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Samstag, 23. Oktober 2010

Reflexionen über Stocker und Xylitschokolade...




Hallo Liebes,

Tag 570: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich verwirrter bin oder klarer sehe, aber ich habe den Eindruck ein weiteres Puzzleteil habe sich gestern ins Gesamtkonzept eingefügt.

Durch einen Kommentar vom Vortag wurde ich zu dieser hochinteressanten Seite von Josef Stocker (es lohnt sich wirklich alles durchzulesen um sich einen Eindruck zu verschaffen) geführt, der mittlerweile 60 ist und bereits 1964 anfing mit den unterschiedlichsten Ernährungsformen zu experimentieren. Es ging bei ihm los mit Vollwert, dann kam er irgendwann zur Rohkost, zu Wandmaker, zu Fit fürs Leben und dann 1999 zu einer kohlenhydratreduzierten Ernährung, welche Getreide und Milchprodukte komplett ausschießt, soweit ich das verstanden habe, Obst und Gemüse in Form von Rohkost einschießt, ebenso wie Fleisch und Eier in gekochter Form, weil der Mensch seit tausenden von Jahren sein Fleisch gekocht habe. Vegetarische Völker gäbe es keine, was ich soweit nachvollziehen kann. In all seinen Äußerungen widerspricht er zwar Wandmaker, äußert sich aber durchaus wohlwollend über Konz und die Urkost, der auch eine kohlenhydratarme Rohkost propagieren würde. Als kohlenhydratarm wird eine Kost bezeichnet, welche nicht mehr als 1 g Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht enthält. Darüber hinaus führt er aus, dass es nicht für alle Menschen eine einheitliche Zusammensetzung der einzelnen Makronährstoffe gäbe und dass Obst, und das habe ich bisher noch nie gehört, in unterschiedlichen Breiten unterschiedlich verstoffwechselt würde, das heißt, wenn sich ein Mensch in den Tropen aufhält, kann er leichter Bananen verstoffwechseln, als wenn er sich am Nordpol befindet. Ich habe den wissenschaftlichen Zusammenhang dazu gerade nicht parat, weil ich immer alles ein paar mal lesen muss bevor ich es wirklich begriffen habe, aber das macht ja wohl für jeden Sinn, der schon Mal an sich selbst beobachtet hat, dass er im Sommer total viel Obst isst und im Winter dann eben nicht mehr. Wohlgemerkt, hier geht es darum, dass ein und derselbe Mensch bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedlich verstoffwechselt und nicht jemand dessen Vorfahren zum Beispiel Eskimos waren, Probleme hat von Obst zu leben. Und in gewisser Hinsicht klickt da was bei mir, denn viele der Obstbefürworter leben in ziemlich warmen Regionen. Zumindest in wärmeren als wir hier und auch Natalia Rose hat zumindest in ihrem Blog geschrieben, wenn auch in keinem ihrer Bücher, dass sie im Sommer mehr Obst esse, dafür im Winter mehr Avocados, stärkehaltiges Gemüse, Wein und Schokolade. Sie lebt in New York, unseren Breiten wohl ziemlich ähnlich und nicht in Costa Rica, wie Graham die meiste Zeit des Jahres.

Und all diese Überlegungen lassen mich wieder zu dem Schluss kommen, dass Natalia Rose am meisten Ahnung von allen hat, denn auch sie widerspricht dem Getreide und auch sie ist für das Trennen der Lebensmittelgruppen, wie auch Stocker, sie verteufelt nicht das Obst und vor allem macht sie ihre Ernährung praktikabel für die Gesellschaft. Bei Stocker liest man auch, dass man 3 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten machen soll, ebenso wie bei Natalia Rose und das Obst nur auf leeren Magen verzehrt werden soll. Stocker schreibt zusätzlich, dass sich der Körper zwischen Kohlenhydrat und Eiweißverdauung eine Umstellungsphase nehmen muss, was ich so auch noch nie gehört habe.

Und unter dem Aspekt den Stocker hier schildert, macht Natalia Rose’ Pogramm aus Detox for Women: An All New Approach for a Sleek Body and Radiant Health in 4 Weeks total Sinn, was ja recht viel Avocados enthält, was mich ja schon verunsichert hat, aber zu Gewichtsverlust führen soll. Auch ihr Detox-Programm ist wohl eher kohlenhydratarm und dennoch so gut wie vegetarisch, sie schließ auch Milchprodukte, außer Ziegenkäse aus, Eier kommen auch nur seltenst vor, selten Fisch hauptsächlich rohes Obst und Gemüse, seltenst Nüsse und Getreide. Und wenn es dann mal draußen 30 Grad sein sollte, kann sich so was ja vielleicht auch verschieben. Nun, von meinen Blähungen hat sie mich geheilt, also soll sie wohl wirklich wissen wovon sie spricht und Lust auf Fleisch habe ich auch nach der Stocker-Lektüre auch in keinster Weise.

Da in Avocados, wie Natalia Rose sie integriert, ja auch Vitamin D vorhanden ist schließe ich, dass man den Vitamin D Bedarf im Winter auf diese Weise decken kann ohne auf Fleisch zurückgreifen zu müssen. Das B12 bleibt weiterhin die offene Frage und ob man Urkost machen muss um es aus pflanzlicher Nahrung zu beziehen, ob der Darm schuld ist oder ob man supplementieren sollte, wenn man kein Fleisch essen will....hm

Aber weil auch ich keine Lust mehr habe jeden Tag die Inhaltsstoffe von Nahrungmitteln zu zählen und man irgendwann zu einem funktionierenden Konzept kommen muss, kann ich mich auch nach dieser Lektüre nur wieder Natalia Rose anschließen und habe jetzt mal einen Regelkanon aufgestellt der nach meinem aktuellen Erkenntnisstand die gesündeste Ernährung für mich zu sein scheint:

- Trennkost in der Form, dass tierisches Eiweiß, Nüsse und Stärke nicht in einer Mahlzeit gegessen werden, wobei Avocado als Stärke gilt
- Öle, weil ein raffinierte Produkt, sollten gemieden werden, scheinen aber die einzige Dressinglösung für einen Salat zu sein, zu dem man tierische Produkte essen möchte, es sei denn man verwendet möglichst rohen Ziegenkäse als Dressing (Kuhmilchprodukte, da sind sich, glaube ich, alle einig, sind der Gesundheit abträglich) die Ölmenge sollte auf ca. 1 EL begrenzt werden
- Maximal 300 g tierische Produkte die Woche, was ich zum einen von Dr. Fuhrman ableite zum anderen meiner vegetarischen Vergangenheit und der Rohkostbewegung im allgemeinen zuschreibt und nicht zuletzt der schlechten Qualität in der tierische Produkte im Allgemeinen heutzutage überall angeboten werden. Es ist sauteuer Biofleisch zu erwerben und auch hier weiß man nicht wie das Tier geschlachtet wurde und ob evtl. große Mengen Adrenalin, was das Tier aus Angst vorm Schlachter ausgeschüttet hat, in ihm vorhanden sind.
- Bis Mittags nur Obst, Greensmoothies oder Greenjuice, hängt bei jedem einzelnen von der Verdauungsfähigkeit ab. Jemand, der auf Obst nicht gut reagiert, weil er zu verschlackt ist oder Candida hat, soll bei Greenjuice bleiben, bis er Obst wieder besser verträgt
- Nüsse, besonders handvoll, sind als absolute Ausnahme anzusehen. Sie sind schwer verdaulich und sollten nur zu besonderen Gelegenheiten gegessen werden z.B. 1 Mal die Woche Sonntags einen leckeren Rohkostkuchen machen
- Trockenfrüchte sind am besten nur eingeweicht zu verzehren, da sie Karies verursachen, wenn auch nicht so schlimm wie Zucker
- Wenn Getreide verzehrt wird dann nur die glutenfreien Sorten, Hirse, Amaranth, Quinoa, Buchweizen – eher gekeimt als gekocht. Wobei ich bei den glutenhaltigen Getreidesorten noch unschlüssig bin, ob sie vielleicht auch in gekeimten Zustand nicht zuträglich sind, denn darüber gab es einen Artikel in einer der ausgaben von „Natürlich leben“, den ich noch mehrfach lesen muss, bis ich ihn wirklich verstanden habe
- Um satt zu werden muss genug Eiweiß verzehrt werden, was in Keimen, grünen Blättern, Gemüse und Algen vorhanden ist
- Obst sollte immer auf leeren Magen verzehrt werden und nicht als Dessert.
- Gekochtes, stärkehaltiges Gemüse kann in die Ernährung integriert werden wie Kartoffel, Möhren, Kürbis
- Rotwein gilt als neutral und kann gelegentlich konsumiert werden
- Stevia ist als Süßungsmittel besser geeignet als Trockenfrüchte oder Honig, da es keinen Karies fördert.

Und last but not least: Man muss die Feste feiern wie sie fallen. Ausnahmen kann sich jeder mal erlauben, zu großer Druck auf sich selbst auszuüben und sich zu kasteien, hat noch niemanden gesünder gemacht. Auch ein gesellschaftliches Leben muss mit der gewählten Ernährungsform möglich sein.



Ich bin mir sicher, dass nicht jeder Leser meiner Meinung ist und ich schätze ich muss irgendwann noch mal einen Vollwertköstler fragen, warum die Vollwertküche davon ausgeht, dass Getreide der Gesundheit so zuträglich sei, wenn ich darüber fast noch nie etwas gehört habe. Ergänzend möchte ich der Liste oben noch hinzufügen, dass es in Ordnung zu gehen scheint Gemüse sanft zu kochen, also zu Dämpfen oder in Form von Suppe oder Eintopf zu konsumieren. für Leute deren Darm nicht in Ordnung ist scheint dies sogar besser zu sein und auch für Menschen, die noch am Anfang der Entgiftung stehen kann es Sinn machen gekochtes Gemüse zu integrieren. Allerdings sollte jede Mahlzeit als Hauptspeise Salat sein und alles andere zur Beilagegemacht werdn.

Diese Liste scheint mir persönlich momentan die praktikabelste Variante zu sein, die alles vereint was ich nach meinem momentanen Wissenstand weiß. Und deshalb werde ich keine Kalorien und Nährstoffe mehr zählen, sondern diese, wie ich finde, einfachen Regeln befolgen. Und schlussendlich sind sie nicht von mir, sondern von Natalia Rose, die immer wieder von allen Seiten bestätigt zu werden scheint.;-)

Und dann muss ich ja noch mal kurz auf meine Schokoladenexperiment eingehen, denn ich hab mich ja wieder an Bitterschokolade probiert. Sogar an zahnpflegender Bitterschokolade, denn ich habe zum ersten mal Schokolade mit Xylit gemacht. Denjenigen, die meine Experimente mit Xylit von Anfang des Jahres noch nicht kennen, sollte ich vielleicht noch kurz erörtern, was es damit auf sich hat.

Xylit sieht genauso aus wie Zucker, schmeckt wie Zucker und hat nur die Hälfte der Kalorien von Zucker. Auch die Bakterien der Mundflora, so heißt es, halten Xylit für Zucker und versuchen ihn zu verstoffwechseln, was nicht gelingt und daran sterben sie. So gibt es keine Bakterien mehr, die kariesverursachende Säure produzieren können und dann auch keinen Karies mehr. PureRaw.de führt Xylit in Rohkostqualität und so habe ich mir kürzlich welches besorgt. Man kann damit sehr gut Schokolade herstellen, allerdings darf man nicht alle Zutaten gleichzeitig einrühren, sondern muss erst die Kakaobutter schmelzen, dann das Xylit zugeben, schmelzen lassen und darf dann erst den Kakao zurühren. Es ist mir gelungen 62,5%ige Schokolade herzustellen, ich könnte es aber bestimmt noch auf 70% hoch treiben, allerdings geht es in der heimischen Küche nicht eine Bitterschokolade mit „Schmelz“ herzustellen. Warum? Ich habe keine Conche, keine Schokoladenwalze, die die Schokolade so lange rührt, bis eine schmelzige Masse entsteht. Ich könnte es noch probieren Sojalecithin unterzurühren, aber jetzt ist mein Kakaopulver eh alle.Und natürlich habe ich mich zudem gefragt, warum nicht jede Schokolade mit Xylit gemacht wird! Wenn Xylit so toll ist, wie die Theorie behauptet....! Wohlmöglich Zahnärztelobby oder Zuckerlobby, was weiß ich….Ich habe aber „Schokolade Xylit“ in Google eingegeben und es ist auch eine Firma darauf gekommen so was herzustellen. Gibt’s aber natürlich nicht bei Aldi, sondern nur im Internet zu kaufen. Aber auch in der Rohkost hat sich das noch nicht durchgesetzt, wahrscheinlich weil Xylit, wenn auch roh, ein raffinierter Stoff ist. Ich bin mir aber sicher, dass Steviaschokolade auch möglich ist.

Was gab’s zu essen?:

1 Grüntee
1 TL MSM
2 Bananen
13:00 Uhr: 3 Bananen
14:00 Uhr: 250 g gekeimter Quinoa mit neuem Lieblingsdip
120 g Gurke
27 g Xylitschokolade














17:45 Uhr: 1 Banane
19:45 Uhr: 50 g Ziegenkäse, roh
21:00 Uhr: Salat aus 300 g Miniromana, 100 g Möhre, 60 g Paprika und Dresing aus 1 EL Olivenöl, Apfelessig, Stevia, Dill, Salz und Cayenne














16 g Xylitschokolade

Das waren 1511 Kalorien, 20,7 g Eiweiß, 51,8% Kohlenhydrate und 28,5 % Fett

Wie gesagt, ich habe keine Lust mehr, das permanent auszurechnen, werde es aber zwischenzeitlich mal stichprobenhaft überprüfen.

Und dann, ja, ich hab den Ziegenkäse getestet. War lecker, ich fühle mich nicht verschleimt, hatte aber auch wieder Aufstoßen danach, wahrscheinlich, weil ich ihn pur und nicht zusammen mit Salat gegessen habe, auch mein Kater wollte davon haben, was er immer bei Rohmilchziegenkäse will...
Aber er ist mir schlussendlich zu teuer und Eiweiß enthält er pro 100 g 16,6 g, 100 g Quinoa hat 15 g also muss ich preislich schlicht und ergreifend dem Quinoa den Vorzug geben. Natalia Rose sagt aber zu Ziegenkäse sogar, dass nicht mal ihre laktoseintolleranten Klienten Probleme damit hätten, also wer das Geld hat, kann sicherlich zuschlagen – ich nicht. Dann doch lieber Avocado, wobei ich nicht ausschießen kann, dass ich irgendwann mal wieder ne Ausnahme mache diesbezüglich, aber auf regelmäßiger Basis ist das nichts für mich.

Was aber eigentlich das wichtigste gestern überhaupt war, war, dass ich mir beim Flyerverteilen die Zeit genommen habe nach Booja-Booja-Eis zu suchen, was es in Kön in der Maastrichter Strasse geben sollte. Dort gibt es einen Laden namens Herr Riester, was so eine Mischung aus Bioladen, Delikatessladen und Restaurant ist. Sehr nobel und sehr schick und das ist, wie ich festgestellt habe, genau der Laden in dem ich Essen gehen will! Sie haben Bioweine und Biokäse und eben Booja-Booja was 8,49 € kostet, aber Ben und Jerry kostet auch 6 €. Die zwei Euro machen es dann auch nicht mehr. Ich hoffe ich kriege meinen Joggingfreund mal überredet mich dahin einzuladen, denn der ist der einzige Mann, dermich überhaupt irgendwohin einläd….;-) Ich habe noch keins gekauft, aber die nettte Kellnerin hat mir die Karte des Ladens in die hand gedrückt und im Internet kann man die Tageskarte einsehen: www.herr-riester.de denn schlussendlich geht es ja immer wieder um qualitativ hochwertiges Essen mit Genuss. Als ich weiter fuhr habe ich dann aber auch noch ein vegetarisches/veganes Restaurant gefunden, was ich auch noch nicht kannte, obwohl ich seit 13 Jahren in dieser Stadt wohne. Viel Soja auf der Karte, aber ich weiß so was dennoch zu schätzen.

Alles Liebe,

Silke

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