Hallo Liebes,
Tag 903: Speyer um 6 Uhr morgens. Ich bin gestern zu vernünftiger Uhrzeit mit dem Zug angereist, was von Köln auch nur ca. 3 Stunden gedauert hat. Und unterdessen habe ich Cousens Buch ausgelesen. Endlich also mal wieder Zeit anständig zu lesen, denn das Buch ist ein ziemlicher Wälzer.
Und jetzt bin ich mir sicher, dass er noch nie die Fettwerte eines typischen Tages ausgerechnet hat.
Wie auch Victoria Boutenko und Doug Graham, empfiehlt er 500-1000 g Grünzeug pro Tag. Er empfiehlt es entweder als Salat zu essen, als Suppe mit 1 ganzen Avocado drin püriert oder als obstfreien grünen Smoothie mit 1 Tasse Chia Samen drin. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Er kann einfach keinen blassen Schimmer haben. Das macht mich wiederum sehr skeptisch ebenso wie die nicht vorhandenen Fußnoten über die Max Planck Studie und ich denke mir das irgendwas faul ist. Und immer wenn ich entdecke das irgendwas faul ist, fällt das ganze Kartenhaus-Glaubensgebäude zusammen. Das war auch so, als ich entdeckt habe, wie wenig Silizium in der meisten Rohkost ist.
Allerdings ist ja meistens pflanzliches Fett besser als tierisches, gesättigtes, und ich kann durchaus nachvollziehen, dass man so eine Ernährung wählt um eine Krankheit zu heilen. Ich habe es selber gemacht, mit der Candida. Und ziemlich bald hatte ich dann einen Eisenmangel, was aber natürlich auch daran liegt, dass ich zu wenig Grünzeug gegessen hatte zu er Zeit, weil ich da noch nicht wusste, dass man Greensmoothies auch mit Chia machen kann, und dass ich aus irgendeinem anderen, mir unerklärlichen Grund, keine grünen Säfte getrunken habe.
Fleisch, so schreibt Cousens, habe einen relativ hohen glykämischen Index, wie und womit er das erklärt, habe ich leider vergessen und definitiv muss ich das Buch nochmal lesen, weil es wirklich sehr dicht mit Informationen ist. Und das sei bei pflanzlichem Fett eben nicht so. Alle Rezepte in dem Buch sind also überladen mit Fett, außer die gekochten auf Stärke basierenden. Und ich weiß mal wieder nicht, was ich daraus schließen soll, außer, dass es mehr schulmedizinisch ausgebildete Ärzte gibt, die für vegane, vollwertige Ernährung mit niedrigem Fettgehalt votieren, als für Rohkost. Cousens selbst schreibt von sich er sei seit 35 Jahren 100% roh-vegan und wenn ich mir all diese Ärzte rein optisch betrachte, weiß ich auch nicht, wer wohl recht hat. Campbell und Esselstyn sind ein paar Jahre älter als Cousens und Cousens ist noch nicht ergraut.
Hängt das mit der Ernährung zusammen, oder doch eher mit den Genen? Er selbst sagt, das hänge mit der Mineralstoffen in der Ernährung zusammen, ob die Haare ihre Farbe verlieren oder nicht. Also muss doch noch mal der Max Planck Studie auf den Grund gegangen werden.
Aber die Sache mit dem Fett verwirrt mich doch schon sehr. Denn wenn Cousens überhaupt gar nicht klar ist, wie viel Fett tatsächlich in einem Tag seiner empfohlenen Ernährung erhalten ist, dann wundert es mich auch gar nicht, dass er so wahnsinnig wenig Zucker empfiehlt, also aus Obst und Trockenfrüchten, denn Zucker macht vor allem mit viel Fett Probleme in der Ernährung.
Gabriele und ich waren um 15 Uhr an der Messehalle zum Aufbauen des Standes verabredet. Sie hatte noch zwei Aufbauhelfer bestellt und zu viert haben wir den Stand dann aufgebaut. Für Abends war eine Feier von den Veranstaltern geplant und dazwischen hatten wir Zeit und ein wenig zu unterhalten, weil wir auch noch 10 kg Möhren einkaufen musste und noch einen Supermarkt aufgesucht haben.
Gabriele verzichtet momentan auf jeglichen Zucker, denn den Stein der Weisen scheint noch niemand gefunden zu haben. Als wir uns an Sylvester das letzte Mal ausgiebig unterhalten haben, war es umgekehrt. Da habe ich auf jeglichen Zucker verzichtet und sie lebte fettarm. Allerdings weiß ich halt wirklich nicht wie fettarm man bei Rohkost überhaupt sein kann und werde es in den nächsten Tagen mal testen ob es möglich ist 15-20% Fett bei 100% Rohkost satt zu werden.
Lissa (sorry, keine Verlinkung, ich bin kurz angebunden) hat das schon total oft probiert und ist nur dann satt geworden, wenn wie wirklich Unmengen Obst gegessen hat. Fettarm ist eigentlich nur mit was gekochtem leicht.
Gabriele sprach mich auch an: „Du kochst aber schon recht viel momentan“, was ich ihr mit allem was ich in den letzten Woche erfahren habe begründet habe. Bei Rohkost gibt es nur Einfachzucker in der Ernährung und die machen vielen Menschen Probleme. Sie hat an sich selber festgestellt, dass sie dann Heißhungerattacken bekommt, wenn sie Obst isst. Also habe ich ihr zunächst mal erzählt, dass bei mir von Hirse die Dellen in den Oberschenkeln weggegangen sind und die Sache mit dem Silizium, das halt in Rohkost kaum drin ist. Und dass, wenn ich 750 g Brokkoli koche, ich eben genau die Mengen Grünzeug zu mir nehme, die empfohlen sind, wenn auch in gekochter Form.
Sie sagte, sie sei Rohkostberaterin und könne dann doch nicht anfangen zu kochen. Verstehe ich voll und ganz, aber Victoria Boutenko hat es schlussendlich auch gemacht. Ich weiß halt aber auch nicht, ob man diese Mengen an Fett empfehlen kann, die in der meisten Gourmetrohkost enthalten sind. Somit ist das alles nicht gerade leicht.
Was gab’s zu essen?:
Kakao aus Erdmandelmilch, Kakaopulver, Agavendicksaft und Sojalecithin
15 g Paranüsse
10 eingeweichte Datteln
9:30 Uhr: ca. 250g Weintrauben
11:15 Uhr: 2 Kartoffeln, kalt, mit Salz
250 g Weintrauben
12:30 Uhr: 2 Kartoffeln, kalt mit Salz
13:45 Uhr: 1 Banane
15 Uhr: 2 Bananen
3 Curry-Kraut und Chia Cracker
18 Uhr: 5 Scheiben von Gabrieles Rohkostbrot – köstlich
20 Uhr: 3 Feigen
Buffet aus jeglicher Rohkost, wobei ein Gericht nach gerösteten Nüssen schmeckte, dazu Chi und Smoothie aus Wassermelone und Bananen.
Das Buffet war lecker, aber zu viel durcheinander für meinen Verdauungstrakt. Obst, Gemüse und Nüsse durcheinander ist fast nie eine gute Idee.
Ca. um 10 Uhr waren wir wieder in unserer Wohnung und haben noch Erdmandeln in Tüten gefüllt, die heute mit zur Messe müssen und dort verkauft werden sollen.
Und zu allem Überfluss, habe ich dann auch schnell nochmal meine Tage bekommen. Hatte ich völlig vergessen und habe auch nichts dafür mitgebracht. Ich muss es also irgendwie schaffen noch einen Supermarkt aufzusuchen, bevor die Messe beginnt. Das ist wirklich ein ungünstiges Wochenende für sowas…C’est la vie…
Tja, aber das gestern, war auf jeden Fall zu viel Fett, auch wenn das Brot zu einem Großteil aus Buchweizen besteht. Mir persönlich fällt 100% Rohkost ziemlich leicht, wenn ich reichlich Nüsse und Avocados esse. Aber wenn ich dies nicht darf, werde ich nicht satt. So einfach ist das Spielchen. Was ist das kleinere Übel? Es kann mit einem Eiweißmangel in Rohkost zu tun haben, oder einem Nährstoffmangel, oder auch mit einem Kalorienmangel. Wissen tue ich das bisher auch nicht.
Alles Liebe,
Silke
Hallo Silke,
AntwortenLöschenmir geht es ganz genauso.
Roh kann ich nur mit reichlich Fett und Nüssen, sonst habe ich immer Hunger und friere.
Wenn ich koche, ist fettarm und satt viel einfacher.
Und ich habe das Gefühl, dass mir fettarm viel besser bekommt.
Blöderweise ist es aber so, dass ich es schwer finde, dann noch genügend Rohkost unterzubringen. Ich hab einfach im Moment lieber gekochtes Grün als rohes, obwohl ich glaube, dass auch rohes Gemüse wichtig ist.
Also, falls du den Stein der Weisen irgendwann findest...ich hätte auch Interesse.
So rein vom Gefühl her, muss ich aber sagen, ich finde Campbell und Esselstyn sehen irgendwie fitter aus als Cousens. Ich habe da mal ein Interview gesehen, wo ihm richtig der Schnief aus der Nase lief. Das war schon irgendwie eklig und wirkte auch nicht sonderlich gesund.
Lieben Gruß
Kris