Tag 901: Sabine hat mich gefragt, wie ich eigentlich den Knoblauch an den Brokkoli kriege. Gut Frage eigentlich, obwohl ich noch nie darüber nachgedacht habe. Ich habe irgendwie ausversehen, vor 15 Jahren oder so, schon mal rausgefunden, wie man fettarm kochen kann und zwar, indem man einfach ein bisschen Wasser in die Pfanne, bzw. den Wok gibt. Allein zum Kochen ist das Öl nämlich eigentlich gar nicht nötig. Daher bereite ich den Brokkoli wie folgt zu.
Ich stelle den Wok auf den Herd und geben ein bisschen Wasser hinein. Ca 30-50 ml. Dann kommt die komplette Packung Brokkoli hinzu, darauf dann ca. ¾ TL Salz, eine durchgepresste Knoblauchzehe und eine Prise (oder nach Geschmack) Pfeffer. Das ist der gefrorene Brokkoli wohlgemerkt, was natürlich unwirtschaftlich ist, besser wäre es, ihn im Kühlschrank auftauen zu lassen…vielleicht sollte ich das in Zukunft machen. Ich stelle die Herdplatte auf die höchste Stufe bis das Wasser kocht und dann runter auf halbe Hitze. Und dann lasse ich den Brokkoli unter gelegentlichem Rühren kochen. Wobei ich darauf achte, dass sich die Röschen auch gleichmäßig am Rand des Woks verteilen, denn die Hitze der Herdplatte wandert in die Seiten hoch. Es dauert ca. 15-20 Minuten bis der Brokkoli gar ist, wobei ich zu meinem Leidwesen feststellen muss, je garer, desto lieber mag ich ihn….Umpf. Und so vermischen sich dann auch ohne Öl die Aromen.
Gestern war eh ein Küchentag. Zunächst Mal kam Geld. Dem Himmel sei Dank und ich konnte einkaufen. Was zur Folge hatte, dass als ich in der Rewe Gemüseabteilung stand, ich dringend einen Salat wollte. Ein Salat, der die letzten Tage gar nicht möglich war…Ich habe ihn vermisst, mehr noch als Bananen! Also habe ich einen Fertigsalat gekauft, weil ich eine halbe Stunde später zur Arbeit musste und keine Zeit mehr gehabt hätte einen Salat zuzubereiten. Leider war nur noch einer da und zwar einer, der Feta enthielt. Zwar nur 23 g aber, eigentlich hätte ich einen anderen bevorzugt. Und den Salat habe ich dann garniert mit einer fettarme Variante der Spanischen Mandelsauce, die zwar leider nicht ganz so geil schmeckt, wie das Original, aber immer noch ziemlich gut.
Die geht so:
Fettarme Spanische Mandelsauce
80 g Kichererbsen, aus dem Glas
20 g Mandeln oder Mandelmus
125 g Tomaten
1 Knoblauchzehe
½ Chilischote
1 TL Agave oder Honig oder eine Prise Stevia…(ich habe Stevia genommen)
1 TL Salz
Alles im Mixer pürieren und fertig ist die Salatsauce oder der Dip.
Später habe ich dann festgestellt, dass die Sauce sich im Kühlschrank trennt, was aber kein großes Problem ist, weil man sie einfach wieder zusammen rühren kann. Der Vorteil den dieses Sauce hat ist nun, dass sie sehr fettarm und dazu sehr Eiweißreich ist. Die herkömmliche Variante besteht ja fast nur aus Fett.
50 g herkömmliche Spanische Mandelsauce enthält 16 g Fett, die Fettarme nur 2 g.
Später am Abend habe ich diese Sauce dann auch auf Kartoffeln gegeben und auch das war köstlich. Allerdings gab es da noch eine weitere Komponente.
Ein Rezept, was mindestens bereits seit 2 Jahren auf meiner Seite steht: Paranuss Parmesan! Paranüsse enthalten ja bekanntlich sehr viel Methionin. 10 g davon enthalten 10% des Tagesbedarfs an Methionin. Leider auch ganze 7 g Fett, aber natürlich die guten Fette, wenn auch kein Omega 3. Aber Parmesan, kann man so ungefähr auf jedes Essen geben und so auch den Paranuss Parmesan. Und so kriegt man auf gesunde und sogar rohe und sehr leckere Art und Weise mehr Methionin in den Speiseplan. Ich habe den Paranuss Parmesan als auf die Kartoffeln mit fettarmer Spanischer Mandelsauce gegeben und es war köstlich. Alles ist köstlich was Fett, Knoblauch und Salz enthält und so auch der Paranuss Parmesan. Und dennoch muss man leider auch hier aufpassen, dass man nicht zu viel davon isst. Auch bei mir gab es gestern nochmal etwas zu viel Fett, aber nicht wegen der Paranüsse, sondern weil ich morgens bereits bei Macadamias zugeschlagen hatte.
Abends hatte ich dann wieder Zeit zum Lesen und diesmal ging es bei Cousens um B12 und Vitamin D. Er schreibt, 39% aller Fleischesser und 80% aller Veganer und Rohköstler hätten nach 6 Jahren einen B12 Mangel, daher sei es absolut unersetzlich zu supplementieren. Was das Vitamin D betrifft, da hätten Studien allerdings gezeigt, dass Rohköstler meistens bessere Werte aufwiesen als Fleischesser, einfach deshalb, weil die darauf achten viel Sonne zu bekommen und schon ein Lichtschutzfakor von 8, was recht niedrig ist, die Vitamin D Produktion um 95% reduziert. Ich persönlich nehme nie Sonnenschutz, einfach, weil ich bei Rohkost auch nie einen Sonnenbrand bekomme. Mir wird irgendwann zu heiß in der Sonne und dann gehe ich in den Schatten.
Cousens schreibt aber auch, dass wenn man nördlich vom 38. Breitengrad lebt, was wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz tun, es von Herbst ab so gut wie unmöglich sei, genug Vitamin D aus der Sonne zu beziehen. Man kann dann, das ist jetzt von mir und nicht von Cousens, entweder auf die Sonnenbank gehen, oder supplementieren oder Fisch verzehren.
Kris schrieb mir, dass sie die The China Study: The Most Comprehensive Study of Nutrition Ever Conducted and the Startling Implications for Diet, Weight Loss and Long-term Health durch habe und auch T.Colin Campbell empfehle, sobald man 3 Jahre vegan sei, dass man B12 supplementiere. Sie fügte hinzu, dass Campbell auch schreibt, dass die meisten Masttiere eh mit B12 und D supplementiert würde und man es daher genau so gut selber nehmen könne. Macht auch wiederum Sinn.
Die meisten Leute, die mit dieser Ernährung ihre Herztätigkeit und ihre Gesundheit verbessern wollen, brauchen sich also die ersten Jahre eh keine Gedanken darum machen. Vorausgesezt sie gehören zu den 60% die als Fleischesser keinen B12 Mangel hatten.
Mir fällt in dem Moment aber wieder Dr. Joel Fuhrmann ein, der schreibt, dass man maximal 300-350 g tierische Produkte pro Woche verzehren dürfe, wenn man, auf Teufel komm raus, nicht vegan werden möchte. Meine eigenen Recherchen haben ergeben, dass 300-350 g roher Lachs den B12 und D-Bedarf deckt, daher wäre man damit im grünen Bereich. Dank des Schaubildes über die Lebenserwartung von Masttieren, sollte man sich eh aus der Masttierproduktion raushalten und wenn überhaupt Wild verzehren. Persönlich halte ich Fisch aber immer noch für besser, wegen der gesunden Fette die dieser enthält. Und natürlich gibt es auch Lachs in wilder Form.
Jetzt habe ich auch da ein wenig recherchiert, wenn auch nur bei Wikipedia. Da heißt es, dass beim Fischen von Lachs Gesetze existieren, die eine Überfischung verbieten, einfach deshalb, weil Wildlachs schon Anfang 1900 schon mal fast ausgestorben war. Heute wird also nur sehr kontrolliert gefischt und natürlich ist Wildlachs sehr teuer. In meinen Augen ist das eine gute Alternative. Der Fisch wird nicht als Baby bereits getötet, wie die Masttiere, sein Fett ist gesünder, er hat ein faires Leben in Freiheit bevor er zu doof ist dem Netz auszuweichen (ok, das war gemein von mir) und seine Art wird nicht ausgerottet. Es entspricht also ziemlich der Natur des Fressen-und-gefressen-werdens, was nun mal leider der Lauf der Dinge ist.
Das heißt immer noch nicht, dass ich nun regelmäßig Fisch essen werde, aber ich halte das für eine handfeste, wohlüberlegte, gesunde Alternative. B12 ist ja im Übrigen auch sehr hitzeempfindlich, daher würde ich auch empfehlen den Lachs roh, also/oder geräuchert zu essen. Und da bin ich wieder beim Sushi, was zwar leider nicht aus Wildlachs besteht, aber…man kann nicht alles haben, nicht immer….
Mir fällt jedenfalls nicht viel ein, außer die Vergiftung der Meere und Ozeane, die gegen den Verzehr von 300-350 g Wildlachs pro Woche spricht.
Was gab’s zu essen?:
Kakao aus Mandelpüree, Sojalecithin, Kakaopulver und Agavendicksaft
1 Cream-filled delight
3 Bananen
40 g Macadamia Nüsse
11:20 Uhr: 2 kalte Kartoffeln mit Salz
13:30 Uhr: 750 g Brokkoli mit Knoblauch, Salz und Pfeffer
Pudding aus 2 Bananen mit etwas Agavendicksaft
15:30 Uhr: Rewesalat mit fettarmer Spanischer Mandelsauce
1 Paranuss
19 Uhr: 3 Kartoffeln, kalt mir Salz
21:30 Uhr: 3 Kartoffeln mit fettarmer Spanischer Mandelsauce und Paranuss Parmesan
Das waren 2293 kcal davon 80g Eiweiß und * ufz* 76 g Fett – wie gesagt, dank der Macadamias. Alle Vitamine waren mehr als notwendig vorhanden, alle Mineralien, Omega 3 und 6 und nur das Methionen blieb bei 79% des Tagesbedarfs. Ich hätte halt Paranüsse statt Macadamias essen sollen, aber da hatte ich noch kein Geld.
Dauerhaft sollte ich mich ab sofort wieder zu mehr Rohkost hinwenden, nicht nur wegen meines Salatjipers gestern im Rewe, sondern weil ich glaube, oder besser den Eindruck habe, dass ich momentan mehr zu Pickeln neige, als normalerweise. Daher sieht das Ziel wie folgt aus. Mittags Salat und nur abends was gekochtes. Und vielleicht komme ich dann auch dazu noch ein paar mehr Rezepte, wie gestern, zu kreieren, denn was nütz alle Theorie, wenn man nicht weiß, wie man es in der Praxis umsetzen soll…
Alles Liebe,
Silke
Hab gerade die spanische Mandelsauce gemacht-wow war die lecker echt tolles Rezept ..nur mein Freund beschwert sich wieder, dass ich nach Knoblauch stinke, sein Pech..
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Anja