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Sonntag, 3. Juni 2012

Pilz-Burger

Ich hatte die Woche über Semsterferien, habe die ganzen Pfingsten mit meinem Joggingfreund verbracht und das tolle Wetter genossen, ein herrliches Picknickpotluck im Park erlebt– und das Bloggen geschwänzt – und hatte ab Mitte der Woche Besuch von meinem Vater und ein schrecklich schlechtes Gewissen, weil ich nicht so viel gelernt habe, wie ich wollte, aber die Ausreden waren einfach zu stichhaltig. Wann war es zuletzt 30 Grad? Vor 10 Monaten oder so?

Dabei habe ich gleichzeitig zu wenig geschlafen, weil mich entweder die Katze, der Kirchturm oder mein Vater geweckt hat und ich durfte feststellen, dass ich einfach nicht funktioniere wenn ich unausgeschlafen bin. Ich werde knatschig, wie ein kleines Baby, bin gereizt, leicht genervt und kann mich selber nicht ausstehen. Und was solche Gefühle faszinierenderweise sofort weg machen kann ist Kaffee, raffinierter Zucker, Brot oder auch Zigaretten. Und weil man in der Zwischenzeit den Schlaf nicht nachholt, werden Kaffee, raffinierter Zucker, Brot oder Zigaretten zu einem Teufelskreis. Man braucht immer noch mehr...Einfach mal richtig ausschlafen und von Stimulanzen runter kommen ist wesentlich effektiver. Auf all diesen Stimulanzen und unausgeschlafen ist dann Stress auch wesentlich schwerer zu bewältigen und man braucht wieder noch mehr von dem Zeug.

Das wichtigste für mich um Stress zu bewältigen ist ausreichend schlafen, was ich das ganze Semster über gemacht habe und es war viel leichter zu bewältigen als das erste Semster. Und das gilt genauso für Rohkoststimulanzen wie Kakao oder Maca. Es ist einfach keine gute Idee dem Körper zu suggerieren, dass er wach sei, obwohl er Schlaf braucht. Sowas geht nur in Ausnahmefällen – wie an Pfingsten an einem Sandstrand am Rhein einen Kaffee mit Zucker zu trinken. Koffeinfreier Kaffee ist da schon eine weitaus bessere Idee. Aber wenn ich mir überlege, dass sich 99,9% der Bevölkerung mit oben genannten Dingen permanent von schlechten Gefühlen befreien!!! Brot hilft ganz phantastisch gegen Stress – Haferflocken aber auch, überhaupt haben Kohlenhydraten da großartige Fähigkeiten. Natürlich auch Fruchtzucker! Aber ist das der Weisheit letzter Schluss? Auf der anderen Seite kann auch Fett das sehr gut.

Ich erinnere mich an „Forks over knives“ wo es hieß, dass wir so gerne fettige, kohlenhydrathaltige Sachen essen, weil uns die Natur mit guten Gefühlen belohnt, weil wir für unsere eigene Erhaltung sorgen und uns kalorienhaltig nähren. Was aber Kaffee und Zigaretten so können lässt sich damit nicht erklären.

Es geht jedenfalls nichts über ausgeschlafen sein um das Leben in Angriff zu nehmen. Mein Vater hat mir Obst und Gemüse mitgebracht und weil der Teufel immer auf den höchsten Berg scheißt, rief mich am selben Tag der Regisseur an, mit dem ich das letzte Theaterstück gemacht habe, der in einem Obstladen arbeitet, und fragte, ob ich Lust hätte aussortiertes Obst abzuholen und so kam ich dann zu einer Überfülle Obst und Gemüse. Ca. 8 Strünke reife Bananen, 5 Salatköpfe, gaaaaaanz viele Pilze und überhaupt alles was das Herz begehrt. Liebes Universum, so möchte ich bitte immer leben, ja? Immer in Überfülle.

Und weil überhaupt jeder eigentlich mehr Pilze essen sollte, weil Pilze voll mit Eiweiß und Vitamin D sind, sind sie ein guter Ersatz für Fleisch. Nicht unbedingt geschmacklich, aber nährstofftechnisch und sind dabei fettärmer und gesünder. Also habe ich für mich und meinen Vater eine Pilzpfanne gemacht und er sagte auch direkt danach: „Die machen fast so satt wie Fleisch“ Und so kamen wir auf das Thema unterschiedliche Sättigungsgefühle, denn da gibt es mindestens 3 Faktoren, die da mit rein spielen:

Das Volumen der Nahrung
Die Kalorien und Nährstoffmenge

und last but not least: die „Drogenwirkung“.

Dr. Neal Barnard, eines meiner großen Vorbilder hat dazu einen tollen Vortrag gehalten:



Und wo wir gerade beim Thema “Fleisch” waren, fiel mit auch meine 100°-Theorie von vorletzter Woche wieder ein, die ich noch nicht konkret formuliert habe, die mir aber seither im Kopf rumspukt.

Ich meine, ist es nicht seltsam, dass die Rohkostszene ausgerechnet diese 42 Grad als Definition zwischen gesund und ungesund heranzieht? Der Grund dafür ist, dass ab 42 Grad Eiweiß langsam anfängt zu denaturieren. Aber wieso ist das das Kriterium? Das ist umso unfundierter, wenn man betrachtet, dass nicht alle Nährstoffe, die sich im Essen befinden, oder Ballaststoffe, oder Kalorien, bei 42 Grad kaputt gehen. Die meisten Vitamine gehen bei weit höheren Temperaturen kaputt, Mineralstoffe gar nicht und Enzyme?

Enzyme sind entweder wirkungs-oder substratspezifisch, sprich, sie können entweder nur eine bestimmte Tätigkeit ausüben oder nur mit einen bestimmten Stoff bearbeiten. Daher wird niemals jemals ein Wachstumsenzym aus einer Pflanze zu einem Verdauungsenzym für den Menschen. Das ist ein reines Rohkostmärchen! (habt ihr euch schon mal gefragt, warum es so wenig Biologen und Chemiker in der rohkostbewegung gibt?)

Die meisten Vitamine gehen erst über 100 Grad kaputt, Vitamin C und ich denke auch B12 sind da Ausnahmen, die gehen bereits unter 100 Grad kaputt. Andererseits gehen Vitamine ja auch schon durch Sonnenlicht oder Luft kaputt, daher sollte Obst und Gemüse immer so frisch wie möglich gegessen werden. Und jetzt zur 100° Theorie:

Bei 100° sind fast alle Vitamine, außer C noch erhalten, alle Mineralstoffe sind erhalten und es entstehen auch noch keine Giftstoffe wie Acrylamid oder Transfettsäuren. Bei sekundären Pflanzenstoffen sieht es so ähnlich aus. Manche sind hitzeempfindlich, andere nicht. Es hab aber auch niemand gesagt, dass nur gekocht essen optimal sei!

Wasser – unser ganzer Planet besteht aus Wasser und auch wir bestehen zu 70% aus Wasser und nicht etwas aus Eiweiß, also warum nicht die Temperatur zugrunde leben, bei der Wasser den Aggregatzustand wechselt, nämlich verdampft? 100 Grad! Nur so ne Überlegung…

Wenn man nichts isst was über 100 ° erhitzt wurde, also nichts gebackenes, gebratenes, gegrilltes, frittiertes….ist man doch ziemlich gut dran! Natürlich darf man auch unter 100 Grad zubereitetes essen ;-)

Naja, und Fleisch wird ja quasi nie nur gekocht, sondern immer gebraten, gebacken und gegrillt und vielleicht ist es einfach nur deswegen krebserregend, weil es immer nur so zubereitet wird, Transfettsäuren udn Acrylamid entstehen...

Hühnersuppe, auf der anderen Seite, gilt als gesund und Erkältungen beseitigend…obwohl ich nicht genau weiß warum das so ist und viele Leute schwören drauf.

Und auch in China, also bei der China-Study, wurde Fleisch so zubereitet. Das wäre ein Argument für die nicht-veganen Rohköstler, aber es gibt nun mal keine Studien über den Verzehr von Rohkostfleisch – selbst wenn, würde ich eher die Finger davon lassen.

Also gab es roh-vegane

Pilz-Burger Burger



Burger

½ gelbe oder rote Paprika
¼ Tasse gemahlene Leinsamen
300 g Pilze
1/3 Tasse Paranüsse
½ Schalotte oder Zwiebel
1/2 rote Pepperoni
1 Selleriestange
1 EL Olivenöl
½ TL Salz


Avocado Mayo


1 reife Avocado
1 TL Agavendicksaft
¼ TL Salz
1 kleine Knoblauchzehe
¼ kleine Zwiebel
1 TL edelsüße Paprika
1 TL Essig

Paprika mit etwas Wasser pürieren und dann die gemahlenen Leinsamen unterrühren. 15 Min. ruhen lassen. In der Zwischenzeit restliche Zutaten in eine Küchenmaschine mit S-Messer geben und zu einem Teig verarbeiten. Dann die Leinsamenmasse unterrühren. Den Teig mit den Händen zu Burgern formen und auf ein leicht eingeöltes Backpapier in das Dörrgerät geben. 2-4 Stunden bei 42° - ;-)))) – trocknen, dann wenden und auf dem Dörrgerätgitter weitere 2-4 Stunden trocknen (je nach Wassergehalt)

Zutaten für die Mayo pürieren.

Burger in ein Salatblatt geben, mit Mayo bestreichen, evtl. zusätzlich mit Zwiebeln bestreuen und das ganze zusammenfalten. Köstlich!

2 weitere Sachen muss ich erwähnen:

Am Samstag den 23. Juni um 14 Uhr mache ich in Köln einen Rohkostworkshop für den noch Plätze frei sind. Anmeldung bis 18. Juni. Kostenpunkt 65 € pro Person inklusive Lebensmittelpauschale!

Das andere:

Ich war gestern mit meinem Joggingfreund vegan essen und habe keinen Schimmer warum er gewillt dazu war!;-) Wir waren auf der Suchen nach Falaffeln und kamen in die Nähe von Signor Verde. Also habe ich mal so erwähnt, dass hier in der Nähe ein veganes Restaurant ist. Und dann er: „Dann lass uns dahin gehen“ Ich war wie vom Donner gerührt.;-)))

Es stand Lamacun auf der Karte und es war köstlich und günstig und vegan und auch mein Joggingfreund war hingerissen. Also wärmstes weiter zu empfehlen für die Kölner unter euch:

Signor Verde, Bobstr. 28, 50677 Köln

Alles Liebe,

Silke

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