Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Freitag, 15. Oktober 2010
Laster und Entgiftung...!!!!
Hallo Liebes,
Tag 662: Leider bin ich heute ein wenig später dran, als normalerweise, was daran lag, dass ich gestern Abend im Theater war. Ein Stück von und mit dem Schauspieler, mit dem ich mich letzten Monat, als ich im Theater war, schon mal unterhalten habe und mit dem ich vor einer halben Ewigkeit mal gemeinsam was am Stadttheater gemacht habe, wo wir irgendwie nicht aufeinander klar kamen. Parallel dazu bin ich noch einem weiteren Schauspieler aus „Die Räuber“ was ich dieses Frühjahr gemacht habe über den Weg gelaufen, den ich auch seit der letzten Vorstellung nicht mehr gesehen hatte und so wurde das ein sehr netter Abend.
Aber das Theater macht komische Dinge mit mir. Es wirf mich in Verhaltenmuster zurück was gestern wieder dazu geführt hat, dass ich rauchen wollte und es auch getan habe. Ich weiß wirklich nicht was der Trigger dahinter ist. Ist es, dass Theater eine große, emotionale Bedeutung für mich hat? Liegt es daran, dass ich in der Schauspielschule schon angefangen habe Rauchen und Theater zu vernüpfen? Liegt es an den Leuten, die häufig auch rauchen? Oder einfach nur daran, dass ich bei gewissen Leuten einfach unsicher bin und mir in den Zigaretten Sicherheit suche? Vielleicht ist es aber auch schlicht und ergreifend Masochismus!
Ich hab keine Ahnung, aber ich muss mich da scheinbar mit auseinander setzten. Ich wurde direkt für kommenden Montag wieder ins Theater eingeladen, bekomme Freikarten und werde da nicht ohne Nikotinkaugummis hingehen. Das ist viel zu riskant. Wenn ich auch im richtigen Leben keinen Drang nach Zigaretten mehr habe – im Theater und mit Theaterleuten habe ich ihn. Diese Assoziation muss ich lösen.
Ansonsten war gestern ein seltsamer Tag. Ich hatte viel Durst, es hat sich viel Schleim gelöst, ich hab Schuppen und ich hatte Blähungen obwohl ich nichts anders gemacht hatte, als die Tage zuvor. Hmmm, Entgiftung?
Mir hat gestern jemand einen Kommentar auf dem Blog hinterlassen, dem sein Arzt gesagt habe, dass Rohköstler bei allen Mangelerscheinungen von Entgiftung sprechen würden, weshalb ich jetzt mal versuche vorsichtig zu sein, bei der Formulierung.
Jeder, der schon mal gefastet hat, weiß wie sich für ihn Entgiftungserscheinungen anfühlen, denn, das muss ja wohl auch mittlerweile jeder Hausarzt und Schulmediziner anerkennen, dass Fastenkuren im Sinne einer „Fastenwoche für Gesunde“ reinigend und heilend wirken. Die Krankenkasse zahlt ja sogar dafür, also gehen wir mal davon aus, dass es staatlich anerkannt und erwiesen ist. Jeder der schon mal zu viel Alkohol getrunken und am nächsten Tag Durchfall, den sogenannten „Bierschiss“ hatte, weiß auch, was eine Entgiftungserscheinung ist. Jeder der schon mal Kaffee abgesetzt hat und davon Kopfschmerzen bekam, kennt sie ebenso und natürlich auch jeder, der sich das Rauchen abgewöhnt hat. Ich persönlich habe reichlich Erfahrung mit all den Dingen und stelle fest, dass all diese Entgiftungserscheinungen meinen Regelbeschwerden sehr ähnlich sind, schließlich ist das Vorhaben des Körpers, sich eines unbefruchteten Eis zu entledigen, eine ähnliche Reinigungsarbeit wie sonstige Entgiftung.
Ich geben aber dem Hausarzt meines Lesers in der Form Recht, dass das von Rohköstlern auch häufig verwechselt werden kann. Kopfschmerzen können eine Entgiftungserscheinung, aber auch eine Mangelerscheinung sein. Durchfall kann auf Entgiftung, aber auch auf eine Verdauungsstörung hinweisen.
Es ist nicht leicht das zu beobachten und zu klassifizieren, aber das geht der Schulmedizin ja auch so, wieso sollte es einem Laien, der zwar gut auf seinen Körper hört, dann leicht fallen diese Symptome einzustufen?
Ich habe eine so gute, ausgewogene, durchexerziert- und gerechnete Ernährung momentan, in der zumindest rechnerisch absolut alle Nährstoffe enthalten sind, dass ich kaum davon ausgehe, dass die gestrigen Reaktionen Mangelerscheinungen sind. Bei jemandem der gerade mit Rohkost angefangen hat, kann so was auch gar keine Mangelerscheinung sein, also: solltet ihr als Anfänger Durchfall, Kopfschmerzen, großen Durst oder Müdigkeit haben, sind das ausnahmslos Entgiftungserscheinungen. Bei Langzeitrohköstlern die sich restriktiv ernähren, kann das anders sein und möglicherweise waren auch meine „Entgiftungskopfschmerzen“ beim Joggen durch Mangel an Nährstoffen bedingt und somit „Mangelerscheinungen“. Ich weiß auch nicht alles, aber ich gehe allem nach! Ich muss bald mal wieder joggen gehen, aber momentan finde ich die Zeit nicht dazu.
Wenn das gestern eine einmalige Sache war, weiß ich dass es Entgiftung war, wenn ich heute wieder Blähungen kriege, muss es doch am Getreidebrei liegen, aber das glaube ich nicht. Den habe ich all die Tage super vertragen. Und sollte es eine Mangelerscheinung sein, dann hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung unrecht. – Leider, denn an ihre Vorgaben halte ich mich + Trennkost nach Natalia Rose.
Gestern war auch wieder Fischtag und ich habe im Bioladen nicht den ganzen Fisch gekauft, wie letzte Woche (oder besser das Stück vom ganzen Fisch, was ich noch häuten und entgräten musste), sondern direkt Fischfilet, was sehr köstlich und teuer war. Und mit dem Nama Shoyu, was ich bei Gabriele Weiss bestellt habe, ist es noch besser als mit normaler Sojasauce. Was ich aber feststelle ist, dass Fisch mir immer wieder aufstößt. Das passiert mir bei allen anderen Sachen nicht. Ich nehme an, dass damit zu tun hat, dass er so fettig ist und länger im Magen liegt, aber es gefällt mir nicht. Ich habe dann das Gefühl, mein Körper will ihn nicht verdauen, obwohl der Darm da keine Probleme mit hat. Hm…
Also, Eisen rechne ich nicht mehr separat aus, das ist langweilig, weil ich eh reichlich davon konsumiere. Irgendwo bin ich gestern noch mal darauf gestoßen, dass, wenn Rohköstler Mängel haben, sie diese bei B12, D, Eisen und Zink haben. Zink habe ich noch nie gerechnet und Eisen hängt, wie wir gesehen haben, mit B12 zusammen. Nicht mit dem Vorhandensein in roher, veganer Nahrung. Zink steht leider nicht in meiner Nährwerttabelle.
Was gab’s zu essen?:
½ TL MSM
1 Eisen/B12 Tablette
1 Honigmelone
Püree aus 150 g Weizenkeimen, 8 getrockneten, eingeweihten Feigen, Zimt und Stevia
13:00 Uhr: 100 g Lachsfilet in Nama Shoyu
Salat aus Feldsalat, Paprika, Oliven, Möhren, Linsenkeime, 1 Stange Sellerie wobei das Dressing aus Paprika mit Oliven püriert bestand unter Zugabe von Salz, Stevia und Apfelessig (sehr lecker)
2 EL Honig
16:00 Uhr: 4 Bananen
1 Gurke mit Kräutersalz
19:30 Uhr: Hirsegemüsepilaf aus Hirse- Pilzen, Selleriestange, Nama Shoyu, Möhre, Zucchini in der Küchenmaschine gehackt mit Sauce aus Tomaten, getrockneten Tomaten, Salz, Basilikum, Apfelessig, Stevia und Paprika mit Fühlingszwiebeln bestreut.
3 Gläser Rotwein (im Theater)
40 g rohe Schokolade – als ich um halb 2 wieder zuhause war (Schokolade und Rotweinist halt der Knaller)
Ich habe kein Bedürfnis nach der Hirse, aber sie steht nun mal immer noch im Kühlschrank. Ich glaube mittlerweile auch nicht mehr, dass gekochtes Getreide so wichtig ist, wie ich letzte Woche noch dachte, da ich mittlerweile recht gut weiß wo ich meine Nährstoffe am besten her kriege. Meine Kohlenhydrate kann ich mit Obst abdecken, mein Eiweiß mit Gemüse, Keimen und Salat , und Fett – pah, nichts ist leichter als genug Fett zu essen.
Gestern waren es 3040 kcal, 11,3% Eiweiß, 65% Kohlenhydrate und 17,7 % Fett (das nicht immer exakt 100% rauskommen liegt übrigens daran, dass die Kalorientabelle auf und abrundet und kleinste Mengen gar nicht angibt). Für mich völlig im grünen Bereich – die Kalorien nicht – aber ich bin nach wie vor entsetzt darüber, dass eine Honigmelone 650 Kalorien enthält. Die macht doch nur ne Stunde satt und besteht nur aus Wasser!!! Irgendwo ist bestimmt ein Haken in der Kalorienmentalität, ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass Honigmelone in Fett verwandelt werden kann. Ich meine, dass sind mehr Kalorien als in eine Tafel Schokolade!!! Wobei sich hier natürlich nicht Fett und Kohlenhydrate mischen, was ja katastrophal sein soll.
Ich war aber auch gestern auf der Waage im Plasmazentrum und die sagt, ich hätte 300 g abgenommen. Das will ich mal nicht werten. Kann auch Wasser sein, Klamotten oder was weiß ich. Ich muss mal darüber nachdenken ob es Sinn für mich macht auf eine Kalorienmenge zu achten. Die meisten Kalorien nehme ich aber in Form von Obst zu mir und das kann doch wohl kaum schlecht sein? Außerdem verbrennt Fett im Feuer der Kohlenhydrate…
Alles Liebe,
Silke
Also, ich habe mal drei Jahre lang nicht geraucht! Und habe von heute auf morgen einfach aufgehört.Ich hatte überhaupt keine “Erscheinungen”. Im Gegenteil, das Rauchen war gar nicht mehr in meinem Kopf. Auch bei den heiklen Situationen wie unter Leuten sein, Biertrinken usw. Ich denke von Entzugserscheinungen kann man wirklich nur bei Ketterauchern sprechen. Mittlerweile rauche ich leider wieder - ja das Leben geht halt nicht geradeaus - ungefähr 5-6 St. am Tag. Und manchmal habe ich so einen Schmacht, dass ich jetzt rückblickend denke, dass jetzt dieses “bisschen” Gift bestimmt nicht der Auslöser ist, sondern sich alles im Kopf abspielt. Da ist wirklich Arbeit an sich selbst gefragt.
AntwortenLöschenNicht umsonst gibt es soziale Netzwerke in denen man eintragen kann: social smoker, social drinker usw.
Ich kann Dich verstehen. Wenn Du irgendwo unter Leuten bist, und dann noch in dem Umfeld, das Du begehrst, dann findet das Rauchen wirklich oft aus einer inneren Notwendigkeit heraus statt.
Eigentlich ist es auch ein positives Zeichen, weil etwas da ist, was dich erregt, neugierig macht etc.
Ich hatte vor Jahren in meinem Lieblingsjob auch viel geraucht und das war dasselbe.
Ich glaube, es geht oft über den Weg der Arbeit an sich selbst und der Entzauberung der jeweiligen Szene. Aber dafür muss man drin sein, drin arbeiten.
Als ich angefangen habe zu begreifen, was wirklich der Satz “Nicht alles Gold was glänzt” bedeutet, merke ich, dass ich entspannter sein kann, mehr bei mir bin, um mich auch in Gesellschaft nicht zu sehr selbst schädige.
Dass Patente so teuer sind wusste ich nicht, schade.
LG
Jo