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Freitag, 25. März 2011

Wenn sich eigene Zweifel in Mitmenschen entäußern....




Hallo Liebes,

Tag 720: Ich finde es reichlich faszinierend, wie sich schlagartig die Prioritäten verschieben. Vor zwei Wochen war mein größtes Problem die Abwesenheit meines Joggingfreundes, jetzt weiß ich nicht mehr wo ich wohnen soll und lasse Mathehausaufgaben ausfallen. Und tatsächlich habe ich das Gefühl, dass alle Probleme im eigenen Kopf die gleiche Größe annehmen, was keine gravierende Größe ist. Ich bin in beiden Fällen in Ordnung. Ohne Joggingfreund und auch ohne Teppich, aber vielleicht muss das so, dass man sich gedanklich mit irgendeinem Problem beschäftigt. Oder es ist immer noch meine Sucht danach....

Tatsächlich ist das Problem aber gar nicht mein Problem. Mein Hauptproblem ist, dass alle Leute mir raten auszuziehen und ich mich an den Rat nicht halten kann, weil ich noch nicht weiß wie. Ich bräuchte so 2-3000 € um jetzt was Neues anmieten zu können. Zum einen Kaution, zum anderen das Geld was mir an Einnahmen fehlt bis ich Bafög bekomme. Zumindest ist das der momentane Stand der Dinge. Natürlich kann immer noch alles möglich passieren und vielleicht kommt auch zufällig irgendwas zu mir, das sich anders zeigt.

Aber da das momentan noch nicht so ist bleibt alles beim alten. Wenn Geld keine Rolle spielen würde, also sagen wir, ich jetzt 50000 € geschenkt bekommen würde, dann säße ich faktisch, in diesem Moment, immer noch in genau dieser Wohnung ohne Teppich und mit Luftentfeuchter, denn auch dann müsste ich erst mal was Neues finden und in ein Hotel könnte ich nicht gehen, wegen der Katze. Das heißt also, alles ist gleich, mit oder ohne Geld.

Und obwohl ich es noch nicht ganz begriffen habe, kam mir gestern auch schlagartig der Gedanke, dass das eigentlich völlig egal ist. Es ist egal, wie lange ich hier wohnen bleibe, denn eines Tages wird die visualisierte Wohnung zu mir kommen, und zwar genau dann, wenn der richtige Zeitpunkt ist. Es ist egal ob ich hier neuen Teppich verlege auch wenn ich in nem halben Jahr dann ausziehe, weil das lineare finanzielle Denken eh nicht existiert. Und tatsächlich hege ich auch schon die ganze Zeit das Gefühl, dass alles gut und für mich gesorgt ist. Bekloppt machen mich hauptsächlich die Ratschläge JETZT auszuziehen, denn in dem Moment taucht Mangeldenken auf und ich frage mich: „Aber wie…?“ Mangeldenken fängt immer mit dem Wort „Aber“ an.

Also, ich hab die letzten 3 Tage gar nicht visualisiert und will heute mal diese Geschichte in Angriff nehmen. Andere Probleme habe ich gerade nicht. Geld ist da, mein Joggingfreund ist wieder da, ich fahre morgen zur Rohvolution und die Schule läuft auch soweit. Also lösen wir in der Visualisierung das Wohnungsproblem.

Gott, es ist echt immer nur dann ein Problem, wenn mir jemand rät jetzt auszuziehen, was logisch ist, weil nur dann Mangeldenken auftritt…Wie krass!!!…Ich raff das tatsächlich erst jetzt, wo ich das schreibe...Also ratet mir nicht jetzt auszuziehen, sondern helft mit zu visualisieren…;-)))


Ja, man lernt nie aus über sich. Was auch nicht gut ist, ist die Frage: „Und? Was willst du jetzt machen?“ Wie gesagt, ich gehe das gleich in der Visualisierung an, denn eigentlich geht es ja eh nur so. Uninspiriertes Handeln nützt ja nichts. Ich hab im Internet mal in den Wohnungsmarkt geguckt und den kann man vergessen. Ist logisch, denn ich bin uninspiriert….

Ist ja krass, mein Problem ist gar nicht die Wohnungssituation, mein Problem ist, dass alle sagen, dass ich ausziehen soll und sich durch sie natürlich nur meine eigenen Zweifel entäußern. Nach dieser Erkenntnis, wird mir wohl niemand mehr raten auszuziehen. (Entschuldigt bitte mein assoziatives Erkennen, was dem Geschriebenen nicht gerade Struktur verleiht...;-)

Dass aber trotz des Ganzen meine Stimmung nicht im Keller ist, zeigt sich darin, dass das mit den Castinganrufen weiter geht. Gestern wieder Blueprint: „Du bist ja bei uns am Dienstag zum Recall. Du kämst aber evtl. auch noch für ein anderes Projekt in Frage. Könntest du am Montag auch nochmal zu nem Casting kommen?“ Ich kann natürlich. Außerdem habe ich gestern auch noch Demobänder verschickt.

Und weil das Thema hier je eigentlich Rohkost sein soll und nicht Wassserschäden muss ich zu meinem Leidwesen gestehen, dass ich gestern Abend nach Chaosbeseitigung und Noten im Dörrgerät trocknen nichts besseres zu tun hatte, als mich zu betrinken und dabei „The King’s Speech“ zu gucken, welcher ein großartiger Film ist. Das macht mich heute ein wenig schlapp und wirft mich voll in den Entgiftungsmodus. Ich fühle mich so, wie nachdem ich Linseneintopf gegessen habe ;-))) Und ich habe eine Erkältung. Und ne Packung Nikorette habe ich dann auch besorgt. Und sobald hier irgendwie wieder Ruhe eingekehrt ist und ich einen Überblick über alles habe, kann vielleicht auch wieder zum Tagesgeschäft über gegangen werden. Die nächsten zwei Wochen ist alles was ich überblicken kann, denn so lange müssen die Luftentfeuchter arbeiten und frühestens in 2 Wochen kann man daran denken Teppich zu verlegen.

Was gab’s zu essen?:

Ca. 6 Grüntee mit Honig
Ca. 15 Leinsamencracker

14 Uhr: 3,5 handvoll Mandeln

17 Uhr: handvoll Mandeln
Rewesalat mit Avocado und Salz














1 handvoll Mandeln

5 Ingwertee

4 Bier

Ich hab reichlich Durst, auch wegen der Erkältung also trinke und trinke ich und vielleicht konnte ich auch deshalb mit dem Bier nicht aufhören. Das war‘s jetzt aber mit Drogen, denn ich habe wieder einen Überblick. Habe alles durchgeschaut, Bücher auf die Heizung zum trockenen gelegt, aber diesen einen Zettel, der so wichtig ist, habe ich nicht wieder gefunden. Manchmal ist es verhext. Am besten ich visualisiere auch, dass ich den wieder finde. Eigentlich kann man ja überhaupt sowieso nicht viel mehr tun als visualisieren. Soviel habe ich nämlich in den letzten Wochen schon gelernt. Ich weiß wie wenig unispiriertes Bewerbungen schreiben geholfen hat um an Rollen ran zu kommen. Und ich weiß auch wie viel besser es momentan läuft.

Also visualisieren!!!

Und heute dann Gesangsunterricht, Schule und morgen ganz früh raus um nach Berlin zu fahren.
Ich weiß schon wieder nicht, wie ich das mit dem Bloggen anstelle, ob ich es im Zug machen und später in nem Internetcafé hochladen soll oder noch morgens. Momentan tendiere ich aber zu erster Lösung.

Ich nehme wieder die Videokamera mit und hoffe auch wieder ein paar spannende Interviews zu kriegen.

Also alles Liebe,

Silke

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2 Kommentare:

  1. Probier mal couchsurfing.org die haben eine Riesencommunity, bestimmt auch in Deiner Stadt, ich hab da meinen Mitbewohner gefunden und wenns nicht gleich eine Langzeitgeschichte wird, triffst Du bestimmt interessante Menschen :-)

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