Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
Seiten
▼
Montag, 25. Oktober 2010
Angelina Elliott...
Hallo Liebes,
Tag 572: Tage, an denen ich frei habe, sind zumindest in meinem Kopf ereignisreicher als Tage an denen ich Videos rausgeben muss, denn ich hatte zumindest die Zeit mir den allerletzten „Call“ des „Raw Mom Cooked Dad“-Event der Raw Divas anzuhören, was am 10.10. began und dann bis zum 20.10. dauerte. Tera Warner und Kolleginnen haben ca. 35 Rohkostexperten interviewt, vor allem zu dem Thema, wie man als jemand, der es bevorzug Rohkost zu essen mit seinen Lieben umgeht, die dies nicht tun. So hat die überzeugte Vegetarierin Tera eine Tochter, die Fleisch liebt und von sich sagt, dass ihr Körper Fleisch brauche und Tera fragt sich natürlich, wie sie als Mutter damit umgehen soll.
Das einzige Interview was ich in bei diesem Event gehört habe, war das mit Heather Pace, in dem sie nicht wirklich viel mehr neues erzählt hat, als in ihrem Blogpost in dem sie erklärt, warum sie von veganer Rohkost zu Fleisch gewechselt hat
Das letzte Interview hingegen war mit Angela, oder wie sie sich jetzt zu nennen scheint Angelina Elliott (warum ändern Rohköstler eigentlich dauernd ihre Namen? – Ist das so ein Hippy-Ding?) Unter dem Namen Angela Elliott hat sie das wunderbare Buch Alive in Five: Raw Gourmet Meals in Five Minutes! veröffentlicht, was Rohkostrezepte enthält, die nur ca. 5 Minuten in der Zubereitung erfordern. Angela Elliott ist seit ca. 30 Jahren Veganerin hat einen 19 jährigen Sohn, der ebenfalls seit seiner Geburt vegan lebt und einen Ehemann, den sie, mehr oder weniger aus versehen, in den letzten 25 Jahren zum Veganismus gebracht hat. Vegane Rohkost betreibt sie bereit seit über 10 Jahren.
Ich komme zu dem Schluss, dass manche Menschen vegan leben können und andere nicht. Natürlich wurde auch sie zum Thema B12 gefragt und hat sich dazu geäußert, dass sie viele Wildkräuter essen würde, Sachen aus dem eigenen Garten, an denen noch Bakterien kleben, probiotische Produkte verzehre die die Darmflora aufbauen damit das B12 in Darm produziert werden kann und sie würde fermentierte Produkte essen und Nüsse und Samen nur gekeimt essen. Sie bezieht sich in diesem Ansatz auf Lou Corona, der seit 38 Jahren roh-vegan lebt, spricht aber auch darüber wie sie sich mal die Leber und die Bauchspeicheldrüse ruiniert habe, weil sie eine Ernährung mit hohem Fettanteil und sehr, sehr viel Kakao gegessen hat – laut eigener Aussage mehr als David Wolfe, was auch immer das heißen mag. Der hohe Fettanteil bezieht sich in ihrem Fall natürlich auf vegane Fette, bei tierischen Fetten mag das völlig anders sein, denn die scheinen leicht zu verstoffwechseln zu sein, wie auch Heather Pace berichtet.
Ich gehe davon aus, dass ein funktionierender Darm entsprechende Mengen B12 herstellen kann, gehe aber auch davon aus, dass die meisten von uns (zumindest noch) keinen funktionierenden Darm haben, weil wir alles durcheinander essen und uns auch lange Jahre geschädigt haben mit Zivilisationskost. Bei mir persönlich gehe ich definit davon aus, dass ich B12 aufnehmen, aber nicht in ausreichendem Maße selber produzieren kann. Ich esse nichts probiotisches, weil ich Sauerkraut nicht mag und auch noch nie Kokosjoghurt oder Kefir gemacht habe. Außerdem habe ich auch fast nie meine Nüsse eingeweicht und esse zu wenig Wildkräuter. Es mag aber möglich sein sich zu einer veganen Ernährung hinzuarbeiten, weshalb ich diese Angriffe von Fleischessern a la „Das funktioniert nicht!“ nicht leiden kann, genauso wenig wie die von Veganern die permanent auf Tierleid aufmerksam machen müssen.
Wenn jemandes Körper nicht in der Lage ist richtig zu funktionieren, dann muss er diese Produkte zu sich nehmen. Ihn deswegen fertig zu machen ist sicher nicht die Lösung. Jemanden fertig zu machen, der versucht vegan zu leben ebenso. Ich persönlich ziehe es vor mein B12 in Zukunft lieber nicht aus Tabletten zu beziehen, sondern das mit dem Fisch erstmal weiter zu versuchen. Da ist nicht soviel B12 drin wie man offiziell braucht, aber vielleicht mache ich dann nächstes Jahr doch mal einen Test. Ich weiß auch nicht genau, ob diese körperlich Schwäche, die sich in den letzten Monaten eingeschlichen hat, ausschließlich mit dem B12 zusammen hängt oder auch mit zu wenig Eiweiß. Mehr Kraft hatte ich erst als ich mehr Eiweiß gegessen habe, aber momentan fühle ich mich so gut wie lange nicht mehr. Ich gönne mir zu wenig Ruhe, aber das ist alles.
Meine Ausscheidung hat sich verbessert, würde ich sagen. Der Stuhl ist ein wenig fester geworden mit weniger Obst und mehr Gemüse, was sich besser anfühlt, hauptsächlich bin ich aber froh, dass ich die Finger von Nüssen lasen kann, die ich, wie gesagt, fast nie eingeweicht und häufig noch nicht mal roh verzehrt habe, weil rohe Nüsse ja sehr teuer sind. Ich habe immer noch gelegentlich Schuppen, was ich seit der Trennkost habe.
Hier aber, für alle die es mit eigenen Ohren hören wollen, das Interview mit Angelina Elliott.
Kommen wir nun zu meinem Frühstück. 250 g Tomaten sättigen ebenso gut wie 4 Bananen. Schreck lass nach! Auch hier war ich nach ca. 1 Stunde wieder hungrig. Und das von 50 Kalorien statt von 440. Das ist ja verrückt! Ich wundere mich überhaupt über mich selbst, dass ich diese Form von Sättigung erlange, wie ich sie gerade erlange und denke auch hier wieder: Das muss das Eiweiß sein. Vielleicht ist es aber auch noch ein wenig mehr...
So habe ich mir gestern als Dessert auch ein halbes rohes Twix gegönnt, was jetzt 1,5 Wochen bei Zimmertemperatur lag und ich wollte schauen, ob sich irgendwas verändert hatte. Hat es nicht, ist immer noch genauso in der Konsistenz und im Geschmack wie als ich es gemacht habe, es war aber auch in Plastikfolie verpackt. Und eigentlich war ½ Twix nicht ausreichend. Irgendwas an dieser Verbindung Süß/Nüsse macht viel zu viel Hunger - Appetit!. Um die Lust auf mehr Twix abzustellen, habe ich 2 Stücke 70%ige Xylitschokolade gegessen und dann war die Gier vorbei. Die gibt es offensichtlich wirklich nur bei dieser Nüsse/Süß-Mischung denn auch bei Avocado-Feigen-Pudding hab ich das nicht.
Ich überlege gerade, wie das bei herzhaften Sachen ist und erinnere mich wie ich auch schon Unmengen Spanische Mandelsauce gegessen habe, die 50 g Mandeln und 50 g Olivenöl enthält. Gut, die esse ich mit 8 Möhren, aber immerhin sind das ne Menge Kalorien und noch mehr Fette. Ich habe jetzt wirklich einen tollen Weg gefunden solche Dips kalorien- und fettärmer herzustellen, denn wenn ich davon ausgehe, dass der Körper im Laufe seiner Rohkostzeit effizienter wird, dann hilft so oder so nichts anderes als Kalorienreduktion bzw. Kalorienverbrauch und das erreicht man am besten auf den Weg den Dr. Joel Fuhrman in Eat to Live: The Revolutionary Formula for Fast and Sustained Weight Loss vorschlägt, nämlich mehr Nährstoffe in weniger Kalorien zu kriegen, deshalb soll man bevorzugt die Nahrungsmittel essen die das beste Nährstoff/Kalorien Verhältnis haben und dabei ist unschlagbar, das was jeder empfiehlt, wo noch niemand irgendwas gegen gesagt hat: grüne Blätter. Kann man nicht nur essen, ist auch klar, aber wenn man die Lebensmittel daraufhin überprüft kann man sich satt essen und das lecker und muss nur einige wenige Tricks kennen.
Zum Beispiel fange ich gerade an, meine eigenen Rezepte zu imitieren in einer fettärmeren, kalorienärmeren Variante. Gestern gab’s diesen köstlichen Ranchdip, der normalerweise aus einer ganzen Tasse Cashews gemacht wird. Das müssten ca. 120 g sein. Ich habe 40 g. Cashews genommen, 150 g Gurke und sonst alle Zutaten so belassen, außer, dass ich statt der Dattel Stevia verwendet habe. Auch sehr empfehlenswert: Wo immer es geht Stevia als Süßungsmittel verwenden. Hat keine Kalorien, ist natürlich und soll nicht den Insulinspiegel heben und Fett kann nur in die Depots transportiert werden, wenn Insulin vorhanden ist. So komme ich also auf 1/3 der Kalorien und auf fast den selben Genuß und wahrscheinlich bessere Sättigung. Ach so, nicht zu vergessen das untermischen von einem bisschen Sojalecithin, damit das ganze cremig wird. Vielen Dank an Angela Stokes, für dien Hinweis…:-)
Das mit der Bitterschokolade fasziniert mich auch immer noch, dass ein Riegel davon ausreicht und man danach nicht mehr will. Zumindest meistens. Sie befriedigt den Süßhunger weitaus besser als 4 Bananen – hält mich aber auch wach weshalb ich gestern Carobschokolade gemacht habe, dazu aber gleich….
Was gab’s zu essen?:
3 Tassen Grüntee
1 TL MSM
11:15 Uhr: 250 g Tomaten, 1 EL Spirulina in Wasser
12.15 Uhr: Rest Salat und Pudding vom Vortag
14:15 Uhr: ca 25 g Xylitschokolade
15:45 Uhr: 6 Malvenblätter und 7 Möhren in fettarmes Ranchdresssing gedippt
½ Twix-roh
ca. 15 g Xylitschokolade
18:00 Uhr: 1 TL MSM
18:45 Uhr: Spirulinapudding aus 2 Bananen und 1 EL Spirulina
20:00 Uhr: ¾ Kopf Romanasalat
Salat aus Feldsalat, Frühlingszwiebel, gemischte Sprossen, Möhre, Gurke und Avocado-Dill-Dressing aus ½ Avocado
2 Riegel Bio-Bitterschokolade – nicht roh
Also, ich konnte gestern Abend nicht einschlafen, weshalb ich Carobschokolade gemacht habe oder besser gesagt: Mir ging die rohe Schokolade aus und ich hab kein Kakaopulver mehr, nur noch Carob und habe Carobschokolade gemacht. Danach habe ich festgestellt dass ich nicht schlafen konnte.
Carob ist weniger fett als Kakao und somit nahm die flüssige Kakaobutter nur die Hälfte des Pulvers an Carob auf wie vom Kakaopulver. Ich schätze aber, der Fettanteil bleibt so ungefähr gleich. Ob Carob als neutral gilt, weil ich leider nicht, aber ich nehme es mal an. Das gleiche könnte man vielleicht auch mit Lucumapulver machen und hätte dann weiße Schoko. Halt irgendwas, dass man nach einer herzhaften Mahlzeit essen kann, was den Süßhunger befriedigt, wozu Dr. Graham sagt, das sei ein Zeichen, dass man nicht genug Obst gegessen habe. Sorry, Doug, wenn die Zähne nicht mitmachen, muss man andere Möglichkeiten wählen. Ich lebe leider nicht in den Tropen.
Es ist wirklich so, die Rohköstler, die in sehr warmen Gegenden leben sind Obstadvokaten wie Graham und je nördlicher man kommt, desto mehr wenden sie sich tierischen Produkten zu. Habe gestern von Sarma Melngailis gelesen, dass sie nicht mehr vegan ist und sich auch keine Stempel aufdrücken ließe. Sie isst meistens roh-vegan, aber eben nicht immer. Sie lebt wie Natalia Rose in New York. Daniel Vitalis lebt in Oregon und Heather Pace sogar in Kanada. Ich vermute, da zeichnet sich ein Muster ab. Wer mir jetzt mit Frederic Patenaude kommt, der auch Obstrohkost bevorzugt und in Kanada lebt: Zum einen verbringt er einen Grossteil seiner Zeit in Costa Rica, zum anderen ist er gerade auf Weltreise und dann isst er gelegentlich auch gekochte Stärke. Hm…
Alles Liebe,
Silke
PS. gehe gleich Booja-Booja kaufen...;-)))
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen