Die Überschrift ist natürlich etwas überspitzt, aber laut The Economist hat sich folgendes zugetragen...
Im Zuge der Präsidentschaftswahlen hat man sich Gedanken gemacht welche Bevölkerungsgruppen welchen Kandidaten wählen und dabei war zu erkennen, dass die Trump-Wählen zu 41% aus männlichen Weißen ohne Hochschulbildung bestehen. Das war bisher der größte gemeinsame Nenner. Bis ein Umfragen-Nerd sich noch weitere Daten angeschaut hat, unter anderem den gesundheitlichen Zustand der Wählen und einen signifikanten und auch prädiktiven weiteren Faktor ausmachen konnte: Die Gesundheit.
43% aller Trump-Wähler haben eine schlechten Gesundheitszustand. "The evidence suggests that Mr Trump performed well in communities that are literally dying."
3 Swing States Wisconsin, Pennsylvania und Michigan hätte Hillary gewinnen müssen. Sie hat sie aber knapp verloren und damit nicht die Präsidentschaft gewonnen, obwohl sie insgesamt 1,7 Mio Wählerstimmen mehr auf sich vereinen konnte als Trump.
Als Umfragen-Nerd kann man dann aber folgendes erkennen: Wenn es in Wisconsin 7% weniger Diabetes geben würde, hätte Trump 0,3 Prozentpunkte weniger errungen, der Staat wäre in die Hände der Demokraten gefallen und Hillary hätte 16 Wahlmänner bekommen. Wenn 8% mehr der Bevölkerung in Pennsylvania regelmäßig Sport treiben würden, hätte Pennsylvania demokratisch gewählt und würden 5% weniger Alkohol in Wisconsin getrunken hätten die 27000 Trump-Wähler Hillary gewählt.
Derartige Daten sind faszinieren, aber man kann sie in der Praxis leider nicht testen.
Man kann sich aber fragen warum das so ist und was man ändern kann.
Zum einen führt schlechte Bildung einerseits zu schlechtem sozioökonomischem Status und andererseits auch zu schlechtem Gesundheitszustand. Weil man einerseits nicht die Bildung zu einem gut bezahlten Job hat und andererseits nicht über die Bildung verfügt, wie man keinen gesunden Lebenswandel pflegt. Weniger Geld führt dann wieder dazu schlechte Nahrungsauswahl zu treffen, führt dazu sich zu Drogen wie Alkohol und Zigaretten verleiten zu lassen und das macht dann wiederum krank. Körperlich und Physisch. Man bekommt Depressionen und sieht vielleicht keine Hoffnung mehr in seinem Leben und auch keinen Sinn und dann kommt so ein Demagoge wie Trump daher, blendet einen mit leeren Versprechungen und schwupp die wupp ist er gewählt.
Andererseits, was wenn die Leute keinen ungesunden Lebenswandel hätten? Wären sie dann vielleicht gesünder? Hätten weniger Depressionen? Mehr Elan ihr Leben in die Hand zu nehmen? Mehr Erfolg dann auch dabei?
Sprich, kann man, indem man einfach nur die Gesundheit der Menschen verbessert die Welt vor Faschisten bewahren?
Ich denke also wieder an die Steuer für ungesunde Nahrungsmittel. Ich denke genau diese Bevölkerungsgruppe würde, wenn es zu Einführung einer derartigen Steuer käme leider vorerst aber rechts oder links Außen wählen und damit wäre natürlich niemandem gedient. Aber in 20
Jahren dann vielleicht. Wenn Kinder nicht mehr ADHS haben, weil sie nicht mehr alle Nase lang Zucker bekommen. Wenn es weniger Depressionen gäbe, welche ja auch im Zuge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes entstehen und der Mensch wieder das Gefühl hat, er hat sein Leben selbst in der Hand. Wenn Gesundheit auch für Amerikaner wieder erschwinglich ist, was jetzt vorerst wieder in weite Ferne gerückt ist. Und kostenlose Hochschulbildung ist ohne Hillary in noch weitere Ferne gerutscht. Also gibt es weiter ungebildete, kranke Menschen, die keine Hoffnung sehen als auf leere Versprechen von Faschisten rein zu fallen, anstatt aktiv zu sein, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und was zu bewirken.
Dagegen haben wir es in Deutschland noch verhältnismäßig gut und ich hoffe die Wahl Donald Trumps war für die Bundesregierung ein abschreckendes Beispiel für das, was passieren kann, wenn einem manche Wähler aus den Fingern gleiten. Noch ist es nicht zu spät. Und nach 2017 kann man dann vielleicht nochmal das Thema der Steuer auf ungesunde Lebensmittel debattieren.
Menü des Tages am 22. November
Brokkoli und Tomaten
Haferflocken mit Erdnussbutter, Banane, Granatapfel, Zimt, Carob
Vollkornnudeln mit Erbsen, Möhren und Zwiebeln
2 Bananen mit Mandelmus
Eintopf aus roten Linsen, Brokkoli, Paprika, Kohlrabi, Gewürzen
1 Banane mit Mandelpüree
Und in Kalifornien, das einzige Amerika, das ich kenne, ist alles anders. Ich war ja sehr erstaunt, dass ich in LA, San Francisco und Santa Rosa gar nicht die superfetten Amerikaner gesehen habe, die man aus den Medien kennt. Und ich habe auch keinen Trump-Anhänger getroffen. Sie sitzen alle in den Südstaaten, im mittleren Westen und im Rostgürtel.
Kalifornien ist, nach einem Artikel in Newsweek, das genau Gegenteil von Trumpland und der einzige Staat in dem doppelt so viele Menschen Clinton gegenüber Trump gewählt haben. Und Kalifornien macht alles anderes als die Republikaner es wollen: Ein Staat voll mit Migranten, hohen Steuern auf Reiche, hohem Umweltbewußtsein, einer fluktuierenden Wirtschaft durch Hollywood und Silicon Valley. Wäre Kalifornien ein eigenes Land und kein Bundesstaat der USA wäre es die sechstgrößte Wirtschaft der Welt. Dagegen stinken die republikanisch regierten Staaten wie Texas und Nevada gnadenlos ab. Aber auch dieses Problem haben wir in Deutschland (noch) nicht. Auch unsere Wirtschaft boom.
Alles Liebe,
Silke