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Sonntag, 31. Juli 2011

Brot, Gewürze und Chinesen...




Hallo Liebes,

Tag 848: Gestern ging es weniger um Instinkt und mehr um Rezepte aber ich habe versucht so weit als möglich auf den Instinkt zu hören und ihm zu vertrauen und nicht etwa Angst vor Kokosmus zu haben. Dabei hat mir geholfen, dass ich heute 25 km joggen gehen werde und dabei sicherlich alle überschüssigen Kalorien verbrenne. Vielleicht war auch das sogar Teil des abstrakt funktionierenden Instinkts, der sobald ich den Plan fasse 25 km Joggen zu gehen damit reagiert, dass er mich mehr essen lässt. Vielleicht war es aber auch nur Teil der Langeweile…

Gestern war ein weiteres Brotrezept aus Julianos Buch Raw: The Uncook Book: New Vegetarian Food for Life fertig. Ich hatte es schon am Donnerstag Abend zubereitet aber es braucht nun mal ne Zeit bis es trocken ist und bei mir noch länger, weil ich den Teig mit meinem Pürierstab zubereitet habe und dazu mehr Wasser zugegeben habe. Die Küchenmaschine macht ihn nicht fein genug und einen Vitamix habe ich nun mal nicht.

Ich wusste im Laufe der Woche einfach nicht mehr wohin mit den bereits gekeimten Weizenkörnen. Den Morgenbrei kann ich nämlich nicht mehr wirklich sehen. Außerdem ist er leckerer mit Haferkeimen und instinktiv und mono Weizenkeime zu essen erscheint mir ziemlich utopisch. Gleichzeitig weiß ich aber auch um das großartige Nährstoffprofil von Weizenkeimen. Ich bin immer noch nicht sicher ob gekeimtes Getreide gut oder schlecht ist. Mono will man es nicht, aber das Brot gestern war mal wieder köstlich und es enthielt auch mehr als 5 Zutaten. Sicherlich kann ich aber auch Essener Brot aus nur 5 Zutaten herstellen!

Also, alles was Juliano macht ist köstlich und alles enthält ziemlich viele Zutaten. Ich gebe es euch trotzdem mal wieder, weil ich davon gestern in etwa 9/10 gegessen habe, also fast das ganze Brot. Wer weiß, vielleicht fehlte mir etwas, was da drin ist, oder ich brauche es für die heutigen 25 km!

Essener Brot No.1

¼ Tasse Mandeln
¼ Tasse Walnüsse
3 entsteinte Datteln
2 Tassen gekeimten Weizen
¼ Tasse geriebenen Apfel
1 Knoblauchzehe, gepresst
1 TL Petersilie, gehackt
1 EL Olivenöl

Die Mandeln, Walnüsse und Datteln zunächst 1-2 Stunden einweichen. Dann alle Zutaten in eine hohe Schüssel, in die Küchemaschine oder den Vitamix geben und pürieren. Ggf. zusätzliches Wasser zugeben so dass ein homogener Teig entstehen kann.
Dann ins Dörrgerät auf Teflex oder Backpapier ausstreichen und trocknen lassen. Je nach Feuchtigkeitsgrad 18 – 24 Stunden.

Da war schon die Häfte weg...


Das zweite Rezept war aus Nomi Shannons Raw Food Celebrations: Party Menus for Every Occasion!. Das Buch ist eigentlich super spannend, weil es, wie der Titel schon sagt, Partymenüs enthält, die aus 5 Gängen besten und die zudem möglichst wenig unterschiedliche Zutatenenthalten, damit die Verdauung so weit wie möglich entlastet wird. Nur habe ich bisher noch nie eine Party gemacht und somit noch nie eines der Menüs ausprobiert. Vorgestern fiel mir das Buch irgendwie in die Hände und ich dachte, ich fange einfach mal von vorne an und nehme das erste Rezept im Buch. Das war ein grüner Salat, der als Vorspeise für das italienische Menü gedacht ist. Ach ja, das Buch enthält Italienisch, Thai, Brunch, Cocktailstunde, Traditionell und leichtes Lunch – also 6 verschiedene Menüideen. Tja, und des Salat enthielt 9 verschiedene Zutaten – quasi…

Er besteht aus:

Blattsalat
¼ Tasse Leinöl
¼ Tasse Zitronensaft
1 TL Nama Shoyu
1 TL Dulse
1 TL Agavendicksaft
2 Blätter frischer Basilikum, gehackt
¼ TL Italienisches Gewürz
¼ TL Cayenne (nach Wahl)

Zunächst mal gefällt mir irgendwie, dass sie kein Salz verwenden möchte und auf Nama Shoyu und Dulse zurück greift, allerdings hat Nama Shoyu oder besser Sojasauce ungefähr genau so viele Feinde wie Salz, daher würde ich mich davon nicht verrückt machen lassen. Ich habe aktuell kein Dulse und ich finde, dass Sojasauce zu viel Eigengeschmack hat, daher habe ich dann doch einfach nur Salz genommen und die Anzahl der Zutaten so verringert. Statt Leinöl habe ich Olivenöl verwendet – ist doch eh viel italienischer, oder? – und statt Agavendicksaft gemahlene Steviablätter. Denn eigentlich ist es immer wieder das Gleiche, mit einem guten Salatdressing. Man braucht Öl, Säure, Süße und Salz. Und bestimmt nicht zu viel von der Säure wie es sie in jedem miesen Salat in herkömmlichen Restaurants gibt. Salat voll mit Essig!!!

Rohkost-Buch

Vor eine Herausforderung stellte mich dann das italienische Geürz. Die Amis verwenden immer mal wieder gerne so was und ich habe es nie zur Hand und tue mich auch schwer es zu besorgen. Dennoch gab es bei Rewe so eine Italienische Gewürzmischung. Ich schaue also auf die Zutatenliste und kriege einen Riesenschreck. 5 E-Nummern drin und raffinierter Zucker!!! „Vergiss es!“ habe ich mir gedacht und mir schnell mal die anderen Zutaten abgeschrieben um mir mein eigenes italienisches Gewürz zu machen. Das waren Tomate, Paprika, Zwiebel, Oregano, Basilikum und Petersilie. Ich habe also, sobald ich zuhause war das alles in den Trockner gegeben und zudem Knoblauch und Stevia und jetzt habe ich meine eigene italienische Gewürzmischung. Allerdings brauche ich sie jetzt nicht mehr, da ich das Rezept schon gemacht habe und auch ohne italienisches Gewürz war es lecker.

Italienisches Gewürz


Und dann bin ich gestern Abend noch den Chinesen auf den Leim gegangen, denn ich hatte, als ich die Durian gekauft habe, ja auch Buchweizennudeln gekauft. Gestern Abend hatte ich Lust auf ein Sandwich und habe die ganze Zeit überlegt, ob ein Rohkostsandwich wirklich das richtige wäre aus noch mehr Essenerbrot mit Guacamole und daher mehr aus Fett bestehend als aus Kohlenhydrate. Ich habe mich dagegen entschieden und stattdessen für die Buchweizennudeln und als ich die in der Hand hatte fiel mein Blick erst auf die Zutaten: 30% Buchweizenmehl, der Rest Weizenmehl!!!! Sind die bekloppt!!! Soba Nudeln sind also kaum besser als Spaghetti und ich bin mir sicher, dass die aus Japan auch nur zu 30% aus Buchweizen bestanden. Ich hatte schon so ein Gefühl, denn nach Weißmehl entwickle ich einen ähnlichen Rausch wie nach raffiniertem Zucker. So ein komisches Gefühl nach noch mehr….Wahrscheinlich ist das Sucht, so geht es mir bei Alkohol und Zigaretten ja auch immer, wenn ich da erst damit anfange…Ich hab sie trotzdem gegessen, denn ich tue mich schwer mein Essen wegzuwerfen. Das habe ich echt nur bei dem Baguettbrot fertig gebracht…

Was gab’s zu essen?:

8:30 Uhr: 3 Bananen mit Mohn püriert
Rooibostee

9:45 Uhr: Hirse mit Linsenkeimen, Palmöl, Salz und Knoblauch















7 Datteln

14 Uhr: 1 Mango















125 g Blaubeeren
15 Uhr: 8 Scheiben Essener Brot (s.o.9
2 Bananen

16:15 Uhr: Salat aus Lollo bionda, Olivenöl, Stevia, Zitronensaft, Basilikum, ¼ TL Salz, Paprikagewürz















6 TL Kokosmus

17:40 Uhr: 1 Avocado pur
¼ l Rotwein

150 g Buchweizennudeln aglio olio















21:50 Uhr: 15 Mandeln

Ich hatte abends Blähungen und nehme an, dass es am Brot lag, da sowohl Nüsse als auch Keime schwer verdaulich sind und ich es wirklich in großer Menge gegessen habe.

Aber ich komme nicht darüber hinweg, wie absolut großartig Hirse mit Linsenkeimen ist. Vielleicht war die Tatsache, dass das Brot so lecker war, ähnlich gelagert...

In der, ich sag mal, konservativen Ernährungslehre heißt es, dass man unterschiedliche Eiweißlieferanten kombinieren soll um eine bessere Ausbeute an Eiweiß für de Körper zu haben. Das hängt, so heißt es, damit zusammen, dass Eiweiß aus Aminosäuren besteht und wenn von einer dieser Aminosäuren zu wenig vorhanden ist, dann limitiert dies automatisch die Aufnahme der anderen. Es muss ein besonderes Verhältnis von Aminosäuren gegeben sein, um eine optimale Aufnahme zu gewehrleisten. So was gibt es in der Biologie häufig, ich erinnere mich dunkel, dass es in einem anderen Bereich auch im Biounterricht vorkam.

Und jetzt denke ich mir, dass Hirse mit Linsenkeimen so unglaublich lecker für mich ist, weil es so eine ideale Kombination von Aminosäuren ist. Ich denke da speziell an Lysin, was in Pflanzen selten vorkommt aber in Linsen vorhanden sein soll. Und vielleicht passiert eben beim Brot das gleiche. Die Aminosäuren der Nüsse in Kombination mit den Weizenkeimen ist vielleicht ein besseres Aminosäurespektrum als beides einzeln und da frage ich mich dann auch wieder, wie sinnvoll das mit dem monoessen ist….

Alles Liebe,

Silke

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