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Donnerstag, 7. April 2011

Was ist mit Herausforderungen???




Hallo Liebes,

Tag 733: Gestern war das erste Mal, in meiner 10jährigen Berufslaufbahn, dass ich wegen einer entgangenen Rolle geheult habe. Neee, nicht was ihr denkt, nicht wegen der Rolle für die ich gestern die Absage erhalten habe, sondern wegen der Kammeroper. Allerdings hat die Absage von gestern dazu beigetragen, dass ich inspiriert war die Kammeroper anzurufen.

Die hatten ja in ihrer Absage geschrieben, dass man sich für eine Bewertung des Vorsingens gerne mit ihnen in Verbindung setzen könne, was ich letzte Woche per E-Mail getan habe, aber darauf kam keine Antwort. Gestern, in meiner Not, habe ich dann also zum Hörer gegriffen und hatte auch sofort die Leiterin der Kammeroper am Telefon, die auch sofort wusste wer ich war. Sie meinte es sei recht stressig gewesen, deshalb habe sie noch nicht auf meine E-Mail geantwortet, aber wo ich gerade am Telefon sei, könne sie mir auch jetzt gleich die Beurteilung mitteilen. Sie hat also meine Unterlagen rausgesucht und gesagt: „Ja, das war „Horror und Sex“ und „Lippen schweigen“ und das hat uns auch sehr gut gefallen. Ja, um sie hat es uns besonders leid getan, denn Sie kommen in Frage für die „Lady“ die „Witwe“ das „Rössel“ aber genau für die Partien die wir nur einfach und nicht doppelt besetzt haben. Wenn da aber irgendwas passiert oder jemand ausfällt, würden wir uns bei ihnen melden und dann würden sie nachrücken.“ Und während sie das sagte, war sie auch noch total nett!!!

Als ich meinem Joggingfreund am Donnerstag erzählt hatte, dass ich eine Absage der Kammeroper erhalten habe, sagte er nur: „Die Schweine!“ So ist es immer sehr leicht sich emotional zu retten: „Die sind Arschlöcher und haben keine Ahnung“ So bleibt man selber positiv und denkt nicht an, an sich selbst zu zweifeln. Ich sag ja, der hat es intuitiv drauf. Das Telefonat habe ich dann beendet mir: „Danke, dann drücke ich mir selbst weiter die Daumen.“

Na, und dann habe ich geheult, weil ich im Endeffekt soooo nah dran war und trotzdem nichts bei rum gekommen ist. Noch nicht! Nicht nur, dass die mich für Musical „My fair Lady“ in Betracht ziehen, nein, auch für Operette, denn mit ihren Abkürzungen war gemeint„ Die lustige Witwe“ und „Das weiße Rössel“ und das ist das, was ich noch viel lieber machen würde, wofür ich mich aber eigentlich noch gar nicht in Betracht ziehe.

Also, es war wirklich ein hervorragendes Vorsingen und ich habe einen guten Eindruck dort hinterlassen und trotzdem stehe ich da, mit nichts außer mehr Erfahrungen und einer ganzen Menge mehr Zutrauen in meine Gesangsfähigkeiten, was eigentlich unbezahlbar ist....

Wie viel davon habe ich jetzt durch positives Denken erreicht? Und, hat es nicht ausgereicht, weil ich doch immer noch auch irgendwelche Zweifel aktiviert habe? Bin ich jetzt in dieser Nachrückerposition, weil ich letzte Woche schon mal geschrieben habe, dass denen sicher noch jemand abspringt, weil Sänger dauernd krank werden und sie mich dann doch noch engagieren müssen und es so dann doch zur Erfüllung der Visualisierung kommt? Soll ich jetzt visualisieren, dass jemand krank wird? Ist das nicht gemein?

Naja, es muss ja nicht einer von denen krank werden, es kann ja auch irgendein anderes Sänger irgendwo auf der Welt krank werden und dann wird diejenige, die aktuell noch meine Rolle, hat an dessen Stelle berufen. Was weiß ich!!! Ich weiß nur, Sänger werden dauernd krank und ich glaube auch tief und fest daran. Dazu kenne ich die zu gut.;-)

Aber das Schlimmste ist, dass ich nur aufgrund des Gesetz der Anziehung wieder angefangen habe ernsthafte Schauspielambitionen zu entwickeln. Zuvor habe ich gar nicht richtig zugelassen, dass ich das eigentlich will. Dass das das ist, was mich am glücklichsten macht. Ich habe gedacht ich kann auch ohne das ziemlich glücklich und zufrieden sein, aber das Gesetz der Anziehung hat mir den Mut gegeben es wieder zu versuchen und auch die Courage mich mit Absagen auseinander zu setzen. Und wer weiß, wozu es gut ist, einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Die, wo ich vorgestern zum Casting war, waren ja auch angetan, hatten aber eine weitere Bewerberin, die vom Typ besser auf das Rollenprofil passt. Das ist zwar tragisch, aber so was gibt’s nun mal. Obwohl ich es wahrscheinlcih trotzdem mit meinen Zweifeln angezogen habe....Da kann man spielen wie der Teufel, man kriegt die Rolle nicht. Aber auch die behalten meine Unterlagen für zukünftige Produktionen da. Warum ist es so viel leichter eine Absage einzustecken, wenn man weiß, dass man beim Casting mies war?


Nachmittags war ich in der Videothek und habe fast die ganze Zeit weiter in Rock your life: Der Gründer und Gitarrist der Scorpions verrät sein Geheimnis: Mit Spaß zu Glück und Erfolg gelesen.

Rudolf Schenker erzählt exakt das selbe wie Abraham!!! Ziemlich faszinierend. Außerdem meditiert er schon seit Jahren und macht Yoga. Seit wann sind denn Rockstars spirituell? Er hat ein Kapitel was betitelt ist mit: "Volkskrankheit Angst!" – Aus welchem ich ein bisschen zitieren möchte. Dort heißt es:

„Anstatt sich voll auf ihre Träume zu fokussieren, denken die meisten Menschen schon im Vorfeld an einen Plan B, weil die Angst des Versagens allgegenwärtig ist. So läuft das aber nicht! Wenn du selbst nicht 100% an die Verwirklichung deiner Ziele glaubst, wie soll es dann das Universum tun?“

Einige Zeilen später folgt dann etwas, was mir besonders geholfen hat in Bezug auf gestern und in Bezug darauf, warum ich immer noch nicht gerafft habe, wie das mit dem Gesetz der Anziehung funktioniert:

„Das Leben funktioniert stets nach dem gleichen Muster: Zwei Schritte vor, einen zurück. Gäbe es diese Gegenkraft nicht, dieses einen Schritt zurück, so könnten wir überhaupt nicht existieren. Unser Leben ist wie ein Elektromotor und funktioniert auf der Basis von Anziehung und Abstoßung und wird so in Bewegung gehalten (Rudolf ist gelernter Starkstromelektriker)[…] Auch wir benötigen die permanenten Gegenkräfte in Form von Herausforderungen, um uns selbst in der Spur zu halten. Die Frage ist nur, auf welchem Level und in welcher Geschwindigkeit wir das tun. Je schneller wir fahren, desto höher ist auch der Widerstand. Wenn du im Einklang mit dir und der Natur bist, wird dein Motor dich immer nur so schnell fahren lassen, wie du es auch aushalten kannst. Speed’s coming! Die Steine, die einem dabei oft in den Weg geworfen werden, sind demnach nichts anderes als natürliche Abwehrmechanismen des Universums, um einem die Möglichkeit zu geben, die neu gewonnenen Informationen zu verdauen. Sind diese Fakten schließlich verarbeitet, gilt es, die nächste Stufe zu erreichen. Solche Zwischenphasen des Stillstands sind nichts Schlechtes, im Gegenteil, sie dienen als Moment der Erkenntnis und Stabilisierung unserer selbst.“

Nachdem ich gestern die Info hatte, dass ich konkurrenzfähig bin gegen Leute, die die letzten 4 Jahre nichts anderes gemacht habe als sich ausschließlich darauf zu konzentrieren zu singen (Mitbewerber waren hauptsächlich Gesangsstudenten), weiß ich wie viel Potential ich tatsächlich habe. Ich war nur für „My fair Lady“ vorsingen. Für Operette hätte ich mich gar nicht getraut. Ich wusste gar nicht, dass das Vorsingen auch für andere Stücke genutzt wird. Ich wusste, dass andere Leute auch für andere Dinge geladen waren.

Und nachdem ich dann geheult hatte, war mir auch klar, wie unglaublich viel mir das bedeutet. Mehr als ein Rheinmusical. Das ist richtig professionelles Musiktheater, was die Kammeroper da macht und ich sehne mich nach einem Fuß in die Tür! Ich hab ein Stoßgebet zu Gott und zum Universum geschickt, er/es möchte doch bitte einen der Sänger ausfallen lassen!!!

Aber knapp daneben ist auch vorbei. Ein Vizeweltmeister ist kein Weltmeister, außer der Weltmeister wird des Dopings überführt.

Und natürlich frage ich mich, wie ich jetzt vorgehen soll: Weiter visualisieren, wie ich auf der Bühne stehe? Mir ist aber doch mittlerweile klar, dass ich einen Wunsch vergessen muss, damit er sich erfüllt.

Ich fahre heute in die Stadtbibliothek und mache folgendes: Ich hole mir alle Bücher die ich von Pierre Franckh kriegen kann, denn wenn jemand weiß, wie man Rollen manifestiert, dann er. Vielleicht schreibe ich ihn die Tage auch mal über Facebook an. Und dann besorge ich mir die Klavierauszüge von der „Lustigen Witwe“ und dem „Weißen Rössel“ und versuche rauszufinden, für welche Rollen ich von in Betracht gezogen werden. Ups, bei der Oper heißt es nicht Rolle, sondern Partie. Und dann habe ich Inspiration zu tun was mir Spaß macht, mit Sinn und Verstand dahinter bzw. Zweck. Wahllos üben, ist nämlich meist sinnlos, weil man kein Ziel hat. Aber auch das hätte ich gemacht, weil es hilft zu vergessen, dass man gerade nichts zu spielen/singen hat.

Essen war dafür gestern wieder weitaus besser. Es wird Frühling und ich kriege tatsächlich Appetit auf Obst! Allerdings war das auch fast das einzige, was ich noch zuhause hatte und es war das, was ich noch von meinem Vater hatte. Bio-Mangos und Melone. Habe ich ewig nicht mehr gegessen und war sehr köstlich. Vielleicht kaufe ich heute mal wieder ein bisschen mehr Obst. Vor kurzem habe ich eine Orange gegessen, die sofort meine Zähne empfindlich gemacht hat, aber das war bei Mango und Melone gestern nicht der Fall.

Was gab’s also zu essen?:

3 Grüntee mit Steviosid

13:30 Uhr: 2 Mangos

15:30 Uhr: 1,5 handvoll Mandeln

17:30 Uhr: 1 Melone














19:45 Uhr: Blumenkohlfastfood

1 handvoll Cashews

21:30 Uhr: Champignons und Eisbergsalat mir Ranchdip 














1 Bier

Champignons und Ranchdip zusammen passt total großartig. Das war absolut köstlich. Der ist eh einer meine absoluten Lieblingsdips und fast immer, wenn ich Cashews da habe, mache ich ihn auch.

Das Blumenkohlfastfood musste echt fast sein, da ich aus der Videothek kam und tierischen Hunger hatte, aber nur 20 Minuten Zeit, bevor ich wieder los musste. Stress pur, aber auch das war zu bewältigen.

Also ist für heute wieder 3 Stunden Videothek angesagt und danach mache ich mich auf in die Stadtbibliothek und dann mal schauen.

Alles Liebe,

Silke

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