Nach dem Bloggingmarathon nach der VeggieWorld brauchte ich mal ein paar Tage Pause davon und hinzu kam, dass meine Firma meine Rechnung verloren hatte und ich mal wieder 5 Tage völlig ohne Geld da stand, was natürlich auch immer essenstechnische Konsequenzen hat, denn als optimal kann ich meine Ernährung in solchen Zeiten einfach nicht bezeichnen.
Allerdings ist es leichter sich vegan zu ernähren, als ich mit 100% Rohkost zu ernähren, wenn man kein Geld hat. Kartoffeln, Hirse und Reis halten sich nämlich weitaus länger als Salat.
Das alles hatte ich noch, und so gab es hauptsächlich Kartoffeln. Das klassische Arme-Leute-Essen und faszinierenderweise habe ich keine Pickel davon bekommen.
Jetzt frage ich mich, ob das Pickle-kriegen nach gekochten Kohlenhydraten vielleicht doch nicht so sehr mit gekochten Kohlenhydraten per se zusammen hängt, sondern mit gekochtem Getreide! Kartoffeln scheinen diese Probleme jedenfalls nicht zu machen.
Weitere Folgen von Geldmangel war dann, dass ich zu viel Fett konsumiert habe, in Form von Nüssen und in Form von Öl. Ich habe seit langem mal wieder Spanische Mandelsauce gemacht, die ich liebe und zu 100%-Rohkostzeiten dauern gegessen habe. Diesmal gab es sie auf Kartoffeln, was absolut köstlich ist, aber sie ist auch unglaublich fetthaltig. Und auch natürliches Pflanzenfett hat mir nie Hautprobleme gemacht. Nur Cholesterin-Probleme, aber das passiert, denke ich auch nur, wenn man täglich zu viel Fett isst.
Unterdessen ist mir dann noch aufgefallen, dass ich auch diesen Winter keine Erkältung bekommen habe und das obwohl ich nicht 100% roh war.
Es wird immer behauptet, dass man bei 100% Rohkost keine Erkältungen bekommt, aber das stimmt wohl nicht. Wahrscheinlich sind die großartigen Wirkungen, die Rohkost hat, nur zum Teil auf die Rohkost an sich zurück zu führen, sondern auch auf die Naturbelassenheit der Nahrung und das Weglassen von Industrienahrung und Co. Ich nähere mich immer mehr der Vollwerternährung an, der fast veganen Vollwerternährung und fühle mich viel besser dabei, als bei 100% Rohkost.
Was nun? Was sagt uns das? Geht es nur mir so? Was ist wirklich wahr bei all den Mythen, die von so vielen Laien in der Rohkostbewegung verbreitet werden?
Am Freitag war ich dann auch beim Zahnarzt und habe meine erste Krone bekommen. Mit 36 Jahren. Ich weiß nicht ob das früh oder spät ist, aber meine 5 Jahre jüngere Schwester hat schon länger eine.
Meine Zahnärztin ist eine total nette und auch eine sehr junge Ärztin. Sie kann kaum älter sein als ich. Und sie ist total schulmedizinisch unterwegs.
Ich habe ihr von der Empfindlichkeit meiner beiden Backenzähne im Unterkiefer, die 80/10/10 oder besser, das viele UNREIFE und NICHT REIF GEPFLÜCKTE Obst bei mir hinterlassen hat erzählt und sie sagte das käme daher, dass der Zahnschmelz an den beiden Zähnen weg sei. Alles was man dagegen machen könne sei eine Zahncreme für schmerzempfindliche Zähne nehmen, wie Elmex sensitiv.
Das kann natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss sein, aber sie ist der Auffassung, dass sich Zahnschmelz nicht regenerieren könne.
Also habe ich ein bisschen gegoogelt und mehrere Berichte gefunden, dass sich Zahnschmelz durchaus mit mineralstoffhaltiger Ernährung regenerieren würde. Ich neige dazu das zu glauben, aber ich weiß natürlich auch nicht, wie lange so was dauert. Vermutlich ist es das selbe Prinzip, wie bei Osteoporose. Wenn man sein Kalzium aus Milchprodukten bezieht, dann wird aufgrund der Säurebildung im Körper mehr Kalzium ausgeschieden als der Körper aufnimmt und daher sagt die Schulmedizin, dass Zahnschmelz nicht regenerierbar sei. Ich beobachte das weiter, aber es ist definitiv auch schon besser geworden in den letzten 12 Monaten. Zitrusfrüchte esse ich aber eh so gut wie gar nicht mehr, sondern meistens eben Bananen. Die sind sehr säurearm.
Und weil vorgestern dann doch neues Geld gekommen ist und mich zudem „Niedrig und Kuhnt“ für nächste Woche gebucht hat, sieht es so aus, als wäre ich ab Ende des Monats endgültig aus dem finanziellen Dilemma raus.
Ich habe ja letztes Jahr einige Monate nur 400 € verdient und aus der Zeit habe ich immer noch einige Rechnungen abzuzahlen, was zu sehr hohen Fixkosten geführt hat. Die werde ich mit der Gage von „Niedrig und Kuhnt“ wohl endlich begleichen können, so, dass ich ab nächstem Monat auch endlich Geld auf Seite legen kann und dann passiert mir so ein Mist nie wieder, dass ich tagelang ohne Geld dastehe. Lange genug hat’s ja gedauert…
Und so kam es, dass ich mich gestern an das Kochbuch meiner Krankenkasse gemacht hab. Es lag in der Geschäftsstelle aus, als ich mich, nachdem mein Bafög bewillig war, dort angemeldet habe und ein Gratiskochbuch nehme ich jederzeit mit Kusshand!
Außerdem wollte ich wissen, welche Ernährung die Gesundheitskasse so empfiehlt und war angenehm überrascht.
Das Buch enthält nur wenige Rezepte mit Fleisch und fast nur die Frühstücksrezepte enthalten Milchprodukte. Möglicherweise passieren doch einige Veränderungen in der Gesundheitsvorsorge, aber vielleicht sollte die AOK noch viel, viel mehr Werbung für dieses Buch machen. – Und dennoch nehmen sie mir, die wenn überhaupt nur zu Zahnärzten geht, 150 € im Monat ab. Na egal – Gratiskochbuch!
Also gab’s gestern Linseneintopf a la AOK und er war sehr lecker!
Was an Linseneintopf besonders toll ist, abgesehen davon, dass er schmeckt ist, dass alle Zutaten billig sind und alle Zutaten sehr viele Nährstoffe enthalten. Außerdem ist er fettarm. Das einzige was wirklich fehlt ist Kalzium, aber dazu kann man dem Eintopf auch einfach Brokkoli zugeben.
Wenn ich an die Kochbücher meiner Mutter aus den 70er Jahren denke! Da gab es, glaube ich, kein einziges veganes Rezept drin. In den 80ern habe ich mich noch gewundert, wie man überhaupt irgendwas kochen kann ohne dass tierische Produkte drin sind, und nun verteilt die AOK Kochbücher in denen die Hälfte der Rezepte vegan sind und sogar die Mensa bietet täglich vegane Gerichte an. Mit zu wenig Nährstoffen, ist klar, aber man kann vielleicht auch nicht alles haben…
Und so geht’s:
Linseneintopf a la AOK
(die AOK nennt ihn Vegetarischen Linseneintopf)
150 g Linsen (die, die nicht vorher eingeweicht werden müssen)
5 mittelgroße Kartoffeln, gewürfelt
1 Packung Suppengemüse, klein geschnitten
1 Knoblauchzehe, klein geschnitten
700 ml Wasser
1 EL Öl
1 TL Essig
1 Lorbeerblatt (optional)
1,5 TL Salz,
Pfeffer
1 TL Honig
Das Gemüse mit Wasser, Salz und Lorbeerblatt in einen großen Topf geben. Aufkochen lassen und dann 20-25 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
Dann Öl, Essig, Pfeffer, Honig und die Petersilie vom Suppengemüse kleingeschnibbelt unterrühren. Fertig.
Ich hab’s ein bisschen anderes gemacht als die AOK, denn in dem Rezept, oder besser in fast jedem Rezept steht drin, man solle Zwiebeln oder Knoblauch immer erst glasig dünsten. Ich weiß nicht wozu das gut sein soll. Man braucht einen zweiten Topf, die Gefahr, dass was anbrennt ist groß, dabei entsteht wieder nur Akrylamid und es ist einfach lästig.
So einfach, so lecker, so nährstoffhaltig.
Reicht für 2 Personen.
Heute gibt’s die zweite Hälfte.
Alles Liebe,
Silke
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Hallo Silke, läufst du eigentlich noch? Liebe Grüße Biofee
AntwortenLöschenich bin angenehm überrascht, davon was die aok enpfiehlt (:, aber es scheint ,dass so langsam sich die ernährung doch in die richtige richtung bewegt.. persönlich merke ich das in meinem umfeld zwar gar nciht, die meisten leben von fleisch,milchprodukten,fast food und industriennahrung, süßigkeiten und meinen halt man muss sich keine gedanken um nährstoffe oder so machen und fleisch sei wichtig wegen eiweiß und vitaminen ( ich kanns echt nicht mehr hören) xD aber wenn es so ansäte von bspsweise der aok gibt, sehe ich da doch lichtblicke :), das mit den kartoffeln kann ich bestätigen, ich esse zur zeit auch viele kartoffeln, gerne mit spinat mm (spinat ist mein broccoli )
AntwortenLöschenLiebe Biofee,
AntwortenLöschenich mach "Wellnessjogging" so 3-4 Mal die Woche, aber nur zum Stressabbau und nicht als Sport!:-)
Für Ausdauersport habe ich keine Zeit mehr!
LG Silke
3-4 x ist doch super, wenn das JEDER machen würde, gäbe es weniger kranke Menschen. Liebe Grüße Biofee
AntwortenLöschenHallo Silke,
AntwortenLöschenerstaunlich tolles Rezept.
Tatsächlich meine erste echte vegane Linsensuppe ;-)
Das mit den 2 Töpfen und der Befürchtung, die Zwiebeln könnten zu dunkel werden kannst Du umgehen. Ich dünste die Zwiebeln an und fülle dann die weiteren Zutaten in den gleichen Topf.
Gruß Klaus