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Montag, 17. Oktober 2011

17. Kölner Rohkostpotluck...

Hallo Liebes,

Tag 926: Also, gestern war mal wieder ein Potluck, aber ich habe vergessen es zu erwähnen.;-) Es war uns vergönnt, die letzten Sonnenstrahlen im Park wahrzunehmen, allerdings wäre ich nicht mal auf die Idee gekommen bei diesen Temperaturen noch zu picknicken. Der Vorschlag kam von einem Gast, der kurzfristig dann doch noch abgesagt hat, aber wir waren alle angefixt. Außerdem ist meine Wohnung schon ein bisschen klein für 8 Leute, auch wenn ich jetzt zum ersten Mal jemals genug Sitzgelegenheiten anzubieten habe.

Vorgestern hatte ich mich auf 2000 Kalorien beschränkt, weil ich mal schauen wollte, ob ich bei dauerhaft 2000 Kalorien noch Gewicht verliere. Bei mehr als 2000 scheine ich nicht mehr abzunehmen, auch wenn ich an Fett spare. Vielleicht hat mein Körper auch mittlerweile raus, dass er auch die Kohlenhydrate in Fett verwandeln kann, was er vorher nicht brauchte. Von Kasteiung halte ich nichts, aber 2000 Kalorien halte ich für realistisch, vor allem weil ich keinen runter geschraubten Stoffwechsel habe, wie Dauerdiäthalter und weil ich mit 2000 Kalorien auch alle Nährstoffe zu mir nehmen kann die ich brauche. Also 2000 Kalorien mit nicht mehr als 40 g Fett. Das wäre super.

Dr. Barnard rät in seinem Diabetesbuch keine Kalorieneinschränkungen zu machen. Allerdings rät er das Diabetikern, die weitaus mehr Gewicht auf die Waage bringen als ich. Ich bin die mit den Problemzonen. Ohne irgendwas zu zähle, müsste ich Dr. Fuhrmans Programm aus Eat to Live: The Revolutionary Formula for Fast and Sustained Weight Loss, aber schlussendlich läuft das auf das Selbe hinaus. Dr. Fuhrmann erlaubt alles Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte in rauhen Mengen, 1 Tasse gekochte Stärke, 25 g Nüsse, 50 g Avocado und 1 EL Leinsamen pro Tag, keine tierischen Produkte, kein Essen zwischen den Mahlzeiten, keine Trockenfrüchte und keine Säfte. Ich denke also, dass ich mit 40 g Fett ganz gut dabei bin und mich dann auch weniger einschränken muss. Vielleicht möchte ich ja mal Öl verwenden, auch wenn es nur wenig ist. Wie schädlich kann das denn sein? Tatsächlich habe ich von einer Arbeitskollegin eine Flasche Kürbiskernöl geschenkt bekommen und werde den Teufel tun, die wegzuwerfen.

Dr. Fuhrmanns Herangehensweise ist im übrigen wesentlich natürlich als die von Dr. Barnard, auch wenn sie schlussendlich die selben Richtlinien verfolgen. Bei Barnard ist jegliche vegane Industrienahrung erlaubt, er spricht von Fertigsuppen, von Zubereiten in der Mikrowelle und vom Toasten, wenn einem die Zeit zum Kochen fehlt. Das mag ja für jemanden, der Diabetes hat immer noch eine bessere Ernährung sein, als die, die er vorher hatte, wo er tierische Produkte in die Mikrowelle und in Tütenform verzehrt hat, aber wieso bin ich frei von Regelbeschwerden, wenn ich keine Industrienahrung verzehre? Das müsste dann vielleicht auch noch rausgefunden werden…

Jedenfalls vielleicht aufgrund dessen, dass ich am Vortag meine Kalorien auf 2000 beschränkt hatte, hatte ich gestern vielleicht umso mehr Hunger. Das Potluck sollte um 16 Uhr beginnen, wie immer und zu dem Zeitpunkt hatte ich schon 1741 Kalorien intus. Dem Frühstück sei Dank. Oder besser, Schande über das Frühstück. Nachdem ich mir Haferflocken jahrelang verboten hatte, bin ich jetzt unglaublich scharf drauf. Ja, ich hatte gekeimten Hafer gegessen, aber die Struktur ändert sich ja, wenn das Korn anfängt zu wachsen. Es wird Gemüse. Richtigen Hafer hatte ich nicht gegessen. Jetzt bleibt vielleicht immer noch die Frage zu klären, ob in Getreide irgendwelche Opiate drin sind, die süchtig machen können. Auch das wird oft behauptet. Es haben sich schon viele Leute an mich gewandt und gefragt, wie sie vom Brot loskommen können und ich habe dann immer vorgeschlagen auf glutenfreies Brot umzusteigen, denn wenn es wirklich Sucht ist, müsste man das durch diese Umstellung feststellen können. Ich selber war ja nie brotsüchtig. Ich mag Brot nicht sonderlich und die Opiatetheorie habe ich in der Schulmedizin auch noch nicht gehört…

Rohkost-Buch

Egal, Potluck bedeutet Fett, das war ja klar und ich habe auch kein Problem damit mal ne Ausnahme zu machen. Aber dieses Mal war relativ harmlos, weil niemand Kuchen gemacht hatte. Das fetthaltigste waren „Rohkosttaler“ von denen mir der Gast der sie gemacht hat, als er gefragt wurde was drin ist, nur gesagt hat, es sei viel Methionin drin!:-) Es gibt nur eine Nuss mir viel Methionin drin. So wusste dann ich, was die Grundlage ist und sonst keiner.

Das war lustig, ich würde gerne ein Spiel machen wo man, wenn man die Zutaten eines Rezept aufzählt nur den Hauptnährstoff benennt und eben nicht den Namen der Zutat sagt und dann muss geraten werden was es ist:-) Vielleicht für zukünftige Potlucks, damit auch jeder Mal weiß, was wo drin ist und was auch eben nicht irgendwo drin ist. Wie Silizium. Allerdings muss ich die Tage dann doch mal Braunhirse kaufen, die ja auch Hirse ist, aber dafür keimbar.

Aber auf der anderen Seite finde ich es nicht mehr notwendig, es mir so schwer zu machen. Der Sinn von Gourmetrohkost ist doch, dass etwas gesundes genauso lecker schmeckt, wie die ungesunde Kochkostvariante. Wenn ich mit Hirse, Kartoffeln und Quinoa die Nährstoffe aufnehmen kann, warum sollte ich dann extra Braunhirse, die zudem sehr teuer ist keimen lassen und essen, wenn Hirse, Kartoffeln und Quinoa viel gesellschaftsfähiger sind und billiger? Und dennoch nicht schaden? Außerdem sind in Rohkost keine komplexen Kohlenhydrate enthalten und die halte ich wie gesagt für wichtig, da ich daher und eben nicht durch Fett einen Großteil meiner Energie beziehe und die machen im Gegensatz zu 80/10/10 eben keine Diabetesymptome.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass es in der rohkostszene so eine Art Wettbewerb gibt nach dem Motto: Wie kann ich alles noch natürlicher machen, ich kenne Menschen, die ohne Strom leben, welche die alles einzen essen, welche die ausschließlich aus der Region essen und noch vieles andere. Geht es wirklich darum näher zur Natur zu kommen oder darum sich selbst zu bestrafen. Frederic Patenaude schrieb in seinem Artikel auch, dass in der Rohkostszene häufig das Gefühl vermittelt wird, wenn du nicht 100% bist, bist du nicht gut genug, kein vollwertiger Mensch und das passiert zumindest auch in der Urkostszene in Deutschland. Das ist keine gute Energie und auch keine der ich mich aussetzen möchte.

Es gab diverse Salate und Rohkosttaler und vor allem Birnen. Frische, reife Biobirnen, die ich köstlich fand. Und nachdem dann alle Gäste gegangen waren, hatte ich um 20 Uhr Abends wieder Hunger. Ich glaube, mein Körper hat jetzt raus, dass es auch Nahrungsmittel gibt, die besser sättigen also Rohkost mit viel Öl. Nämlich Brokkoli und Getreide. Eben gerade weil da Nährstoffe drin sind, die nicht, oder nicht in großer Menge in Rohkost vorhanden sind. Der Körper gewöhnt sich aber an alles, auch an dauerhafte Defizite, was genauso bei Fastfood passiert. Er macht trotzdem weiter.

Ich muss aber trotzdem die Tage nochmal einen 100% Rohkosttag einschieben um zu sehen, wie die Nährstoffbilanz dann aussieht und was genau alles fehlt. Wie wär‘s mit morgen?

Was gab’s zu essen?:

Haferflocken mit Erdmandelmilch, Agavendicksaft und Zimt

11 Uhr: glutenfreie Maccaroni mit „Käsesauce“

13:30 Uhr: 750 g Brokkoli mit Knoblauch, Salz und Pfeffer
2 Bananen
10 g Rawtella
147 g Kichererbsen aus dem Glas

17 Uhr: 3 Birnen
Gemischte Salate
2 Rohkosttaler
2 Schokokugeln

20:40 Uhr: Maccaroni mit Käse

Waren leicht und locker 3000 Kalorien und eigentlich ziemlich wenig Rohkost. Kichererbsen sind großartig. Eiweiß, sättigend und totales Fastfood, weil es sie bei DM im Glas gibt. Und dabei nicht mal teuer.

So, heute ist dann der erste Tag mit Unterricht an der Uni. Ich bin mal gespannt. Ich habe mich schon ziemlich bemüht Terminologie-Vokabeln zu pauken, aber so manche Worte gehen mir einfach völlig ab. Die haben mit keiner anderen Sprache die ich beherrsche und keinem Fremdwort, was ich kenne irgendwas zu tun. Das Eselsbrücken bauen ist da ziemlich schwer und hin zu kommt, dass auch noch Latein und Griechisch teilweise memoriert werden muss. Klausur ist am 11.11. – an Karneval, wie soll‘s anders sein – und bis dahin ist noch ein wenig Zeit. Soll wohl werden.

Ach so, zum Thema Impfungen habe ich einen Link geschickt bekommen. Der geht 1 Stunde 50 Minuten. Mal sehen ob ich Zeit finde da rein zu schauen:



Alles Liebe,

Silke
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