommen, einer Famulantin eine Venenverweilkanüle gelegt und solche Sachen waren schon cool.
Aber ich musste mich auch noch auf eine Chemieklausur vorbereiten, die ich ja immer noch nicht bestanden habe, weil ich Chemie vor 20 Jahren abgewählt habe.
Weil ich wusste, dass ich nach dem Krankenhaus keine Zeit mehr haben würde, bzw. eigentlich keinen Elan, mich an Chemie zu setzten, habe ich mir einen Nachhilfelehrer geholt und der erwies sich als Gold wert. Der hat mir nämlich erklärt, nur mal so im Vorbeigehen, warum Medikamente Nebenwirkungen haben.
Ich versuche das mal widerzugeben ohne großes chemisches Fachchiniesisch:
Moleküle setzen sich aus unterschiedlichen Atomen zusammen. Z.B. geht ein Kohlenstoffatom 4 Bindungen ein z.B. mit vier unterschiedlichen Atomen oder Atomketten. Jetzt stellt euch zwei Kohlenstoffatome vor, die vier Bindungen zu vier unterschiedlichen anderen Atomen haben, nur haben sie diese Bindungen nicht an der selben Stelle, sondern sie verhalten sich wie Bild und Spiegelbild. Das Molekül, dass dem Bild gleicht hilft als Medikament, das Spiegelbild hingegen verursacht die Nebenwirkung. - Und das obwohl in beiden exakt die gleichen Atome vorkommen nur anders angeordnet. In Medikamenten kommen immer Bild und Spiegelbild des Wirkstoffs vor. Man könnte zwar das Spiegelbild, den Nicht-wirkstoff, aus dem Medikament entfernen, aber das wäre ziemlich teuer. In manchen Fällen wird es auch gemacht. Aber da alles immer möglichst billig sein soll, werden halt Spiegelbilder des Moleküls und damit Nebenwirkung in kauf genommen.
So erzählte mir mein Chemienachhilfelehrere, dass Contagan zwar schwere Missbildungen bei Ungeborenen verursacht, aber ein super Medikament gegen Lepra sei. Genau aus diesem Grund. Das selbe trifft zu bei einem Medikament was in Notfallsituationen vasodepressiv wirkt aber gleichzeitig Alpträume verursacht.
Um es platt zu sagen und die Worte eines Profs. von mir zu verwenden:
"Alles was eine Wirkung hat, hat auch eine Nebenwirkung"
Und deshalb sollte man sich lieber an der Natur orientieren statt an im Labor hergestellten Medikamenten. Der Körper kann Biochemie eh viel besser als das Labor oder um wieder meinen Nachhilfelehrer zu zitieren.
"Das ist natürlich in echt nicht alles so leicht, wie das jetzt hier auf dem Papier aussieht. In echt kann dabei alle mögliche schief und anders laufen"
Am Freitag war dann die Chemieklausur. Am Tag nach meinen 10 Frühdiensten. Ich hatte keine Ahnung wie ich mich aufrecht halten sollte geschweige denn denken und so habe ich zu einem Mechanismus gegriffen, den ich normalerweise nicht bemühe, mir aber von einer Komilitonin abgeguckt habe: Traubenzucker - in der Rolle von DM
Der nächste RoheLust-Workshop in Köln findet statt am 20. Oktober 2012. - Und weil ich im Oktober Geburtstag habe für nur 55 € pro Person inkl. Lebensmittelpauschale von 15 € - Anmeldung hier!
Das mit den unterschiedlichen Zuckern macht mich ja eh bekloppt seit der Diabetes, 80/10/10, Candida, Cousens vs. Graham etc -Diskussion. Das Gehirn braucht Glucose: Traubenzucker. Mit Fruchtzucker, Fructose, kann es nichts anfangen. Obst besteht, zumindest die meisten Obstsorten, zu ungefähr einer Hälfte Fructose und einer Hälfte Glucose. Zucker aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben besteht aus Glucose. Stärke aus Kartoffeln oder Getreide wird zu Glucose abgebaut. Agavendicksaft besteht fast nur aus Fructose. Honig wiederum 50/50.
Ich will das mein Gehirn funktioniert und dass ich mich immer konzentrieren kann. Unter Stress, wie jetzt im Krankenhaus, bin auch ich wieder in die Zuckerfalle gegangen, aber nicht mit raffiniertem Zucker sondern mit Trockenfrüchten! Hab ich ewig nicht mehr gekauft, hielt ich für praktisch für unterwegs, waren superlecker....Aber sie sind auch so konzentriert an Zucker, dass der Blutzuckerspiegel wahnsinnich schnell ansteigt und dann genau so schnell wieder abfällt und sogar noch tiefer als er zuvor war. Man kriegt dann Heißhunger und dass ist tödlich und das passier sogar bei fettarmer Kost.
Ich habe mich übelst darüber gewundert warum ich so viel Hunger hatte obwohl ich die 1700 kcal Diät so superleicht eingehalten habe.
Zucker schüttet Serotonin aus was beruhigt und zufrieden macht und so geht man heutzutage mit Stress um. Mir kam aber wieder mal Dr. Neal Barnard zur Hilfe, dessen Buch Breaking the Food Seduction: The Hidden Reasons Behind Food Cravings---And 7 Steps to End Them Naturally ich mir bestellt habe. Darin wird erklärt warum gewisse Nahrungsmittel süchtig machen und warum wir sie psychisch haben "müssen". Zu diesen Nahrungmitteln zählen Schokolade, Zucker, Kaffee, Tee, Milch (ganz besodners Käse) und Fleisch. Und das ist auch der Grund warum Menschen nur so widerwillig ihre Ernährungsweise ändern, wenn sie von Krankheit bedroht sind. Sie sind süchtig, wissen es aber nicht.
Es ist nicht so wie Victoria Boutenko schreibt, dass gekochtes Essen süchtig macht, vielmehr sind es diverse Substanzen im Essen und Zucker macht auch in roher Form süchtig (rone Schokolade auch) und hebt den Serotoninspiegel was gut ist, wenn es sich um komplexe Kohlenhydrate handelt die kaum Fett enthalten und den Blutzucker stabil halten, aber schlecht, wenn Heißhunger ausgelöst wird, die Kohlenhydrate gleichzeitig viel Fett enthalten oder aus Weißmehl und Zucker bestehen.
Barnard beschreibt auch das Glutenmolekül als Opiatausschütter. nicht das Stärkemolekül an sich, wie es auch oft in Laienliteratur vorkommt.
Nachdem ich also bis zur Chemieklausur, welche am ersten freien Tag nach meinen 10 Tagen Frühschicht stattfand, voll mit Einfachzuckern war und das auch sehr gut geholfen hat, die Klausur lief sowei recht erfolgsversprechend, will ich jetzt mal versuchen mehr komplexe Kohlenhydrate zu integrieren, was sich als Herausforderung darstellt. Brot, Reis, Hülsenfrüchte - alle enthalten komplexe Kohlenhydrate, kann man nicht roh essen.
Allerdings enthalten auch Gemüse, allen voran Möhren und Süßkartoffeln komplexe Kohlenhydrate. Ich muss genug essen um mich immer konzentrieren zu können, möglichst 16 Stunden am Stück, aber dennoch nicht einen zu starken An- und Abstieg des Blutzuckerspiegels zu förden. Ich möchte nämlich nicht wissen wie sehr meine Bauchspeicheldrüse und der ganzen Rolle Traubenzucker zur Chemieklausur gelitten hat. Meine Zunge war vom Lutschen sogar schon wund!!!
Naja, ein Mal soll das wohl zu verkraften sein. Ich habe mich also wieder an Cousens erinnert gefühlt, habe aber keine Ahnung wie man Cousens umsetzten kann mit 20% Fett und ohne Früchte mit ausnahme von Beeren bei 80% Rohkost.
Also habe ich gestern Mal 80% roh mit unter 20% Fett ausprobiert und zwar bei 2300 kcal. Ich brauche mehr Essen bei dem Stress und habe mal wieder festgestellt, dass wenn ich weniger als 60-70% Rohkost esse, was auch bei dem Stress passiert ist, Pickel kriege. Wie oft muss ich das noch am eigenen Leib erfahren, bis sich das in mein Gehirn einbrennt????
Gestern lief jedenfalls gut. Mal sehen wie das weiter geht. Ich versuche hochdosierte Kohenhydrate nicht pur zu essen, da dann der Heißhunger wieder laufert sonder sie abzumildern. Z.B. Bananen mit Sojajoghurt oder Rosinen in Salat und so. Halt eben nicht Zucker mit Fett sondern eher mit Eiweiß!
Der Rest meines Lebens läuft super! Erstmals bin ich endlich alle Geldsorgen los und lebe in Überfülle, kaufe alles Essen, dass ich haben will und der Rubel rollt. Mir werden immer mehr Jobs angeboten, wahrscheinlich auch, weil ich meine Aufmerksamkeit auf andere Sachen richte. 1,5 Jahre Arbeit mit dem Gesetz der Anziehung hat es gebraucht um so weit zu kommen.
Auf der Veggie World habe ich die Besitzerin des Ecco kennen gelernt einem Restaurant in Köln, welches auch vegane Küche anbietet. Sie bat mich einen Rohkostworkshop für ihr Team abzuhalten, damit sie auch Rohkostgerichte anbieten kann. :-))) Alles andere ist auch in Butter - nur das Pflegepraktikum muss ich losweden. Bis zum 8. Oktober noch. Hälfte ist vorbei und am 8. geht die Uni wieder los.
Alles Liebe von einer ziemlich erschöpften,
Silke
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Sonntag, 2. September 2012
Erschütternde Patientenrealität...
Ich hab ne ziemlich anstrengende Woche hinter mir und zwar nicht, weil ein Pflegepraktikum ätzende Tätigkeiten und körperliche Arbeit mit sich bringt, sondern weil ich erstmals das Leid vor Augen hatte, was falsche Ernährung mit sich bringen kann und weil ich erfahren musste wie beratungsresistent die Menschen sind, weil ihnen in keinster Weise bewusst ist, wie gravierend die Auswirkungen der Nahrungsmittel sind, die sie in sich reinstopfen. Scheinbar wissen nur hochgebildete Leute darüber bescheid, aber nicht das Volk, welches sich Tag ein Tag aus Fernsehwerbung über die Gesundheit von Milchschnitte und Maggi Kochstudio Tütensuppen reinzieht. Danke heißt Merci und was weiß ich noch... Tatsächlich kriegt das Schwesternteam auch fast täglich Schokoladen von Patienten geschenkt, die sich für die Pflege bedanken wollen.
Und wenn ich davon spreche, dass scheinbar nur Hochgebildete über die Auswirkungen von Lebensmitteln bescheid wissen, dann schließt das Krankenschwestern garantiert nicht ein. Es gibt da eine Frühstückskasse für die gesammtelt wird, wenn man sich am gemeinsamen Frühstück beteiligen möchte. 10 € pro Monat oder 2,50 € die Woche und man bekommt Weißmehlbrötchen, tierischen Aufschnitt, Margarine und Marmelade voll mit raffiniertem Zucker. Kaffee ist natürlich auch gratis. Selbstredend bringe ich liebe mein eigenes Essen mit.
Allerdings sind die Schwestern und Pfleger-Kollegen alles sehr, sehr nett. Ein ganz tolles Team und alle geben ihr möglichstes um Mitarbeitern und Patienten zu helfen. So habe ich es, glaube ich, noch bei keinem Job erlebt. Mit Entsetzen stelle ich darüber hinaus fest, dass ich scheinbar ein Händlichen für Krankenpflege habe und dass es mir sogar Spaß macht, weil ich auch die Dankbarkeit der Patienten erfahre. Liegt wahrscheinlich einfach daran, dass meine Mutter Krankenschwester ist. Jetzt wird mir auch klar, dass man sich lieber um kranke Menschen kümmert, die dankbar sind für dass was man tut, als um ein Kind, dass alles daran setzt selbstständig zu werden. Das ist weitaus undankbarer. Pech für mich, aber egal…
Schreckensnachricht der Woche war meine Patientin, die Lungekrebs hatte, mit der ich mich ebenfalls treffen musste. Vor einem halben Jahr war ihre Chemotherapie abgeschlossen und bereits da konnte sie schon wieder einen Knoten in der Achselhöle ertasten. Im Laufe des letzten halben Jahres sind noch eine Mitastase im Hirn und eine in der Nebenniere hinzu gekommen. Ich muss jetzt ein neues Dossier über sie schreiben und habe mal aus perdönlichem Interesse gefragt, ob man ihr irgendwas zum Thema Ernährung bei Krebs gesagt hätte. Ich bin natürlich davon ausgegangen, dass die Schulmediziner nichts darüber wissen und somit auch nichts gesagt hatten. Ich hatte zuderm Angst, dass die Schulmedizin meine Patientin umbringt und mir dabei die Hände gebunden sind.
Tatsächlich sagte mir meine Patientin dann: "Doch, sie haben beim Onkologen eine Ernährungsberatung angeboten, aber die habe ich abgelehnt"
Mir ging fast die Kiefernlade runter, aber ich habe versucht mir nichts anmerken zu lassen, was mir meistens schlecht gelingt. Schlussendlich habe ich ihr das Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren" geschenkt, in der Hoffnung, dass sie vielleichr mal reinschaut. In Anbetracht dessen, dass Sie eh das Gefühl hat den Ärzten ausgeliefert zu sein, und dass die nicht richtig wissen was sie tun, dachte ich, sie würde sich vielleicht freuen selbst etwas in die Hand zu kriegen um ihr Schicksal zu beeinflussen. Nein, sie hat sich nicht gefreut. Sie hat es widerwillig eingesteckt und jetzt kann ich nur noch hoffen.
Im Krankenhaus erzählte mir dann ein 19 jähriger Pfleger, der auch Medizin studieren will, aber warten muss, weil sein Abi zu schlecht ist, fast stolz von seinem Bluthochdruck. Den hätte er, weil er übergewichtig sei.
Ich: "Also dann Sport, weniger Fett essen, Kaffee weg und Salz weg, dann kommt das wieder in Ordnung."
Er: "Ne, ich nehm ja ne Tablette"
Mit 19!!!
Dann ein weiterer Patient der einen hohen Blutzucker hat und kurz vorm Diabetes steht. Er beklagt sich beim Blutzuckermessen immer darüber, dass wir ihn "foltern". Ich habe also bei einer Blutzuckermesseung vorgesschlagen er könne ja einfach mal mit seinen Werten experimentieren und statt Weißbrot Vollkornbrot bestellen und statt Zucker im Kaffee Süßstoff nehmen, nur so als Experiment...Als ich ihm nach Mittag Kaffee hingestellt habe hat er war er fast sauer als ich ihm ein wenig kokett auch Süßstoff hingelegt habe. "Ne" sagte er "ich will Zucker"
Geil oder?
Einziger Trost eine an den Rollstuhl gefesselte Patientin die 19 Tabletten nehmen muss und auf eine davon allergisch reagiert. Niemand kümmere sich aber darum rauszufinden, auf welche sie nun genau allergisch ist. Sie hat sich bei mir darüber ausweinte, dass es kein Obst gäbe und daraufhin habe ich ihr getrocknete Feigen geschenkt worüber sie sich unglaublich gefreut hat.
Ich wusste wirklich nicht, was ich von alle dem halten soll. Jahrelang dachte ich die Ärzte sind schuld an dem Dilemma und wolle ein besserer Arzt werden. Wenn aber die Patienten nicht mitmachen und absolut "Non-complient" sind, kann auch der beste Arzt nicht helfen....
Mein Leid habe ich am Samstag auf der Veggie World, wo ich bei Keimling am Stand aushelfe, jedem erzählt, der es hören wollte. Einziger Trost war das, was Christine Volm mir sagte: "Silke, schau dich mal um. Wie voll das hier ist. Voller als erwartet. Es GIBT die Leute, die sich für ihre Gesundheit interessieren und die was ändern wollen."
Da hatte sie Recht. Das sind die, denen es ein wenig schlecht geht, bei denen die ersten Zipperlein kommen und die keinen Bock auf die Abhängigkeit von einem Arzt haben. Erstaunlich finde ich, dass sich noch niemand Gedanken darüber machen kann, wie man die Störung nennen kann trotz drohender schwerer chronischer Krankeheit oder Tod nicht gewillt zu sein, seine Ernährung zu ändern. Aber das "zu gesund essen wollen" als Orthorexie zu bezeichnen.
Einschränkend muss ich sagen, dass Orthorexie eh keine anerkannte Krankheit ist. Die ICD-10 weigert sich harnäckig und ich denke es wird dabei bleiben.
Mein Plan: Ich überlege mir einen schönen lateinischen Begriff, der die "Krankheit" benennt, dass man trotz Androhung gravierender Gesundheitsschäden oder Tod seine Ernährung nicht umstellen will. Auch nicht, wenn es einen davor bewahrt: Masorexie...oder so...
Ich bin zynisch, ich weiß, aber ich bin gerade ziemlich entgeistert und weiß nicht wie ich helfen kann, wenn jemand nicht geholfen werden will. Alles was ich machen kann ist mich auf die Menschen zu konzentrieren, die Hilfe suchen und die anderen links liegen zu lassen. Ganz schön hart. Ach ja, ich kann auch noch visualisieren, dass sie offen für derartige Ratschläge werden...Das wars...
Alles Liebe,
Silke
Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun:
Und wenn ich davon spreche, dass scheinbar nur Hochgebildete über die Auswirkungen von Lebensmitteln bescheid wissen, dann schließt das Krankenschwestern garantiert nicht ein. Es gibt da eine Frühstückskasse für die gesammtelt wird, wenn man sich am gemeinsamen Frühstück beteiligen möchte. 10 € pro Monat oder 2,50 € die Woche und man bekommt Weißmehlbrötchen, tierischen Aufschnitt, Margarine und Marmelade voll mit raffiniertem Zucker. Kaffee ist natürlich auch gratis. Selbstredend bringe ich liebe mein eigenes Essen mit.
Allerdings sind die Schwestern und Pfleger-Kollegen alles sehr, sehr nett. Ein ganz tolles Team und alle geben ihr möglichstes um Mitarbeitern und Patienten zu helfen. So habe ich es, glaube ich, noch bei keinem Job erlebt. Mit Entsetzen stelle ich darüber hinaus fest, dass ich scheinbar ein Händlichen für Krankenpflege habe und dass es mir sogar Spaß macht, weil ich auch die Dankbarkeit der Patienten erfahre. Liegt wahrscheinlich einfach daran, dass meine Mutter Krankenschwester ist. Jetzt wird mir auch klar, dass man sich lieber um kranke Menschen kümmert, die dankbar sind für dass was man tut, als um ein Kind, dass alles daran setzt selbstständig zu werden. Das ist weitaus undankbarer. Pech für mich, aber egal…
Schreckensnachricht der Woche war meine Patientin, die Lungekrebs hatte, mit der ich mich ebenfalls treffen musste. Vor einem halben Jahr war ihre Chemotherapie abgeschlossen und bereits da konnte sie schon wieder einen Knoten in der Achselhöle ertasten. Im Laufe des letzten halben Jahres sind noch eine Mitastase im Hirn und eine in der Nebenniere hinzu gekommen. Ich muss jetzt ein neues Dossier über sie schreiben und habe mal aus perdönlichem Interesse gefragt, ob man ihr irgendwas zum Thema Ernährung bei Krebs gesagt hätte. Ich bin natürlich davon ausgegangen, dass die Schulmediziner nichts darüber wissen und somit auch nichts gesagt hatten. Ich hatte zuderm Angst, dass die Schulmedizin meine Patientin umbringt und mir dabei die Hände gebunden sind.
Tatsächlich sagte mir meine Patientin dann: "Doch, sie haben beim Onkologen eine Ernährungsberatung angeboten, aber die habe ich abgelehnt"
Mir ging fast die Kiefernlade runter, aber ich habe versucht mir nichts anmerken zu lassen, was mir meistens schlecht gelingt. Schlussendlich habe ich ihr das Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren" geschenkt, in der Hoffnung, dass sie vielleichr mal reinschaut. In Anbetracht dessen, dass Sie eh das Gefühl hat den Ärzten ausgeliefert zu sein, und dass die nicht richtig wissen was sie tun, dachte ich, sie würde sich vielleicht freuen selbst etwas in die Hand zu kriegen um ihr Schicksal zu beeinflussen. Nein, sie hat sich nicht gefreut. Sie hat es widerwillig eingesteckt und jetzt kann ich nur noch hoffen.
Im Krankenhaus erzählte mir dann ein 19 jähriger Pfleger, der auch Medizin studieren will, aber warten muss, weil sein Abi zu schlecht ist, fast stolz von seinem Bluthochdruck. Den hätte er, weil er übergewichtig sei.
Ich: "Also dann Sport, weniger Fett essen, Kaffee weg und Salz weg, dann kommt das wieder in Ordnung."
Er: "Ne, ich nehm ja ne Tablette"
Mit 19!!!
Dann ein weiterer Patient der einen hohen Blutzucker hat und kurz vorm Diabetes steht. Er beklagt sich beim Blutzuckermessen immer darüber, dass wir ihn "foltern". Ich habe also bei einer Blutzuckermesseung vorgesschlagen er könne ja einfach mal mit seinen Werten experimentieren und statt Weißbrot Vollkornbrot bestellen und statt Zucker im Kaffee Süßstoff nehmen, nur so als Experiment...Als ich ihm nach Mittag Kaffee hingestellt habe hat er war er fast sauer als ich ihm ein wenig kokett auch Süßstoff hingelegt habe. "Ne" sagte er "ich will Zucker"
Geil oder?
Einziger Trost eine an den Rollstuhl gefesselte Patientin die 19 Tabletten nehmen muss und auf eine davon allergisch reagiert. Niemand kümmere sich aber darum rauszufinden, auf welche sie nun genau allergisch ist. Sie hat sich bei mir darüber ausweinte, dass es kein Obst gäbe und daraufhin habe ich ihr getrocknete Feigen geschenkt worüber sie sich unglaublich gefreut hat.
Ich wusste wirklich nicht, was ich von alle dem halten soll. Jahrelang dachte ich die Ärzte sind schuld an dem Dilemma und wolle ein besserer Arzt werden. Wenn aber die Patienten nicht mitmachen und absolut "Non-complient" sind, kann auch der beste Arzt nicht helfen....
Mein Leid habe ich am Samstag auf der Veggie World, wo ich bei Keimling am Stand aushelfe, jedem erzählt, der es hören wollte. Einziger Trost war das, was Christine Volm mir sagte: "Silke, schau dich mal um. Wie voll das hier ist. Voller als erwartet. Es GIBT die Leute, die sich für ihre Gesundheit interessieren und die was ändern wollen."
Da hatte sie Recht. Das sind die, denen es ein wenig schlecht geht, bei denen die ersten Zipperlein kommen und die keinen Bock auf die Abhängigkeit von einem Arzt haben. Erstaunlich finde ich, dass sich noch niemand Gedanken darüber machen kann, wie man die Störung nennen kann trotz drohender schwerer chronischer Krankeheit oder Tod nicht gewillt zu sein, seine Ernährung zu ändern. Aber das "zu gesund essen wollen" als Orthorexie zu bezeichnen.
Einschränkend muss ich sagen, dass Orthorexie eh keine anerkannte Krankheit ist. Die ICD-10 weigert sich harnäckig und ich denke es wird dabei bleiben.
Mein Plan: Ich überlege mir einen schönen lateinischen Begriff, der die "Krankheit" benennt, dass man trotz Androhung gravierender Gesundheitsschäden oder Tod seine Ernährung nicht umstellen will. Auch nicht, wenn es einen davor bewahrt: Masorexie...oder so...
Ich bin zynisch, ich weiß, aber ich bin gerade ziemlich entgeistert und weiß nicht wie ich helfen kann, wenn jemand nicht geholfen werden will. Alles was ich machen kann ist mich auf die Menschen zu konzentrieren, die Hilfe suchen und die anderen links liegen zu lassen. Ganz schön hart. Ach ja, ich kann auch noch visualisieren, dass sie offen für derartige Ratschläge werden...Das wars...
Alles Liebe,
Silke
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