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Montag, 14. November 2011

Grünkohl und Männer...

Hallo Liebes,

Tag 954: Der Alltag hat mich wieder und das Wochenende war viel zu kurz. Ist es immer, oder? Und fast die ganze Zeit habe ich hin und her geschwankt zwischen: Soll ich mir Ruhe gönnen oder soll ich die Zeit zum Lernen nutzen. Ich habe mich für Ersteres entschieden und weiß bis jetzt noch nicht, ob ich deswegen ein schlechtes Gewissen haben soll oder nicht. Na, ich lasse es mal…Ich habe im Zug gelernt wo es keinerlei Ablenkung gab und war erstaunt wie viel effektiver das ist als zuhause zu lernen, wo die Katze stört und der Haushalt und das Internet und das Essen!;-)

Ich habe gestern Grünkohleintopf gemacht, einfach weil Grünkohl nach Brokkoli das zweitbeste konventionelle Gemüse ist. Nur Wildkräuter sind noch besser. Außerdem mag mein Vater Grünkohl und ich eigentlich auch. Um ihm einen Gefallen zu tun, obwohl es ihm eigentlich mehr schadet, habe ich am Vortag eine Packung Mettenden gekauft und war absolut schockiert darüber wie teuer die sind. 5 Mettenden kosteten 3,99 € und 4 davon hat er gestern schon gegessen. Somit lässt sich definitiv sagen: Alles an Fleisch ist schlecht, außer der Geschmack. Ich tippe sogar darauf, dass Fleisch nur deshalb so beliebt ist, weil es Fett und Salz enthält und alles was Fett und Salz enthält ist immer köstlich. Das geht allerdings auch in Rohkost. Und dann natürlich, dass Fleisch dafür sorgt, dass körpereigene Opiate ausgeschüttet werden und es wie eine Droge wirkt. Vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass das noch nicht mal Biofleisch war!

Ich finde ja, wenn man schon Fleisch essen möchte, sollte es zumindest bio sein. In herkömmlichen Mastfleisch ist so viel Dreck drin und Hormone, dass auch das nicht zu rechtfertigen ist. Ich habe meinem Vater dann mal erzählt, wie viel Fleisch die AOK so empfiehlt 350-600 g Pro Woche. Er sagte 300 g würde er allein schon an Aufschnitt essen. Also, muss ich wirklich noch dazu beitragen indem ich ihm Mettenden kaufe? Ich hätte natürlich auch einfach Räuchertofu rein tun können, aber der Grünkohl war eine Spontanidee und bei uns auf dem Dorf gibt es keinen Räuchertofu.

Wir kamen dann so auch darauf zu sprechen, dass meine Schwester, Vegetarierin, ihrem Mann in all den Jahren, noch nie ein Fleischgericht zubereitet hat, was mein Vater als verwerflich empfindet. Mein Schwager nicht, aber ich fürchte, er misst dem Fleisch dadurch eine noch größere Bedeutung bei und liebt es noch inniger. Die verbotene „Frucht“ halt…

Was macht man in solchen Fällen? Ist da wieder mal das Dogma ein Problem? Persönlich würde ich sagen, auch vom gesundheitlichen Aspekt, dass es Sinn macht ein Mal die Woche Fleisch auf den Teller zu bringen, besonders in Familien und noch mehr dann, wenn nur einer eben kein Fleisch essen möchte. Ich weiß nicht genau warum ich das für sinnvoller halte, aber ich habe so ein Gefühl, dass das Verbot nur reversible Psychologie auslöst. Und ich habe auch den Eindruck, dass mein Schwager gerade dadurch vielleicht mehr Fleisch isst, als er es tun würde, wenn sie ihm mal was kochen würde und dann auch Fleisch von guter Qualität und nicht von Aldi.

Ich bin ja fast nie dabei, aber immer wenn ich gemeinsam mit ihm esse erwähnt er jedesmal wie toll Fleisch ist. Und zwar nicht mir gegenüber, sondern meiner Schwester gegenüber.

Rohkost-Buch

Bin ich also gut oder schlecht, wenn ich meinem Vater Mettenden mit in den Grünkohl tue? Oder sind die Mettenden vielleicht das Lockmittel frisch gekochten Grünkohl zu essen`? Eigentlich isst er eh genug Salat und mag Grünkohl auch gerne, aber er macht sich leider nicht immer die Mühe frisch zu kochen und isst eben auch zu viel Fleisch. Mettenden kann man aber mit Tofu oder Rohkost auch nicht wirklich imitieren. Aber das was sie mit dem Grünkohleintopf machen, wenn man sie mitkocht, kann man genau so gut mit Salz und Öl erreichen und das Öl kann man sogar auch nach dem Kochen zugeben und dann erhalten sich mehr Vitamine und keine Transfett entstehen.

Nach allem was ich über Männer weiß, könnte ich mir vorstellen, dass die durchaus gewillt sind eine ganze Woche lang vegan oder vegetarisch zu essen, wenn sie am Sonntag dann ihr Steak kriegen. Wenn man es ihnen immer vorenthält rebellieren sie. Und faktisch schaden tut es dann nur dem Tier. Und auch dem Diabetiker und dem Herzkranken vielleicht. Und tatsächlich halte ich Dogmen für wesentlich kontraproduktiver.

Fakt ist aber auch, dass ich überhaupt kein Fleisch kochen kann. Ich hab keinen blassen Schimmer wie das geht! Ich weiß nicht wie man Frikadellen macht oder ein Schnitzel. Grillen würde ich vielleicht noch hinkriegen, aber wie wir gestern bei Lilli Link gehört haben, sollte man sowieso nie grillen. Weder Fleisch noch Brokkoli. Sollte man Fleisch auch dämpfen? Ich hab keinen Schimmer. Irgendwie bin ich gerade echt froh, dass ich keinen Mann zu versorgen habe so dass derartige Szenarien in meinem Leben nicht auftreten.

Da ich mit Rohkostmännern aber immer unr Ärger habe, wird es aber so oder so darauf hinauslaufen, dass ich bei einem Fleischesser lande und irgendwann wird es zu derartigen Schwierigkeiten kommen. Da kann ich an meinem Vater schon mal trainieren..;-)

Was gab’s zu essen?:

1,5 Tassen Kaffee mit Milch und Honig
Müsli mit Sojamilch, Paranüssen, Banane und Honig
1 Kaki

14:30 Uhr: gemischter Salat mit zu viel Fett!
Grünkohleintopf
1 Banane

15:30 Uhr: 3 Ingwer-Limetten Tees mit Honig
Ca. 20 g Paranüsse

21 Uhr: 750 g Brokkoli mit Knoblauch, Salz und Chili
1 Banane mit Mandelpüree

Der Kaffee roch gut und schmeckte furchtbar. Mich überkam so ein “Es ist Sonntag und ich gönn mir was Gefühl“ – und habe es zutiefst bereut. Wenn man schon Kaffee trinkt, dann bei Starbucks. Keinen popeligen Billigfilterkaffee ohne Aroma.

Das Müsli war konventionell aus der Packung und im Salat war eine halbe Avocado drin, die weg musste. Vom Grünkohleintopf habe ich nur die Kartoffeln und den Grünkohl gegessen und die Mettenden links liegen gelassen.

80% Rohkost zu machen ist, wie nur ein bisschen Raucher zu sein ;-))) Ich glaube aber, es ist erforderlich für mich 70-80% Rohkost zu machen, weil meine Haut dann besser ist und meine Regelbeschwerden geringer. Fett z.B. hat keine negativen Auswirkungen auf meine Haut und meine Regel. Gekochte Stärke schon. Das finde ich sehr faszinierend. Ich weiß nicht was mit Hülsenfrüchten ist. Ob die bedenkenlos sind? Ich schaue mal, wie die nächste Regel verläuft. 70-80 % Rohkost heißt ja auch nicht, dass das Gekochte Getreide sein muss. Kann ja auch Gemüse oder Hülsenfrüchte sein. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass 100% Rohkost nicht empfehlenswert ist. Außer man isst wirklich 200-300 g Wildkräuter pro Tag. Was im Winter definitiv unmöglich ist und im Sommer sauschwer…Und das liegt überhaupt gar nicht daran, dass 100% Rohkost meist kein Fleisch enthält, sondern auch andere Stoffe wie Silizium fehlen, was in Wildkräutern durchaus drin ist. Kalzium auch! Finden man wiederum in Fleisch nicht...

Alles Liebe,

Silke

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2 Kommentare:

  1. Hallo Silke, hatte auch am Samstag auf dem Markt frischen Grünkohl gekauft und ihn gerade geputzt und gerupft und gewaschen (puh)und dann im Schnellkochtopf mit Zwiebeln und etwas Wasser u. 1 Glas Orangensaft geschmort ,als er fertig war mit gekochter Hirse !! :-) vermischt.Gewürzt mit veganer Brühe und cayennepfeffer Ich könnt mich reinlegen.Ich wünsche Dir einen schönen Tag .lg
    Anja

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  2. Ich find's lustig, dass scheinbar immer noch die Frauen dafür zuständig sind, dem Mann im Haus was auf den "Tisch zu bringen" ;) Mein Herzmann (wir sind seit 11 Jahren zusammen) ißt auch Fleisch und ich ernähre mich rein pflanzlich, das ist irgendwie gar kein Thema - wenn er unbedingt Fleisch essen möchte, schmeißt er sich halt selbst ein Steak in die Pfanne. Und wenn nicht, dann nicht. Ich bin ja nicht seine Mama und für seine Ernährung weder zuständig noch verantwortlich - Essen und Kochen kann er schon ganz alleine ;)

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