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Mittwoch, 23. August 2017

Wenn Ärzte, trotz 1er ABI, Ernährungsdogmen nicht durchschauen...



Dr. Anthony Lim MD ist ein ziemlich kluger Kerl. Er arbeitet momentan sowohl am True North Health and Wellness Center als auch bei McDougall als Medical Director für das McDougall Programm.

Ich hab ihn Anfang 2016 in Santa Rosa kennen gelernt und habe besonders gute Erinnerungen an ein gemeinsames Mittagessen unter der Sonne Kaliforniens, bei welchem wir uns über Ernährung und Zivilisationkrankheiten unterhalten haben.

Letzte Woche erschien ein YouTube-Video mit ihm, welches unglaublich viel Aufmerksamkeit auf sich zog und mich hat es beeindruckt, weil ich denke, dass Dr. Lim ein gutes Beispiel für die meisten Ärzte ist und es versetzt mich in Erstaunen, dass trotz des Lehrinhalts Biochemie und Physiologie es den meisten Ärzten nicht gelingt, Ernährung zu verstehen.



Ich schrieb eingangs, dass Dr. Lim ein ziemlich kluge Kerl ist. Das liegt daran, dass er als Erststudium Jura in Stanford, eine der rennomiertesten Unis der USA studiert hat und nach seinem Juraexamen dann festgestellt hat, dass Medizin doch mehr sein Ding ist und dann an der Boston University noch ein Medizinstudium angehängt hat.

Dr. Lim ist einer der Ärzte, die behaupten, sie hätten im Medizinstudium nichts über Ernährung gelernt, was ich persönlich ja nicht nachvollziehen kann. Ich hab im Medizinstudium das ENTSCHEIDENDE gelernt, nämlich die Grundlagen, um zu überprüfen ob eine bestimmte Ernährungsweise Sinn macht und ob sie wissenschaftlich begründbar ist.

In diesem Video erzählt Dr. Lim wie er in der Zeit seiner Facharztausbildung die Paleo-Ernährung praktiziert hat, wie er davon überzeugt war, dass alle Kohlenhydrate schlecht seien und dass er diese Ernährung sogar einem Patienten mit Diabetes empfohlen habe. Das sei für ihn selbst heute unfassbar, denn 2014 sei er, durch das Anschauen des Films "Gabel statt Skalpell" zur pflanzenbasierten Ernährung bekehrt worden.

Und ich frage mich: Warum braucht es bei einem so klugen Kerl ebenfalls einen Film, damit er medizinische Zusammenhänge erkennt? Wie viel Verblendung passiert in der Ernährungsszene, dass sogar Leute, die das Grundalgenwissen über biochemische Vorgänge im Körper haben, nicht in der Lage sind ein fehlerhaftes Ernährungsparadigma zu durchschauen?

Das erinnert mich an eine Medizinstudentin, bei der das umgekehrte der Fall war. Ich habe mich vor zwei Jahren oder so mal mit ihr in der McDougall Facebookgruppe gefetzt, weil sie, offensichtlich von der Starch Solution überzeugt in der Gruppe postete, ob jemand eine Studie kennen würde, dass lowfat zu essen den Cholesterinspiegel senken würde.

Ich war damals im 6. Semester und sie im 10. und ich fand es unfassbar, dass es einen von einer pflanzenbasierten Ernährung überzeugtem Medizinstudenten am Ende seiner Ausbildung offensichtlich weder möglich ist über den biochemischen Mechanismus der Cholesterinbiosynthese, noch über den Mechanismus der Pathogenese von atherosklerotischen Plaques noch durch eigene Recherche in wissenschaftlicher Literatur möglich war belegen zu können, warum eine fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung die beste Ernährung für die Spezies Mensch ist!

Soll Mediziner, die nicht in der Lage sind das, was sie in einem 6jährigen Studium gelernt haben anzuwenden überhaupt erlaubt sein Medizin zu praktizieren? Wer hat da versagt? Der Student oder die Fakultät? Und das gilt ja nicht nur für Ernährungsbelange. Ich beobachte das selbe bei meiner Kinderwunschärztin, die einfach eine Therapie nach der anderen anwendet ohne zu hinterfragen ob das endokrinologisch Sinn macht und welche Zusammenhänge zu berücksichtigen sind.

Die Grundlagen sind in meinen Augen das entscheidende an diesem Studium. MIR persönlich gibt es die Möglichkeit physiologische, biochemische, pathologische und endokrinologische Zusammenhänge zu hinterfragen. Gerade Atherosklerose ist so wichtig und gleichzeitig so banal, dass ich nicht verstehen kann warum nicht jeder Arzt seinem Patienten sagen kann, dass er seine Cholesterin- und Fettaufnahme gravierend einschränken muss. - Und dennoch lassen auch sie sich von völlig unausgegorenen Ernährungsdogmen wie LowCarb oder Paleo becircen und machen sich nicht die Mühe zu hinterfragen ob die Behauptungen dahinter überhaupt plausibel sind.

Ich komme aus der gegenteiligen Ecke. Ich bin mit einem Bewusstsein für Ernährung in dieses Studium gestartet. Ich kann nicht verstehen, warum es anderen Medizinern nicht möglich ist ihr Grundlagenwissen über biochemische Vorgänge auf Ernährungsbelange anzuwenden. Vielleicht ist es wirklich so, dass die meisten Medizinstudenten Fachidioten sind und bleiben und einfach nur Sachen pauken, die sie völlig unreflektiert dann wieder raus hauen. Oder auch sie sind in erster Linie von ihrem Belohnungssystem gesteuert und nicht von ihrem Hirn, was in Anbetracht eines Abischnitts von 1,0 für mich ebenso unverständlich ist.

Umso schöner, dass es auch noch Filmemacher gibt, wie die Produzenten von Gabel statt Skalpell, damit Mediziner auch wieder anfangen zu denken. - Aber traurig ist es schon...

Menü des Tages am 22. August 2017

Blumenkohl und ½ rohe Paprika


Haferflocken mit Sonnenblumenkernen, Paranuss, Chia, Zimt, Smoothiepulver,  Banane, Orange


5 Paranüsse

Gemüsepfanne aus Blumenkohl, Reis, schwarze Bohnen, Wakame, Sojagranulat, Möhre, Shea Butter, Paprika, Chia, Salz, Pfeffer, Curry


1/2 Orange

Gemüsepfane aus Reis, schwarzen Bohnen, Zucchini, Möhre, Salz, Pfeffer, Shea Butter


1 Banane

Für die unter euch, die sich wundern, dass Shea-Butter in meinem Essen ist: Ich habe mir überlegt, dass ich sie aufbrauche, indem ich sie esse. Nicht viel davon, aber jeden Tag ein bisschen. Nachdem Shea-Butter als zero waste Hautpflege komplett versagt hat, weiß ich nicht, was ich anders mit ihr anfangen soll. Ich achte darauf weiterhin unter 20% Fett zu bleiben. Da sollte auch reichen...

Alles Liebe,

Silke



Samstag, 5. August 2017

Hausstaub macht dick?



Kürzlich titelte das Deutsche Ärzteblatt "Hausstaub bringt Fettzellen zum Wachsen und fördert Ansammlung von Triglyzeriden".

Das ist selbstverständlich eine Überschrift, bei der ich es nicht unterlassen kann mir auch den gesamten Artikel durchzulesen. Wie, so dachte ich bei mir, könne Hausstaub in den Fettstoffwechsel eingerifen? Hausstaub ist doch ein quasi natürliches Produkt? Biologisch abbaubar! - Allergien, ok, aber Hausstaub soll fett machen? Wie das denn?

Die Studie, die in Environmental Science & Technology wurde weder an Tieren noch an Menschen durchgeführt, sondern an Mauszellen in einer Petrischale. Man hat dafür 11 Hausstaubproben aus Haushalten in North Carolina gesammelt und sie auf eine bestimmte Mäusefettzellsorte gegeben.

"Sieben der elf Staubproben bewirkten, dass sich Präadipozyten zu reifen Fettzellen weiterentwickelten und Triglyzeride ansammelten. Neun der Proben führten dazu, dass sich die 3T3-L1-Zellen zu Fett-Vorläuferzellen entwickelten. Dafür reichten bereits Mengen von drei Mikrogramm Staub aus. Die US-Umweltbehörde schätzt, dass Kinder täglich 50 Milligramm Haus­staub über die Atemwege, den Mund oder die Haut aufnehmen."

Damit ist aber immer noch nicht geklärt, welche Substanzen im Haussaub dafür sorgen, dass sich die Fettzellen entwickeln und Triglyceride ansammeln.

Die Forscher untersuchten den Staub also auf 44 unterschiedliche Substanzen wie Pestizide, Flammschutzmittel und Weichmacher., und es stellte sich heraus, dass diese Schuld daran waren, dass Hausstaub dick macht. Ich habe schon mal einen Blogartikel darüber geschrieben, dass Plastik dick macht und hier stellt sich heraus, dass es genau die selben Dinge im Hausstaub sind, die dazu führen können, dass man später dick wird.

Natürlich auch das Essen, keine Frage. Jemand der seine Adipositas darauf schiebt, dass er als Kind zu viel Hausstaub eingeatmet hat, muss auch ein bisschen bei sich selbst gucken. Zudem sind diese Sachen auch quasi erst seit den 60er/70er Jahren auf dem Markt und wer davor geboren wurde, ist eben nicht fein raus. Fette Menschen gab es auch früher schon. - Da schaut man mit Grauen in die Zukunft wie fett und krank die Menschen wohl erst in 50 Jahren sein werden, wenn die jetzige Kindergeneration erwachsen ist. Wir müssen damit nicht nur unsere Ernährungsweise kritisch beäugen sondern auch unsere Verwendung von Kunststoff und Plastik. Nicht nur für unseren Planeten sondern auch für die Gesundheit zukünftiger Generationen!

Menü des Tages am 4. August 2017 

½ Gurke


Haferflocken mit Sonnenblumenkernen, Acerolapulver, Zimt, Banane, Orange,  Paranuss, Chia


 Handvoll Paranüsse

Salat aus Blattsalat, Reis, Tofu, Paprika, Gurke, Möhre, Frühlingszwiebel, Kicherebsen, Orange, Senf, Salz und Peffer


 1 Banane


 Gemüsepfanne mit Tofu, Möhren, Kichererbsen, Paprika, Reis, Sellerie, Salz, Pfeffer und Rosmarin


1 Banane

Ich habe in den letzten 2 Wochen meine Ernährung umgestellt zugunsten einer Verbesserung meiner Empfängnisfähigkeit.

Wie das immer so bei mir ist, gehe ich zu einem Arzt, der irgendeine Therapie probiert, diese beurteile ich dann als Scheiße und mache mich auf die Suche nach einer besseren, natürlicheren Therapie mit weniger Nebenwirkungen.

Meine Recherche über Kinderwunsch, gynäkologische Endokrinologe und Fruchtbarkeit hat mich dann dazu geführt Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, die der Körper in höherem Alter nicht mehr selber synthetisiert, sowie hochdosierte Antioxianzen, die man den der Menge nicht mit Nahrung aufnehmen kann und Phytoöstrogene in Form von Soja.

Meine Ernährung ist damit etwas fetthaltiger geworden, aber immer noch lowfat. Ich stelle hingegen auch fest, dass das Fett mich triggert mehr davon zu essen, was ich eigentlich unterlassen will, aber das nehme ich jetzt mal für eine Kinderwunscherfüllung in kauf. Darüber hinaus versuche ich mich frei von Stress zu halten, denn Stress kann das Progesteronlevel verschlechtern und damit auch kontraproduktiv sein. Es haben aber diese Woche auch die Semesterferien begonnen, daher sollte das machbar sein.

Alles Liebe,

Silke