Tag 917: Also, was ich noch nicht so ganz gelernt habe ist, wie man gekochtes, glutenfreies Getreide unterwegs konsumiert bzw. wo man es gut und günstig erwerben kann. In Bäckereien jedenfalls nicht.
Ich habe zuvor immer, wenn ich unterwegs war einen Fertigsalat bei Rewe gekauft, möglichst einen komplett roh-veganen und dann eine ganze Avocado drauf zermatscht und gesalzen. Das war dann zwar lecker und sättigend, aber eine Avocado enthält ca. die Tagesdosis Fett, also musste was anderes her.
Ich hatte gestern Gesangsunterricht und musste danach direkt zur Arbeit, hatte aber ca. eine ¾ Stunde Leerlauf dazwischen. Das worauf ich Hunger hatte, oder was ich ins Auge gefasst habe, war ein Hirsesalat auf die Hand irgendwo beim Türken oder an irgendeiner Antipasti-Theke. Nur wusste ich nicht, wo ich in der Kölner Innenstadt eine finden könnte. Ich weiß, wo man gut essen gehen kann und das auch gesund, aber wo ich was Gesundes auf die Hand kriege - was keine Rohkost ist? Das habe ich noch nicht raus.
Also war mein erster Weg wieder zu Rewe, da fühle ich mich vertraut. Rewe hatte allerdings keinen Hirsesalat, dafür aber Tabouleh, welches aus Hartweizengries besteht. Glutenhaltig, aber dafür zumindest Vollwertig. Die Tabouleh bestand also aus Hartweizengries mit getrockneten Tomaten, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Frühlingszwiebeln und Petersilie und leider auch wieder Schafskäse. Das ist das halt: Draußen vegan ist so gut wie unmöglich. Da bleibt meist eben nur ein Salat aber auch der ist ja schwer vegan zu bekommen und dann bleibt da nur selber machen. Irgendwie hatte ich das aber verschwitzt… Wie dem auch sei. Ich muss mir derzeit einige neue Routineverhalten angewöhnen…
Dafür hat mir eine Freundin gestern erzählt, dass das Salatbuffet in der Medizinermensa großartig sei, dass man da auch immer noch irgendwas Gekochtes hinzu nehmen könnte und dass sie immer nur zwischen 1,30 € und 1,80 € bezahlen würde. Für einen vollen Teller, der abgewogen wird. Wenn man dann z.B. noch ein eigenes Dressing mitnimmt, wird er noch leichter. Und ja, da sind wir wieder beim Thema „eigenes Dressing“ was in so vielen Rohkostbüchern für das Essen draußen empfohlen wird. Und ich dachte ich hätte das Thema hinter mir gelassen, als ich die Avocado für den Salat entdeckt hatte. Ach ja, die Tabouleh hatte 15 g Fett, durchaus vertretbar, so habe ich zumindest halbwegs einen Überblick bewahrt auch wenn ich den Chronometer nicht benutzen konnte.
Genau, eigenes Dressing!
Das ist mir leider zu spät eingefallen, denn ich hatte tatsächlich ein eigenes Dressing auf Vorrat zubereitet aus Isa Chandra Moskowitz Buch Appetite for Reduction: 125 Fast and Filling Low-Fat Vegan Recipes. Ein wenig abgewandelt. Ich wollte mir ja genauer anschauen, wie man vegane-fettarme Dressings machen kann, nur leider habe ich es zeitlich nicht geschafft, den von ihr vorgeschlagenen Salat auch zu machen, aber jetzt habe ich ein Dressing. Ein Dressing, wofür ich sogar den selbstgemachten Senf verwenden konnte…und daher habe ich mehr Agavendicksaft rein gegeben als vorgegeben. Die Reaktionen auf den Senf waren übrigens so, dass mir mehrere Leute gesagt haben, man müsse Senf 3-4 Wochen stehen lassen, erst dann würde er schmecken. In der Zwischenzeit schlage ich vor den Geschmack mit Agavendicksaft abzumildern. Das Dressing geht so:
Balsamico Vinaigrette
¼ Tasse Cashews, möglichst eingeweicht, alternativ gemahlen
½ Frühlingszwiebel
1/4 Tasse Balsamico-Essig
½ Tasse Wasser
1 TL Senf (bzw. fertiger Dijonsenf)
1-3 TL Agavendicksaft
¾ TL Salz
Prise schwarzer Pfeffer
Und das geht dann so, wie in der Rohkost immer: Alles in den Vitamix!
¼ Tasse Cashews, möglichst eingeweicht, alternativ gemahlen
½ Frühlingszwiebel
1/4 Tasse Balsamico-Essig
½ Tasse Wasser
1 TL Senf (bzw. fertiger Dijonsenf)
1-3 TL Agavendicksaft
¾ TL Salz
Prise schwarzer Pfeffer
Und das geht dann so, wie in der Rohkost immer: Alles in den Vitamix!
Nun gibt es in diesem Buch das Wort Vitamix nicht und auch ich habe es ohne gemacht. Es wird gesagt, man sollte die eingeweichten Cashews ca. 5 Minuten im Blender pürieren und müsse immer mal wieder die Seiten abkratzen. Ich hab Rohkosterfahrung und habe mir das gespart. Ich habe die Cashews gemahlen und dann einfach mit dem Pürierstab alle Zutaten vermixt. Das hat alles schön cremig gemacht und jetzt fehlt mir nur noch der Salat dazu.
Und der Nährwert? Pro Portion – 3 EL – gibt sie an:
4 g Fett 75 kcal
Soweit nicht schlecht, ich weiß nur nicht ob 3 EL für einen Salat ausreichen!
Etwas anderes, was ich auch noch ausprobiert habe, hauptsächlich um die Pagoden (Kokosnüsse), die ich auf der Rohvolution von Gabriele mitgenommen hatte, zu verbrauchen. Ich glaube es war auf Facebook, wo ich auf dieses Video gestoßen bin:
Lou Corona und Dan McDonald machen Mandel-Kokos Joghurt und erzählen warum es so toll ist vorverdaute Nahrung zu sich zu nehmen. Lou Corona behauptet seit 38 Jahren Rohkost zu machen und ist 58 Jahre alt. Sieht aber aus, wie Ende 30. Ich weiß jetzt nicht, ob das alles so wirklich wahr ist und wie viele Prozent Rohkost er macht. Auffällig ist, dass in der Küche, in der das Video gedreht wurde, auch ein Herd sowie eine Mikrowelle vorhanden ist. Vielleicht nicht alles auf die Goldwaage legen.
Naja, also, was ist das Besondere an vergorenem Essen? Ich weiß es nicht! Die zwei behaupten, dass es vorverdaut wird, was die Aminosäuren leichter verfügbar macht, die Mehrfachzucker in Einfachzucker aufspaltet und die Fette leichter verfügbar macht. Ich spare mir also Stress für den Verdauungstrakt oder wie ist das? Dan McDonald hat bis vor kurzem immer 80/10/10 propagiert und jetzt plötzlich Joghurt. Tja, woher das wohl kommt? Er sagt, er fühlt sich mit „cultured Food“ stärker. Auch da wage ich zu bezweifeln, dass das am Cultured Food liegt, sondern eher daran, dass ich Obst kaum Aminosäuren sind. Ich weiß also nicht, ob es sinnvoll ist viel davon zu essen, denn die Fettmenge ist gravierend, auch wenn die Nüsse gekeimt sind und „vorverdaut“. Es war auf jeden Fall eine gute Möglichkeit die Kokosnüsse zu verbrauchen und sie gleichzeitig haltbarer zu machen. Und vielleicht kann man mit so einem Joghurt auch Joghurtsalatrezepte imitieren.
Ich glaube nämlich durchaus, dass es gut sein kann so was zu essen, in welchen Mengen ist nur die Frage, denn der Chronometer kennt es nicht. Der kennt nicht mal eingeweichte Mandeln… HIer mein eigenes Joghurtergebnis:
Was gab’s zu essen?:
3 Grüntee
9 g Paranüsse
1 Bissen Strawberry Cheesecake
11:30 Uhr: 750 g Brokkoli mit Knoblauch, Salz und Pfeffer
1 Banane
14:20 Uhr: 3 Bananen 1 letztes Rohkostbrot von Gabriele
18:30 Uhr: Tabouleh
21:30 Uhr: Brokkoli mit Knoblauch, Salz und Pfeffer
2 Bananen mit Mandelpüree
Also, ich kann keine Nährwertangaben machen, aber war bestimmt so ziemlich im grünen Bereich. Ich entwickle so langsam ein Gefühl dafür was geht und was nicht und dazu ist natürlich im Endeffekt so ein Programm wie der Chronometer gut. Damit man mal einen Überblick gewinnt, was im eigenen Essen so drin ist.
Brokkoli ist und bleibt das ultimative Essen, auch wenn ich gestern alles lieber ein wenig roher gehabt hatte. Es gab ja nicht mal einen Greensmoothie. Ich war und 21 Uhr mit der Arbeit fertig und ich hatte keine Lust mir einen Salat zu schnibbeln.
Ich hatte, man kann es wirklich nicht glauben, Lust auf Brokkoli. Er erinnert mich an Comfort Food, an so was wie Pasta mit Pesto und das bei diesem unglaublichen Nährwert und diesem unglaublich niedrigen Fettgehalt!!! Und außerdem ist er ein Fastfood. Einfach in den Wok, etwas warten und gelegentlich umrühren und fertig.
Ich nehme noch Wetten darüber an, wann ich des Brokkoli überdrüssig werde!
Und auch, wann die Max-Planck-Studie wohl auftaucht.
Nächsten 2 Tage gibt es keine Brokkoli. Ich fahre zu meinen Vater und auch da ist dann wieder alles anders als bisher. Ich denke ich muss Hirse einpacken. Der Brokkoli wird schwer vermisst werden…
Alles Liebe,
Silke
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